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Richard Swersey (John Hawkes) ist Schuhverkäufer und Vater zweier Söhne. Als er der bezaubernden, impulsiven Christine Jesperson (Miranda July) begegnet, ergreift ihn Panik, so gerne er auch wieder die Überraschungen des Lebens für sich zulassen würde.
Christine ist Künstlerin, die sich ihren Lebensunterhalt mit einem Fahrdienst für Senioren verdient. Genau wie in ihrem Leben vermischen sich auch in ihren Kunstwerken Realität und magische Phantasie. Mit diesem besonderen Blick auf das Leben versucht Christine ihre Hoffnungen und Sehnsüchte Realität werden zu lassen.
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Produktbeschreibung
Richard Swersey (John Hawkes) ist Schuhverkäufer und Vater zweier Söhne. Als er der bezaubernden, impulsiven Christine Jesperson (Miranda July) begegnet, ergreift ihn Panik, so gerne er auch wieder die Überraschungen des Lebens für sich zulassen würde.

Christine ist Künstlerin, die sich ihren Lebensunterhalt mit einem Fahrdienst für Senioren verdient. Genau wie in ihrem Leben vermischen sich auch in ihren Kunstwerken Realität und magische Phantasie. Mit diesem besonderen Blick auf das Leben versucht Christine ihre Hoffnungen und Sehnsüchte Realität werden zu lassen.

Einen weniger indirekten Zugang zum Leben haben Richards Söhne: Während der 6-jährige Robby eine gewagte Internet-Affäre mit einer Unbekannten beginnt, stellt sich sein 14-jähriger Bruder Peter als Versuchskaninchen für ein paar Mädchen aus der Nachbarschaft zur Verfügung, die sich auf ihre ersten sexuellen Erfahrungen und ihr zukünftiges Eheleben vorbereiten wollen.

Bonusmaterial

Kapitel- / Szenenanwahl Animiertes DVD-Menü DVD-Menü mit Soundeffekten Interviews Kurzfilme: "Haysha Royko" & "The Swan Tool" Fotografien
Autorenporträt
Miranda July, 1974 in Barre (Vermont) geboren, ist Filmemacherin, Künstlerin und Schriftstellerin. Ihre Arbeiten wurden schon im Museum of Modern Art und auf der Biennale in Venedig gezeigt. Bei den Spielfilmen "Ich und du und alle, die wir kennen" (2005) und "The Future" (2011) schrieb sie das Drehbuch, führte Regie und spielte die Hauptrolle. Sie entwickelte die Messaging-App "Somebody", die Nachrichten nicht elektronisch übermittelt, sondern Personen in der Nähe sucht, um diese persönlich zu überbringen. Miranda July lebt in Los Angeles.

John Hawkes (1925 - 1998) wuchs in Connecticut, Alaska und New York auf. Er meldete sich 1943 als Freiwilliger zum American Field Service und war unter anderem in Deutschland stationiert. 1947 nahm er sein Studium an der Harvard University wieder auf. Sein erster Roman erschien 1949. Zunächst mehrere Jahre Mitarbeiter der Harvard University Press, lehrte er später Englisch in Harvard und wurde Anfang der 60er Jahre Professor für Creative Writing an der Brown University. 1961 gelang ihm in den USA der Durchbruch. Seitdem zählt er zu den bedeutendsten Vertretern der amerikanischen Postmoderne. Er starb 1998 in Rhode Island, Providence.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.01.2003

An der Drachenschnur der Filmkunst durch den Förderwald
Bitte keine Ost-Berliner Szene: Das vierundzwanzigste Max Ophüls Festival zeigt den deutschen Nachwuchs zwischen Hochschule und Fernsehsender

Ein neuer Leiter, ein neuer Spielort, ein neuer Träger und neue Sektionen des Programms: beim vierundzwanzigsten Max Ophüls Festival, das am Samstag in Saarbrücken zu Ende ging, standen die Zeichen auf Umbruch, ein bißchen Richtung Glamour, ein bißchen Richtung Kommerz, ohne allerdings die traditionelle Ausrichtung der bewährten Veranstaltung zu gefährden. Seit je ist dieses Festival ein Ort, an dem die Arbeiten von Studenten der verschiedenen Filmhochschulen einen gehörigen Teil des Programms stellen. Kaum ein Lang- oder Kurzfilm im Wettbewerb ist ohne Unterstützung einer Filmhochschule entstanden, nicht wenige aber sind gleichzeitig Koproduktionen mit Fernsehanstalten. Zeigen, was man gelernt hat, filmen, was sich senden läßt, diese doppelte Anforderung, die in guten Jahren zur wirtschaftlichen Absicherung von Innovation dienen kann, führte in diesem Jahr allerdings nicht selten zu zwar handwerklich untadeligen, dabei aber geradezu bedrückend konventionellen Filmen, die bestenfalls amüsieren, schlimmstenfalls aber so seicht geraten sind, daß man sich fragt, wie sie es in diesen Wettbewerb geschafft haben.

Bei anderen, wie Marco Kreuzpaintners "Ganz und gar", halten sich die Anleihen bei bewährten Mustern mit durchaus originellen Ideen die Waage: Kreuzpaintners Film um den jungen Frauenschwarm Torge, der bei einem Unfall einen Unterschenkel einbüßt und fortan spürbar verbittert seinen alten Freundeskreis terrorisiert, wählt sich mit der brandenburgischen Stadt Nauen eine unverbrauchte Kulisse und zeigt seine Protagonisten zwischen Wasserballett und Brautkleidern, zwischen Mutproben und Lebenslügen, bis aus all diesem ein Panorama des Kleinstadtlebens erwächst. David Rott, der den gefallenen Tagträumer Torge überzeugend spielte, wurde als bester Nachwuchsschauspieler des Festivals ausgezeichnet, Mira Bartuschek, die Torges Freundin Lisa einen resoluten Charme verleiht, war mindestens genauso gut. Daß allerdings jede Wendung der Handlung vorhersehbar ist, daß dabei die Todsünde aller amerikanischen Collegefilme zitiert wird, das gründlich verbrauchte "Am Anfang war es nur eine Wette, aber jetzt habe ich mich wirklich in dich verliebt", daß schließlich über jede Autofahrt und andere rasante Szenen eine klebrige Klangsoße gegossen wird, nahm dem Film einiges von seinem Reiz.

