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Der Weg zu einer neuen Wirtschaftsordnung! Der Kapitalismus versagt vor seinen eigenen Ansprüchen, sagt Sahra Wagenknecht. Sie nimmt Ludwig Erhard beim Wort: Wohlstand für alle! In ihrer Analyse unseres Wirtschaftssystems entwirft sie ein Zukunftsmodell, das dort weiterdenkt, wo die meisten Marktwirtschaftler auf halbem Wege stehen bleiben. Ein Plädoyer für politische Handlungsfähigkeit Grundvoraussetzung für echten Wettbewerb, echtes Unternehmertum und echte Leistung.
"Gute Krisenanalyse Wagenknecht demaskiert die Mythen und Schwachstellen des globalen Hyperkapitalismus." - Max Otte
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Produktbeschreibung
Der Weg zu einer neuen Wirtschaftsordnung!
Der Kapitalismus versagt vor seinen eigenen Ansprüchen, sagt Sahra Wagenknecht. Sie nimmt Ludwig Erhard beim Wort: Wohlstand für alle! In ihrer Analyse unseres Wirtschaftssystems entwirft sie ein Zukunftsmodell, das dort weiterdenkt, wo die meisten Marktwirtschaftler auf halbem Wege stehen bleiben. Ein Plädoyer für politische Handlungsfähigkeit Grundvoraussetzung für echten Wettbewerb, echtes Unternehmertum und echte Leistung.

"Gute Krisenanalyse Wagenknecht demaskiert die Mythen und Schwachstellen des globalen Hyperkapitalismus." - Max Otte

" Freiheit statt Kapitalismus formuliert den Zweifel, den viele mit sich herumtragen." - DeutschlandRadio

"Sahra Wagenknecht zeigt ein tieferes Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge als viele Politiker aus Parteien, denen man gemeinhin Wirtschaftsnähe und -kompetenz zuspricht." - Handelsblatt
Autorenporträt
Sahra Wagenknecht ist promovierte Volkswirtin, Publizistin und Politikerin, seit Oktober 2015 Vorsitzende der Linksfraktion im Deutschen Bundestag. Von 2010 bis 2014 war sie Stellvertretende Parteivorsitzende, von 2004 bis 2009 Abgeordnete im Europäischen Parlament.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.06.2012

