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»Ein Schriftsteller muss sein wie seine Leser. Dann hat er auch Probleme wie seine Leser und muss keine Probleme erfinden, die ja doch niemanden interessieren, weil niemand außer dem Schriftsteller sie hat. Ein Schriftsteller kann gar nicht genug Probleme haben.« In Margit Schreiners neuem Roman HAUS, FRIEDENS, BRUCH. wird nichts und niemand geschont. Unerbittlich, gnadenlos, messerscharf und bitterböse spricht die Erzählerin über die Nachbarn, die Literaturkritiker, die Jugend und die Alten, die Gläubigen und die Sandler und immer wieder über unglückliche und glückliche Paare. »Vielleicht ist…mehr

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Produktbeschreibung
»Ein Schriftsteller muss sein wie seine Leser. Dann hat er auch Probleme wie seine Leser und muss keine Probleme erfinden, die ja doch niemanden interessieren, weil niemand außer dem Schriftsteller sie hat. Ein Schriftsteller kann gar nicht genug Probleme haben.« In Margit Schreiners neuem Roman HAUS, FRIEDENS, BRUCH. wird nichts und niemand geschont. Unerbittlich, gnadenlos, messerscharf und bitterböse spricht die Erzählerin über die Nachbarn, die Literaturkritiker, die Jugend und die Alten, die Gläubigen und die Sandler und immer wieder über unglückliche und glückliche Paare. »Vielleicht ist es ja das eigentliche Ziel der Literatur, die Literatur aufzulösen. Eine eigene Wirklichkeit zu schaffen. Vielleicht nicht unbedingt eine bessere, aber eine andere. In der endlich alles ausgesprochen werden kann.« Und in der Tat spricht Margit Schreiner in ihrem neuen Buch alles aus: HAUS, FRIEDENS, BRUCH. ist ein furioses Stück Rollenprosa, ein Höhepunkt im Werk einer der großen österreichischen Autorinnen, ein hinreißendes Buch der Einsicht über Macht und Glück und warum nichts klappt.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Margit Schreiner wurde 1953 in Linz geboren, wo sie nach Aufenthalten in Tokio, Paris, Berlin, Italien und dann wieder in Linz lebt sie heute mit ihrem Mann in Gmünd. Seit 1983 tätig als freie Schriftstellerin, erhielt sie für ihre Bücher zahlreiche Stipendien und Preise, u.a. den Oberösterreichischen Landeskulturpreis und den Österreichischen Würdigungspreis für Literatur. 2015 wurde sie mit dem Johann-Beer-Literaturpreis und dem Heinrich-Gleißner-Preis ausgezeichnet, zuletzt erhielt sie den Anton-Wildgans-Preis (2016). Mit "Kein Platz mehr" war sie 2018 für den Österreichischen Buchpreis nominiert.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.10.2007

Seelenfriedensbruch

Harald Schmidt wollte ihr letztes Buch nicht lesen. Diesmal sollte er einen Blick riskieren: Margit Schreiner erzählt in ihrem Roman von einer künstlerischen Krise.

Schriftstellerromane haben Konjunktur in Österreich; dabei gelten sie als langweilig, weil ihre Protagonisten den Mangel an äußeren Abenteuern durch ein reiches Seelenleben kompensieren. Am meisten gefürchtet sind wohl jene, die von einer Schreibkrise handeln. Umso erstaunlicher, dass Margit Schreiners neues Buch so unterhaltsam ist; "Haus, Friedens, Bruch" erzählt vom Schreib- und Existenzproblem einer Autorin, die als alleinerziehende Mutter einer pubertierenden Tochter in Linz lebt.

