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Gerhard Schulze, dessen hoch gelobte "Erlebnisgesellschaft" die neunziger Jahre auf den Begriff gebracht hat, entwirft in seinem neuen Buch das Bild einer Gesellschaft, die nicht mehr vom Prinzip der permanenten Steigerung dominiert wird. Das Gefüge der Werte verschiebt sich und die Menschen beginnen eine neue Richtung einzuschlagen: Fragen der Lebenskunst, des Zusammenlebens und der Kultur werden wichtiger genommen als zuvor.

Produktbeschreibung
Gerhard Schulze, dessen hoch gelobte "Erlebnisgesellschaft" die neunziger Jahre auf den Begriff gebracht hat, entwirft in seinem neuen Buch das Bild einer Gesellschaft, die nicht mehr vom Prinzip der permanenten Steigerung dominiert wird. Das Gefüge der Werte verschiebt sich und die Menschen beginnen eine neue Richtung einzuschlagen: Fragen der Lebenskunst, des Zusammenlebens und der Kultur werden wichtiger genommen als zuvor.
Autorenporträt
Gerhard Schulze, geb. 1944, studierte Soziologie zuerst in München und dann in Nürnberg, wo er auch promovierte und sich habilitierte. Seit 1978 ist er mittlerweile emeritierter Professor für Methoden der empirischen Sozialforschung und Wissenschaftstheorie an der Universität Bamberg.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Dieses Buch läute, schreibt Ludger Heidbrink, eine "neue Ära" ein. Und zwar die Zeit nach der "alteuropäischen Hoffnung auf Eingriffe" sowie "nach der Kulturkritik". Der Rezensent ist begeistert: Nun bleibe nur noch das "Dasein als fortgesetztes Experiment mit ungewissem Ausgang". Heidbrink bespricht Schulzes neues Buch mithin ganz und gar überschwänglich, nennt es "überaus feinsinnig" und "weitsichtig", bescheinigt Schulze, dass ihm eine "präzise Feldvermessung der Gegenwartslandschaft" gelungen sei sowie die "klare Diagnose einer wachsenden Unzufriedenheit, auf die niemand eine genaue Antwort hat". Außer Schulze selbst, der eine bestimmte Richtung in der Entwicklung ausgemacht haben will, die ihm gefällt, und die er darum nun auch dem Leser als Antwort auf alle Fragen schmackhaft machen will. Schulzes Buch ist also nicht zuletzt, in Heidbrinks Worten, ein "Plädoyer für eine Kursveränderung, die sich, ob wir wollen oder nicht, schon längst vollzieht". Besagter Wandel soll, in Schulzes Worten, von "den Sachen zu dem Subjekt, das sie handhabt", verlaufen, und, wie man aus der Rezension erfährt, wohl irgendwie auch von einer Priorität des "Sachlichen" zu einer des "Kreativen" sowie von "Gesellschaft" zu mehr "Gemeinschaft". Vor allem aber sollen solche und andere Gegensätze sich in Zukunft gegenseitig hervorragend ergänzen und miteinander vertragen.

