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Aktive Sterbehilfe schadet der Selbstbestimmung von Kranken und Behinderten mehr als sie nutzt. In den Niederlanden hat sie zu einem gesellschaftlichen Klima geführt, in dem der Lebenswert von Kranken und Behinderten offen infrage gestellt werden kann. Gerbert van Loenen zeigt, warum: Er erläutert die historischen Debatten zur Legalisierung aktiver Sterbehilfe in den Niederlanden und spricht über die Unmöglichkeit, sie auf einwilligungsfähige Patienten zu beschränken. Er analysiert die nachgewiesenen Fälle unverlangter Sterbehilfe, etwa bei Neugeborenen, und zeigt, dass niederländische Ärzte…mehr

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Produktbeschreibung
Aktive Sterbehilfe schadet der Selbstbestimmung von Kranken und Behinderten mehr als sie nutzt. In den Niederlanden hat sie zu einem gesellschaftlichen Klima geführt, in dem der Lebenswert von Kranken und Behinderten offen infrage gestellt werden kann. Gerbert van Loenen zeigt, warum: Er erläutert die historischen Debatten zur Legalisierung aktiver Sterbehilfe in den Niederlanden und spricht über die Unmöglichkeit, sie auf einwilligungsfähige Patienten zu beschränken. Er analysiert die nachgewiesenen Fälle unverlangter Sterbehilfe, etwa bei Neugeborenen, und zeigt, dass niederländische Ärzte und Angehörige besonders rasch an der Sinnhaftigkeit lebensrettender Maßnahmen zweifeln. Differenziert und am konkreten Beispiel belegt sein Buch, dass die Sterbehilfepraxis der Niederlande auf Abwege geführt hat - und dass andere Länder diese Erfahrung beherzigen müssen.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Gerbert van Loenen, geb. 1964, ist stellvertretender Chefredakteur der niederländischen Zeitung "Trouw" in Amsterdam. 2000 bis 2004 arbeitete er als Deutschland-Korrespondent in Berlin. Zum Thema des Buches kam er auch durch eigene Betroffenheit: Sein Partner war in den letzten Jahren vor seinem Tod durch eine Hirnverletzung schwerstbehindert. Für die deutschsprachige Ausgabe hat Gerbert van Loenen das Manuskript der 2009 erschienenen Originalausgabe aktualisiert und den Interessen der deutschen LeserInnenschaft angepasst.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Nina von Hardenberg findet das Buch des Niederländers Gerbert van Loenen lesenswert. Als Ergänzung der hierzulande geführten Debatte über Sterbehilfe scheint ihr der auf die Niederlande fokussierte Band auf ein wichtiges Missverständnis hinzuweisen: Sterbehilfe und Selbstbestimmung sind nicht immer dasselbe. Auch wenn es bei uns nicht darum geht, die in den Niederlanden praktizierte Sterbehilfe zuzulassen, wie die Rezensentin einräumt, scheint ihr der Autor mit seinem Blick zurück auf die Entwicklung der Sterbehilfepraxis in seinem Land Argumente freizulegen, die auch bei uns vorzufinden sind. Hilfreich findet von Hardenberg, dass van Loenen Einzelfälle genau dokumentiert und dem Leser so vor Augen führt, inwiefern aktive Sterbehilfe den Blick auf Krankheiten und den Umgang damit verändern kann.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.11.2014

Tötung
ohne Verlangen
Was die Sterbehilfe in den Niederlanden uns lehrt
Ramón Sampedros will sterben. Der Held des spanischen Films „Das Meer in mir“ ist seit einem Sprung ins flache Wasser vom Hals abwärts gelähmt. Er wird liebevoll gepflegt, doch er mag nicht mehr.
  Maggie Fitzgerald, die Spitzenboxerin aus dem US-Film „Million Dollar Baby“ bittet ihren Manager um eine erlösende Spritze. Ihr wichtigster Boxkampf hat ihr das Genick gebrochen, nicht aber ihren Willen.
  Die beiden Filme ähneln sich in ihrer schematischen Darstellung der Sterbehilfe, wie sie das Kino und auch Berichte über Patientenschicksale zuletzt öfter zeigten. Immer geht es um körperlich behinderte aber geistig völlig klare Menschen, die für ein Sterben nach ihren eigenen Vorstellungen kämpfen. Ihr Bitten um Sterbehilfe ist als ein Kampf um Selbstbestimmung dargestellt: ein gefährliches Missverständnis, wie der Niederländer Gerbert van Loenen in seinem Buch „Das ist doch kein Leben mehr“ warnt. In seiner Heimat garantiere die aktive Sterbehilfe keineswegs, dass Patienten über ihr eigenes Ende entscheiden können. Im Gegenteil: Was als Selbstbestimmung begonnen habe, sei für viele zu Fremdbestimmung geworden. Ärzte töteten in den Niederlanden auch Patienten, die nie danach gefragt hätten.
  In Deutschland diskutiert der Bundestag an diesem Donnerstag über eine Regelung zur Sterbehilfe. Auch wenn hierzulande kein Politiker die in den Niederladen praktizierte aktive Sterbhilfe zulassen möchte, gleichen sich doch die Argumente. Die Abgeordneten wollen entscheiden, ob Vereine Kranken helfen dürfen, sich umzubringen. Die Befürworter argumentieren mit der Selbstbestimmung. Es könne keinen Zwang zu einem qualvollen Tod geben, sagt etwa Peter Hintze (CDU). Seine Gegner befürchten, dass alte Menschen sich unter Druck gesetzt fühlen könnten, und das zu Recht, argumentiert van Loenen.
