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Larry lebt gemeinsam mit seinem Vater ein eintöniges Leben in Montana - bis eines Tages Doris, die Schwester seiner Mutter, mitsamt ihrem rosa Cadillac vor der Tür steht. Gemeinsam brechen Tante und Neffe zu einer langen Reise in Richtung Seattle auf. Dort lebt Larrys Mutter, die ihn und den Vater vor einiger Zeit verlassen hat. In der Eisenbahnerstadt Shelby geraten sie in eine Schießerei, die jemanden das Leben kostet. Beklemmend klar beschreibt Richard Ford den Zerfall einer Familie und erinnert daran, welche Spuren Menschen in den Leben anderer hinterlassen können.

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Produktbeschreibung
Larry lebt gemeinsam mit seinem Vater ein eintöniges Leben in Montana - bis eines Tages Doris, die Schwester seiner Mutter, mitsamt ihrem rosa Cadillac vor der Tür steht. Gemeinsam brechen Tante und Neffe zu einer langen Reise in Richtung Seattle auf. Dort lebt Larrys Mutter, die ihn und den Vater vor einiger Zeit verlassen hat. In der Eisenbahnerstadt Shelby geraten sie in eine Schießerei, die jemanden das Leben kostet. Beklemmend klar beschreibt Richard Ford den Zerfall einer Familie und erinnert daran, welche Spuren Menschen in den Leben anderer hinterlassen können.

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Autorenporträt
Richard Ford wurde 1944 in Jackson, Mississippi, geboren und lebt heute in Maine. Er hat acht Romane sowie Novellen, Kurzgeschichten und Essays veröffentlicht. 1996 erhielt er für Unabhängigkeitstag sowohl den Pulitzer Prize als auch den PEN/ Faulkner Award.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.03.1995

Diesseitige Geheimnisse
Richard Ford zeigt, wie man sich selbst zum Ritter schlägt · Von Paul Ingendaay

Natürlich könnte man mit dem Auto durchs Rheinland fahren oder in die Oberpfalz, in einer rheinischen oder oberpfälzischen Gaststätte, hinten bei den Toiletten, eine Schießerei erleben, bei der ein Mann den Tod findet, und dann dem Gedanken nachhängen, was das Erlebte mit der eigenen Existenz zu tun hat. Man könnte, aber eigentlich kommt niemand auf die Idee. Woran liegt es nur, daß die Amerikaner dergleichen in ihrem Land können, fragt man etwas neidisch, wenn die kaum neunzigseitige Novelle "Eifersüchtig" des amerikanischen Erzählers Richard Ford gelesen ist: an den deutschen Straßen? An den deutschen Gaststätten?

Vielleicht liegt es ja an den deutschen Schriftstellern, die selten etwas erzählen können, ohne etwas Größeres damit zu wollen. Richard Ford dagegen erzählt in seiner Novelle nicht nur von den Dingen, die er kennt, sondern bei denen er (so wirkt es nun mal bei Leuten, die ihr Handwerk verstehen) lediglich die Konturen nachzeichnen muß, um sie sichtbar zu machen.

Wieder einmal ist der Schauplatz das weite Montana, wo Fords beste Bücher spielen (der Erzählband "Rock Springs" und der schmale Roman "Wild leben"), und wie in diesen wirklich gekonnten, genau austarierten Stücken ernennt Ford in "Eifersüchtig" einen aufwachsenden Jungen zur Hauptfigur. Diese Sechzehn- oder Siebzehnjährigen kann er am besten. Da sitzt jeder Strich, und die erwachsene Welt außerhalb der Hauptfigur gruppiert sich zu einem leicht zittrigen Tableau, dessen Geheimnisse immer diesseitig sind. Doch was heißt das schon in einem Land, das einen so unheimlichen Alltagsmetaphysiker wie Walker Percy hervorgebracht hat?