Harald Schmidt hat seinerzeit bei Elke Heidenreich bekannt, Schreiners "Buch der Enttäuschungen" (2005) wegen des abschreckenden Titels nicht gelesen zu haben - ein Fehler, denn die Autorin ist eine begnadete Etikettenschwindlerin. Selten findet man bei ihr zwischen den Buchdeckeln das, was außen draufsteht. Immer arbeitet sie mit ironischer Irritation; wie kaum jemand beherrscht sie die Kunst, das Schwere mit dem Leichten zu verquicken, es mit einem Dreh ins Sarkastische zu schärfen und zugleich zu entschärfen. Zum Beispiel die Schreibhemmung: Wie soll die Schriftstellerin damit aufhören, an die "fatalen Folgen des einzelnen Satzes" zu denken, der ein ganzes Romanprojekt zum Einsturz bringen kann? Das Versagen am Schreibtisch führt ihr unbarmherzig die Konkurrenz vor Augen, schließlich muss sie "Tag für Tag gegen dreihundertdreißigtausend Neuerscheinungen pro Jahr anschreiben". So liest sie in den Literaturbeilagen "mit Entsetzen" von den neuen Werken der Kollegen und nimmt mit all den "Kunsthandwerksbüchern" das jüngste österreichische Erzählwunder (ein männliches) aufs Korn. Wohl ahnt sie, dass sie nicht frei von Neid ist, denn eigentlich sollte sie einen Krimi schreiben, einen "sogenannten literarischen" natürlich, wie ihn jetzt alle schreiben - das kann sie aber nicht.

Der Titel klingt wie ein parodistisches Echo auf Schreiners Erfolgsbuch "Haus, Frauen, Sex": Der "Hausfriedensbruch" verspricht fast so viel Action wie der "Hausfrauensex". Die Autorin zeigt indes ganz unspektakulär, welch zartes Gebilde so ein Hausfriede ist und dass wir es meistens selbst sind, die ihn stören oder brechen. So konzentriert sie sich auf das Haus und das Hausen und verwahrt sich gegen den Vorwurf, sie würde dauernd vom Haushalt erzählen, also vom Banalsten unserer Existenz: Das "Wichtigste im Leben" sei nun einmal, "wie man wohnt, wie und wo man aufs Klo geht, wo man die Wäsche wäscht".

Margit Schreiner verficht hier die These, ein Schriftsteller habe seine Geheimnisse auszuplaudern, um in seinem Werk auf Verstellung verzichten und wahrhaftig sein zu können. So verrät sie eine Menge von sich, von ihrer neuen Wohnung, von den Tücken des Geschirrspülers, aber auch von ihren nächtlichen Panikanfällen, von ihrer Angst vor dem Armsein und Altwerden, von ihrer großen Liebe, die verheiratet ist, aber "nicht mehr sehr". Genaugenommen heißt die Ich-Erzählerin nicht Margit Schreiner. Sie hat gar keinen Namen, sie spielt eine Rolle, es könnte auch die eigene sein, das macht keinen Unterschied: "Du kannst dich hinsetzen und haargenau aufschreiben, was du wie wann erlebt hast, es bleibt deine Erfindung."

Die Autorin nennt das Buch in weiser Selbstbeschränkung nicht "Roman", sondern ein "Puzzle". Sicher ist das scheinbar kunterbunte Räsonnement auch einfach eine praktikable Lösung für den Schreibknoten. Man sollte den darin steckenden Kunstaufwand aber nicht unterschätzen. Die Suada des Ich - der kolloquiale Redestil erinnert an Wolf Haas - kommt so harmlos beiläufig daher und fährt dem Leser immer wieder in die Magengrube. Margit Schreiner ist eine radikale Autorin, nicht in der Form, aber im Inhalt. Sie operiert mit Rasanz und schneidender Ehrlichkeit, sie bohrt in Wunden, bis es weh tut.

Als praktizierende Materialistin lässt sie ihr angstgebeuteltes Alter Ego Genesung nicht in einer Psychotherapie suchen oder im Buddhismus (wie die liebe, mühsame Freundin Amelie), sondern in einem Wundersessel namens Cumulus, mit dessen hindernisreicher Lieferung die Geschichte beginnt: ein Ding, das Entspannung verspricht, ein Faulbett als Allheilmittel, dem man sich zwecks Anwendung diverser Massage-Programme hingibt, von "Walken und Streichen" bis "Lockern" und "Beleben". Eine ähnliche Behandlung wird dem Leser zuteil, der sich ihr anvertraut, und schon läuft ein anderes Programm. Gerade noch trägt sie in ihren Nachtgedanken alles Leid der Welt, da hat die Autorin umgeschaltet auf "satirisch klopfen und kneten".

