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Die Revolution hat ein weibliches Gesicht Die Bilder haben die Welt gerührt und erschüttert: Friedliche Demonstranten in Belarus trotzten dem brutalen Regime - immer und immer wieder. Die Russland-Korrespondentin Alice Bota erzählt die Geschichten der drei maßgeblichen Protagonistinnen, die zu Politikerinnen wider Willen wurden: Swetlana Tichanowskaja, Maria Kolesnikowa und Veronika Zepkalo. Sie zeichnet die Geschichte des Aufstands nach und wirft die Frage auf, warum der Westen so wenig Unterstützung leistete. Das eindrückliche Porträt eines mutigen Aufstands - fast vor unserer Haustür.

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Produktbeschreibung
Die Revolution hat ein weibliches Gesicht Die Bilder haben die Welt gerührt und erschüttert: Friedliche Demonstranten in Belarus trotzten dem brutalen Regime - immer und immer wieder. Die Russland-Korrespondentin Alice Bota erzählt die Geschichten der drei maßgeblichen Protagonistinnen, die zu Politikerinnen wider Willen wurden: Swetlana Tichanowskaja, Maria Kolesnikowa und Veronika Zepkalo. Sie zeichnet die Geschichte des Aufstands nach und wirft die Frage auf, warum der Westen so wenig Unterstützung leistete. Das eindrückliche Porträt eines mutigen Aufstands - fast vor unserer Haustür.

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Autorenporträt
Alice Bota, geboren 1979 im polnischen Krapkowice, ist Journalistin, Buch-Autorin und Redakteurin der ZEIT. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Axel-Springer-Preis. Zuletzt erschien ihr Buch "Wir neuen Deutschen. Wer wir sind, was wir wollen". Seit 2015 leitet sie das ZEIT-Büro in Moskau.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensentin Franziska Davies wünscht dem Buch der deutschen Journalistin Alice Bota viele Leser, auf dass wir Belarus und seine Frauen nicht vergessen. Die Außenperspektive der Autorin, ihre Kenntnisse und die Gespräche, die sie mit politischen Aktivistinnen geführt hat, machen das Buch für Davies äußerst lesenswert. Es geht um weibliche Symbolik und die tiefreichenden Versehrungen durch Lukaschenkos Schlägertrupps, erklärt Davies. Die Porträts in dem "sehr gut lesbaren" Buch findet sie eindrucksvoll.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.08.2021

Eine zutiefst europäische Geschichte
Eine Schilderung des Kampfes der Frauen in Belarus öffnet den Blick in die Gesellschaft des Landes

Ihr Buch solle eine "Übersetzungshilfe" sein, schreibt die Autorin im Vorwort zu "Die Frauen von Belarus": "Es will eine Gesellschaft, die fern und fremd erscheint, in Deutschland vertrauter machen." Das gelingt ihr mit diesem gut lesbaren Buch. In seinem Zentrum stehen die Proteste gegen den Machthaber Alexandr Lukaschenko, die nach der gefälschten Präsidentenwahl vor einem Jahr begonnen haben. Aber es bleibt nicht bei der - für sich genommen schon lesenswerten - Schilderung dieser Bewegung und der brutalen Reaktion des Machtapparates stehen, die auf zahlreichen Gesprächen mit Beteiligten beruht.

Alice Bota zeichnet ein plastisches Porträt jener Gesellschaft, ihrer Wurzeln, Widersprüche und Wandlungen, aus der diese Proteste erwachsen sind, deren Größe und Ausdauer alle überrascht haben - den Machthaber, die Protestierenden und die Beobachter innerhalb wie außerhalb des Landes. Der Ansatz, die Frauen von Belarus in den Vordergrund zu stellen, ist dabei keine Verengung auf einen Aspekt. Er ist vielmehr ein überzeugendes Mittel, um die Lebensumstände sowie das Denken und Fühlen sichtbar werden zu lassen, die den Alltag eines großen Teils der Menschen in Belarus bestimmen.