Tatsächlich blieb von vielen Filmen der Eindruck haften, daß talentierte, oft sogar hervorragende junge Schauspieler gegen die wenig einfallsreichen Geschichten ihrer Generationsgenossen anspielten und sich dabei bemühten, Kopfgeburten zum Leben zu verhelfen. So wurde Maria Simon völlig zu Recht als beste Nachwuchsdarstellerin ausgezeichnet, obwohl sich ihre Rolle als weiblicher Teil eines zerstörerischen Pärchens in dem Film "Erste Ehe" aus einer ganzen Sammlung von Klischees speist: Da können zwei nicht voneinander los, streiten aber buchstäblich bis aufs Blut, weil sie ein bißchen Vermögen hat und er nicht, weil sie ihn formen will und er sich wehrt, weil sie keine Grenzen kennt und er auch nicht. Als sie, frisch verheiratet, die Freunde in ihre Berliner Altbauwohnung einladen, zerfleischen sie sich mit Hingabe vor den Augen der Gäste, und wenn besonders Dorits Freund und dessen Kumpel nicht so konsequent als Karikaturen gezeichnet würden, wenn das Milieu nicht so gräßlich bekannt und mittlerweile ganz ohne Geheimnis wäre, könnte man dem zerstörerischen Paar entschieden größere Anteilnahme widmen.

Auch der mit einem Förderpreis ausgezeichnete Film "Wir" von Martin Gypkens filmt eine Gruppe von Berliner Mittzwanzigern, auch hier zeigt die Kamera ausgiebig Partyszenen und bröckelnde Hausfassaden von Prenzlauer Berg, auch hier versucht ein junger Filmemacher, seinen Erstling zu finanzieren, und vergißt darüber seine Freundin. Das Festival hätte diese Koinzidenz eigentlich zum Anlaß eines längst fälligen Saarbrücker Manifests nehmen müssen, in dem die Unterzeichneten erklären, in den nächsten fünf Jahren keinen Film mehr zu drehen oder anzuschauen, der in der Ost-Berliner Künstlerszene spielt. Immerhin zeigt "Wir" eine ganze Reihe vorzüglicher Schauspieler, etwa Karina Plachetka (die auch noch in dem Kurzfilm "Du bist nicht Belmondo" glänzte), Sebastian Songin oder Lilia Lehner. Doch indem er alles bündelt, was einem seit Jahren schon zu den jungen Bewohnern von Prenzlauer Berg und Mitte einfällt, wirkt er mit seinen rasant verfremdeten Bildern und seiner Technomusik dennoch etwas abgestanden.

Die eigentlichen Entdeckungen waren in diesem Jahr im Kurzfilmwettbewerb zu machen, und diese klassische Form der Filmhochschulen erwies sich als ausgesprochen dehnbar für die unterschiedlichsten Stilmittel und Geschichten. Da war etwa der ruhige Schwarzweißfilm "Nach Haus", der nacheinander drei Wege durch einen Laubwald beschreibt, die durch eine kreuz und quer verschlungene Drachenschnur markiert werden. Mal geht eine alte Frau, mal ein Mädchen auf das einsame Haus im Wald zu, und wie in einem Traum wartet im obersten Zimmer das Unerklärliche. Andere Kurzfilme erzählen knappe Geschichten, so konsequent und stimmig wie keiner der Langfilme im Wettbewerb, gleichzeitig von großer Stilsicherheit und dem Mut geprägt, ausgetretene Bahnen zu verlassen. Prämiert wurden hier der listige Perspektivenfilm "Insel der Schildkröte" von Maru Solores und die Fluchtgeschichte "Der Plan des Herrn Thomaschek" von Ralf Westhoff.

Den Hauptpreis des Festivals erhielt einer der formal eher unauffälligen, inhaltlich aber ungewöhnlichsten Filme des Wettbewerbs. Anne Wild schildert in "Mein erstes Wunder" die merkwürdige Freundschaft zwischen einem elfjährigen Mädchen und einem Familienvater, der die Vierzig längst überschritten hat und dennoch nichts lieber hat als den vollkommen harmlosen Umgang mit Kindern. Herrmann baut am Ostseestrand Sandburgen gegen die Flut, und kein Kind ist so enthusiastisch dabei wie er. Als er das Mädchen Dole kennenlernt und mit ihr Ausflüge unternimmt, sieht die Umgebung das noch amüsiert mit an; als sich die beiden auch nach dem Urlaub sehen, verbietet Doles Mutter den Kontakt. Schließlich fliehen sie gemeinsam quer durch Deutschland, bis sie wieder an der Ostsee sind. Wie es Anne Wild gelingt, diese heikle Geschichte sensibel und ohne falschen Zungenschlag zu erzählen, ist beeindruckend. Ihr Bekenntnis zu dieser Freundschaft legt sie indirekt, aber nachdrücklich ab. Denn Doles Mutter und Herrmanns Frau, die den beiden im Auto folgen, stoßen fortwährend auf Augenzeugen, die sich gut an das Paar erinnern: Sie hätten so vollkommen glücklich ausgesehen, sagen sie.

TILMAN SPRECKELSEN

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