Die mit dem Wolf tanzt
Sahra Wagenknechts Plädoyer für Freiheit statt Kapitalismus stützt sich auf die marktwirtschaftlichen Theorien der alten Bundesrepublik
Die Ausrichtung der Publikumskapitalgesellschaften ausschließlich auf den Shareholder Value, auf kurzfristige Erträge, auf wechselnde Eigentümer, auf Heimatlosigkeit in einem globalen Markt bedroht das Privateigentum. Insgesamt scheinen die Gefahren für dieses Verfassungsprinzip heute eher in einer Kollektivierung denn einer Sozialisierung zu liegen.“ Diese Warnung stammt nicht von Sahra Wagenknecht, sondern von Paul Kirchhof, dem langjährigen (konservativen) Bundesverfassungsrichter. Er meint aber – sotto voce – das Gleiche wie Sahra Wagenknecht: die globale Herrschaft gesichtsloser Kollektive.
Sahra Wagenknechts Buch bringt die wirtschaftsfeindlichen Erscheinungsformen der Bankendeformation auf den Punkt – in klarer, faktenreicher Sprache, die man so auch gern von den Vertretern der Volksparteien gehört hätte: „Orientierung auf das Investmentbanking heißt nicht Finanzierung von Investitionen, sondern der Verzicht darauf.“ Freiheit statt Goldman Sachs.
Das eigentlich Sensationelle an diesem Buch ist allerdings der radikale Bruch der früheren Vorsitzenden der Kommunistischen Plattform mit der negativen Sicht auf die frühe Bundesrepublik, was ja über Jahrzehnte zum Pflichtprogramm aller Linken in Deutschland gehörte. Originalton Sahra Wagenknecht: „Die Bundesrepublik der Nachkriegsjahrzehnte bot Arbeitenden, neben wachsendem Konsum, ein weitgehend gesichertes Lebensmodell.“ Und: „Aufstiegschancen gab es in den 50er, 60er und 70er Jahren, viele Kinder aus Arbeiterfamilien studierten, die am Ende als Angestellte oder als Selbständige deutlich wohlhabender waren als ihre Eltern.“ Sahra Wagenknecht will sich nicht auf die Klassiker des Kommunismus stützen. Sie beruft sich ausdrücklich auf Joseph Schumpeter, den Propheten des freien Unternehmertums, und sein Hauptwerk „Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung“: „Schumpeter hat bewusst den Unternehmer vom bloßen Kapitalisten unterschieden. Der Kapitalist ist der Coupon-Abschneider, weil er das Unternehmen als reines Anlegeobjekt betrachtet. Unternehmer dagegen ist für Schumpeter derjenige, der auf Grundlage einer neuen Idee Unternehmen gründet und aufbaut.“ Wie Sahra Wagenknecht die Konzepte der Marktwirtschafts-Gurus Schumpeter, Walter Eucken und Alfred Müller-Armack für eine bewusste staatliche Gestaltung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen respektvoll darstellt und die Realisierung dieser Konzepte in der alten Bundesrepublik rühmt, ist aufsehenerregend. Ebenso ihre grundsätzliche Feststellung, dass es keine Feindschaft zwischen Marktwirtschaft und Allgemeinwohl geben muss. Wohlstand für alle! Erhard reloaded.
Angesichts der politischen Herkunft unserer Autorin kann man das auch Tapferkeit vor dem Freunde nennen. Trotzdem muss Die Linke keine Verlustanzeige aufgeben. Sahra Wagenknecht mahnt ihre Leute zwar noch, dass ein kreativer Sozialismus „echte“ Unternehmer („die Gründungsunternehmer im Schumpeterschen Sinn“) fördern muss, und fordert „großzügige Finanzierungsmöglichkeiten“ für neue Unternehmensgründungen. Sie billigt auch jedem Menschen das Recht zu, „bis zu einer Million steuerfrei zu vererben“. Aber: „Bei größeren Erbschaften betrage diese Steuer – wie die Vermögenssteuer – 100 Prozent.“
Damit wären alle deutschen Familienunternehmen – die Hälfte aller börsennotierten Unternehmen in Deutschland sind Familienunternehmen – innerhalb einer Generation enteignet. Auch wenn die Autorin diese Steuer nicht an den Staat gezahlt, sondern in unveräußerliche Belegschaftsanteile umgewandelt sehen will: Das Ende des geduldigen Kapitals der Familienbeteiligung wäre ein Fest für die anonymen multinationalen Konzerne. Sie lösen, wo immer sie können, die Generationenkette und die mit ihr verbundene regionale und personale Verantwortung auf.
Dann müsste bald das nächste Buch geschrieben werden: Freiheit statt Erbschaftsteuer. Die Kritiker des Shareholder Values sollten die Einheit von Risiko und Verantwortung wiederherstellen wollen und nicht auch noch die verbliebenen Bestände ruinieren.
Man muss Sahra Wagenknecht also auch immer wieder widersprechen, was freilich – die Gedanken sind frei – den Wert des Buches nicht mindert. Aber auch da, wo Wagenknecht irrt, mogelt sie nicht. Das ist bei einer öffentlichen Figur ungewöhnlich.
Auf dem Parteitag in Göttingen hat Oskar Lafontaine die Linke vor den Gefahren der Unfreiheit mit dem Beispiel vom Hund und vom Wolf gewarnt. Von einem Hund, dem sich das Fell sträubt, hat Lafontaine erzählt, wenn er das Heulen des Wolfs hört. Der Hund empfindet Scham und Reue, weil er die Freiheit, die sein Bruder Wolf genießt, verraten hat. Klar, dass Oskar mit Bruder Wolf sich selbst – und Sahra Wagenknecht meint, deren Buchtitel er seiner Göttinger Rede vorangestellt hat wie einen Violinschlüssel. Merke: „Ist frei der Geist, dann fühlt der Körper zart“ (Shakespeare, „King Lear“).
PETER GAUWEILER
SAHRA WAGENKNECHT: Freiheit statt Kapitalismus. Erweiterte Neuausgabe. Campus Verlag, Frankfurt a.M. 2012. 406 S., 19,99 Euro.
Der CSU-Politiker Peter Gauweiler hält viele Theorien der Linken für falsch eingeknöpfelt, aber nicht alle.
Das Allgemeinwohl sei mit der
Marktwirtschaft gut vereinbar,
sagt Sahra Wagenknecht.
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"'Freiheit statt Kapitalismus' formuliert den Zweifel, den viele mit sich herumtragen." (Deutschlandradio, 12.05.2011) "Sahra Wagenknechts Versuch, den Sozialismus neu zu denken, (ist) ambitioniert und mutig." (Süddeutsche Zeitung, 18.05.2011) "Nein, sie ist keineswegs schrill oder polemisch, diese aktuelle politische Positionierung von Sahra Wagenknecht. Ganz im Gegenteil: Sauber recherchiert, faktenreich, kompetent und in verständlicher Sprache zeigt die Autorin ihre gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Grundlinien der Neuzeit auf." (NDR Info, 18.05.2011) "Eine bemerkenswerte Arbeit, schlüssig geschrieben und klar durchargumentiert. Wagenknecht hat die alte sozialistische Tradition wieder aufgenommen, als politische Person, die mit im Zentrum der Partei steht, selbst theoretisch zu arbeiten und damit gleichsam den geistigen Vorlauf für die eigenen politischen Positionen zu schaffen und in die öffentliche Diskussion einzubringen." (Neues Deutschland, 20.05.2011) "Gute Krisenanalyse ...Wagenknecht demaskiert die Mythen und Schwachstellen des globalen Hyperkapitalismus." (Max Otte, 27.05.2011) "Sarah Wagenknecht entwirft in ihrem neuen Buch einen kreativen Sozialismus - und beruft sich dafür auf liberale Grundfeste. Sie lobt Wettbewerb, Gewinne und den echten Unternehmer (...) Dabei zeigt sie ... ein tieferes Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge als viele Politiker aus Parteien, denen man gemeinhin Wirtschaftsnähe und -kompetenz zuspricht." (Handelsblatt, 01.07.2011) Revolution mit Ludwig Erhard "Sahra Wagenknecht hat sich mit ihrer Kapitalismuskritik über Parteigrenzen hinweg einen Namen gemacht." (Neues Deutschland, 10.05.2012) Die mit dem Wolf tanzt "Sahra Wagenknechts Buch bringt die wirtschaftsfeindlichen Erscheinungsformen der Bankendeformation auf den Punkt - in klarer, faktenreicher Sprache, die man so auch gern von den Vertretern der Volksparteien gehört hätte." (Süddeutsche Zeitung, 11.06.2012)…mehr
"Die Ikone der Linken fordert eine neue Wirtschaftsordnung.", Capital, 01.06.2013http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/linkspartei-wagenknecht-besteht-auf-fraktions-doppelspitze/11247520.html, Handelsblatt.com, 19.01.2015

