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Die Supermacht steht vor einem Umbruch: Im Inneren sind Politik und Gesellschaft gespalten wie selten zuvor. International fordern Krisenherde von der Ukraine bis zum Nahen Osten und der Aufstieg des sogenannten "Islamischen Staates" die USA heraus. Mitten in diesen bewegten Zeiten wählt Amerika einen neuen Präsidenten - oder vielleicht zum ersten Mal in der Geschichte eine Präsidentin. Wer sind die Kandidaten, die um den Einzug ins Weiße Haus kämpfen? Und welche Bedeutung hat die Wahl für Deutschland und Europa? Dieses Buch vereint die Perspektive von amerikanischen und deutschen Experten auf…mehr

Produktbeschreibung
Die Supermacht steht vor einem Umbruch: Im Inneren sind Politik und
Gesellschaft gespalten wie selten zuvor. International fordern Krisenherde
von der Ukraine bis zum Nahen Osten und der Aufstieg des sogenannten
"Islamischen Staates" die USA heraus. Mitten in diesen bewegten Zeiten wählt
Amerika einen neuen Präsidenten - oder vielleicht zum ersten Mal in der
Geschichte eine Präsidentin. Wer sind die Kandidaten, die um den Einzug ins
Weiße Haus kämpfen? Und welche Bedeutung hat die Wahl für Deutschland
und Europa? Dieses Buch vereint die Perspektive von amerikanischen und
deutschen Experten auf die USA.
Persönlichkeiten aus Politik und Wissenschaft sowie namhafte Journalisten
geben Einblicke in die amerikanische Seele und zeigen auf, welche Weichen
Amerika für sich und die Welt stellt.
Autorenporträt
Jan Philipp Burgard, geboren 1985, hat Politikwissenschaft in Bonn und an der Sorbonne in Paris studiert. Schon während des Studiums schrieb er für Magazine und Zeitungen wie Focus, Handelsblatt und die Süddeutsche Zeitung. Als Producer im ARD-Studio Washington berichtete er 2008 über den Präsidentschaftswahlkampf von Barack Obama, 2009 wurde er das jüngste Redaktionsmitglied aller Zeiten bei den ARD- Tagesthemen. Seit August 2011 arbeitet er im ZDF-Hauptstadtstudio und berichtet über Bundespolitik, Wirtschaft und Kultur.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rolf Steininger begrüßt den von Jan Philipp Burgard und Bodo Hombach herausgegebenen Band als Buch zur rechten Zeit. Wie geht's Amerika? Diese Fragen beantworten laut Steininger Leute, die es wissen müssen. Neben Frank-Walter Steinmeier sind das 23 weitere "hochrangige" USA-Experten von hüben und drüben. Es geht um deutsch-amerikanische Beziehungen, Unterschiede und den Mythos vom Abstieg der Supermacht. Am Ende der Lektüre steht für Steininger fest: Selbst wenn ein Clown ins Weiße Haus einziehen sollte, US-Politik ist keineswegs Zirkus, sondern hat für alle ernste Konsequenzen. Die drei Teile des Bandes, die sich nicht zuletzt auch mit dem Wahlkampf befassen, mit den Einflüssen durch die Wall Street, die Tea Party und Occupy, scheinen Steininger höchst lehrreich zu sein.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.07.2016

Beobachter des Niedergangs
Ein nützliches Buch über die Vereinigten Staaten

Das Buch kommt zur rechten Zeit, um ein Bild zu korrigieren, das sich dem ungeübten Zuschauer in Deutschland beim Blick auf den amerikanischen Vorwahlkampf möglicherweise aufdrängt: dass das eher einer Zirkusvorstellung gleicht und uns nichts angeht. Nichts ist falscher als das, denn wer auch immer etwas im Weißen Haus in Washington entscheidet: Es ist wichtig für den Rest der Welt, ob uns das nun gefällt oder nicht. Amerika hat in der Vergangenheit die Weichen gestellt - und wird sie wohl auch in Zukunft stellen. 24 hochrangige Amerika-Experten und vier -Expertinnen beleuchten diese Thematik von - fast - allen Seiten: 17 aus deutscher und elf aus amerikanischer Perspektive.

