Marktplatzangebote
2 Angebote ab € 25,00 €
  • Gebundenes Buch

Die bisher umfassendste Studie zur Entnazifizierung einer deutschen Universität.Dem Zivilisationsbruch des Nationalsozialismus folgte die umfangreichste politische Überprüfung, die es bis dahin gegeben hatte: die Entnazifizierung. Für die Besatzungsmächte waren dabei die Hochschulen von besonderer Bedeutung, da diese sich bereitwillig in den Dienst des NS-Regimes gestellt hatten und nach 1945 für eine Demokratisierung zentral waren. Nach den 1933 einsetzenden Entrechtungen vieler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler markiert die Entnazifizierung eine erneute politische Erschütterung der…mehr

Produktbeschreibung
Die bisher umfassendste Studie zur Entnazifizierung einer deutschen Universität.Dem Zivilisationsbruch des Nationalsozialismus folgte die umfangreichste politische Überprüfung, die es bis dahin gegeben hatte: die Entnazifizierung. Für die Besatzungsmächte waren dabei die Hochschulen von besonderer Bedeutung, da diese sich bereitwillig in den Dienst des NS-Regimes gestellt hatten und nach 1945 für eine Demokratisierung zentral waren. Nach den 1933 einsetzenden Entrechtungen vieler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler markiert die Entnazifizierung eine erneute politische Erschütterung der Hochschulen - nun unter umgekehrten Vorzeichen.Am Beispiel der Universität Hamburg, an der 1945 zunächst über die Hälfte des Lehrkörpers entlassen wurde, beschreibt die preisgekrönte Studie von Anton F. Guhl biographische Brüche, institutionelle Zäsuren und zugleich große allgemeine Kontinuitäten. Die Entnazifizierungswege der Hamburger Professoren zeigen den personalisierten Charakter der Entnazifizierung und den häufig unterschätzten Einfluss deutscher Akteure. Diese Selbstentlastungsprozesse hatten entscheidende Wirkung auf die Vergangenheitskonstruktion in der Nachkriegsgesellschaft. Ihre Untersuchung eröffnet neue Perspektiven auf die Arbeitsweise der »Mitläuferfabrik«.
Autorenporträt
Anton F. Guhl, geb. 1983, ist Historiker und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Karlsruher Institut für Technologie. Seine Dissertation über die Entnazifizierung der Hamburger Universität wurde 2017 mit dem Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Medizin, Naturwissenschaft und Technik ausgezeichnet; 2015 wurde ihm der Berenberg-Preis für Wissenschaftssprache verliehen.
Rezensionen
»ein wichtiger Beitrag zur Geschichte der Universität Hamburg, die ohne diese Arbeit unvollständig erzählt wäre« (Irene Strenge, Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte, Band 105, 2019) »Besonders hervorzuheben sind die kluge Analyse der Entnazifizierung und ihrer Mechanismen. (...) Die Lektüre lohnt sich.« (Karsten Jedlitschka, Historische Zeitschrift, Bd. 310/2020) »Guhls Dissertationsschrift ist vorbildlich gearbeitet, außerordentlich gut geschrieben und in jedem Fall ein Gewinn für die (juristische) Zeitgeschichte.« (Sarah A. Bachmann, Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte 2020) »Eine bemerkenswerte wissenschaftliche Leistung.« (Jörg Berkemann, Journal der Juristischen Zeitgeschichte, 1/2021) »Die Arbeit holt das nach, was längst hätte erarbeitet werden müssen. Sie vermittelt ein Stück Nachkriegsgeschichte, das nicht mehr präsent ist.« (Jörg Berkemann, Journal der Juristischen Zeitgeschichte, 1/2021)