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Der neue Pfannenspaß
Sie sind rund, etwas dicklich, ca. 10 cm groß und dabei sensationell fluffig und köstlich: Pancakes, diese neue Art des Pfannkuchens. Dieses Lieblingsgericht der Blogger kommt in so vielen Geschmacksrichtungen daher, dass man aus dem Staunen nicht herauskommt. Fruchtig, vanillig, schokoladig, würzig, pikant ... mit und ohne Sauce. Ein Traum, nicht nur für Frühstücksfans. Und als besonderes Extra gibt es Anleitungen, wie aus einfachem Pancake-Teig tolle, essbare Bilder werden: ob Schnecke, Schäfchen oder Bär - so verwöhnt wird man nur selten.
Ausstattung: durchgehend bebildert
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Produktbeschreibung
Der neue Pfannenspaß

Sie sind rund, etwas dicklich, ca. 10 cm groß und dabei sensationell fluffig und köstlich: Pancakes, diese neue Art des Pfannkuchens. Dieses Lieblingsgericht der Blogger kommt in so vielen Geschmacksrichtungen daher, dass man aus dem Staunen nicht herauskommt. Fruchtig, vanillig, schokoladig, würzig, pikant ... mit und ohne Sauce. Ein Traum, nicht nur für Frühstücksfans. Und als besonderes Extra gibt es Anleitungen, wie aus einfachem Pancake-Teig tolle, essbare Bilder werden: ob Schnecke, Schäfchen oder Bär - so verwöhnt wird man nur selten.

Ausstattung: durchgehend bebildert
Autorenporträt
Christine Sinnwell-Backes lebt mit ihrem Mann und den zwei Kindern im Saarland. Neben dem Kochen gilt ihre Liebe auch dem Lesen, sie engagiert sich stark in der Leseförderung für Kinder. Mehr über die Autorin können Sie auch auf ihrem Blog "littleredtemptations" erfahren.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.08.2016

Palmen zum Frühstück

Pfannkuchen mal anders? Lisa Höfer hat sich von einer Pancake-Künstlerin die besten Tricks verraten lassen.

Der Duft von frischen Eierkuchen strömt durch die Zimmer der kleinen Wohnung in der Mainzer Innenstadt. Während sich draußen die Sonne langsam durch die Wolken kämpft und viele Menschen Richtung Büro, Schule oder Universität unterwegs sind, geht es drinnen noch gemütlich zu. Die Spülmaschine brummt gleichmäßig in der Küche, der Frühstückstisch im Raum nebenan ist schon gedeckt. Statt Brötchen, Croissants und Konfitüre gibt es heute ganz besondere Pancakes - eine Variation des klassischen Eierkuchens.

Aufmerksam beobachte ich den Gast in meiner Küche, die Foodbloggerin Christine Sinnwell-Backes. Konzentriert steht sie in ihrer bunten Kochschürze an der Arbeitsplatte und zeichnet mit der mit Pfannkuchenteig gefüllten Spritztüte die Konturen einer Palme auf eine kreisrunde, beheizte Backplatte. "Man muss kein großer Zeichenkünstler sein, um ausgefallene Pancakes machen zu können", erklärt sie. "Ein bisschen malen können sollte man schon, damit man die Figuren dann erkennt, aber einfache Motive wie zum Beispiel ein Herz oder eine Sonne bekommen auch Anfänger gut hin." Und mit ein wenig mehr Übung seien auch aufwendigere Pancake-Motive kein Problem mehr, sagt die Saarländerin. Fröhlich wirft sie ihre rot-braunen Locken zurück und füllt mit dem Teig zügig die kleinen Flächen zwischen den Konturen der Palme aus.

