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3 Kundenbewertungen

Ein notwendiges Buch, vor dem man sich beim Lesen verneigen möchte Während der Proteste im Iran 2009 ist der Student A. gezwungen, sein Land zu verlassen. Die Erinnerungen an eine Kindheit und Jugend voller Gewalt nimmt er mit. Aus einem Künstler wird ein Flüchtling in Österreich, der offen verachtet wird und in Lagern und Heimen nicht nur Einsamkeit und Verzweiflung, sondern auch Hunger und Demütigung ertragen muss. In Wien trifft er auf Sarah, die sich Hals über Kopf in ihn verliebt. A., der sich nicht öffnen kann, ist für sie Studienobjekt und Halt zugleich, obwohl er selber Halt sucht.…mehr

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Produktbeschreibung
Ein notwendiges Buch, vor dem man sich beim Lesen verneigen möchte Während der Proteste im Iran 2009 ist der Student A. gezwungen, sein Land zu verlassen. Die Erinnerungen an eine Kindheit und Jugend voller Gewalt nimmt er mit. Aus einem Künstler wird ein Flüchtling in Österreich, der offen verachtet wird und in Lagern und Heimen nicht nur Einsamkeit und Verzweiflung, sondern auch Hunger und Demütigung ertragen muss. In Wien trifft er auf Sarah, die sich Hals über Kopf in ihn verliebt. A., der sich nicht öffnen kann, ist für sie Studienobjekt und Halt zugleich, obwohl er selber Halt sucht. Eindringlich und mit großer literarischer Kraft erzählt Gudarzi vom Durchhaltewillen eines Menschen auf der Flucht. Ein bedeutender Roman über Fremdheit und Außenseitertum, über Mut, die Macht der Sprache, Liebe. Und ein tief bewegendes, kostbares Dokument. »Blut ist eine Farbe. Gudarzis Roman zielt ins Herz der Gewalt, der unsichtbaren und unhörbaren, der gleißenden wie der rohen. Es sind die Worte eines jungen Mannes, der aus Teheran und vor seiner Muttersprache flieht, der den Schmerz der erlittenen Repressionen nicht los wird. Seine Haut kann er nicht retten, aber eine Hoffnung und seine Geschichte .« Julia Franck

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Autorenporträt
Amir Gudarzi, 1986 in Teheran geboren, ging auf die damals einzige Theaterschule im Iran und studierte danach szenisches Schreiben. Seit 2009 lebt er im Exil in Wien, wo er als vielfach ausgezeichneter (inzwischen) österreichischer Dramatiker und Autor arbeitet. 2021 war er Stipendiat im Literarischen Colloquium in Berlin und erhielt den Förderungspreis für Literatur der Stadt Wien, 2022 wurden ihm der Kleist-Förderpreis für junge Dramatiker*innen und der Christian-Dietrich-Grabbe-Preis verliehen, in der Spielzeit 2023/24 ist er Hausautor am Nationaltheater Mannheim. >Das Ende ist nah< ist sein erster Roman.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Martin Lhotzky liest den beeindruckenden Debütroman von Amir Gudarzi, der im Iran geboren wurde und vor der Gewalt und Unterdrückung dort nach Österreich floh. Lhotzky liest das Buch trotz gegenteiliger Versicherungen des Autors auch autobiografisch. Der Roman spielt um 2009, der Ich-Erzähler A. ist gerade nach Österreich gekommen, sein Aufenthaltsstatus ist unklar, der Wunsch, der Gewalt zu entkommen, erfüllt sich nur teilweise, sie nimmt hier andere Formen an, erfahren wir. A. ist dabei zwischen den verschiedenen Welten hin- und hergerissen, das spiegelt sich auch in der Sprache wider, die mal stakkatohaft abgehackt wirkt, mal poetische Stücke und Elemente aus dem Farsi integriert, so der Kritiker. Immer wieder lacht er bei Gudarzis feinsinnigem Humor auch auf, bei der geschilderten Gewalt weint aber nicht nur der Protagonist, gibt er zu diesem "ziemlich lesenswerten Buch" zu verstehen.

