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Noam Chomsky gilt als der Begründer der modernen Linguistik und als einer der Gründerväter der Kognitionswissenschaften. Zugleich ist er einer der meistgelesenen politischen Denker der Welt. Dieses Buch ist die philosophische Summe seines Lebens: Erstmals führt er alle seine großen Themen zusammen und begibt sich auf die Suche nach dem Wesen des Menschen.Chomsky nimmt seinen Ausgang bei der Sprache. Diese ist für ihn ein angeborener Mechanismus, der ein keineswegs zwingendes Muster aufweist und unser Denken bestimmt. Wir alle denken gemäß diesem Muster - und daher können wir auch nur das…mehr

Produktbeschreibung
Noam Chomsky gilt als der Begründer der modernen Linguistik und als einer der Gründerväter der Kognitionswissenschaften. Zugleich ist er einer der meistgelesenen politischen Denker der Welt. Dieses Buch ist die philosophische Summe seines Lebens: Erstmals führt er alle seine großen Themen zusammen und begibt sich auf die Suche nach dem Wesen des Menschen.Chomsky nimmt seinen Ausgang bei der Sprache. Diese ist für ihn ein angeborener Mechanismus, der ein keineswegs zwingendes Muster aufweist und unser Denken bestimmt. Wir alle denken gemäß diesem Muster - und daher können wir auch nur das wissen, was die menschliche Sprache zu denken erlaubt. Einige Geheimisse der Natur könnten uns deshalb für immer verborgen bleiben. Zugleich eröffnet die Sprache aber eine kreative Freiheit; uns ist ein Freiheitsinstinkt gegeben, der uns gegen Herrschaft aufbegehren und eine freie Entfaltung suchen lässt. In der libertären Tradition von Wilhelm von Humboldt, John Stuart Mill und Rudolf Rocker zeichnet uns Chomsky als anarchische Lebewesen, die nach einer Assoziation freier Menschen streben.
Autorenporträt
Noam Chomsky, geboren 1928, ist emeritierter Professor für Linguistik und Philosophie am Massachusetts Institute of Technology. Er ist Träger zahlreicher Ehrendoktorwürden und Auszeichnungen wie dem Kyoto-Preis und der Helmholtz-Medaille.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Beinahe mit einem gewissen Romantizismus liest Rezensent Thomas Steinfeld Noam Chomskys vor drei Jahren an der Columbia Universität gehaltenen Lectures zu den Fragen "Was ist Sprache?", "Was können wir verstehen?" und "Was ist das Gemeinwohl?". Als Summe eines Gelehrtenlebens, halb akademisch, halb politisch aktivistisch, entfalten die Texte laut Steinfeld noch einmal die Grundzüge von Chomskys Sprachtheorie und stellen die Hausgötter des Wissenschaftlers vor: Descartes, Newton, John Locke. Was sie nicht enthalten, oder nur in Andeutungen, so Steinfeld, ist eine Auseinandersetzung mit den Zweifeln an Chomskys Theorie und mit ihrer wissenschaftlichen Kritik. Für den Rezensenten ein Beleg für das ungebrochene Selbstbewusstsein des Autors.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.12.2016

Wie man sich vernünftig über Menschen wundert
Gegen den Strom: Zwei Bücher des politischen Moralisten und Sprachwissenschaftlers Noam Chomsky

Denkende, schreibende und redende Menschen kann man recht gut anhand der Unterscheidungen unterscheiden, die ihnen wichtig sind. Wenn der politische Polemiker Noam Chomsky über Ronald Reagan schreibt, ist es ihm wichtig, sich von denen zu unterscheiden, die sich an Reagan als einen großen Staatsmann erinnern, der den Sozialismus des Ostens in die Knie gezwungen hat. Chomsky nennt ihn stattdessen in seinem ersten von zwei neu auf Deutsch erschienenen Büchern, dem Band "Wer beherrscht die Welt?", lieber den "Mörder und Folterer Ronald Reagan" und verweist zur Untermauerung dieser Grobheit auf die von Reagan angeordnete Invasion der Insel Grenada und die bewaffnete und grausame Subversion gegen das souveräne Nicaragua, zwei Taten, die der Polemiker scharf verurteilt. Chomsky ist geopolitischer Moralist, also unter anderem Antiimperialist. Er glaubt, dass es ein Ding namens Anstand gibt und dass an diesem Ding auch die ganz große Politik gemessen werden sollte.