© Perlentaucher Medien GmbH
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Themenwandel
Wo ist sie, die beste aller Welten? Sie ist nicht erreichbar, so der Autor, aber immer erstrebenswert. "Dass die Suche nicht zum Ende kommen kann, ist kein Grund zum Pessimismus." In Zeiten von Krise, Krieg und allgemeiner Griesgrämigkeit ist jeder froh über optimistische Standpunkte und Streicheleinheiten für die Seele. Gerhard Schulze bemüht aber den Kopf.
Kultur im Zentrum
Seine Sicht auf die Welt(en) charakterisiert er als eine Verbindung von verstehender Soziologie, Existenzphilosophie und Pragmatismus. Der Bamberger Soziologie-Professor ist überzeugt, dass in diesem Jahrhundert ein kollektiver Lernprozess beginnen wird, in dessen Zentrum die Kultur steht. Nach seiner Definition heißt Kultur "das Normale: Wiederholungen und Muster im Handeln der Menschen." Natur werde demgegenüber zum Routinethema.
Undogmatisches Denken
So werde Kultur in immer stärkerem Maße zu einem Produktionsfaktor. Werkstoffe, Apparate, Energieformen, exakt definierte Handlungsabläufe oder Techniken der Informationsverarbeitung waren bisher die wichtigsten Faktoren für eine Steigerung der Produktivität. Ihre Bedeutung nehme ab, während kulturelle Produktionsfaktoren wichtiger werden, so etwa Kommunikationsfähigkeit, Einfühlungsvermögen, Improvisationstalent, Wissenstransfer oder undogmatisches Denken. Das Niveau, auf dem gegenwärtig über Kultur geredet wird, so kritisiert der Autor, bleibe hinter den Herausforderungen von Gegenwart und Zukunft zurück. Man darf gespannt sein, ob sich die soziologische Definition des Phänomens Kultur, wie Schulze sie vorexerziert, gegen andere Erklärungsmodelle wird behaupten können.
(Roland Große Holtforth)
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.03.2003

Lauter Stromschnellen
Gerhard Schulze, Monteur der "Erlebnisgesellschaft", ist wieder da

Wohin sich die Gesellschaft bewegt, ist zweifellos eine nützliche Frage, einerlei, ob man sie zu Beginn des ersten, elften oder, wie jetzt der Bamberger Soziologe Gerhard Schulze unter dem Leibniz abgetrotzten Titel "Die beste aller Welten", zu Beginn des einundzwanzigsten Jahrhunderts stellt. Die Soziologie hat es stets als ihres Amtes betrachtet, unter dem Stichwort der "kollektiven Tendenzen" nicht nur etwas über die Gegenwart zu sagen, sondern auch zu überlegen, was daraus für die Zukunft folgt, für den Wandel der Berufsbilder, für Ehe, Familie und Verein, für das Konsum- und Freizeitverhalten.

Bei Schulze verliert die prognostische Routinearbeit ihren Grauschleier, mit ihm kommt Farbe ins Gewerbe. Der Autor ist bereits mit einem zeitdiagnostisch ambitionierten Werk hervorgetreten; eine papierne Banderole, die der Hanser Verlag vorsorglich um "Die beste aller Welten" geschlungen hat, zeigt es an: Das hier ist das neue Buch vom Autor der "Erlebnisgesellschaft". So soll der neue Schulze vom alten profitieren, von jenem vor zehn Jahren bei Campus erschienenen Werk, das zumal von der werbetreibenden Wirtschaft dankbar rezipiert wurde, weil sich in ihm eine durchaus richtige Intuition zum kollektiven Wandel der Wahrnehmung aussprach. Allein: ein Schulze ist kein Simmel, und so erreichte die "Erlebnisgesellschaft" denn auch mitnichten das analytische Niveau, auf dem sich jenseits einer praktikablen Trendbeschreibung verstehen ließe, was den Menschen sich so plötzlich selbst zum Erlebnis macht. Das Thema barg einfach zu viele philosophische und ästhetische Gehalte, als daß es mit einer Klassifikation von unterschiedlichen Konsumstilen hätte ausgereizt werden können, zumal der historische Horizont sich bei Schulze schon bald vor dem Jahr 1968 zu verlieren schien - auch darin einem Brauch der Trendforscher-Branche von Matthias Horx bis Norbert Bolz folgend. So blieb die "Erlebnisgesellschaft" notgedrungen stets näher am Sortiment von Wirtschaftsratgebern als von philosophisch durchformter Sozialforschung.

