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Osterrieder-Krippen sind ein bis heute gültiger Qualitätsbegriff. Mit Krippen von Altötting bis Zweibrücken, Krippen für Kaiser und Papst lässt sich das weit verbreitete Krippenwerk des Bildhauers Sebastian Osterrieder (1864-1932) umschreiben. Als Erneuerer der künstlerischen Weihnachtskrippe hat er im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts dem Krippengedanken wie auch dem Krippenstil entscheidende und nachhaltige Impulse gegeben. Osterrieders Figuren sind typisch und immer unverwechselbar als seine Kreationen zu erkennen. Kennzeichnend für ihn sind auch die Techniken beim Abformen seiner…mehr

Produktbeschreibung
Osterrieder-Krippen sind ein bis heute gültiger Qualitätsbegriff. Mit Krippen von Altötting bis Zweibrücken, Krippen für Kaiser und Papst lässt sich das weit verbreitete Krippenwerk des Bildhauers Sebastian Osterrieder (1864-1932) umschreiben. Als Erneuerer der künstlerischen Weihnachtskrippe hat er im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts dem Krippengedanken wie auch dem Krippenstil entscheidende und nachhaltige Impulse gegeben. Osterrieders Figuren sind typisch und immer unverwechselbar als seine Kreationen zu erkennen. Kennzeichnend für ihn sind auch die Techniken beim Abformen seiner originalen Modelle wie beim Guss der Figuren und der Kaschierung ihrer Bekleidung. Diese Osterrieder'schen Methoden, die weitgehend sein Betriebsgeheimnis waren, finden erstmals ihre ausführliche Erklärung in der vorliegenden Lebensbeschreibung, die den Leser von der Schnitzbegabung des jungen "Krippenwastl" in Abensberg zum produktiven akademischen Bildhauer und zum Altmeister der Krippenkunst in München-Schwabing führt.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 24.12.2009

Meister der Kleinplastik
Biographie würdigt das Werk des Münchner Krippenkünstlers Sebastian Osterrieder
Für Experten ist sein Name längst ein Begriff. Sebastian Osterrieder gilt als Erneuerer der künstlerischen orientalischen Weihnachtskrippe, die im Barock und noch einmal kurz nach der Säkularisation eine Blütezeit hatte, dann aber – von der volkstümlichen Krippe alpenländischen Charakters verdrängt – rasch in Vergessenheit geriet. Eine mit vielen Bilddokumenten bereicherte Biografie würdigt jetzt den Münchner Künstler erstmals in breitem Umfang. Ihr Verfasser ist Hermann Vogel, Ehrenpräsident der Bayerischen Landesapothekerkammer. Verheiratet mit einer Enkelin Osterrieders, konnte er sich bei seinem Vorhaben auch auf ein gepflegtes Familienarchiv stützen. Der Bildhauer selbst hatte zeitlebens akribisch alle schriftlichen Nachweise über sein Schaffen gesammelt.
Osterrieder, Jahrgang 1864, der 1888 nach München kam, wo er 1932 starb, schnitzte und modellierte für Papst und Kaiser ebenso wie für kunstsinnige Familien. Seine Krippen schmücken Kirchen und Bürgerhäuser von Altötting bis Zweibrücken, finden sich aber auch im Ausland – im Linzer Dom etwa oder in Roms Santa Maria dell’ Anima. Den Münchnern bietet sich während der Weihachtszeit die Gelegenheit, zwei Glanzstücke aus seiner Werkstatt in der Peterskirche und in Sankt Ursula, seiner ehemaligen Pfarrkirche, zu bewundern. Das ganze Jahr über zeigt das Bayerische Nationalmuseum eine seiner unverwechselbaren Szenerien, vor zehn Jahren angekauft als „eindrucksvollen Abschluss” der Sequenz „Münchner Krippe”, wie Nina Gockerell, Oberkonservatorin des Hauses, in ihrem Geleitwort zu dem Buch schreibt. Dass Osterrieder nicht nur ein Meister der Kleinplastik war, zeigt sich vor allem in Altötting, wo unter anderem sein Tilly-Reiterdenkmal und der Bruder-Konrad-Brunnen stehen.
Eigentlich sollte der Sohn eines Abensberger Bäckermeisters den elterlichen Betrieb übernehmen. Doch nach dem Tod des Vaters zieht es ihn nach München, zunächst an die Kunstgewerbeschule, dann an die Akademie, wo er bei Professor Wilhelm von Ruemann studiert. Als um 1900 Kommerzienrat Max Schmederer seine berühmte Krippensammlung mit Meisterwerken vergangener Epochen erstmals im Bayerischen Nationalmuseum aufstellt, ist unter den jungen Künstlern, die ihm dabei zur Hand gehen, auch Sebastian Osterrieder. Vor allem die Beschäftigung mit den sizilianischen Figuren aus der Zeit um 1700 bringt ihn auf die Idee, Krippenfiguren nicht nur zu schnitzen, sondern sie mit Hilfe historischer Gusstechniken, die er weiterentwickelt, auch in verschiedenen Größen zu vervielfältigen. Die anatomisch korrekten Körper bekleidet er mit in Leimlösung getränkten Stoffen und versteift so die farbigen Gewänder wirkungsvoll im Faltenwurf. 1904 erscheint ein erster Pressebericht über die „Osterrieder’sche Kunstkrippe”, die nun immer mehr Beachtung findet.
Der Autor führt alle 198 Krippen auf, die er noch bei öffentlichen und privaten Besitzern ermitteln konnte: von der ersten, 1899 vom damaligen Eigentümer der Schloßbrauerei Thann erworben, bis zur letzten Figurenlieferung im Dezember 1931 an einen Pfarrer in Schwarzrheindorf bei Bonn. Und er zitiert Kardinal Michael Faulhaber, der 1927 den Bildhauer in dessen Schwabinger Atelier an der Clemensstraße besuchte und ihm ins Gästebuch schrieb: „Für Meister Osterrieder sind Glaube und Kunst wirklich zwei Geschwister.” Franz Freisleder
Hermann Vogel, „Sebastian Osterrieder”, Kunstverlag Josef Fink, 208 Seiten, 19.80 Euro, ISBN 978-3-89870-562-2.
Münchner Seiten
Neues vom Büchermarkt
Auch im Ausland sind seine Werke zu finden: orientalisch geprägte Krippe Osterrieders in der Kirche Santa Maria dell’Anima in Rom. Foto: Kunstverlag Fink
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