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DIE ERSTE "WELTGESCHICHTE FÜR ALLE"
Ewald Frie erzählt die Geschichte der Welt erstmals ganz voraussetzungslos aus einer wahrhaft globalen Perspektive. Athen rückt so an den Rand, aber das traumhaft schöne Kilwa in Afrika wird niemand vergessen, der dieses mit wunderbarer Leichtigkeit geschriebene Buch gelesen hat.
Die Geschichte der Welt wird bis heute von Europa aus erzählt. Höchste Zeit für einen frischen Blick: Australien wurde vom Homo sapiens früher besiedelt als Europa. Menschen fuhren Tausende Kilometer über den offenen Pazifik, als die Römer noch ängstlich an der Küste
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Produktbeschreibung
DIE ERSTE "WELTGESCHICHTE FÜR ALLE"

Ewald Frie erzählt die Geschichte der Welt erstmals ganz voraussetzungslos aus einer wahrhaft globalen Perspektive. Athen rückt so an den Rand, aber das traumhaft schöne Kilwa in Afrika wird niemand vergessen, der dieses mit wunderbarer Leichtigkeit geschriebene Buch gelesen hat.

Die Geschichte der Welt wird bis heute von Europa aus erzählt. Höchste Zeit für einen frischen Blick: Australien wurde vom Homo sapiens früher besiedelt als Europa. Menschen fuhren Tausende Kilometer über den offenen Pazifik, als die Römer noch ängstlich an der Küste entlangsegelten. Die Pyramiden und Städte Amerikas können es mit Babylon und Ägypten aufnehmen. Und während Westeuropa in der Neuzeit Glaubenskriege führte, erstreckte sich ein multikultureller Handelsraum von Ungarn bis Südindien. Aber natürlich geht es auch um die Barbaren im Abendland: Ewald Frie erzählt von ihren Entdeckungen und Eroberungen, ihren Revolutionen und Kriegen, die die Welt verändert haben. Seitdem wird unser Planet zu einer globalen Megacity, in der sich die Reichen von den Armen abschotten und trotzdem alle miteinander vernetzt sind. Und die Megacitys dieser Welt liegen heute da, wo es schon vor Jahrtausenden die größten Städte gab: außerhalb Europas.

Ein neues Verständnis der europäischen Aufbrüche, Revolutionen und Kriege Wunderbar anschaulich und verständlich geschrieben Das ideale Geschenkbuch für Jung und Alt
Autorenporträt
Ewald Frie ist Professor für Neuere Geschichte an der Universität Tübingen, wo er ein globalgeschichtliches Forschungsprojekt leitet. Neben Publikationen zur deutschen, europäischen und australischen Geschichte erschien von ihm auch das historische Jugendbuch "Das Schokoladenproblem" (2009). Ewald Frie ist Vater von zwei Kindern. Sophia Martineck, Illustratorin, Designerin und Comic-Zeichnerin, ist durch verschiedene Bücher, Ausstellungen und Preise bekannt.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.11.2017

Unser aller Teppich weben wir heute
Es geht auch global: Ewald Frie traut sich zu, die Weltgeschichte neu zu erzählen - wenn auch nicht unbedingt für ganz junge Leser

Zwölf Herren mit Hut, in Anzügen, als stammten sie direkt aus den dreißiger Jahren, rudern ihre Beiboote auf ein polynesisches Dorf zu. Das Segelschiff in ihrem Rücken, flache Form, drei Fenster am Heck, blaue Farbe, ist aber unzweifelhaft die "Endeavour", Baujahr 1764. Die merkwürdige Zeitenmischung in Sophia Martinecks erster von vielen doppelseitigen Illustrationen hat einen tieferen Sinn. Es ist ein kluger Griff, eine Weltgeschichte, die anders erzählen will, mit James Cook zu beginnen, der, "die Welt entdeckt", wie es heißt. Raum und Zeit, naturwissenschaftliche Methoden und Kulturanthropologie treffen in diesem Entdecken zusammen - bis zu jenen kulturellen Missverständnissen und Fehlinterpretationen, die schließlich zum Tod Cooks führten.

Ewald Frie will die Weltgeschichte neu erzählen, anders und für Junge. Er ist nicht der Einzige: Fast scheint es, als provoziere die Globalisierung im Gespann mit immer fragmentierterem Wissen das Bedürfnis nach solchen Überblicken. Vor knapp zehn Jahren ist Ernst Gombrichs "Kurze Weltgeschichte für junge Leser" wieder erschienen, dem haben vor kurzem Ute Daenschel und Kerstin Lücker eine "Weltgeschichte für junge Leserinnen" aus weiblicher und multikultureller Perspektive entgegenzusetzen versucht.

Neu heißt bei Frie: nicht Weltgeschichte als Wettkampf der Besten zu erzählen und auch nicht, zumindest soweit es möglich ist, nur aus der westlichen, europäischen Sicht. Dass Frie, wie er in seinem Nachwort zugibt, zunächst fast verzweifelte an seiner Aufgabe, nimmt man ihm ab. Letztlich war es der Sonderforschungsbereich "Bedrohte Ordnungen" an der Tübinger Universität, der mit seinen Kontakten über die Fächergrenzen hinaus seinem Sprecher Frie, dem "Zirkusdirektor beeindruckender Geistesartisten", zum Bild verhalf, mit dem er fruchtbar arbeitet: Geschichte als einen Teppich zu betrachten, an dem alle weben. Ohne unterschiedliche Perspektiven erschließt sich das Teppichmuster nicht, auch nicht die losen Enden, Löcher und Risse.