Richard Fords jugendlicher Held diesmal, Lawrence, hat die Trennung seiner Eltern erleben müssen und dem Anschein nach mustergültig verarbeitet. Eine gewisse Sensibilität hat er zurückbehalten - als sei alles um ihn herum intakt, aber nur dank eines kraftvollen Klebstoffs, und nun falle es ihm zu, die Klebestellen bis zum Ende seiner Tage im Auge zu behalten. Das ist jetzt schon interpretiert, denn Einsichten aus unserer Geständnis- und Selbsterforschungskultur dringen bei Ford nicht in die Dialoge vor. Man schließt auf die Sensibilität hauptsächlich deswegen, weil der Autor so verdächtig wenig von der Trennung der Eltern hermacht, sie aber zuverlässig auf der ersten Seite erwähnt. Tatsächlich glauben wir Leser ähnlich wie Lawrence, daß über diese ländliche Welt, die aus soliden Taubenschlägen, Küchentischen und wetterfesten Jacken zu bestehen scheint, in jedem Augenblick ein großes Unglück hereinbrechen kann.

In dieser Phase, in der alles verrückbar erscheint, erwischt Ford seine Figuren; viel braucht dann nicht mehr zu passieren. Die Novelle beginnt damit, daß Doris, die Schwester der davongelaufenen Ehefrau, mit ihrem Cadillac angefahren kommt. Sie soll ihren Neffen Lawrence, der beim Vater wohnt, mit nach Shelby (Montana) nehmen, dort soll er dann zum ersten Mal einen Zug besteigen und nach Seattle (Washington) reisen, wo die Mutter inzwischen lebt. Die beiden fahren also, es geht durch verschneite Landschaft, seitenlang schildert Ford nichts anderes als die Atmosphäre zwischen Tante und Neffe. Wenn da etwas erotisch flirrt, dann nur von seiten der sechsunddreißigjährigen Doris, die rote Ohrringe trägt und Sachen sagt wie: "Hast du heute schon deine Gute-Laune-Pille eingeworfen? Das hoffe ich aber sehr."

Dann, in Shelby, kommt es in der Kneipe zu jenem Zwischenfall, den man sich in einer deutschen Novelle nicht vorstellen könnte: Ein Mann, mit dem Doris etwas trinkt, wird in einer ziemlich wildwesthaft anmutenden Aktion von der Polizei erschossen. Plötzlich wirkt Doris gar nicht mehr wie sechsunddreißig. Sie verliert die Nerven. Und wird gerade dadurch zu einem dieser angenehmen, immens literaturfähigen Zauberwesen im Zwischenreich des Verwandtschaftlichen, die einem zwanzig Jahre jüngeren Mann (der eben noch keiner ist) das Gefühl geben, mit Macht, aber nicht ohne Fürsorglichkeit ins Erwachsenenleben gezogen zu werden.

Dort bewährt er sich dann wie so viele andere Jünglinge der amerikanischen Literatur, wundersamerweise schon dadurch, daß er einfach da ist und Doris seine Schulter gewährt (a shoulder to cry on, wie die Amerikaner sagen). Dies ist die eigentliche Heldentat in einem Buch der kurzen Dialoge und sparsamen Gesten, und es ist der stille Triumph von Fords Erzählen: wie sich der junge Ritter, nennen wir ihn mal so, selbst zum Erwachsenen macht, ohne es zu wissen oder zu wollen, weil seine Diskretion sich wie alle angenehmen Eigenschaften der Seele ihrer selbst nicht bewußt ist.

Von Richard Ford sind seit 1989 in drei deutschen Verlagen sieben Bücher erschienen, und nicht immer hat er Glück mit seinen Übersetzern gehabt. Diese Novelle hier ist insgesamt ordentlich ins Deutsche gebracht. Doch abgesehen davon, daß es beim Lektorat des Berlin Verlags noch drunter und drüber geht, sollte sich mal jemand um ein grundsätzliches Problem des Übersetzens kümmern: Das Englische bildet Relativsätze, wo das Deutsche es niemals tun würde, und zwingt man das Deutsche dazu, klingt es pseudotiefsinnig oder übersetzt ("Barney sagte nichts mehr, was ich hörte"). Man darf eben nicht annehmen, das Englische sei eine simple Sprache. Es ist wohl vielmehr, nimmt man den Standard der literarischen Übersetzungen, die schwierigste Sprache von allen.

Richard Ford: "Eifersüchtig". Eine Novelle. Aus dem Amerikanischen übersetzt von Fredeke Arnim. Berlin Verlag, Berlin 1995. 96 S., geb., 29,80 DM.

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"Beeindruckend ist auch die Fähigkeit, Spannung nicht aus der Handlung, sondern aus der Atmosphäre zu entwickeln, und dramatische Situationen wie beiläufig herunterzuspielen." (Die Zeit)