Schon lange beschäftigt sich die 36-Jährige mit Pancakes aller Art, hat den Köstlichkeiten sogar ein ganzes Kochbuch gewidmet. Denn Sinnwell-Backes backt und kocht leidenschaftlich gerne. "Ich stand schon als Kind immer mit in der Küche und habe mithelfen wollen", erinnert sie sich. Um die vielen eigenen Rezepte zusammenzuhalten und sich auch mit anderen Backfans austauschen zu können, entschloss sich die zweifache Mutter vor knapp dreieinhalb Jahren, mit einer Freundin einen eigenen Online-Blog zu starten. Auf "Little-RedTemptations.com" stellen Christine Sinnwell-Backes und Stefanie Müller selbstkreierte Rezepte vor, geben Backtipps und probieren Küchentrends aus, die sie selbst auf anderen Blogs entdecken und ihren Lesern zeigen wollen.

Auch die Idee, statt klassisch dünnen Pfannkuchen oder kleinen, dickeren Pancakes richtige essbare Kunstwerke aus dem Eierkuchenteig zu gestalten, hat die Saarländerin im Internet gefunden: Nathan Shields, ein amerikanischer Mathematiklehrer und Vater zweier Kinder, veröffentlichte auf seiner Website Fotos und Videos von Pancake-Kunstwerken. Sein Motto: Das Leben ist zu kurz für runde Pancakes. Egal ob Drache, Dinosaurier oder Disney-Prinzessin - Shields bringt seinen Kindern mit dem Eierkuchenteig alle Figuren auf den Teller.

Sinnwell-Backes sah ein Video des Amerikaners und war von seiner Idee sofort begeistert. "Dass ich das auch ausprobieren will, war mir sofort klar. Man kann mit den Motiven wirklich Freude auf den Essteller seiner Kinder bringen." Auch sei der Eierkuchenteig unkompliziert und schnell gemacht. Und es dauere nicht lange, bis die kleinen Teigfiguren fertig seien. "Kinder warten nicht unbedingt gerne eine halbe Stunde, wenn sie Hunger haben", lacht sie. "Ein einfaches, aber trotzdem schönes Pancake-Kunstwerk, das dauert auch nicht viel länger als ein normaler Eierkuchen."

Wie man hübsche Motive aus Eierkuchenteig zaubert, will Sinnwell-Backes jetzt zeigen. Und ich soll sogar selbst ein kleines Kunstwerk hinbekommen. Alle Zutaten, die es für die Teigmasse braucht, hat sie mitgebracht: 125 g Mehl, 125 g Milch, ein Ei, 2 Esslöffel Zucker und ein Päckchen Vanillezucker. Auch wer eher selten in der Küche steht und noch keine Pancakes gemacht hat, sollte mit dem Teig keine Probleme haben. Denn das Rezept ist simpel.

Gemeinsam mit meinem Gast lege ich direkt los. Zuerst müssen Eiweiß und Eigelb voneinander getrennt werden, damit das Eiweiß steif geschlagen werden kann. Sinnwell-Backes erklärt mir, dass für festen Eischnee vor allem das genaue Trennen wichtig sei. "Ob man das Eiweiß dann mit einer Rührmaschine oder von Hand steif schlägt, ist nicht entscheidend." Anschließend müssen nur noch Mehl, Milch, Zucker und Vanillezucker zu einem zähflüssigen Gemisch verrührt werden, unter das das geschlagene Eiweiß dann gehoben wird. "So wird der Teig besonders fluffig", verrät Sinnwell-Backes. Nach wenigen Minuten ist es schon geschafft, der Teig ist fertig.

Gekonnt füllt sie nun die Teigmasse in zwei durchsichtige Spritzbeutel um. "Ich arbeite am liebsten mit den Spritzbeuteln, aber es gibt verschiedene Möglichkeiten. Man kann den Teig zum Beispiel auch in eine leere, gut ausgewaschene Ketchup-Flasche geben, wenn man damit besser zeichnen kann", erklärt sie. Auch dass der Teig in zwei Tüten gefüllt wird, hat einen besonderen Grund. Die Beutel haben verschieden große Tüllen - eine ist deutlich größer als die andere. "Mit der feinen Öffnung lassen sich die Konturen besser zeichnen. Aber wenn dann große Flächen schnell mit Teig aufgefüllt werden müssen, geht das mit einer größeren Öffnung leichter." Nicht der einzige hilfreiche Trick, den sie noch geben wird.