Wie es dazu kam, dass die Europäer sich gewissermaßen als Sonne im System der Geschichte zu begreifen konnten, erläutert der Tübinger Professor für Neuere Geschichte auf den ersten der knapp 500 Seiten. Danach aber geht es, mit Martinecks Illustrationen und Vignetten, gestützt von Peter Palms Karten und Graphiken, in weiten Bögen über den Globus, erst nach Afrika: "Wir sind also alle Afrikaner", schreibt Frie etwa und fächert die Entwicklungsgeschichte des Homo sapiens auf, die "Eroberung der Erde" und die parallel existierenden Vorfahren des modernen Menschen, die "sprachlich und künstlerisch" unterschiedlich ausgestattet waren. Wo Forscherdisziplinen streiten, verbindet Frie gewissermaßen leichtfüßig oder -händig jüngste Entdeckungen zu einem Panorama, das ohne Teleologie die Zukunft im Blick hat.

Wobei die Sache mit der Wiege der Menschheit gar nicht so viel Raum einnimmt, verglichen mit den Aha-Erlebnissen, die später folgen, wenn Frie das versunkene Kilwa mit seinen Schönheiten vorstellt, die Reiche Afrikas und das, was mit ihnen geschah. Denn von einer gewissen Chronologie nimmt auch diese Weltgeschichte keinen Abstand, bis zum Kapitel "Babylon" werden etwa die Ausbreitung des Menschen seine Sesshaftigkeit, Schrift und andere kulturelle Grundlagen eingeführt. Vom Transport der Ideen und Religionen im frühen China und Indien über Byzanz, wo fast nebenbei das Imperium Romanum vorkommt, zu den Maya und nach Nordamerika, von der Russischen Revolution bis zu den heutigen Megacitys am Beispiel Kairo und von dort auch zu Islam und Moderne reicht der Bogen in Raum und Zeit.

Frie schreibt schlicht, ab und an mit einem Hauch Umgangssprache, etwa wenn er von den "Fightern" unter den Mogul-Söhnen schreibt. Er vermeidet allzu lange Sätze und fachspezifische Begriffe und streut Zitate ein, die dem Fluss des Textes weiterhelfen und wie nebenbei noch den ein oder anderen Philosophen oder Autor einführen. Ein Jugendbuch im engeren Sinne ist Fries "Geschichte der Welt" nicht geworden. Eine "jüngere Leserschaft", so die Zielgruppe, ob sie jung an Jahren ist oder sich einfach neu mit der Weltgeschichte beschäftigen will, wird lange Freude an diesem Teppich haben - und Anregung, ihn auch mal auf links zu drehen.

EVA-MARIA MAGEL

Ewald Frie: "Die Geschichte der Welt".

Mit Bildern von Sophia Martineck. Verlag C. H. Beck, München 2017. 464 S., geb., 28,- [Euro]. Ab 14 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.12.2017