Mit sich selbst rechnet die Schreibende nicht weniger streng ab; anders als ihrem Ex-Mann geht es ihr ums Wüten, nicht ums Rechthaben, aber der ist ja auch Deutscher. Allnächtlich gibt er sich in ihrem Schlafzimmer ein gespenstisches Stelldichein mit ihrer verstorbenen Mutter, auch andere Stimmen lassen die Arme nicht schlafen. Kein Wunder, dass sie die Polizei rufen und die Quälgeister "auf Ruhestörung und Hausfriedensbruch klagen" will. Der Leser wiederum würde gern die Autorin auf Ruhestörung klagen, aber die lässt sich nicht einschüchtern: Der Schriftsteller sei von Natur aus ein "wehleidiges Wesen", doch er "wird zum Helden, wenn er schreibt. Weil dann macht er sich ran an all den Mist, den die anderen verschweigen, aus Angst, sich selbst preiszugeben." Ein Herkules im Augiasstall - wir sind beeindruckt.

DANIELA STRIGL

Margit Schreiner: "Haus, Friedens, Bruch". Verlag Schöffling & Co., Frankfurt am Main 2007. 247 S., geb., 18,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.06.2008

Flach wie ’ne Flunder
„Haus, Friedens, Bruch”: Margit Schreiner kennt jedes Klischee
Frauenmagazine raten ihren Leserinnen oft zu radikalen Schritten, wenn deren Beziehungen zu Ende gehen: neue Frisur, wahlweise Verbrennen oder Versenken sämtlicher Erinnerungsstücke an den Partner oder rote Wandfarbe in der Küche. Die Ich-Erzählerin in Margit Schreiners neuem Roman „Haus, Friedens, Bruch” hofft dagegen, durch ein Sportgerät ihr Leben gründlich zu verändern. Mit ihm soll der Draht zur pubertierenden Tochter Julia wieder hergestellt werden, ihr Geliebter Bruno endlich seine Ehefrau verlassen und vor allem die eigene Schreibblockade gelöst werden. Denn auch wenn es der Leser der Hauptfigur in keinem Satz ihres Gedankenlamentos abnimmt: Sie ist eine erfolgreiche Schriftstellerin, wenn sie sich nicht gerade mit dem Computerspiel „Tetris” ablenkt.
Mit jeder Seite wird die Welt der Protagonistin mit dem altbewährten Sorgenpaket einer Vorabendserie mehr und mehr zu einem einzigen Allgemeinplatz: „Ich hab dann eine neue Küche bestellt. Damals habe ich gedacht, wenn die neue Küche erst einmal da ist, wird alles besser werden, aber ein Geschirrspüler allein verändert noch kein Leben.” Sollte jemand noch weitere sinnentleerte Sprüche für Geburtstagskarten suchen – in diesem Roman wird er sie finden: Von „Nichts im Leben ist natürlich perfekt” zu „Jeder hat seine Last zu tragen” bis „Vorher schaut immer alles hoffnungsloser aus, als es dann ist” wird alles aufgeboten. Wen die geballte Hausfrauenpsychologie nicht bald abschreckt, wird erstaunt sein, wie viele Klischees in das vor Seichtheit durchsichtig schimmernde Szenario passen – einschließlich der totalen Schuldvergabe an die Mutter der hysterischen Hauptfigur.
Die eigene gedankliche Dauerschleife im Alltag über Möbel, Essgewohnheiten und chronische Schmerzen ist meist langweilig und quälend genug. Man möchte sie nicht unbedingt noch auf 247 Seiten breitgetreten lesen – zudem ohne Mehrwert und Nachgeschmack, denn so platt wie der Romaninhalt ist auch der Stil der 1953 in Linz geborenen Autorin: Kurzatmige Sätze, die mit Standardfloskeln – „Nerven wie Drahtseile” oder „flach wie eine Flunder” – gepflastert sind. Um die träge Selbstinventur zumindest etwas zu beschleunigen, zieht die Schriftstellerin ein paar Mal scheinbar gewagte Analogien: „Ich weiß aus Erfahrung, dass es immer schwerer wird, jemanden zu verlassen. Je länger man zögert. Weil: Man gewöhnt sich mit der Zeit ja an fast alles. Siehe Natascha Kampusch, die acht Jahre lang in einem fensterlosen Raum gefangengehalten wurde!” Mit den maßlosen Vergleichen und Behauptungen – ein Schriftsteller brauche Platz, außer er habe seine Kindheit im KZ verbracht – erinnert „Haus, Friedens, Bruch” jedoch nur an eine Theaterinszenierung, die einen Totalausfall durch Nacktszenen kaschieren will, so als würde das heute noch jemanden aufregen.LAURA WEISSMÜLLER
MARGIT SCHREINER: Haus, Friedens, Bruch. Schöffling Verlag, Frankfurt am Main 2007. 247 Seiten, 18,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