Wenn der Sprachwissenschaftler und spekulative Anthropologe Noam Chomsky über "den Menschen" spricht, hat er dabei ebenfalls eine Unterscheidung im Sinn, der er gerecht werden will. In diesem Zusammengang ist ihm nämlich wichtig, sich von denen zu unterscheiden, die das, was die Formulierung "der Mensch" bezeichnet, für eine mehr oder weniger erkenntnisstiftende Erfindung derer halten, die solche Formulierungen gebrauchen. Die, zu denen Chomsky da nicht gehören will, nehmen an, Menschen gäbe es vor allem als Schnittstellen, Modulatoren und Filter der Kommunikation, in der sie sich selbst und einander so nennen. Chomsky traut dieser Idee, die heute von der Sprachpragmatik bis zur Diskursanalyse, vom Strukturfunktionalismus der Systemsoziologie bis zum Poststrukturalismus diverser Dekonstruktionsmoden verbreitet ist, nicht über den Weg. Wo jene Lehren vom Primat der Zeichenverknüpfung und ihrer Zurechnung auf Leute vor irgendwelchen Essenzen und Attributen dieser Leute ausgehen, stellt Chomsky umgekehrt - in seinem zweiten soeben auf Deutsch erschienenen Buch: "Was für Lebewesen sind wir?" - sogar die für solche Zurechnung unerlässliche Vorstellung in Frage, Sprache ließe sich auf ihre Kommunikationsfunktion festlegen.

Chomsky nennt das trotzig ein "Dogma" und besteht demgegenüber auf einer eben nicht nur intersubjektiven Sprachfunktion, weil er schon die subjektiven Sprachfunktionen - etwa Erschließung und Bewältigung der Welt - für abgeleitete erachtet. Primär ist ihm, dass Sprache zu den objektiven, zu den messbar vorhandenen Welttatsachen gehört und uns deshalb, so folgert er, etwas über die Beschaffenheit der Wesen verraten kann, die sie gebrauchen. Denn Chomsky ist Cartesianer (wenn auch kein Leib-Seele-Differenzdenker), also unter anderem Rationalist. Er glaubt, dass es ein Ding namens Vernunft gibt und dass an diesem Ding Einsichten ins Menschliche gemessen werden sollten.

Allerlei methodische und propositionale Verbindungen zwischen den Verfassern der zwei genannten Bücher, also dem politischen Polemiker und dem zur systematischen Philosophie strebenden Sprachwissenschaftler, sind denk- und konstruierbar. Aber Chomsky benennt sie nicht, stellt sie nicht aus, denn er besitzt zu viel intellektuelle Redlichkeit, um den Versuch auch nur in Erwägung zu ziehen, für seine abstrakteren Ansichten Sympathie einzuwerben, indem er etwa darauf verwiese, was für ein wackerer Bürger er doch sei, oder umgekehrt seine politischen Urteile damit zu plausibilisieren, dass er sie vom richtigen Menschenbild abgeleitet habe. Eine bestimmte Art unaufgeregter Skepsis, die verzwickte Sachverhalte zwar klären, sie aber nicht - wie so oft die sogenannte Ideologiekritik - als "falsches Bewusstsein" in bloße Begriffskräfteverhältnisse auflösen will, ist beiden Chomskys gemein. Das liegt nicht daran, dass sie etwa linear voneinander abstammten, sei's in die eine, sei's in die andere Richtung, sondern kommt daher, dass beider Vater ein dritter Chomsky ist, nämlich jener Linguist, der vor rund einem halben Jahrhundert wissen wollte, wie Sprechende mit endlichen Mitteln eine unendliche Ausdrucksfülle generieren, was also zum Beispiel Kern und was Peripherie grammatischen Bestands sein muss.