Logistik mit Alexander dem Großen
Die Weltgeschichte für neugierige Leser, neu erzählt von Ewald Frie
Der Titel dieses schön gemachten Buches ist nachgerade niedlich: „Die Geschichte der Welt. Neu erzählt“. Aha, da setzt einer sich hin und erzählt mal auf schlappen
460 Seiten, was sich in den vergangenen 4000 bis 5000 Jahren auf dem Globus so abgespielt hat. Der Autor Ewald Frie lehrt Neuere Geschichte in Tübingen. In einem fulminanten Nachwort, das allein den Kauf des Buches lohnt, erklärt er, wie Geschichtsforscher arbeiten und wie man eine Weltgeschichte schreibt, obwohl man selbst eigentlich nur wenig Ahnung hat. Der Fachmann wurde zum Schüler seines eigenen Projekts. Fries Rezept: ganz viel lesen und davon nur das an seine Leser weitergeben, was für sie wirklich interessant sein könnte.
Seine Weltgeschichte, die ihm vom C.H. Beck-Verlag vorgeschlagen wurde, hat den Autor Nerven gekostet. Im Nachwort zitiert er einen wohlwollend-maliziösen australischen Kollegen: „Ich stünde vor der Wahl, entweder alles zu lesen, was wichtig ist – dann würde das Buch nie fertig – , oder das alles nicht zu lesen – dann würde es ein schlechtes Buch.“ Irgendwie hatte der Australier sogar recht. Die zweite Kalamität: Wer die Weltgeschichte auf 460 Seiten zusammenpresst, macht sich angreifbar. Da kommen dann die Meckermäuler, die Dinge sagen wie: Dieses hat der Autor ausgelassen, das hat er vernachlässigt, und – ganz schlimm – den Namen von jenem afrikanischen Landesführer, der vor 900 Jahren regierte, hat er falsch geschrieben. Das alles wäre ungerecht. Frie hat eine kluge Auswahl getroffen. Er zeigt, dass Europa nicht immer der Nabel der Welt war (und es jetzt nicht mehr ist). In Afrika gab es Hochkulturen, als die nördlichen Germanen sich noch den Rücken an der Borke von Bäumen rieben. Frie hat ein Auge für soziale Probleme, religiöse Kalamitäten und sogar für die Umwelt.
Leider hat er sein Buch rein geografisch und – nach Möglichkeit passend dazu – zeitlich sortiert, von der Urgeschichte bis in die Moderne. Jedes neue Kapitel bietet eine völlig neue Umgebung, da muss man als Leser aus eigenem immer wieder neues Interesse aufbringen, sei es für die Kultur der Indios in Südamerika, sei es für Japan, Russland oder den amerikanischen Bürgerkrieg. Schade ist es, dass Frie seinen Kapiteln nicht Spürfragen vorangestellt hat, historische Rätsel, die dazu verführen, die Auflösung unbedingt wissen zu wollen.
So hätte er fragen können: Wie kam es zu Geldwirtschaft und Handel? Dann: Die Politik-Geschichte der Antike ist für neugierige, junge Leser sicher weniger spannend als die Darstellung, wie Alexander der Große seine lange Eroberungsreise nach Indien logistisch auf die Reihe bekam. Für die Antike hätte ein Schwerpunkt auf der Technikgeschichte sich angeboten.
Oder: Wie kam es dazu, dass in Afrika nach dem Jahr 1000 Hochkulturen sich entwickelten, die später versandeten? Oder: Warum gewann Europa in der Frühen Neuzeit die Oberhand auf dem Globus? Oder: Warum wurde in Ghana, nachdem es 1957 unabhängig geworden war, ein Riesenstaudamm gebaut, dessen Elektrizitätsproduktion die Ghanaer gar nicht brauchten? Frie beantwortet die meisten dieser Fragen. Die künstlerische Ausstattung der Bandes beeindruckt mit den farbigen Illustrationen von Sophia Martinek. Faszinierend sind die Darstellungen des Kartenzeichners Peter Palm. Darin mag man sich versenken. Wo lebten zum Beispiel die Apachen, Comanchen oder Sioux, deren Stolz heute TV-Geschichte ist? (ab 12 Jahre und für Erwachsene)
FRANZISKA AUGSTEIN
Ewald Frie: Die Geschichte der Welt. Neu erzählt. Mit Illustrationen von Sophia Martineck. C.H. Beck, München 2017. 463 Seiten, 24 Euro.
Illustration aus Ewald Frie und Sophia Martineck: Die Geschichte der Welt
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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"Dieses Buch öffnet die Augen (...) Bestürzend, wie klein wir im Geschichtsunterricht die Welt gemacht und was wir alles übersehen haben."
Börsenblatt, Stefan Hauck

"Nahezu auf jeder Seite gibt es für den Leser etwas zu bedenken, zu lernen, zu staunen."
Martin Ebel, Tages-Anzeiger, 10. Februar 2018

"Eine faszinierende Lektüre voller neuer Erkenntnisse."
Martin Ebel, Tages-Anzeiger, 16. Februar 2018

"Das perfekte Geschenk für Jung und Alt."
Nordwestzeitung, 19. Dezember 2017

"Eine 'jüngere Leserschaft', so die Zielgruppe, ob sie jung an Jahren ist oder sich einfach neu mit der Weltgeschichte beschäftigen will, wird lange Freude an diesem Teppich haben - und Anregung, ihn auch mal auf links zu drehen."
Eva-Maria Nagel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27. November 2017

"Spannend erzählt, witzig illustriert."
Alexander Cammann, Die ZEIT, 23. November 2017

"Dieser Schmöker steckt voller Orte und Ereignisse, die uns unbekannt sind, weil wir Geschichte nur aus europäischer Sicht erfahren."
PM History, 12/2017

"Vorsicht: Das kann den Horizont erweitern!"
Kurier, 22. Oktober 2017

"Die Geschichte der Welt, ganz wunderbar illustriert von Sophia Martineck und mit 28 höchst eindrücklichen Karten von Peter Palm, bietet (...) einen höchst nützlichen Überblick über unsere Herkunft und Entwicklung."
Huffington Post, Hans Durrer

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Eva-Maria Magel hat viel Freude mit Ewald Fries etwas anderer Weltgeschichte. Kein Geschichte des survival of the fittest aus westlicher Sicht legt ihr der Autor vor, sondern einen bunten Teppich, an dem alle mitwirken. Wenn der Autor im frühen China loslegt und sich über die Russische Revolution bis zum Thema Islam und Moderne vorackert, lernt Magel, dass sich ohne unterschiedliche Perspektiven gar nichts erschließt. Mit Text, Illustrationen, Karten und Gafiken gelangt Magel von einem Aha-Erlebnis zu nächsten. Die schlichte Schreibe, meint sie, macht es jungen Lesern leicht. Doch auch älteren neugierigen Lesern empfiehlt sie den Band.

© Perlentaucher Medien GmbH