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John Coltrane spielte unüberhörbar und maßgeblich am bestverkauften Jazz-Album aller Zeiten mit - Kind of Blue von Miles Davis - , und wenige Jahre später produzierte er selbst sein Album für die Hall of Fame, das zum Maßstab des Jazz-Saxophons erhobene A Love Supreme . Sein Beitrag zur Entwicklung des Jazz, die (Über-)Dehnung der Funktionsharmonik und ihre schließliche Überwindung, war der bislang letzte Riesenschritt der Jazzgeschichte. Aber all das hat wohl weniger zu der Heiligenverehrung geführt, die Coltrane postum zuteil wird, als die lebensgeschichtliche Wendung von den Drogen zur…mehr

Produktbeschreibung
John Coltrane spielte unüberhörbar und maßgeblich am bestverkauften Jazz-Album aller Zeiten mit - Kind of Blue von Miles Davis - , und wenige Jahre später produzierte er selbst sein Album für die Hall of Fame, das zum Maßstab des Jazz-Saxophons erhobene A Love Supreme . Sein Beitrag zur Entwicklung des Jazz, die (Über-)Dehnung der Funktionsharmonik und ihre schließliche Überwindung, war der bislang letzte Riesenschritt der Jazzgeschichte. Aber all das hat wohl weniger zu der Heiligenverehrung geführt, die Coltrane postum zuteil wird, als die lebensgeschichtliche Wendung von den Drogen zur Spiritualität. Eine Biographie, wie sie Peter Kemper kenntnisreich, anschaulich und lebensnah schreibt, lässt Laien und Liebhaber dieses existenzielle Spannungsverhältnis begreifen.
Autorenporträt
Kemper, Peter
Peter Kemper, geb. 1950, Publizist und Hörfunkredakteur, ist seit 1986 für den Hessischen Rundfunk tätig, schreibt regelmäßig für das Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und hat bei Reclam schon mehrere Bücher vorgelegt, u.a. The Beatles (UB 19052).
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.05.2017

Der Sound von John Coltrane

An eine Biographie John Coltranes können sich nur Unerschrockene wagen. Peter Kemper, Autor eines Buches über Muhammad Ali und einer monumentalen Kulturgeschichte der Ukulele, gehört offensichtlich zu ihnen. Nicht ohne Grund hat er das erste Kapitel seiner Lebensbeschreibung des einflussreichsten Saxophonisten in der neueren Geschichte des Jazz mit "Das Rätsel Coltrane" überschrieben. Konnte Kemper es lösen? Wer das kenntnisreiche Buch aufmerksam liest, hat zumindest einen brauchbaren Code in der Hand, besser: in den Ohren, um das Werk des enigmatischen Künstlers zu entschlüsseln. Denn das Leben des Jazz-Giganten, schon vielfältig ausgebreitet bis in eine minutiöse Tag-für-Tag-Chronologie der musikalischen Aktivitäten wie des eher unspektakulären Alltags, bietet kaum Aufschlüsse zur Entstehung und Wirkung dieser frei schwebenden Jazzklangkunst. Man muss schon akribisch hineinhören in die rasenden Tonfolgen und die Unbedingtheit des Ausdruckswillens spüren, um davon fasziniert zu sein. Dafür bietet der Autor wichtige Anregungen und Erkenntnishilfen. Am Ende der Publikation aber steht etwas Ungreifbares: das transzendentale Moment in Coltranes Musik. Kemper ist nicht so vermessen, es erklären oder auflösen zu wollen. Im kürzesten Kapitel des Buches gibt er kluge Hinweise auf die Zusammenhänge von Sound und Spiritualität. Weitere Fragen muss eine andere Fakultät beantworten. WWS.

Peter Kemper: "John Coltrane". Biographie.

Reclam Verlag, Stuttgart 2017. 207 S., Abb., geb., 25,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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