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Die Spezifik der städtischen Formation Wiens um 1900 bestand in der Überlagerung zweier divergierender Schichten, die sich im Stadtkörper, in den Handlungsformen der Stadtbewohner und in der Selbst- und Fremdwahrnehmung der Stadt auffinden lassen: die Residenzstadt-Schicht verwies zurück ins 18. und frühe 19. Jahrhundert und wurde zum Vorstellungskomplex 'Alt-Wien' verdichtet, die Metropolen-Schicht repräsentierte Wiens Gegenwart als moderne Millionenstadt, gewann aber kaum Bedeutung für das Image der Stadt als einer barocken oder biedermeierlichen Idylle, das in jenen Jahren festgeschrieben…mehr

Produktbeschreibung
Die Spezifik der städtischen Formation Wiens um 1900 bestand in der Überlagerung zweier divergierender Schichten, die sich im Stadtkörper, in den Handlungsformen der Stadtbewohner und in der Selbst- und Fremdwahrnehmung der Stadt auffinden lassen: die Residenzstadt-Schicht verwies zurück ins 18. und frühe 19. Jahrhundert und wurde zum Vorstellungskomplex 'Alt-Wien' verdichtet, die Metropolen-Schicht repräsentierte Wiens Gegenwart als moderne Millionenstadt, gewann aber kaum Bedeutung für das Image der Stadt als einer barocken oder biedermeierlichen Idylle, das in jenen Jahren festgeschrieben wurde und bis in die Gegenwart fortwirkt. Das musikalische Unterhaltungstheater, insbesondere die Operette, folgte der Entwicklung der Stadt in alle ihre Verzweigungen: es bildete die Funktionsweisen der Metropole ebenso ab wie das Idealbild der Residenzstadt, es bezog einerseits Stellung zur Welt des neuen Jahrhunderts und reproduzierte andererseits jenes Image, das die Vergangenheit derStadt verklärte. Über den Entwurf einer Theatertopographie lassen sich diese Verschränkungen nachvollziehen. Dabei geraten Fragen des Theaterbaus, des Repertoires, der Dramaturgie und der Aufführung in den Blick. In welch spezifische Unterhaltungsgenres die städtischen Schichten mündeten, machen die Karrieren des 'tanzenden Juden' Louis Treumann und des >Volksschauspielers< Alexander Girardi deutlich.
Rezensionen
"Daß die Geschichte des Wiener Unterhaltungstheaters nicht ohne die Berücksichtigung jüdischer Protagonisten geschrieben werden kann, beweist diese Studie eindrücklich."
Daniel Jütte in: PaRDeS 13/2007

"...this outstanding addition to the distinguished 'Theatron' series is the most innovative contribution to Viennese theatre history to have appeared in print for half a century."
W. E. Yates in: Modern Language Review 103/2008

"Alles in allem haben wir es hier mit einem Werk zu tun, das Maßstäbe setzt...Dass Residenzstadt und Metropole als Band 50 in der renommierten Reihe Theatron erschienen ist, mag ein Zufall sein. Es ehrt aber den Verlag wie die Autorin: es ist tatsächlich ein ganz besonderes, ein 'Jubiläumsbuch'."
Walter Obermaier in: Nestroyana Nr. 27, 3-4/2007