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Der vorliegende Reiseführer über die Bukowina seit 100 Jahren der erste deutschsprachige mit einer Einführung in Geschichte und Geographie sowie fünf Routenvorschlägen ist der Versuch, diese facettenreiche Landschaft europäischer Geschichte zu erschließen.Die Bukowina ein kleines Ländchen am Ostabhang der Waldkarpaten durchlebte im 20. Jahrhundert einschneidende Veränderungen. Bis 1918 gehörte es zur Habsburgermonarchie. In der Zwischenkriegszeit war es Teil des rumänischen Königreiches und seit 1940 bzw. 1945 trennt die Staatsgrenze zwischenRumänien und der Ukraine diesen Raum. Aber die…mehr

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Produktbeschreibung
Der vorliegende Reiseführer über die Bukowina seit 100 Jahren der erste deutschsprachige mit einer Einführung in Geschichte und Geographie sowie fünf Routenvorschlägen ist der Versuch, diese facettenreiche Landschaft europäischer Geschichte zu erschließen.Die Bukowina ein kleines Ländchen am Ostabhang der Waldkarpaten durchlebte im 20. Jahrhundert einschneidende Veränderungen. Bis 1918 gehörte es zur Habsburgermonarchie. In der Zwischenkriegszeit war es Teil des rumänischen Königreiches und seit 1940 bzw. 1945 trennt die Staatsgrenze zwischenRumänien und der Ukraine diesen Raum. Aber die Kulturlandschaft Bukowina überschreitet nationale Grenzen. Das Schicksal der Bukowina im vergangenen Jahrhundert ist wie eine offene, sich jedem leicht erschließende Chronik Europas und gleichzeitig Modell für den Aufbau einer europäischen Gesellschaft, abseits nationalistischer und revanchistischer Strömungen.
Autorenporträt
Scharr, Kurt§Kurt Scharr ist Professor für Österreichische Geschichte an der Universität Innsbruck.Forschungsschwerpunkte: Ostalpen- (Tirol) und Karpatenraum (Rumänien/Ukraine); Projekte und Publikationen zu verschiedenen Themen der Österreichischen Geschichte, zuletzt über die Kulturlandschaft Bukowina, den Franziszeischen Kataster sowie über den griechisch-orientalischen Religionsfonds der Bukowina.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.11.2007

Die verschlungenen Wege des Buchenlands

Jahrhundertelang war die Bukowina, das "Buchenland", eine weltferne Region. Diese abseitige Lage mag allerdings auch dazu geführt haben, dass hier für die unterschiedlichsten Völkerschaften ein Rückzugsgebiet entstand, in dem die Menschen trotz mancher Spannungen zwar nicht miteinander, aber immerhin friedlich nebeneinander lebten. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde unter der kommunistischen Herrschaft das uralte Einvernehmen durch Vertreibung und Verfolgung von Minderheiten zerstört, Land und Leute verschwanden fast vollständig aus der öffentlichen Wahrnehmung. Heute ist die Bukowina wieder Grenzland zwischen Rumänien, der Ukraine und der jungen Republik Moldau, das zwar schon seit der Jahrtausendwende als Europaregion "Oberer Prust" firmiert, aber außer einigen zweisprachigen Ortsschildern kann von Zusammenarbeit keine Rede sein. Doch ist die Bukowina auf etwas verschlungenen, zeitraubenden Wegen dank eines nach allen Seiten offenen Europa so leicht zugänglich wie nie zuvor. Zudem ist es vor allem im rumänischen Teil gelungen, einen Tourismus aufzubauen, der allerdings bei weitem nicht der Bedeutung entspricht, die dieser Region zukommt: durch eine großartige, unzerstört wirkende Natur, durch die Spuren, die slawische Fürsten, osmanischer Einfluss und habsburgische Beamte hinterlassen haben, und durch die von "hinterwäldlerischen" Stämmen, deutschen Einwanderern, Juden, Polen, Armeniern und Ungarn geschaffene kulturelle Vielfalt, die in Rudimenten immer noch erkennbar ist. Der vorliegende Reiseführer - stolz weist der Verlag darauf hin, dass es der erste deutschsprachige seit hundert Jahren sei - hätte dazu beitragen können, das Interesse an der Bukowina zu wecken, doch er löst diese Aufgabe nur halb. Es ist recht und schön, wenn hier ausführlich über die historischen Entwicklungen geschrieben wird, und die vier Exkursionen mögen hilfreich sein, aber dass die bedeutendsten Schätze - und Attraktionen - der Region, die zum Weltkulturerbe der Unesco ernannten Moldau-Klöster, wie Nebensächlichkeiten abgehandelt werden, ist unbegreiflich und unverzeihlich, wenn man dieses Buch "Erkundungen einer Kulturlandschaft" nennt. Eher zu Marginalien wird da, dass es kein Foto dieser herrlichen "Bilderbücher Gottes" aus dem vierzehnten und fünfzehnten Jahrhundert gibt, sondern nur belanglose Schnappschüsse, und dass die winzigen Stadtpläne völlig sinnlos sind.

tg

"Die Bukowina - Erkundungen einer Kulturlandschaft" von Kurt Scharr. Böhlau Verlag, Wien 2007. 155 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Broschiert, 19,90 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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