© Perlentaucher Medien GmbH
Eine bemerkenswerte Geschichte des Ankommens nach einer Flucht. (...) Als Leser möchte man an den Umständen schier verzweifeln, die Europa Schutzsuchenden schon 2009 zugemutet hat (...). Gudarzis Ton - und das macht seine Schilderungen so wahrhaftig und anrührend - ist oft traurig, aber nie anklagend. Moritz Baumstieger Süddeutsche Zeitung 20230829

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 29.08.2023

Willkommen in Österreich
Der Dramatiker Amir Gudarzi erzählt in seinem Romandebüt „Das Ende ist nah“ vom schwierigen Ankommen nach der Flucht
Ein bisschen verrückt oder ziemlich mutig muss man wohl sein, wenn man als junger Autor dem iranischen Staatsfernsehen eine Serie anzudrehen versucht, deren Quintessenz lautet: Die meisten sich im Umlauf befindlichen Ausgaben des Korans sind dreiste inhaltliche Fälschungen. A., so heißt die Hauptfigur eines chronologisch am frühsten angelegten Erzählstrangs im Roman „Das Ende ist nah“, ist vielleicht ein bisschen verrückt, vielleicht ziemlich mutig. Und gar nicht mal so vielleicht ein Alter Ego des Romanautors Amir Gudarzi, der dasselbe Initial hat und ziemlich viele biografische Angaben mit A. teilt. Seine Jugendjahre in der Islamischen Republik haben jenenfiktiven A. jedenfalls ziemlich desillusioniert, was den Glauben angeht: „Er schrieb Auftragswerke über religiöse Themen, obwohl er die Religion, insbesondere den Islam, am liebsten bekämpfen wollte.“
Und während der Zensor beim Staatsfernsehen das Drehbuch zunächst abnickt, muss A. bald bei einem Mullah in Qom antanzen, der heiligen Stadt der Schiiten. „Glaubst du, dass du kleiner Pimmel, dessen Urin nicht wie der eines Mannes riecht, gegen uns gewinnen kannst?“, fragt der Turbanträger. Die Action-Fassade von A.s Fernsehserie war nicht blickdicht genug, als dass der Kleriker dessen Intention nicht durchschaut hätte, Gottes Wort in Zweifel zu ziehen, die Grundlage der Religion. „Ich meine, dass du mit deinen gerade mal einundzwanzig Jahren klug bist. Aber warum müsst ihr immer auf der anderen Seite sein und nie auf unserer?“
Diese Szenen spielen vor gut 15 Jahren, sie bilden die Vorgeschichte des Hauptteils des Romans, der vor allem eine bemerkenswerte Geschichte des Ankommens nach einer Flucht ist. Nach den zugunsten des Hardliners Mahmud Ahmadinedschad gefälschten Präsidentschaftswahlen 2009 stand die Jugend in Teheran und anderen Städten schon einmal auf gegen das Regime, das den Protest mit Gewalt niederschlug. Seit die iranische Sittenpolizei die Kurdin Jina Masha Amini im September vergangenen Jahres wegen eines zu lose gebundenen Kopftuchs festnahm und ihr tödliche Verletzungen beibrachte, versucht Irans Generation Z, was der sogenannten Grünen Bewegung damals nicht gelang.
Der nun bald seit einem Jahr anhaltende Protest in Iran scheint zu zeigen, dass die Klugen, die Kreativen weiterhin eher nicht auf Seiten des Regimes stehen. Und dass die Einstellung von A. inzwischen weitverbreitet ist im Land. Dass die real existierende Islamische Republik ihr Volk zu Religionsskeptikern erzogen hat, zeigen Umfragen: 2021 bezeichneten sich gerade mal noch 40 Prozent der Iraner als Muslime. Gudarzis A. entschloss sich schon 2009 zur Flucht, als er ein weiteres religionskritisches Stück geschrieben hatte, diesmal an der Universität, als Abschlussarbeit.
Den Alltag im armen Süden von Teheran, aus dem sich A. herausgearbeitet hatte an die einzige Theaterschule des Landes, beschreibt Gudarzi ähnlich drastisch wie die Gewalt des Regimes gegen die Protestierenden: Gelangweilte Schläger trinken illegal gebrannten Schnaps, dessen Name „Hundeschweiß“ schon nichts Gutes vermuten lässt. Gewalt ist omnipräsent: Gewalt aus Langeweile, Gewalt als Mittel zur Festlegung der Hackordnung, sexuelle Gewalt, Gewalt einfach so.