Im ersten Teil des Bandes geht es um die Frage, was Deutschland und Amerika noch verbindet. Frank-Walter Steinmeier gibt eine Antwort, die für das ganze Buch gelten könnte: Er weist auf die Probleme hin, die die Partnerschaft belasten, vom Handelsabkommen TTIP bis zu den Aktivitäten der NSA, und dass diese Partnerschaft auf ihre Weise zwar eine besondere ist, aber realistischer, weniger sentimental geworden ist. Er verweist auf die Situation in den Vereinigten Staaten, wo es keine Überparteilichkeit mehr gibt und der berühmte Satz von Senator Vandenberg, dem Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses des amerikanischen Senats, aus dem Jahre 1947 nicht mehr gültig ist, wonach innenpolitischer Streit "at the water's edge" enden muss. Als Aufgabe Berlins für die Zeit nach Obama nennt er das Werben für eine enge Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten - "ohne Illusionen, ohne überholte Romantik, aber durchaus mit Selbstbewusstsein und Gelassenheit".

Der Amerikaner Erik Kirschbaum wirft einen schmerzhaften Blick zurück auf den Ersten Weltkrieg, als nach dem Kriegseintritt der Vereinigten Staaten 1917 aus Sauerkraut liberty cabbage wurde und eine antideutsche Hexenjagd das Ende der bis dahin hochangesehenen deutschen Sprache, Kultur und Wissenschaft in den Vereinigten Staaten markierte. 25 Jahre nach der Wiedervereinigung sieht er "die ersten zarten Pflänzchen einer Wiedergeburt der deutsch-amerikanischen Identität". Hoffentlich hat er recht. So wie er sind auch die übrigen Autoren grundsätzlich positiv gestimmt - bei aller Kritik an den Vereinigten Staaten. Dabei wird auch klar: Die Vereinigten Staaten sind nicht Europa, manches ist dort schlicht und einfach anders als bei uns und oftmals nur schwer zu verstehen.

Im zweiten Teil geht es um Amerika und den Rest der Welt und um die Frage, wie sich die Supermacht positioniert. Für den Vorsitzenden der Atlantik-Brücke, Friedrich Merz, ist klar: "Nur mit TTIP bleibt der Westen auf Kurs"; Frederik Pleitgen (CNN) sieht die Vereinigten Staaten im Nahen Osten bei einer "riskanten Neuausrichtung" (noch vor Putins Eingreifen in Syrien); der ehemalige amerikanische Botschafter im Irak und in Syrien, Ryan Crocker, kommt zu dem Schluss: "Es hätte im Irak und in Syrien nicht so kommen müssen." Wie wahr! Wie war das noch mit der "roten Linie", die Syriens Assad nicht überschreiten durfte und dann doch überschritt - und Obama, obwohl vorher angedroht, nicht reagierte?

Im dritten Teil geht es um die Frage, wer wie um das Weiße Haus kämpft. Jan Philipp Burgard beschäftigt sich mit den Präsidentschaftskandidaten der Republikaner. Deren Botschaft ist schlicht und einfach: mit "Wut und Angst" gegen das Establishment. Er relativiert aber, was wir als "Schlammschlacht" und "negative campaigning" im Wahlkampf ansehen, denn "früher war nicht alles besser". Dann erfahren wir etwas über die Bedeutung des Geldes im Wahlkampf und über den Einfluss von Tea Party und Occupy Wall Street. Bei alldem könnte man auf die Idee kommen, dass wir Zeugen des Niedergangs Amerikas sind. Dem setzt der Journalist Josef Joffe ein deutliches Nein entgegen: Das sei "ein Mythos!". Hoffentlich hat auch er recht. Fazit: Ein nützliches Buch, das uns die "Supermacht im Umbruch" etwas näher bringt.

ROLF STEININGER

Jan Philipp Burgard/Bodo Hombach (Herausgeber): Amerika stellt die Weichen. Die Supermacht im Umbruch. Helmut Lingen Verlag, Köln 2016. 255 S., 19,99 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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