Über Kunst, Macht und auch ein wenig Liebe
Venedig, 1818: Nachdem Napoleons geraubte Kunstwerke wieder an das österreichische Venedig zurückgegeben wurden, wird eine Gruppe Kunsträuber auf den Plan gerufen. Oft mehrfach kopiert, werden die Gemälde an zahlungswillige Kunden verkauft. Ein
unwahrscheinlich dubioses Spiel um Geld und Macht tut sich auf, bei dem es viele Verlierer aber nur wenige…mehrÜber Kunst, Macht und auch ein wenig Liebe
Venedig, 1818: Nachdem Napoleons geraubte Kunstwerke wieder an das österreichische Venedig zurückgegeben wurden, wird eine Gruppe Kunsträuber auf den Plan gerufen. Oft mehrfach kopiert, werden die Gemälde an zahlungswillige Kunden verkauft. Ein unwahrscheinlich dubioses Spiel um Geld und Macht tut sich auf, bei dem es viele Verlierer aber nur wenige Gewinner zu geben scheint.
Nachdem Franz Wercker in Rom zum Tod verurteilt wurde, kam er gerade noch in letzter Sekunde davon. Dafür muss er sich nun nach Venedig begeben, um dort gestohlene Meisterwerke wiederzufinden. Logieren darf er ganz nobel in einem Palazzo am Canal Grande und gibt sich als Kunsthändler Robert von Stargard aus, der innerhalb kürzester Zeit ein Netzwerk an Sammlern, Künstlern und Kunsthändlern um sich aufbaut. Unterstützung bekommt er hauptsächlich von der Malerin Irma, die ihn nach einem Überfall nicht nur gesund pflegt sondern ihm auch bei der Suche nach der Beutekunst Napoleons hilft. Doch auch Irma hat einiges zu verbergen.
Christian Schnalke hat einen temporeichen Roman geschrieben, der uns ins Künstlermilieu entführt. Und dies alles vor der traumhaften Kulisse Venedigs. Eingebettet in den historischen Kontext, dürfen wir den dubiosen Verwirrungen rund um bekannte Meisterwerke folgen. Ergänzend trifft man auf eine Gruppe von Straßenkindern, die eine bedeutende Rolle spielen, und die man bald ins Herz schließt – während man hinter der Freundlichkeit einiger Damen nichts Gutes vermutet. Doch bis Robert alias Franz hinter die Kulissen blickt, dauert es eben ein wenig.
Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und lässt die Seiten verfliegen. Detailliert und bildgewaltig dürfen wir den Protagonisten über die Schulter blicken und einige Vermutungen über Zusammenhänge anstellen. Doch Schnalke legt gekonnt Spuren, die wieder verwischt werden und überrascht mit der Auflösung des Rätsels. Zwischendurch gab es leider einige Längen – etwas Straffung hätte dem Roman nicht geschadet.
Trotzdem ein rundum gelungener Roman, dem ich gerne 4 Sterne gebe.