Der Seufzer "Da verstehe einer die imperiale Mentalität", mit dem Chomsky einen der sehr erhellenden Aufsätze in "Wer beherrscht die Welt"? enden lässt, ist keine bloße rhetorische Figur: Er will wirklich verstehen, wie andere ticken, er muss sich über diese anderen immer wieder auf eine tätige, fragende Weise wundern, bei der dann etwas herauskommt, das im Idealfall weder der Fragende noch die Befragten wissen.

In "Was für Lebewesen sind wir?" entspricht dieser Grundhaltung der auf den ersten Blick befremdliche Umstand, dass Chomsky hier in Referaten dessen, was andere Denker gegen und für andere Denker gesagt haben, manchmal fast verschwindet.

Am besten versteht man diesen Mann, der selbst so ausdauernd versucht, alles Mögliche zu verstehen, wenn man nicht nur die positiven Korrespondenzen seiner verschiedenen Aktivitäten untereinander in den Blick nimmt, sondern sie auch als jeweils bestimmte Negationen einer heute sehr populären Gegenpraxis betrachtet, die man mit einer umfassenden Beschreibung vielleicht "Verwechslung verschiedener Handlungsebenen" nennen könnte. Diese Verwechslung ist auf dem Denkterrain, das man je nach Tradition und sonstiger Präferenz "Humanities" oder "Geisteswissenschaften" nennen kann, und bei akademischen Linken, die meist auf diesem Terrain denken gelernt haben, zunehmend verbreitet. Da wird etwas vergessen, verschwiegen, eskamotiert: Sprach- und überhaupt Zeichenhandeln ist Probe-, Begleit-, Bilanz- und Voraushandeln, es vermittelt zwischen anderen Handlungsweisen.

Wäre zum Beispiel ein Rassist jemand, der nur redet und schreibt, und wäre Rassismus etwas, das ausschließlich aus Zeichenhandlungen besteht, etwas also, bei dem niemand unterdrückt, ausgebeutet, eingesperrt, abgewiesen, alleingelassen oder belästigt wird, dann wäre das Phänomen "Rassismus" unpolitisch. Sich aber so einen Rassismus vorzustellen, der nur spricht, schreibt und vielleicht noch auf irgendwen mit dem Finger zeigt, ist gar nicht so einfach, weil Menschen kaum in der Lage wären, etwas als "sprachlich" zu erkennen, das sich auf keinerlei stattgehabtes, wirkliches oder mögliches nichtsprachliches Handeln mehr bezieht.

Noam Chomsky hört als linker Polemiker wie als Denker des Menschlichen nicht auf, sich für das Verhältnis zwischen nichtsprachlichem und sprachlichem Handeln auf eine Weise zu interessieren, die den Umstand achtet, dass sie nicht dasselbe sind. Das ist der wahre Unterschied zwischen ihm und vielen, zu denen er nicht gehören will.

DIETMAR DATH.

Noam Chomsky: "Wer beherrscht die Welt?" Die globalen Verwerfungen der amerikanischen Politik.

Aus dem Englischen von H. Kober, N. Juraschitz und K. Dürr. Ullstein Verlag, Berlin 2016. 416 S., geb., 24,- [Euro].

Noam Chomsky: "Was für Lebewesen sind wir?"

Aus dem Englischen von Michael Schiffmann.

