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Kurt Tucholsky ist vor allem als Großstadtlyriker bekannt, als nüchterner Beobachter des Alltags und politischer Humorist. Dennoch gehören seine Liebesgedichte zu den schönsten der deutschen Literatur. Mit leichter Hand, im freizügigen Ton der zeitgenössischen Chansons oder in zarten, melancholischen Zügen porträtiert er darin die Liebe selbst: Den unendlichen Reichtum des frischen, unverbrauchten Augenblicks und den Schmerz der unvermeidlichen Trennung. Katja Lange-Müller, Tucholsky-Kennerin und -Liebhaberin, hat die schönsten Gedichte für diesen Band ausgewählt. In einem Nachwort stellt sie Leben und Werk Tucholskys vor.…mehr

Produktbeschreibung
Kurt Tucholsky ist vor allem als Großstadtlyriker bekannt, als nüchterner Beobachter des Alltags und politischer Humorist. Dennoch gehören seine Liebesgedichte zu den schönsten der deutschen Literatur. Mit leichter Hand, im freizügigen Ton der zeitgenössischen Chansons oder in zarten, melancholischen Zügen porträtiert er darin die Liebe selbst: Den unendlichen Reichtum des frischen, unverbrauchten Augenblicks und den Schmerz der unvermeidlichen Trennung. Katja Lange-Müller, Tucholsky-Kennerin und -Liebhaberin, hat die schönsten Gedichte für diesen Band ausgewählt. In einem Nachwort stellt sie Leben und Werk Tucholskys vor.
Autorenporträt
Tucholsky, KurtKurt Tucholsky, geboren 1890 in Berlin, studierte Jura in Berlin, Jena und Genf. Als politisch engagierter Journalist und zeitweiliger Mitherausgeber der Wochenzeitschrift Die Weltbühne zählt er zu den bedeutendsten Publizisten der Weimarer Republik. Zugleich war er Satiriker, Kabarettautor, Romancier und Lyriker. 1929 ging er nach Schweden, wo er sich 1935 das Leben nahm.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.10.2008

Sachliche Romanze

Aus "Schloß Gripsholm" kennt mancher Kurt Tucholskys nüchternen Blick auf Liebesdinge. Als Lyriker forciert er die Sachlichkeit umso mehr; eine Sammlung von "Liebesgedichten" dieser Berliner Kaltschnauze kann daher nur unter erheblicher Betonung der Anführungszeichen so genannt werden. Wie Brecht scheut er auch vor Derbheit nicht zurück: Auf die "Silberputten", die bei einer imaginierten Beerdigung des lyrischen Ichs den Sarg begleiten, folgen unerbittlich, aber reimsicher nicht weniger als zweiundzwanzig "Nutten". Die trauern auf ihre ganz eigene Art: Sie "schluchzen" zwar, tun dies aber zugleich "innig und mit viel System".

Systematisch solle der Mensch auch seine nächtliche Zimmerbelegung organisieren, fordern diese Gedichte, jedes Hotel wird ihnen zum Ort "unverbrauchter Zärtlichkeit". Anders als in Heines Herzbruchlyrik gibt sich ein Tucholsky-Jüngling nicht mehr mit einem Mädchen zufrieden: "Daß man nicht alle haben kann!" Bevor der Liebeswunsch aber gar zu beliebig wird, gelingt dem Dichter dann doch noch die klangvolle Rückkehr zur Romantik: "So gib mir denn nach langem Wandern / Die Summe aller jener Andern". Unter den ausgewählten Texten sind auch regelrechte Chansons, manche davon allerdings für nächtliche Hofkrakeeler ("Wenn die Igel in der Abendstunde"). In einem aufschlussreichen Nachwort erörtert die Schriftstellerin Katja Lange-Müller die bisweilen neologistische "Sprachschönheit berlinerisch-Tucholskyscher Prägung". Eines jedoch sollte man überlegen, bevor man sich dieses Brevier zulegt: ob man sich nicht lieber gleich des Autors famose "Gedichte in einem Band", erschienen im selben Verlag, anschaffen will. (Kurt Tucholsky: "Liebesgedichte". Ausgewählt von Katja Lange-Müller. Insel Verlag, Frankfurt am Main 2008. 132 S., br., 6,- [Euro].) wiel

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