Und selbst als die Welt des Ich-Erzählers nicht mehr in Iran liegt, ist das nicht vollkommen anders: Die Flucht, die mit Hilfe eines Schleppers eigentlich nach Kanada führen sollte, endet in Wien. Beziehungsweise in Traiskirchen, so heißt der Ort im Süden der Stadt, in dem bis heute eine der beiden Erstaufnahmestellen Österreichs für Asylbewerberinnen und Asylbewerber steht, eine alte k.u.k. Kadettenschule. 1956 kamen hier jene an, die flohen, als sowjetische Truppen den Ungarnaufstand niederschlugen. Es folgten 1968 Exilanten nach dem Ende des Prager Frühlings, später Flüchtlinge aus Chile, Polen, Rumänien, noch später die aus Afghanistan und eben Iran. 2015 wurde Traiskirchen während der Flüchtlingskrise zum Symbol – für die einen als Beleg dafür, dass Europa von Migranten überrannt wird, für die anderen als Beleg, wie wenig sich Europa um jene schert, die hier Schutz suchen.
Amir Gudarzis Ich-Erzähler wundert sich bei seiner S-Bahn-Fahrt nach Traiskirchen über ein riesiges Gebäude, auf dem „XXX Lutz“ steht. „So ein riesiges Gebäude für Pornos? XXX stand auf dem Porno, den ich einmal in der Schule in die Hände bekam. Die Mullahs behaupten regelmäßig, dass die Europäer pervers seien und keine Moral hätten.“ Das Ankommen seines Helden erzählt Gudarzi aber keinesfalls als lustige Culture-Clash-Klamotte, sondern als die oft deprimierende Geschichte eines Menschen, der den Bedrohungen zu Hause entflohen ist, aber noch kein neues Leben anfangen kann: gefangen in einem sich ziehenden Asylprozess, gefangen in Asylunterkünften, in denen sich alle gegenseitig belauern und beklauen, in denen jeder nach unten tritt und nach oben buckelt. Auch hier im freien und demokratischen Europa gilt letztlich das Recht des Stärkeren und sonst nichts.
Der echte Amir Gudarzi hat es geschafft, diese Welt hinter sich zu lassen. Wie seine Romanfigur 2009 als Student des Szenischen Schreiben nach Wien geflohen, ist Gudarzi nun mehrfach „ausgezeichneter und (inzwischen) österreichischer Dramatiker“, wie es in der Autorenbeschreibung in den Aussendungen seines Verlags heißt. In der Spielzeit 2023/24 ist er als Hausautor ans Nationaltheater Mannheim gerufen worden, schon zuvor bekam er Stipendien, Preise für Nachwuchs- und Exildramatiker. Was in der rückblickenden Kurzzusammenfassung klingt wie ein gerader Weg, war in der Realität wohl eine Reise mit vielen Durststrecken, Zweifeln, Rückschlägen, Depressionen.
Zumindest lässt dies Gudarzis Romandebüt vermuten, als Leser möchte man an den Umständen schier verzweifeln, die Europa Schutzsuchenden schon 2009 zugemutet hat, als die Flüchtlingszahlen und die der in den Parlamenten sitzenden Rechtspopulisten noch relativ klein waren. Zu den großen Stärken von „Das Ende ist nah“ zählt der Blick des Erzählers auf die Einheimischen und deren mal eher subtil, mal ganz offen geäußerte Fremdenfeindlichkeit.
Supermarktbesitzer, die die Polizei rufen, wenn ein Flüchtling mit einem 500-Euro-Schein bezahlen will. Polizisten, die den Verdächtigen dann in seine Unterkunft bringen, um seine Identität zu überprüfen – aber nicht wieder zurück in den Laden, soll er doch wieder eine Stunde laufen. Nachbarn der Asylunterkunft, die ebenso die Polizei rufen, wenn einer der Ausländer Fallobst aufhebt, selbst wenn das sonst auf dem Boden vergammeln würde. Der Leiter der Asylunterkunft, der gern zwar die Zuweisungen des Staats kassiert, seine Schützlinge aber in der tiefsten Provinz sich selbst überlässt und jede Frage von ihnen mit „Nein, dafür bin ich nicht zuständig“ beantwortet. Gastronomen, die Geflüchtete illegal beschäftigen, für ein paar wenige Euro die Stunde – und ihnen auch noch das Trinkgeld abnehmen.
Gudarzis Ton – und das macht seine Schilderungen so wahrhaftig und anrührend – ist oft traurig, aber nie anklagend. Und er selbst ist kein Heiliger, sein Mittelding zwischen Affäre und Beziehung mit Sarah, einer in Wien lebenden Deutschen, die sich mit den Protestierenden in Iran überidentifiziert, geht nicht gut aus. Das Ende mag nah sein. Gudarzis Roman zeigt vor allem aber eindringlich, wie schwer ein neuer Anfang ist.
MORITZ BAUMSTIEGER
Gudarzis Ton – das macht seine
Schilderungen so wahrhaftig – ist
oft traurig, nie anklagend
Amir Gudarzi:
Das Ende ist nah. Roman. Dtv, München 2023.
416 Seiten, 25 Euro.
Amir Gudarzi ist Hausautor am Nationaltheater Mannheim.
Foto: J. Pletterbauer/dtv
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.10.2023

