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Wer nichts mehr zu verlieren hat und dazu eine Riesenwut im Bauch, kann sehr, sehr gefährlich werden. Harry Brown ist Witwer und sein einziger Freund wird von einer Gang brutal erschlagen. Ihm ist nichts geblieben. Und deshalb räumt er jetzt auf. Statt resigniert sein stilles Rentnerdasein weiter zu führen, packt der ehemalige Royal Marine noch einmal die Knarre aus und lehrt den gewalttätigen Abschaum in seinem Viertel gründlich das Fürchten. Den harten Jungs bleibt das überhebliche Gelächter schnell im Hals stecken, denn Harry weiß noch genau, wie¿s geht. Ein Mann sieht rot ¿…mehr

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Produktbeschreibung
Wer nichts mehr zu verlieren hat und dazu eine Riesenwut im Bauch, kann sehr, sehr gefährlich werden. Harry Brown ist Witwer und sein einziger Freund wird von einer Gang brutal erschlagen. Ihm ist nichts geblieben. Und deshalb räumt er jetzt auf. Statt resigniert sein stilles Rentnerdasein weiter zu führen, packt der ehemalige Royal Marine noch einmal die Knarre aus und lehrt den gewalttätigen Abschaum in seinem Viertel gründlich das Fürchten. Den harten Jungs bleibt das überhebliche Gelächter schnell im Hals stecken, denn Harry weiß noch genau, wie¿s geht. Ein Mann sieht rot ¿ blutrot!

Bonusmaterial

- Originaltrailer - Trailershow - Deleted Scenes - Interviews - Beim Dreh
Autorenporträt
Mit über 100 Filmrollen in vier Jahrzehnten hat sich Sir Michael Caine, 1933 in London geboren, als einer der nachhaltigsten Filmstars profiliert. Er gewann den Darstellerpreis der New Yorker Filmkritiker für Alfie (1966), den British Academy Award für Rita will es endlich wissen (1983) und jeweils einen Golden Globe für Rita, Zwei hinreißend verdorbene Schurken, (1988) und Little Voice, 1998. Caine wurde fünfmal für den Oscar nominiert nach Alfie, Mord mit kleinen Fehlern (1972) und Rita erhielt er die Auszeichnung als »Bester Nebendarsteller« 1986 in Woody Allens Hannah und ihre Schwestern und 1999 in Gottes Werk und Teufels Beitrag.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.01.2011

Im Vorhof der Hölle
Michael Caine als greiser Rächer in "Harry Brown"

Die Auflehnung der Jüngeren gegen das Alter, in Wort und Tat, das ist ganz offen eine Frage der Gewalt. Krieg scheint ausgebrochen zwischen den Generationen, auf verbale Beschimpfungen folgt die physische Aggression. Daniel Barbers Debütfilm "Harry Brown" versucht sich an einer Ethnographie dieses Kampfes, zunächst aus der Perspektive der Jungen. Mit entfesselter Handy-Kamera zeichnen sie ihren Alltag auf, einen Initiationsritus mit Crack und Knarre. Er fordert Opfer unter den Älteren, eine Mutter mit Kinderwagen wird vom abgeschossenen Projektil getroffen, sackt tot zusammen, irgendwo in London.

Dann beginnt ein zweiter Film, die Perspektive hat sich verkehrt. Ein alter Mann erwacht, es ist Harry Brown, der Rentner mit dem Körper von Michael Caine. Ruhig sind die Einstellungen jetzt, Zeit nehmen sie sich für beobachtende Blicke. Neben sich tastet Harry Brown, aber im Bett schläft nur er selbst, einsam und verlassen. Seine Frau liegt im Krankenhaus, im Koma, im Sterben.

Als auch noch sein einziger Freund erstochen wird, ist für Harry Brown die Zeit der Apathie vorbei. Es beginnt die Zeit des Handelns. Nicht länger wartet er den Zeitpunkt seines eigenen Todes ab. Harry Brown bringt den Tod über diejenigen, die ihr Leben noch vor sich haben. Es sind Jugendliche, die nicht aus materieller Notwendigkeit töten, sondern weil es ihnen Zeitvertreib ist. Keine Menschen mehr, sondern Monster scheinen sie zu sein. Man kann sie nicht mehr resozialisieren, sagt uns der Film, man kann sie nur noch eliminieren.

"Harry Brown" wird oft mit Clint Eastwoods "Gran Torino" (2008) verglichen, dem utopischen Humanismus aus "Gran Torino" aber antwortet "Harry Brown" mit unversöhnlichem Nihilismus. Außer ihren greisen Leinwand-Ikonen in der Hauptrolle aber haben die beiden Filme nichts gemeinsam. Michael Caines Figur ist vielmehr ein Wiedergänger von Charles Bronsons Paul Kersey, dem verbitterten Vigilanten aus der "Death Wish"-Saga. Wie Winner nimmt Regisseur Daniel Barber radikal subjektiv den Blickwinkel der Alten ein, die unter den Jungen nun Gleiches mit Gleichem vergelten. Eine infernalische Vision der britischen Suburbs entwirft er, gelb-golden glühende Farbfilter stilisieren die unwirtlichen Schauplätze zum Vorhof der Hölle.

Harry Brown selbst ist die Gewalt nicht fremd, als Soldat der Krone hat er für England in Ulster gekämpft. Nun sehen wir, wie sein Killerinstinkt wieder erwacht, wie leicht ihm das Töten fällt, das Schießen und Schlitzen. Im Zorn richtet er die Mörder seines Freundes, tut die falschen Dinge aus den richtigen Gründen. Und doch sind sie Sympathien klar verteilt, wenn der Film den Konservatismus des Alters gegen die Rebellion der Jugend ausspielt, ein apokalyptisches Zeitbild anlegt. Für den Krieg zwischen den Generationen gelten neue Regeln. London, das ist nicht Nordirland, und die verrohte britische Jugend, das ist nicht die ideologisch verblendete IRA, die Brown zufolge "wenigstens für irgendwas kämpfte". Nichts mehr davon auf den urbanen Schlachtfeldern von London: "To them out there . . .this is just entertainment." Für sie hat Harry Brown kein Verständnis, er beschwört einen großen Regen, der das jugendliche Übel von den Straßen spülen soll. Einen Horizont des Fortschritts und der Verbesserung jedoch offeriert uns der Film nicht. Sein Pessimismus hat Tradition. "Wenn ich die junge Generation anschaue", das sagt schon Aristoteles, der Schüler Platons, dann "verzweifle ich an der Zukunft der Zivilisation."

IVO RITZER

Daniel Barber: "Harry Brown"

Ascot Elite. (auch Blu-ray.) 97 Minuten. Englisch, Deutsch, Untertitel. Keine Extras.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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