Denn jetzt geht es an den schwierigeren Part. Die Motive müssen auf die heiße Crêpes-Platte gebracht werden. Schon das Einstellen der richtigen Temperatur ist eine Kunst für sich. Jede Platte ist anders, wird unterschiedlich heiß bei den eingestellten Wärmestufen. "Da muss man am Anfang einfach ausprobieren", rät sie. Und auf gar keinen Fall solle man aufgeben, wenn es beim ersten Versuch noch nicht so toll aussehe.

Konzentriert beginnt sie dann, mit dem Teig aus der Spritztüte die Umrisse einer Palme zu malen. Die Stellen des Motivs, die am Ende dunkler sein sollen, müssen zuerst gezeichnet werden. Da der Teig länger auf der heißen Platte liegen wird, wird er automatisch dunkler als die Stellen, die erst später mit Teig gemalt werden. Denn das ist das große, wenn auch recht simple Geheimnis der Pancake-Kunstwerke: Die unterschiedlichen Bräunungsgrade des Teigs machen die Motive aus. Genau deshalb ist die richtige Temperatur der Backplatte so wichtig. "Wenn man zu hoch heizt, dann werden die zuerst aufgetragenen Teigstellen ganz schnell zu dunkel und der Teig verbrennt. Ist die Temperatur aber zu niedrig, dann verlaufen die Konturen auch mal", erklärt sie. Genau deshalb sei zum Beispiel auch eine Pfanne ungeeignet, um kunstvolle Pancakes zu machen. Die Temperatur lasse sich einfach zu schlecht regulieren.

Sinnwell-Backes wartet noch einen Moment, greift dann zum zweiten Spritzbeutel und füllt die Konturen der Palme zügig mit Teig aus. "Wie lange man jetzt wartet, bevor man das Motiv umdrehen und die Konturen richtig sehen kann, kann man nicht auf die Sekunde genau sagen. Wenn der Teig fest genug scheint, dann sollte man es einfach probieren", erklärt sie und schnappt sich einen Pfannenwender. Sorgfältig testet sie an den Rändern der Teigpalme an, wie fest der Pancake bereits ist und wagt das Umdrehen schließlich. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die Konturen sind tatsächlich dunkler als der Rest der Palme. Christine Sinnwell-Backes ist jetzt in ihrem Element und produziert weitere Motive. Passend zum Sommer zeichnet sie erst einen Seestern, dann noch einen kleinen Fisch aus dem Eierkuchenteig.

Dann bin ich an der Reihe mit einem Pancake-Kunstwerk. Als nicht sehr großes Maltalent probiere ich es mit einem einfachen Herz, das eine dunkle Umrandung bekommen soll. Schnell stelle ich fest, dass das Zeichnen mit einer Spritztüte gar nicht so einfach ist, wie es beim Profi aussieht. Immer wieder bleiben kleine Teigklümpchen in der schmalen Öffnung der Tüte hängen. Drückt man dann zu fest zu, strömt der Teig nur so aus der Tülle heraus. Doch es klappt: Ein großes, etwas krummes Herz brät auf der Backplatte, die Kontur dunkler als der Rest. "Natürlich muss es nicht nur bei den verschiedenen Bräunungsstufen bleiben", erklärt Sinnwell-Backes. "Den Teig kann man auch gut einfärben, zum Beispiel mit Backkakao oder Lebensmittelfarbe." Dann könne man noch aufregendere Pancakes auf den Teller bringen und den Motiven noch mehr Leben einhauchen.

Den Anfang habe ich mit meinem Pancake in Herzform auf jeden Fall gemacht. Und auch die Expertin ist zufrieden. "Es braucht natürlich noch etwas Übung, aber die bekommt man ganz schnell", macht sie mir Mut.

Christine Sinnwell-Backes, "Pancakes", ist gerade im Bassermann-Verlag erschienen; 80 Seiten, 9,99 Euro.

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