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.12.2011

Kreativer Sozialismus?
Sahra Wagenknecht und die "Erhard-Masche"

Die smarte Sahra Wagenknecht, noch vor wenigen Jahren das attraktive Aushängeschild der Betonkommunisten in der PDS, hat mit diesem Buch eine ideologische Häutung vollzogen. Man lese und staune, dass Wagenknecht plötzlich Vordenker der Marktwirtschaft zitiert und lobt: einschlägige Neo- beziehungsweise Ordoliberale wie Ludwig Erhard und Walter Eucken, sogar Friedrich August von Hayek und Ludwig von Mises. Einigen ihrer altmarxistischen Anhängern macht das Bauchschmerzen.

Doch dann kommt die dialektische Wende: "Im realen Wirtschaftsleben sind alle positiven Ideen der Marktwirtschaft tot", schreibt die Autorin und will "zeigen, wie man, wenn man die originären marktwirtschaftlichen Ideen zu Ende denkt, direkt in den Sozialismus gelangt". Dem Kapitalismus fehle es heute an dynamischen Unternehmern à la Joseph Schumpeter, die neue, produktive Ideen entwickeln; stattdessen gebe es nur noch Kapitalisten, die ihre Profite in den aufgeblähten Finanzsektor stecken. Die Konzerne hätten zu viel Marktmacht, sie blockierten Innovationen und verhinderten den nötigen Wandel zu einer "grünen Wirtschaft".