Dies in etwa muß man über den alten Schulze wissen, um sich eine Vorstellung davon machen zu können, was mit dem neuen Schulze als dem bestürzenden Produkt einer Überkompensation schiefgelaufen ist. Der neue Schulze hat, kurz gesagt, ein perspektivisches Problem: Er ist in sich verzogen wie ein Auto, dessen Achse Schaden genommen hat. Mit anderen, mit Schulzeschen Worten: "Im wesentlichen läßt sich meine Perspektive als eine Verbindung von verstehender Soziologie, Existenzphilosophie und Pragmatismus kennzeichnen - drei Strömungen, von denen jede bereits auf eine mehr als hundertjährige Tradition zurückschauen kann, die aber nichts von ihrer Aktualität verloren hat." Das Resultat der Zusammenströmungen: lauter Stromschnellen, in denen der Strom des Denkens versiegt. Im Grunde will Schulze, versteht man ihn recht, aber auch gar nicht denken, sondern nur die Formen beschreiben, in denen man denken soll, um elastisch durch unser Jahrhundert zu kommen. Zentrale Botschaft hinter der Diagnose-Mimikry: Statt eindimensional künftig bitte zweidimensional denken! Gemeint ist: Gemäß einer Seinssoziologie für Angestellte, welche Schulze in Spiegelstrichen entwirft, soll die Kassiererin nicht nur kassieren ("Könnenwollen"), sondern sich dem Kunden auch in der Begegnungsdimension widmen ("Seinwollen"). Von Schulze empfohlene Denkhüllen (etwa "davon wegzukommen, Fortschrittshoffnungen als Obszönität zu begreifen") werden wie auf dem Teppichmarkt auf ihren Gebrauchs- und Begegnungswert hin abgeklopft (vgl. das Kapitel "Der Denkrahmen im Überblick").

Schulzes bemüht antiintellektuelle Denklehre (den "intellektuellen Diskurs" in den "abgeklärten intellektuellen Kreisen" von "Kulturwissenschaften, Kunst und Feuilleton" faßt er nur mit spitzen Fingern an) entpuppt sich als eine Strömungslehre im physikalischen Wortsinn. Sie ist eine Lehre von den Gedanken als flüssiger oder gasförmiger Medien, denen sich mit einem Schaufelrad im Kopf Energie entziehen und in mechanische Arbeit umwandeln läßt. In Schulzes Ingenieurshandbuch des Denkens findet sich das stromlinienförmig so: "Es geht nicht um Kenntnisse an sich, sondern um ihre Vernetzung zu einem Gesamtbild. Eigenständiges, horizontüberschreitendes Denken und die Fähigkeit, seine Gedanken in Worte zu fassen und verständlich zu machen, werden immer wichtiger. Denkschulung, Sprach- und Aufmerksamkeitstraining, Konfliktbewältigung und Praxisbezug werden Hauptinhalte schulischer Bildung."

Bunt anzuschauen, wie Schulze all die alten Ladenhüter vom vernetzten bis zum exemplarischen Denken, mit denen einer ganzen Generation Kenntnisse vorenthalten und Denken verleidet wurde, hier wieder aufputzt. Das ist nicht Feinsinn, wie Ludger Heidbrink kürzlich wähnte, das ist Unsinn. Aber weil es ein Unsinn ist, der sich so gut mit Pfeilbildern auf Folien darstellen läßt und zupackend - mit "einer gewissen philosophischen Unbefangenheit" (Schulze) - aufs große Ganze geht, wird er in Fortbildungskursen für Entscheidungsträger und in weltanschaulichen Akademien zweifellos seine Abnehmer finden.

CHRISTIAN GEYER.

Gerhard Schulze: "Die beste aller Welten". Wohin bewegt sich die Gesellschaft im 21. Jahrhundert? Hanser Verlag, München 2003. 391 S., geb., 24,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 17.03.2003