Die Bedeutung der Frauen für die Proteste in Belarus ist in der Berichterstattung über die Ereignisse immer wieder hervorgehoben worden. Zweimal im Laufe des Sommers 2020 waren es Frauen, die den Ereignissen eine entscheidende Wende gaben. Das erste Mal im Frühsommer, als sich zwei Ehefrauen und die Wahlkampfmanagerin der drei Männer zusammentaten, die Lukaschenko als seine gefährlichsten Widersacher angesehen und deshalb ausgeschaltet hatte - zwei durch Verhaftung, der dritte konnte Belarus gerade noch rechtzeitig verlassen. Lukaschenko nahm das weibliche Trio anfangs nicht ernst - aber nicht das wurde zu seinem größten Problem. Die drei Frauen Swetlana Tichanowskaja, Veronika Zepkalo und Marija Kolesnikowa, die Bota in einfühlsamen Porträts vorstellt, bildeten in allem, in Wortwahl, Auftreten und Aussehen, den maximalen Kontrast zu dem breitbeinigen, manchmal vulgären Machthaber und ließen so die nach Veränderung strebenden Teile der Gesellschaft umso deutlicher erkennen, warum sie seiner überdrüssig waren.

Das zweite Mal in der Woche nach der gefälschten Wahl im August, als sich nach drei Nächten der Gewaltorgien der Sicherheitskräfte an einem Morgen vor einem Markt in Minsk hell gekleidete Frauen mit Blumen in der Hand den behelmten Männern in den schwarzen Uniformen entgegenstellten. Das war der Moment, in dem jene Massenbewegung wirklich begann, die in den folgenden Wochen mehrmals Hunderttausende auf die Straßen brachte. Die Frauen hatten nicht nur starke Bilder geschaffen, die den Gegensatz zwischen dem gewalttätigen Regime und seinen gewaltfreien Gegnern versinnbildlichten - sie hatten die Sicherheitskräfte auch vor ein ernstes Problem gestellt. Der Ehrenkodex einer patriarchalen Gesellschaft verbot ihnen, in der Öffentlichkeit auf die vermeintlich schwachen Frauen ebenso einzuprügeln wie auf Männer. Der Moment der Unsicherheit des Regimes darüber, wie es gegen diesen Gegner vorgehen sollte, machte die Großdemonstrationen möglich. Als die Sicherheitskräfte im Herbst ihre Hemmungen abzulegen begannen und auch auf Frauen ungehemmt eindroschen, ging auch die Zeit der großen Kundgebungen zu Ende.

Die belarussischen Proteste werden gerne auch als weibliche Emanzipationsbewegung, als Selbstermächtigung von Frauen in einer patriarchalen Gesellschaft beschrieben. Die große Stärke von Alice Botas Buch ist, dass sie nicht bei dieser naheliegenden Darstellung stehen bleibt, sondern genau hinschaut: Wie haben diese Frauen vorher gelebt? Woran haben sie ihr Leben ausgerichtet, was haben sie vom Staat erwartet? Wie wirkt das zwiespältige Erbe der Sowjetunion fort, in der Frauen zwar einerseits voll in die Arbeitswelt integriert waren, in der andererseits aber im privaten Leben traditionelle Rollenbilder dominierten? Wie haben sich die sozialen und wirtschaftlichen Umbrüche der vergangenen 30 Jahre auf Frauen ausgewirkt? Über diesen Zugang erklärt die Autorin nicht nur den Aufruhr gegen Lukaschenko, sondern auch das lange Funktionieren seiner Herrschaft - schließlich waren Frauen eine wichtige Stütze seiner Herrschaft, als er noch Zustimmung in der Gesellschaft erfuhr.