Suhrkamp Verlag, Berlin 2016. 248 S., geb., 26,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 18.10.2016

Geheimnisse nach Plan
Der Sprachwissenschaftler und politische Aktivist Noam Chomsky zieht eine Summe seines Lebens
Neulich fiel Tom Wolfe, der amerikanische Reporter und Essayist, über den genauso berühmten Linguisten und Gesellschaftskritiker Noam Chomsky her: „Bango!“, ruft er in seinem Buch „The Kingdom of Speech“ (New York, 2016) aus. Plötzlich sei ihm nicht nur klar geworden, dass sich der Mensch vom Tier durch die Sprache unterscheide, sondern auch, dass der Mensch die Sprache geschaffen habe. Etwas Ähnliches hatte der griechische Philosoph Aristoteles zwar auch schon behauptet, vor weit mehr als zweitausend Jahren.
  Aber das kümmert Tom Wolfe nicht. Denn er hat einen Gegner, eben jenen Noam Chomsky, der vor fünfzig Jahren erklärt hatte, die „Fähigkeit“ zur Sprache gehöre zum „biologischen Rüstzeug“ des Menschen. Sie sei angeboren, in Gestalt einer „universalen Grammatik“. Während dieses halben Jahrhunderts hatte Noam Chomskys Lehre, die zahlreiche Wandlungen durchlief und dabei stets von naturwissenschaftlicher Exaktheit zu sein schien – während dieses halben Jahrhunderts also hatte Noam Chomskys Lehre die allgemeine Linguistik und mit ihr einen großen Teil der „Kognitionswissenschaften“ nicht nur in den Vereinigten Staaten geprägt. So, wie es in der Welt der Humaniora gegenwärtig aussieht, geht diese Dominanz ihrem Ende zu. Das liegt kaum an Tom Wolfe. Aber dessen jüngstes Werk ist ein Symptom für diesen Niedergang.
  Als Noam Chomsky vor drei Jahren an der Columbia University in New York die „Dewey Lectures“ hielt, eine Reihe von Vorträgen, zu denen nur die berühmtesten Geisteswissenschaftler eingeladen werden, trug er drei Referate vor: „Was ist Sprache?“, „Was können wir verstehen?“ und „Was ist das Gemeinwohl?“ Sie stellen eine Summe dieses langen Gelehrtenlebens dar und verknüpfen überdies die beiden Seiten, die bei Noam Chomsky meistens getrennt wahrgenommen wurden: die des Akademikers und die des politischen Aktivisten.
  Noam Chomsky entfaltet also die Grundzüge seiner Sprachtheorie: dass Sprache in eine innere und äußere zerfalle, dass „Geist“ so etwas wie die abstrakte Form des „Gehirns“ darstelle, dass jeder Mensch bei seiner Geburt über einen „Bauplan“ der Sprache verfüge. Und er erklärt, die Grundform eines dem Menschen angemessenen Zusammenlebens sei ein „libertärer Sozialismus“ (also auch eine Art „Bauplan“), wogegen es viele „Strukturen von Hierarchie, Autorität und Herrschaft“ gebe, deren Aufgabe es sei, die „menschliche Entwicklung“ zu beschränken. Es sind diese Vorlesungen, die nun in einer deutschen Übersetzung veröffentlicht wurden (in der das Amerikanisch des Originals deutlich durchklingt), wobei sich die drei Vorlesungen um einen Vortrag zur Frage „Die Geheimnisse der Natur – tief verborgen?“ ergänzt finden.
  Es gibt ebenso handfeste wie unwissenschaftliche Gründe dafür, warum Noam Chomskys Lehre in den Sechzigern so attraktiv wurde: Sie bot der Sprachwissenschaft nicht nur die Gelegenheit, vermeintlich zu einer Naturwissenschaft aufzurücken, sondern kam auch den technischen Fantasien des beginnenden Computerzeitalters entgegen: Wenn der Schaltplan der Sprache offengelegt sei, so die Hoffnung, könne man das Modell auf Maschinen übertragen – nach wie vor spricht Noam Chomsky davon, das Gehirn sei speziell „verdrahtet“ („hard-wired“), um mit Sprache umgehen zu können. Und in den zwei, drei Jahrzehnten danach sorgten jene technischen Fantasien, unterstützt durch einen fortschreitend methodischen Charakter der Geisteswissenschaften dafür, dass die beherrschende Stellung dieser Lehre erhalten blieb – zumal sie von Noam Chomsky, ähnlich wie es mit heutigen Computerprogrammen geschieht, beständig umgeschrieben und verfeinert wurde.
