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Wie gefährlich ist Wladimir Putin? Mit der Besetzung der Krim hat Wladimir Putin die gegenwärtige Ordnung Europas in ihren Grundfesten erschüttert. So verwundert sich viele Politiker und Journalisten im Westen zeigten - Putins Aggression kam nicht überraschend. In "Putins Demokratur" beschreibt Boris Reitschuster, wie der Ex-KGB-Oberstleutnant in Russland ein autoritäres Regime errichtete: Anti-westliche Stimmungsmache, Kriegshetze und Hurra-Patriotismus waren schon immer Grundpfeiler seiner Macht. In der aktualisierten und stark erweiterten Neuauflage seines Buches rücken die Ereignisse in…mehr

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Produktbeschreibung
Wie gefährlich ist Wladimir Putin? Mit der Besetzung der Krim hat Wladimir Putin die gegenwärtige Ordnung Europas in ihren Grundfesten erschüttert. So verwundert sich viele Politiker und Journalisten im Westen zeigten - Putins Aggression kam nicht überraschend. In "Putins Demokratur" beschreibt Boris Reitschuster, wie der Ex-KGB-Oberstleutnant in Russland ein autoritäres Regime errichtete: Anti-westliche Stimmungsmache, Kriegshetze und Hurra-Patriotismus waren schon immer Grundpfeiler seiner Macht. In der aktualisierten und stark erweiterten Neuauflage seines Buches rücken die Ereignisse in der Ukraine in ein neues Licht. Reitschuster zeigt, warum das Wegsehen und Beschönigen fatale Folgen für uns hat - nicht nur wegen der Abhängigkeit von russischem Öl und Gas. Er zeichnet ein bestechend scharfes Psychogramm Putins, und erklärt, wie dieser mächtige und gefährliche Mann den Westen korrumpiert.

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Autorenporträt
Boris Reitschuster, geboren 1971, zog nach dem Abitur mit zwei Koffern und seinen gesamten Ersparnissen nach Moskau und arbeitete als Deutschlehrer, Übersetzer und Dolmetscher, bevor er Journalist wurde. Nach Stationen bei der Augsburger Allgemeinen und den Presseagenturen dpa und AFP übernahm er 1999 die Leitung des Moskauer Focus-Büros. 2008 wurde er für seinen Einsatz für die Demokratie und Menschenrechte mit der Theodor-Heuss-Medaille ausgezeichnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.11.2006

Autoritäre Gangart
Die Demokratie ist in Putins Rußland in großer Gefahr

Zwanzig Jahre nach der Perestrojka ist die Demokratie in Rußland gescheitert. Dieses kategorische, kein Wenn und Aber duldende Verdikt zielt nicht nur auf Wladimir Putin ab. Selbst Gerhard Schröder findet sich in diesem Buch auf der Anklagebank wieder, weil er den Kremlherrn allen gegenteiligen Herrschaftsmethoden in Moskau zum Trotz ja in der Tat immer noch als einen lupenreinen Demokraten auszugeben sucht. Freilich ereifert sich der Autor bei seinem größtenteils anschaulich begründeten Anprangern der Zustände im Kernland der einstigen Sowjetunion so sehr, daß er dem Leser allen Ernstes vermeintliche Ähnlichkeiten, wenn nicht gar Gemeinsamkeiten zwischen dem russischen Präsidenten und dem ehemaligen deutschen Bundeskanzler in ihrem Verständnis von Demokratie zu suggerieren trachtet. Das ist absurd. Boris Reitschuster hätte besser daran getan, es bei seiner Kritik an den russischen Verhältnissen zu belassen, anstatt daraus gleich alle nur denkbaren internationalen Schlüsse zu ziehen und aus ihnen alles in allem ein vermeintlich gewaltiges Bedrohungspotential mit Blick auf den Westen abzuleiten. Was er zu Rußland und dessen Umgang mit seiner engeren Nachbarschaft schreibt, ist eindrücklich genug und schlägt von Kapitel zu Kapitel gleichsam unausweichlich in Beklemmung um. Dazu trägt neben dem tief im vormaligen KGB verwurzelten Regime Putins nicht zuletzt seine Unverfrorenheit bei, mit der er die Energieressourcen seines Landes als Waffe zur Maßregelung jener einstigen Sowjetrepubliken einzusetzen pflegt, die sich der wiederaufgelebten russischen Großmannssucht widersetzen.

