Der Schreibstil ist sehr einfach. Schnell. Hauptsätze, kaum Nebensätze. Keine bildhafte Sprache, sondern alles nüchtern und sachlich, eben ohne Gefühl. Dieser Schreibstil ist mir neu und ich habe lange gebraucht, mich daran zu gewöhnen. Wenn man sich darauf einlässt, liest man eine kurzweilige,
temporeiche Geschichte. Meine Meinung dazu ist etwas gespalten, einerseits macht der Schreibstil den…mehrDer Schreibstil ist sehr einfach. Schnell. Hauptsätze, kaum Nebensätze. Keine bildhafte Sprache, sondern alles nüchtern und sachlich, eben ohne Gefühl. Dieser Schreibstil ist mir neu und ich habe lange gebraucht, mich daran zu gewöhnen. Wenn man sich darauf einlässt, liest man eine kurzweilige, temporeiche Geschichte. Meine Meinung dazu ist etwas gespalten, einerseits macht der Schreibstil den Roman zu etwas ganz besonderem. Er ist anders als alles andere. Aber gleichzeitig kann mich die Story gerade deswegen nicht richtig fesseln. Die Figuren bleiben etwas blass und man erhält keine Erklärungen. Warum bleibt Hans nach diesem Vorfall bei ihr? Und allzu oft habe ich mich auch gefragt, was an diesem Leben, diesem Miteinander eigentlich das "kleine große Glück" sein soll. Wenn man schweigt und nicht erzählt, was einen bedrückt. Wenn man (zumindest denke ich das über Elvira) *ACHTUNG SPOILER* psychisch krank ist und scheinbar nicht richtig behandelt wird und deswegen Aussetzer hat, in denen man nicht mehr weiß, was man tut. In denen man deswegen andere Menschen verletzt. *SPOILER ENDE* Für mich ist das nicht das gefundene Glück, sonder eigentlich eher traurig... Aber lässt man das mal beiseite, so erkennt man, dass sich zwei Menschen gefunden haben. So unterschiedlich Elvira und Hans auch sein mögen, sie helfen sich gegenseitig. Mehr oder weniger erfolgreich.
Ein weiterer Punkt ist das rasante Tempo. Man ist in Österreich, Schweiz, Frankreich, Spanien und das alles in 113 Seiten. Von einem Ereignis zum nächsten, zwischendrin Rückblenden und Lügen über die Vergangenheit. Wunschdenken. Oder doch Realität? Alles geschieht in einer rasenden Geschwindigkeit, sodass die Geschichte selbst leider recht oberflächlich bleibt. Die Geschehnisse werden dadurch schnell wieder verdrängt, dass etwas neues geschieht - und man vergisst, was gerade eben noch war. Die Sprache ist auf einfachstem Niveau, aber oft derb und vulgär. Auch daran muss man sich erst gewöhnen, ich hab es bis zum Schluss nicht so recht geschafft. Und auch die fehlenden Ausrufezeichen zum Anzeigen direkter Sprache haben mir gefehlt, da dadurch vieles recht unübersichtlich wurde.
fazit
Mir fehlen die Emotionen und die Empathie, denn ich kann beide Protagonisten absolut nicht verstehen. Wenn man sich auf den Schreibstil und die Ausdrucksweise einlässt, erhält man eine kurzweilige, schnelle Story, die jedoch keinen allzu bleibenden Ausdruck bei mir hinterlässt.
http://lucciola-test.blogspot.de/2015/08/books-bernhard-aichner-das-notigste.html