  Mit einigen grundlegenden Zweifeln wurde die Theorie erst in den Neunzigern konfrontiert: Warum gelingt es nicht, einen „Bauplan“ der Sprache offenzulegen? Und wie soll dieser Plan in das „Gehirn“ hineingekommen sein? Doch als solche Bedenken laut wurden, besaß Noam Chomsky längst eine solche Position im internationalen Geistesleben, dass Fragen nach des Kaisers neuen Kleidern als unangemessen erschienen. In den Vorlesungen erscheinen diese Zweifel allenfalls in Form von „Geheimnissen“, die der Natur zuzurechnen sind, nicht der Theorie. Die Referate legen zudem Zeugnis davon ab, an welchen Werken Noam Chomsky seine eigene Arbeit misst: Zu den Menschen, mit denen er vermeintlich debattiert, gehören René Descartes, Isaac Newton oder John Locke. Wer wollte sich angesichts solcher Autoritäten auf Indianersprachen berufen?
  Erst seit einigen Jahren gibt es Arbeiten, die sich innerakademisch als Widerlegung der Gedankengebäude Noam Chomskys präsentieren. Auch sie arbeiten vor allem mit empirischen Mitteln: so Michael Tomasello vom Leipziger Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie, so der Linguist Daniel L. Everett, der am Amazonas eine kleine Sprache gefunden zu haben erklärte, die nicht dem von Chomsky vorgeschriebenen Muster entspricht (auf ihn bezieht sich Tom Wolfe). Oder kürzlich der britische Anthropologe Chris Night, der in seinem Buch „Decoding Chomsky“ (New Haven, 2016) von der ungewöhnlichen Karriere des Sprachwissenschaftlers zu erzählen weiß – und davon, in welchem Maße sich die frühen Forschungen zur „Generativen Transformationsgrammatik“ einer Finanzierung durch das amerikanische Militär verdankten.
  Vielleicht hätte man sich einen Teil der empirischen Mühen ersparen können, wenn man zu den Ursprüngen der Sprachwissenschaft im deutschen Idealismus zurückgegangen wäre, die Noam Chomsky, vor allem in der Gestalt Wilhelm von Humboldts, immer wieder für sich reklamiert: Einem an Hegel geschulten Denker wäre vermutlich aufgefallen, dass die Idee eines von seiner Aktualität befreiten „Bauplans“ die Folge eines radikalen Empirismus ist, der mit dem geistigen Charakter der von ihrem behandelten Gegenstände nichts anfangen kann – und ihn deswegen als „okkultes“ Phänomen reproduziert.
  Zum Empirismus gehört auch, dass er durch einen alternativen Empirismus, komme er nun aus der Sprachwissenschaft, der Anthropologie oder aus der Reportage, kaum zu widerlegen ist. Das weiß Chomsky, und so zeugen diese Vorlesungen nicht zuletzt von einem ungebrochenen Selbstbewusstsein. Die jüngsten „Widerlegungen“ hingegen offenbaren, wie auch eine große akademische Konjunktur zu Ende geht: weniger durch Streit als durch Überdruss.
THOMAS STEINFELD
Warum nur gelingt es nicht,
den Bauplan der Sprache
offenzulegen?
    
    
  
  
Noam Chomsky: Was für Lebewesen sind wir? Aus dem Englischen von Michael Schiffmann. Suhrkamp Verlag, Berlin 2016. 248 Seiten, 26 Euro. E-Book 21,99 Euro.
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»Es ist ein intellektuelles Labsal, in die Gedanken dieses Doyens der Linguistik eintauchen und in ihm das bessere Amerika, dem die Welt so viele Erkenntnisse verdankt, wiedertreffen zu können.« Michael Hampe Neue Zürcher Zeitung 20170114