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Obwohl Freymuth ein hohes Amt innehatte und auch als Fachautor anerkannt war, interessiert in dem vorliegenden Band vor allem die «Dimension der Grenzüberschreitung»: der Oberlandesgerichtsrat, der 1918 in den Arbeiter- und Soldatenrat Hamm geht; der aktive Richter als Vorkämpfer für den verurteilten Fechenbach; der Leiter der «Republikanischen Beschwerdestelle» - einer Art privaten Verfassungsschutzes; der Pazifist, der in der leidenschaftlichen Auseinandersetzung um die Stellung der Friedensbewegung zur Sozialdemokratie 1930 die Deutsche Friedensgesellschaft spaltet; der liberale…mehr

Produktbeschreibung
Obwohl Freymuth ein hohes Amt innehatte und auch als Fachautor anerkannt war, interessiert in dem vorliegenden Band vor allem die «Dimension der Grenzüberschreitung»: der Oberlandesgerichtsrat, der 1918 in den Arbeiter- und Soldatenrat Hamm geht; der aktive Richter als Vorkämpfer für den verurteilten Fechenbach; der Leiter der «Republikanischen Beschwerdestelle» - einer Art privaten Verfassungsschutzes; der Pazifist, der in der leidenschaftlichen Auseinandersetzung um die Stellung der Friedensbewegung zur Sozialdemokratie 1930 die Deutsche Friedensgesellschaft spaltet; der liberale Burschenschafter, der zunehmend ins Visier der Antisemiten gerät; der politische Flüchtling, der im Pariser Exil Selbstmord begeht.
Dabei wird zugleich ein wichtiger Teil des inoffiziellen politischen Lebens der Weimarer Republik lebendig.
Rezensionen
«Jung hat wie ein Archäologe den Schutt des Vergessens, den zunächst die Nazis und dann die Gleichgültigkeit der Nachkriegsgenerationen auf das Andenken Freymuths gehäuft hatten, abgetragen und in bemerkenswerter Kleinarbeit (durch das Studium der Archivalien und durch Befragungen von Zeitzeugen) ein Leben nachgezeichnet, das singulär ist. ... Dies erkannt und sich trotz der schwierigen Quellenlage nicht der notwendigen Aufkärungsarbeit zu einem 'weißen Fleck' in unserer Geschichte entzogen zu haben ist ein Verdienst des Autors.» (Axel Dost, Staat und Recht)
«Jung zeichnet das Leben und die Aktivitäten des politisch engagierten Juristen Freymuth einfühlsam, jedoch ohne jede Heldenverehrung auf. ... Die Darstellung ist anschaulich, lesbar und streckenweise sogar fesselnd. Das deutsche Rechtswesen bräuchte mehr Biographien dieses Zuschnitts, die einen Zeitabschnitt erhellen, der leider für viele noch immer eine terra incognita ist.» (Rudolf Wassermann, Neue Juristische Wochenzeitschrift)
«Erstaunlich, wie der Verf. aus seinen Quellen doch zu einem nachvollziehbaren Bild einer schwierigen Persönlichkeit durchdringt, so daß eben kein Heldenleben vorgeführt wird. Nur so kann eine Beschäftigung mit einer bisher wenig beachteten Persönlichkeit Sinn haben.» (Jost Dülffer, Neue Politische Literatur)
«In einer bemerkenswert gründlich recherchierten Untersuchung zeichnet der Autor das Persönlichkeitsbild eines Mannes, der es längst verdient gehabt hätte, dem historischen Vergessen entrissen zu werden. Trotz denkbar schlechter Quellenlage hat Jung in verdienstvoller Weise einem Mann ein Denkmal gesetzt, der in besonderem Maße das Schicksal eines bürgerlichen Intellektuellen als heimatloser Linker erlebt hat.» (Ralph Uhlig, Das Historisch-Politische Buch)
«Eine spannend geschriebene, informationsreiche Biographie...» (Willi Eisele, Geschichte, Politik und ihre Didaktik)
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