Eigenleben der Autobahn
Sinnsucher in absurder Welt: Gerhard Schulze sieht das existenzielle Jahrhundert kommen
Der Titel der neuen großen Zeitdiagnose des Bamberger Soziologen lässt eine Abrechnung mit politischen und biotechnischen Utopien erwarten und, nimmt man den Untertitel hinzu, ein Feuerwerk alarmierender Prognosen. Aber aktualitätshörige Marktschreierei ist Gerhard Schulzes Sache nicht, wie die vielen Leser seiner „Erlebnisgesellschaft” von 1992 wissen. Sein Blick auf bedrohliche Entwicklungen ist milde, seine Sprache bedächtig. Er macht wenig Aufhebens von seinen radikalen Thesen zur leerlaufenden, mangels Ablösung immer weiter betriebenen Moderne. Die Formel von Gottfried Wilhelm Leibniz, wir lebten unter Gottes Obhut unweigerlich in der besten aller möglichen Welten, benutzt Schulze zur Kennzeichnung der fixen Zielidee der westlichen Kultur, ohne sie abzuwerten. „Die beste aller Welten ist nicht erreichbar, aber immer erstrebenswert”, sagt er im Vorwort. Wenn ein Autor mit solchen Plattheiten aufwartet, lohnt in der Regel das Weiterlesen nicht. In diesem Fall jedoch lohnt es.
Gerhard Schulze gehört zu den wenigen Wissenschaftlern, die als Sachbuchautoren das Publikum mit Respekt behandeln. Er popularisiert nicht, sondern verwendet besondere Mühe auf die Klärung der eingeführten Begriffe. Weder opfert er die Präzision einer vermeintlichen Geistesträgheit des Publikums, noch spreizt er sich mit erlesenen Ausdrücken und apodiktischem Lehramts-Jargon. Selbst seine Wortschöpfungen sind unaufdringlich: Erlebnismarkt, Eigenleben der Autobahn, Episodismus, Könnenserweiterung und Steigerungsspiel (Schulzes Leitbegriff für die Prozesse der Modernisierung). Offenbar weigert er sich, am Steigerungsspiel der Verkünder epochaler Umwälzungen teilzunehmen. Gelassen folgt er der wenig aufregenden Annahme, „dass auch die Suchbewegungen der Zukunft durch die kollektive Erfahrung der Moderne geprägt sein werden”. Welche Fortsetzung die Moderne finden könnte, sucht Schulze mit Hilfe seines persönlichen Theorieverschnitts vorherzusagen: einer „Verbindung von verstehender Soziologie, Existenzphilosophie und Pragmatismus”.
Gerhard Schulze war bisher als verständnisvoller Beobachter bekannt, doch nun bezieht er Stellung. Aus seiner Sicht sind Medienmacher und Mediennutzer „geistig” nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Zermürbt von haltlosen Versprechen, man werde ihnen nun aber wirklich etwas total Verrücktes und Sinnverwirrendes bieten, konsumieren die Nutzer meist gar nicht mehr, sondern speichern ab. Nur noch die wachsende Selbstbezüglichkeit der Medien suggeriert, dass die Erweiterung der Nutzungspotenziale den Nutzern als Individuen zugute kommt. Diese „organisierte Sinnillusion”, die Verselbständigung des instrumentellen Handelns gegenüber allen menschlichen Zwecken, deutet Schulze als gegenwärtige Gestalt des Absurden.
In den einzelnen Kapiteln pflegt Schulze kleine Lehrgebäude mit durchnummerierten Dimensionen und Kategorien zu errichten, so dass der Eindruck von gediegenem Grundlagenwissen entsteht. Wenn er aber ohne jede methodische Vorüberlegung den „Mythos von Sisyphos” von Albert Camus aus dem Jahr 1942 und dessen zeitstimmungshafte Grundbefindlichkeit der Absurdität aus der Versenkung holt, scheint er sich als nomadisierender, postmoderner Epochenplünderer zu entlarven. Einen ähnlichen Verdacht weckt seine Vorliebe für Beispiele aus dem Alltagsleben: Haben wir in Schulze einen Wald-und-Wiesen- Denker vor uns, der mit sozialphilosophischen Plaudereien die Gemeinden älterer und jüngerer Zeitdiagnostiker von ihren Rastplätzen abholt?