Ein Leben im Exil
Amir Gudarzis Romandebüt "Das Ende ist nah"

In Teheran wird demonstriert. Polizei und Revolutionsgarden auf Motorrädern, der Hintermann stets mit Schlagstock bewaffnet, prügeln auf die Demonstrierenden ein. Diese wehren sich, errichten Barrikaden, fliehen in Seitengassen, werden manchmal von mitfühlenden Anwohnern versteckt. Aber nicht alle. Es gibt Tote. In offiziellen Verlautbarungen findet man keine Zahlenangaben, weder zu den verschleppten, zu den verletzten noch gar zu den gemordeten Demonstranten. Wir schreiben nicht das Jahr 2023 (oder 1402 nach dem iranischen Hidschri-Schamsi-Kalender). Amir Gudarzis erster Roman "Das Ende ist nah" beginnt im Jahre 2009 beziehungsweise 1387 und ab März (Frühlingsbeginn) dann 1388.

Damals flüchtete der 1986 - wir bleiben bei der europäischen Jahreszählung - in Teheran geborene, mittlerweile in Österreich und Deutschland vielfach ausgezeichnete Autor und Absolvent der laut Verlagsangaben damals einzigen Theaterschule in Iran nach Wien. Amir Gudarzi will jedoch keine Biographie verfasst haben, der Roman endet mit den Worten: "Alles, was ich bis jetzt geschrieben habe, ist eine Lüge. Ab jetzt will ich die Wahrheit offenlegen. Ab jetzt gibt es die wahre Geschichte."

Man kann wohl dennoch davon ausgehen, dass hauptsächlich eigene Erinnerungen und Erlebnisse Amir Gudarzis Eingang in seinen Roman gefunden haben, denn er wechselt kontinuierlich zwischen Icherzähler und auktorialem Erzähler. In letzterem Fall wird die Hauptperson "A." genannt. Alle übrigen lernen wir zumindest mit Vornamen oder familiärer Stellung zu "A." kennen. Die Sätze sind kurz, klingen abgehackt. Oft fallen derbe Ausdrücke. Aber dann fließen immer wieder poetische Passagen bis hin zu aus dem Farsi übersetzten Gedichten ein. Und es fließen Tränen, Tränenströme gar. Diese sind sowohl "A." als auch dem Icherzähler nur manchmal peinlich. Ein Einblick in die Gefühlswelt der Menschen aus Iran? Vielleicht aber auch nur in die Gefühlswelt eines jungen Mannes, der zwischen Gedanken an seine alte Heimat, seiner möglichen neuen Heimat, zwischen Theater, dem Schreiben und der tristen Realität als noch nicht anerkannter Flüchtling hin-und hergerissen wird.

Wir erfahren über Freundschaften - manche scheitern, manche dauern wider Erwarten bis heute an -, über Liebesbeziehungen - eigentlich alle scheitern, eine endet gar besonders tragisch und "A." übernimmt dafür die Verantwortung - und über teils skurrile Begegnungen. All das, nur wenig chronologisch geordnet, mal in Iran, mal im Osten Österreichs. Mit noch nicht akkreditiertem Flüchtlingsstatus muss der Protagonist in offenbar per Los zugeteilten Orten Quartier nehmen, aber keinesfalls in Wien. Jedenfalls nicht offiziell. In einer dieser Episoden, auf dem Weg zu einer Dolmetscherin, schildert er zum Beispiel rückblickend, was er damals von Österreich gedacht haben mag. "Wir müssen uns beeilen, damit wir gegen sechs Uhr den Schulbus in Texing erwischen, dem Geburtsort von Engelbert Dollfuß. Schon oft bin ich an dem Museum vorbeigegangen, das diesem Austrofaschisten gewidmet ist. Ich verstehe jetzt, warum man hier zu einem feindseligen Menschen wird."

Solche kleinen, schwarzhumorigen Bemerkungen können ein Lächeln auf unsere Lippen zaubern. Aber dann gibt es auch das Gegenteil, stakkatoartig auf unser Gehirn einhämmernde Schilderungen von Gewalt (und Tod), meist in Iran, aber durchaus auch in Wien und Niederösterreich verortet. Und dann ist es nicht mehr nur "A." oder jemand anderes im Roman, der Tränen vergießt. Diese Warnung zu einem ziemlich lesenswerten Buch sei also gestattet. MARTIN LHOTZKY

Amir Gudarzi: "Das Ende ist nah". Roman.

dtv, München 2023. 416 S., geb., 25,- Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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