So ganz klar wird nicht, ob Rezensent Leopold Federmair diesen monologartigen Roman nun empfehlen kann oder nicht. Zwar konstatiert er, dass das Buch doch wesentlich vielschichtiger ist, als es auf den ersten Blick erscheint, und dass man in dem scheinbaren "höheren Kaffeetratsch einer gebildeten Frau der 68er Generation" ganz unterschiedliche literarische Bezüge entdecken kann. Trotzdem, so bemerkt er, sind die Einfälle von Margit Schreiner nicht ganz so originell, denn die "von ihr wiederholt gebrauchten Redeformeln" gleichen denen ihres bislang erfolgreichsten Romans "Haus, Frauen, Sex". Federmair geht davon aus, dass die Lektüre dieses "assoziativ dahinmäandernden Erzählwerks" für den Leser einige mühevolle Durststrecken bereithält. Dennoch empfiehlt er, durchzuhalten, denn das letzte Kapitel mache alle Schwächen wieder wett. Es wirkt "als seien die fünf Kapitel davor nur ein lustiges Vorspiel für diese eindrucksvolle und berührende Prosa."

© Perlentaucher Medien GmbH
»Schreiner ist eine radikale Autorin, nicht in der Form, aber im Inhalt. Sie operiert mit Rasanz und schneidender Ehrlichkeit, (...) bohrt in Wunden, bis es weh tut.« Daniela Strigl, Frankfurter Allgemeine Zeitung »Schreiner schreibt natürlich, und nicht erst in diesem Buch, über sich selbst. So 'haargenau', so präzise und anschaulich (...).« Der Spiegel »Ein brillant geschriebenes Stück Rollenprosa. Margit Schreiner lesen ist ein Vergnügen!« Lothar Lohs, Bühne »'Haus, Friedens, Bruch.' liest man mit viel Ernst und mit viel Freude.« SWR »Ein starkes Stück Rollenprosa, ein virtuoser Monolog über das Scheitern, vortragsreifer Verbal-Slapstick.« Spiegel Special »Schonungslos radikal und voll hintergründigem Witz. Einerseits sehr lustig, andererseits aber auch sehr traurig.« Wiener Zeitung »Schreiner hat einen ausgeprägten Sinn fürs Groteske, die paradoxe Perspektive. Immer wieder tastet sie nach den Rändern der Erinnerung und des Bewusstseins (...)« Spiegel Online »Margit Schreiners Ich-Erzählerin grantelt gegen das deutsche Feuilleton, gegen esoterische Buddhisten und Feministinnen. Vor allem aber gegen sich selbst. Ein furioser Monolog.« Michael Schornstheimer, NDR Kultur »'Haus, Friedens, Bruch.' ist Margit Schreiners neuester Monolog. Darin ist die Linzerin Weltklasse.« Peter Pisa, Kurier