Alice Bota schreibt über die in vielem konservative belarussische Gesellschaft aus einer klar feministischen Perspektive. Aber sie lässt ihre eigene Haltung hinter die Neugier und den Respekt zurücktreten, mit denen sie den belarussischen Frauen in ihrer Lebenswelt begegnet. Deutlich wird das zum Beispiel an ihrer Beschreibung des Wegs, den die oppositionelle Präsidentschaftskandidatin (und mutmaßliche Wahlsiegerin) Swetlana Tichanowskaja zurückgelegt hat. Zu Beginn ihrer Kandidatur war Tichanowskaja vor allem Hausfrau und Mutter, die nur vorübergehend ihren verhafteten Mann Sergej Tichanowski vertreten wollte; der hatte sich zu seiner Kandidatur gegen Lukaschenko noch entschlossen, ohne sie auch nur um ihre Meinung zu fragen. Tichanowskajas öffentliche Aussage, am liebsten würde sie wieder Frikadellen für ihre Familie braten, ließ Lukaschenko spotten - und sorgte dafür, dass sich in ihr viele belarussische Frauen wiedererkannten, die zuvor nicht auf die Idee gekommen wären, sich politisch zu engagieren.

Alice Bota, die für die Wochenzeitung Die Zeit aus Moskau berichtet, ist keine unbeteiligte Beobachterin. Sie steht auf der Seite ihrer Protagonistinnen - und das ist auch gut so. Es gibt Umstände, unter denen Journalisten nicht neutral bleiben können. Belarus ist ein solcher Fall. Besonders deutlich wird das in dem Kapitel, in dem die Autorin das Engagement einer jungen Ärztin schildert, die Fälle von Folter und Misshandlung in Haft dokumentiert. An diesen Stellen wird die Lektüre unangenehm - und gerade dann wünscht man dem Buch viele Leser, damit im Bewusstsein der deutschen Öffentlichkeit gegenwärtiger wird, was weniger als tausend Kilometer entfernt von der deutschen Grenze gerade geschieht. Denn auch wenn Belarus und seine Gesellschaft in Deutschland vielen fern und fremd erscheinen, ist der Kampf der Belarussinnen und Belarussen das, als was Alice Bota ihn gleich zu Beginn ihres Buches charakterisiert: "Eine zutiefst europäische Geschichte."

REINHARD VESER

Alice Bota: Die Frauen von Belarus. Von Revolution, Mut und dem Drang nach Freiheit.

Berlin Verlag, Berlin 2021. 240 S., 18,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 25.10.2021