Schulzes beharrliches Fragen und Aussparen zerstreut solche Zweifel, und dass er sich neugierig über das Alte, scheinbar Überholte beugt, gereicht ihm zur Ehre. Weil er als pragmatischer Soziologe über und für das Alltagsbewusstsein seiner Leser und nicht für Kulturwissenschaftler schreibt, stellt er Rezensenten allerdings auf eine harte Probe. Absurd werde der Konsum immer dann, wenn er die Beziehung zu seinem existenziellen Gebrauchswert verliere, führt Schulze aus. Von „Sinn”, „Zweck”, „Bedürfnis” und „menschlicher Existenz in ihrer Gesamtheit” spricht er, als hätte es nie eine Kritische Theorie, einen (Post-)Strukturalismus, eine Systemtheorie, einen Dekonstruktivismus und andere subjektferne Analyseschulen gegeben. Ist diese Rückkehr zur Existenz nicht ein Akt intellektueller Regression, der nebenbei noch unangreifbar macht? Woher nimmt Schulze die Zuversicht, dass seine Perspektive, der Blick des Sinn suchenden Einzelnen, der Schlüssel ist, mit dem sich die Welt des 21. Jahrhunderts erschließt?
Schulze gibt uns eine indirekte Antwort, und diese Antwort verblüfft wie etwas dicht an die Bewusstseinsschwelle Gerücktes, das nun ausgesprochen wird. Er besteht auf der Schlüsselrolle des Subjekts am Ende einer Nachbetrachtung der letzten Jahrhunderte, deren leitende Orientierung die „Idee des Mehrkönnens” war, einer Steigerungslogik unterworfen, die technisch, wissenschaftlich und wirtschaftlich fortwirkt, jedoch sich zunehmend selbst behindert. Schulzes erster kühner Kunstgriff besteht darin, die Auflösung des Menschen in Funktionssplitter mit der Dominanz der Steigerungslogik zu erklären. Diese Dynamik erschöpft sich in der Erweiterung von Möglichkeitsräumen. Und was, fragt er, geschieht unterdessen in diesen Räumen selbst? Wie werden sie verwendet? Der „Logik des Könnens” hält er die „Denkwelt des Seins” entgegen (nicht ontologisch, sondern alltagssprachlich verstanden). Jeder Möglichkeitsraum – Wohnung, Programmangebot Fahrzeug, Restaurant, Verkehrsnetz, Urlaubsort – verlangt nach „Projekten des Aufenthalts”. Und nun folgt Schulzes zweiter kluger Kunstgriff: Diese Projekte sind ausschließlich die Angelegenheit des Sinnsuchers, also des Menschen oder der Menschengruppe. Systeme und Organisationen wohnen nicht.
Bei V.S. Naipaul hat Gerhard Schulze für die Aneignung und Kultivierung von Möglichkeitsräumen den schönen Begriff der „Ankunft” entdeckt. Er benennt mit ihm ein neuabendländisches Verlangen, das sich unter den verschiedensten Ausdrucksformen Bahn bricht. Wir wünschen zwar immer wieder, uns zu überbieten und unserer Willkür weitere Wahl-Stätten zu schaffen. Vor allem aber wünschen wir anzukommen: in Begegnungen und Funden, in Wiederholung und Überlieferung, in Labyrinthen der Selbstvergessenheit, vor Undurchschautem und im Verzicht und begleitet von „schönen, leicht zu bedienenden und aus dauerhaftem Material gefertigten Geräten, die problemlos an die Einsteckbuchsen der ganzen Welt anschlussfähig sind”. Auf gut 150 Seiten seines Buches trainiert Schulze seine „Intelligenz der Ankunft”. Die Ergebnisse dieser ahnungsvollen Anstrengung seien hier ausgespart.
FRANK
BÖCKELMANN
GERHARD SCHULZE: Die beste aller Welten. Wohin bewegt sich die Gesellschaft im 21. Jahrhundert? Hanser Verlag, München 2003. 392 S., 23,50 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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"Schulzes weitsichtiges Buch ist kein Plädoyer für die Flucht aus der Moderne, sondern für eine Kursveränderung, die sich, ob wir wollen oder nicht, schon längst vollzieht." (Ludger Heidbrink, Die Zeit)