  Der Journalist verfolgt die Praxis der niederländischen Sterbehilfe zu ihren Anfängen in den Achtzigerjahren zurück. Ihn treibt die Frage um, wie es so weit kommen konnte. Auch in den Niederlanden ging es am Anfang um Menschen bei vollem Bewusstsein, um krebssterbenskranke Erwachsene, die Schmerzen hatten und deren Leiden Ärzte abkürzen wollten. Seit den Neunzigerjahren aber würden Patiententötungen auch bei nicht einwilligungsfähigen Kranken erörtert und teilweise praktiziert – bei Neugeborenen, Demenzkranken und Komapatienten etwa.
  In den Niederlanden hat offenbar gerade der Versuch, die Sterbehilfe einzugrenzen, ihre Ausweitung begünstigt. Ärzte dürfen laut Gesetz dort nur Kranken ein tödliches Gift spritzen, die „aussichtslos und unerträglich leiden“. Wer aber leidet unerträglich? Das beurteilen allein die Ärzte. Inzwischen definieren sie dies sehr weitgehend – und losgelöst vom Willen der Patienten.
  Es gehört zu der Stärke des Buches, dass der Autor einige Fälle bis ins Detail dokumentiert. Packend beschreibt er das Schicksal eines Jungen, der mit der Fehlbildung Spina Bifida – also mit verkrümmter Wirbelsäule und gelähmten Beinen – auf die Welt kommt und nur Dank der Entschlossenheit seiner Eltern noch lebt. 22 andere Neugeborene mit einer schweren Form von Spina Bifida töteten Arzte zwischen 1997 und 2004, wie eine Studie belegt. Die Babys hatten laut Patientenakte alle „aussichtslos und unerträglich gelitten.“ Rechtlich war ihre Tötung damit legal. Die Studie erregte Kritik, da diese Kinder in der Regel keine unbehandelbaren Schmerzen empfinden. Die Ärzte meinten ein weiter gefasstes Leid, mutmaßt van Loenen, etwa das Leben mit Behinderungen.
  Es sind Geschichten wie diese, die den Leser ins Grübeln bringen. Geschichten, die zeigen, dass die aktive Sterbehilfe in den Niederlanden den Blick auf Krankheiten verändert hat. Van Loenen, der über Jahre seinen durch einen Gehirntumor gelähmten und wesensveränderten Lebenspartner gepflegt hat, ist sensibel für diese Veränderung. Er beschreibt, wie Bekannte zu ihm sagten: „Er wäre besser gestorben.“
  Wer darf noch krank und schwach sein, wenn die Option, Schluss zu machen immer im Raum steht, fragt van Loenen bang. Und wo ist die Grenze? Es sind brennende Fragen, auch für die deutsche Debatte. Es lasse sich „keinesfalls leugnen, dass jedes Mal ein Schritt weiter gegangen wurde“. Und dass jeder Schritt den nächsten leichter gemacht habe, schreibt van Loenen. „Niemand kann das niederländische Beispiel ignorieren.“
  Einer, der die Niederlande genau studiert hat, ist der Lausanner Palliativmediziner Gian Domenico Borasio. Es müsse Ärzten explizit erlaubt werden, Sterbenskranken beim Suizid zu helfen, fordert er – und begründet dies ausgerechnet damit, dass es nur so gelingen werde, Entwicklungen wie in den Niederlanden zu verhindern.
  In seinem neuen Buch „selbst bestimmt sterben“ vergleicht Borasio Länder mit unterschiedlicher Gesetzgebung. Sein Fazit ist eindeutig: Überall dort, wo aktive Sterbehilfe erlaubt ist, kommt es zu einer Ausweitung. Nicht nachweisbar ist dies hingegen in Ländern, wo Ärzte zwar ein Gift verschreiben dürfen, die Kranken dies aber selbst einnehmen müssen. Die Grenze, die der Autor Loenen fordert, Borasio setzt sie genau hier: Zwischen Patienten-Tötung und Hilfe beim Suizid. Wer nur letztere zulasse, nehme vielen Menschen die diffuse Angst vor einem unwürdigen Sterben, ohne anderen zu schaden. Und wichtiger: Er beende eine Diskussion, die von der Frage ablenke, was Selbstbestimmung am Lebensende wirklich ausmacht. Es ist weit mehr als das Recht, den eigenen Todeszeitpunkt festzulegen, wie Borasio zeigt. Sein Buch ist eine kluge, nüchterne Analyse, die dazu beitragen kann, die emotionale Sterbehilfedebatte in Deutschland zu versachlichen.
NINA VON HARDENBERG
Gerbert van Loenen : „Das ist doch kein Leben mehr!“ Mabuse-Verlag, 2014. 250 S., 19, 90 Euro.
Gian Domenico Borasio: selbst bestimmt sterben. Was es bedeutet. Was uns daran hindert. Wie wir es erreichen können. C.H.Beck, 2014. 206 S., 17,95 Euro.
Der Versuch, die Sterbehilfe in
den Niederlanden einzugrenzen,
führte zu ihrer Ausweitung
Borasio sagt: Ärzte dürften nicht
töten, aber sie sollten bei einem
Freitod helfen dürfen
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