Nicht minder bedrückend ist die detailliert beschriebene Abwürgung der Meinungs- und Informationsfreiheit sowie der Umgang des Kremls mit politisch Andersdenkenden. Selbst der einstige Schachweltmeister Garri Kasparow, um ein Beispiel von vielen zu nennen, sieht sich zur Unperson erklärt, seit er eine "Vereinigte Bürgerfront" gegen die "Demokratur" Putins zu formieren versucht. Zwanzig Jahre nach der Perestrojka findet dessen Initiator, Michail Gorbatschow, allerdings so gut wie keine Erwähnung. Um so mehr geht Reitschuster mit dem angeblichen Chaoten Boris Jelzin ins Gericht, ohne zu berücksichtigen, daß er es war, der zu den demokratischen Gehversuchen Rußlands weitaus mehr als nur Lippenbekenntnisse beitrug. Die tektonischen Verwerfungen, die mit dem Zerfall des östlichen Imperiums einhergingen, mußten nicht nur den ersten freigewählten Präsidenten Rußlands überfordern. Zudem war es Jelzin, der bei seiner Abdankung immerhin Manns genug war, um "Vergebung" dafür zu bitten, daß er die Hoffnungen jener enttäuschte, die da geglaubt hätten, Rußland könne mit einem einzigen Sprung aus seiner totalitären Vergangenheit in eine helle, zivilisierte Zukunft gelangen. So etwas würde Putin wohl nie über die Lippen kommen. Er orientiert sich nämlich an ebendieser Vergangenheit - wenn nicht mit totalitärer, so doch mit autoritärer Gangart. Daß damit die Demokratie in Rußland bereits vollends gescheitert sei, ist freilich ein Befund, der, wie auch einige andere Schlußfolgerungen in diesem Buch, allzusehr an Kassandra gemahnt.

WERNER ADAM

Boris Reitschuster: Putins Demokratur. Wie der Kreml den Westen das Fürchten lehrt. Econ Verlag, Berlin 2006. 332 S., 19,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 29.01.2007

Allmacht der Funktionäre
Russland ist ein autoritär regierter Staat, die Demokratisierung ist gescheitert, Kremlchef Wladimir Putin träumt von einem neuen russischen Imperium, das sich nicht mehr allein auf die Militärmacht stützt, sondern vor allem auf den Besitz von Rohstoffen. Gleichzeitig aber ist der von Putin immer wieder verkündete Kampf gegen die Korruption gescheitert. Außerdem zeigen sich in der russischen Gesellschaft zunehmend rassistische Tendenzen.
So lauten die Hauptthesen des langjährigen Moskau-Korrespondenten Boris Reitschuster – und die Fülle des von ihm aufbereiteten Materials lässt keine Zweifel an der Richtigkeit seiner Schlüsse zu. Lebendig, in großen Spannungsbögen schildert er anhand vieler Beispiele, mit welchen Methoden der Kreml die Pressefreiheit ausgehöhlt hat, wie eine ehrliche Aufarbeitung der Sowjetvergangenheit abgewürgt wurde, alte KGB-Seilschaften nicht nur den Staat, sondern auch die wichtigsten Wirtschaftsbereiche unter ihre Kontrolle gebracht haben, wie dabei die Allmacht der Staatsfunktionäre wieder hergestellt und überdies manche Querverbindungen zur organisierten Kriminalität sogar gefestigt wurden. Der einzelne Bürger ist wehrlos gegen den Apparat, er muss sich arrangieren.
Besonders trauriges Kapitel: der „lupenreine Demokrat” Putin hat keinerlei Anstrengungen unternommen, die „Dedowschtschina”, die systematische brutale, oft tödlich endende Schikanierung von Wehrdienstleistenden zu beenden.
Vielleicht kommen bei Reitschuster die positiven Entwicklungen in der Gesellschaft etwas zu kurz: geregelte Lohnauszahlungen, steigende Einkommen, Rückgang der offenen Kriminalität mit Straßenüberfällen und Schießereien, die noch vor einem Jahrzehnt den Alltag prägten. Doch ändert dies nichts am Gesamturteil: Ein aktuelles Buch über Stimmungen und politische Mechanismen in Russland, das wieder Supermacht werden möchte. THOMAS URBAN
BORIS REITSCHUSTER: Putins Demokratur. Wie der Kreml den Westen das Fürchten lernt. Econ-Verlag, Berlin 2006. 332 Seiten, 19,95 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Wie lange noch werde sich der Burda Verlag einen so mutigen und kritischen Moskau-Korrespondenten leisten können, fragt Rezensentin Gemma Pörzgen. Schon der Titel dieses "lesenswerten" Buches von Boris Reitschuster markiere die Demokratisierung in Russland als gescheitert. Besonders gefallen haben der Rezensentin jene Kapitel, die die frühe Phase der Inthronisierung Putins beschreiben und insbesondere den schon von Jelzin lancierten Pakt mit dem KGB. Auch gelinge es dem Autor, die möglichen Probleme für Deutschland anschaulich zu beschreiben. Allerdings enthalte das Buch neben vielen glänzenden Abschnitten auch viele "unfertige", und manchmal wäre eine genauere Ursachenanalyse wünschenswert. Gegen Ende drehe Boris Reitschuster jedoch wieder richtig auf, lobt die Rezensentin, wenn es um das Thema Gasprom und um Gerhard Schröder gehe, von dessen Rolle als Berater der Autor schon im August 2005 erfahren haben will.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Besser als Boris Reitschuster hat noch keiner das russische Machtsystem beschrieben.", Hamburger Abendblatt, Inga Pylypchuk, 18.08.2014