Deshalb müsse der Kapitalismus überwunden werden. Große Vermögen will Wagenknecht quasi enteignen. Sie plädiert für eine Vermögensteuer von 5 bis 10 Prozent auf allen Besitz über eine Million Euro. Größeres Privateigentum wird damit über die Jahre abgeschafft. Große Unternehmen sollen schrittweise in Stiftungen überführt werden, die von der Belegschaft oder von staatlichen Vertretern geführt werden. Wagenknecht träumt von einem Reform-Sozialismus, der die Fehler der starren bürokratischen Planwirtschaft im alten Kommunismus nicht wiederholt.

Ihr Buch hat Freund wie Feind überrascht. Ein paar Ewiggestrige zeigten sich entsetzt, dass Wagenknecht "bürgerliche Ökonomen" zustimmend zitiere. Andere ließen sich nicht bluffen, etwa der Marburger DKP-Professor Georg Fülberth. Die Anrufung marktwirtschaftlicher Ökonomen sei bloß ein "ideologiepolitischer Trick", eine "Erhard-Masche". Tatsächlich besteht Wagenknechts "Übereinstimmung mit den Ordoliberalen lediglich in einigen ihrer allgemeinsten Floskeln".

Das Buch erscheint in einigen Kapiteln wie eine ideologische Travestie: Hier hantiert eine Sozialistin mit Zitat-Fetzen des Ordoliberalismus, dessen marktwirtschaftliche Konsequenz sie ins Gegenteil verkehrt. Wagenknechts Vorgehen ist unredlich. Tote können sich gegen Vereinnahmung leider nicht wehren. Die Autorin zitiert Euckens Grundsatz, dass die private Haftung essentiell ist für eine Marktwirtschaft. Da sich in der Finanzkrise gezeigt hat, dass systemrelevante Banken für große Verluste nicht haften, sondern gerettet werden, will Wagenknecht den Finanzsektor komplett verstaatlichen.

Der ordoliberale Weg wäre aber, nach einer funktionierenden Insolvenzordnung zu suchen, damit eine Aufspaltung und Abwicklung strauchelnder Banken möglich wird. Nur dann, wenn diese Drohung glaubhaft ist, werden Banken künftig verantwortungsbewusster agieren. Es ein Witz, dass Wagenknecht sich noch mehr staatliche Banken wünscht, haben doch die öffentlich-rechtlichen Institute, vor allem die von Politikern kontrollierten Landesbanken, in Deutschland in der Finanzkrise die schlimmsten Verluste erlitten - voll auf Kosten der Steuerzahler.

Was der "wettbewerbsorientierte" Sozialismus sein könnte, bleibt vage, ein Schlagwort ohne Inhalt. Die Autorin verkauft es als originelle Reformidee, dabei ist es ein ziemlich alter Hut. Schon in der berühmten "sozialistischen Kalkulationsdebatte" kamen linke Ökonomen in den dreißiger Jahren mit diesem Vorschlag. Doch sind die Anreiz-, Koordinations- und Innovationsmängel im Sozialismus kaum behebbar. Wagenknechts Darstellung der angeblich so produktiven verstaatlichten Betriebe in der Nachkriegszeit entspricht nicht dem Forschungsstand. Und die Ansätze in der DDR, den Volkseigenen Betrieben etwas mehr dezentrale Freiräume und Anreize zu geben, sind kläglich gescheitert. Insgesamt ist dieses Buch eine - recht flott geschriebene - politische Mogelpackung.

PHILIP PLICKERT.

Sahra Wagenknecht: Freiheit statt Kapitalismus.

Eichborn Verlag, Frankfurt 2011, 365 Seiten, 19,95 Euro

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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Nach dieser Geisterbahnfahrt mit Sahra Wagenknecht, vorbei an der Hydra der Finanzhaie und der Fratze der Shareholder-Values, fühlt sich Mechthild Küpper wie nach einer Stunde Bildzeitungslektüre. Agitprop der schlimmsten Art, urteilt sie. Dass die Wagenknecht dabei so unglaublich unpolitisch argumentierend auftritt und dafür lieber mit einem disparaten Layout nervt, verwundert die Rezesentin dann doch. Den Weg in die lichte Zukunft eines wettbewerbsorientierten, kreativen Sozialismus kann man sich schlichter jedenfalls nicht zusammenbasteln, findet Küpper. Zweierlei vermisst sie allerdings in diesem Panorama: Menschen und Mehrheiten.

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