Ein kurzer Sommer
der Hoffnung
Zwei Bücher über den Aufstand der Frauen in Belarus
Belarus ist weitgehend aus den deutschen Medien verschwunden. Mehr als ein Jahr, nachdem die Massenproteste gegen die Wahlfälschungen von Präsident Alexander Lukaschenko begonnen hatten, ebbt das Interesse an dem Land allmählich ab. Dabei wäre es für die Menschen in Belarus so ungemein wichtig, dass die Welt sie nicht vergisst. Denn obwohl große Proteste gegen das Regime inzwischen ausbleiben, so hat sich doch die belarussische Gesellschaft seit dem vorigen Jahr fundamental verändert, darin sind sich die belarussische Philosophin Olga Shparaga und die deutsche Journalistin Alice Bota einig.
Beide haben wichtige Bücher über die Frauen von Belarus geschrieben. Shparaga als Beteiligte und Interpretin der Proteste, Bota als ausgesprochen gut informierte Beobachterin aus der Außenperspektive. Shparaga war schon lange, bevor die Frauen in Belarus die Bühne betraten, jemand, die sich für Frauenrechte und Gendergerechtigkeit in Belarus engagierte. Die tieferen Ursachen für das Erwachen der Zivilgesellschaft 2020 sieht sie vor allem in zwei Milieus, die sich etwa in den letzten zehn Jahren in Belarus gebildete hatten: das künstlerische Milieu und die IT-Branche. Hier sammelten sich Menschen, die für sich und andere Freiräume schaffen wollten und denen dies auch gelang. Hier war der Nukleus für die Mobilisierung der Gesellschaft, die nach den gefälschten Wahlen ihren Höhepunkt erreichte.
Bota kommt aber auf der Grundlage vieler Gespräche mit Frauen, die sich auf unterschiedliche Weise engagierten, zu demselben Schluss. Sie erinnert daran, dass – anders als etwa in Deutschland – Frauen in Belarus als Programmiererinnen in der IT-Branche sehr zahlreich sind. Wie Shparaga macht sie auch den Umgang Lukaschenkos mit der Corona-Pandemie als einen Wendepunkt aus. Der Staat war ganz offensichtlich überfordert, die Krankenhäuser füllten sich, Ärzte und Ärztinnen arbeiteten über die eigene Belastungsgrenze hinaus. Es waren die vielen Freiwilligen, die durch unermüdlichen Einsatz diese Mängel linderten. Die Regierung aber log, dass alles unter Kontrolle sei, hielt Informationen über das wahre Ausmaß der Pandemie zurück. Und vielleicht am schlimmsten: Der Präsident verhöhnte die Menschen, die an der Krankheit gestorben waren.
Dann machte Lukaschenko einen weiteren Fehler, als er nämlich die Frau des verhinderten Präsidentschaftskandidaten Sergej Tichanowski, Swetlana Tichanowskaja, als Kandidatin zuließ. Vereinfacht ausgedrückt konnte sich der Macho Lukaschenko schlicht nicht vorstellen, dass ihm eine Frau gefährlich werden konnte. Stattdessen wurden ihm drei Frauen gefährlich: schnell bildete Tichanowskaja ein Team mit der Managerin Weronika Zepkalo, deren Ehemann ebenfalls an der Kandidatur gehindert worden war, und der Musikerin Maria Kolesnikowa. Die Auftritte der drei zogen Abertausende Menschen an.
Dabei, so analysieren es Shparaga und auch Bota, setzten sie der eindeutig männlich konnotierten, patriarchischen Selbstdarstellung Lukaschenkos eine dezidiert weibliche Symbolik entgegen. Sie zelebrierten die Liebe und die Gemeinschaft. Darin offenbart sich aber auch das Paradox der weiblichen belarussischen Revolution: zwar werden die Frauen zu Politikerinnen, aber insbesondere Tichanowskaja tut dies mit Rückgriff auf traditionelle Geschlechterrollen, sie positioniert sich als Mutter und Ehefrau. Im Wahlkampf thematisierte sie nicht die häusliche Gewalt oder die Diskriminierungen, die Frauen ausgesetzt sind. Aber dennoch, so argumentiert Shparaga überzeugend, handelt es sich hierbei um eine weibliche Subjektwerdung zur politischen Akteurin. Die Sprache und Symbole, die Feministinnen und die LGBTQI-Gemeinschaft entwickelt haben, werden auch zur Ausdrucksform der Proteste nach den gefälschten Wahlen.
Diese ließ Lukaschenko brutal niederknüppeln. Die tiefen körperlichen und seelischen Folgen dieser Gewalt stellt insbesondere Bota eindrücklich dar, indem sie den Opfern eine Stimme gibt. Die sensiblen Porträts einzelner Aktivistinnen – bekannter wie unbekannter – sind überhaupt ein großer Verdienst dieses sehr gut lesbaren Buchs, mit dem sich Bota in erster Linie an ein deutsches Publikum richtet. Man kann der Autorin nur zustimmen, dass das geringe Interesse deutscher Feministinnen an Belarus irritierend ist. Zutreffend ist auch, dass die Geschichte des Zweiten Weltkriegs in Belarus in Deutschland noch lange nicht aufgearbeitet ist. Wie viele Deutsche wissen davon, wie Wehrmacht und Einsatzgruppen einen erbarmungslosen Vernichtungskampf gegen vermeintliche und tatsächliche Partisanen dort führten? Wie sie ganze Dörfer verbrannten ohne irgendeine Rücksicht auf die Zivilbevölkerung? Dass sich der „Holocaust durch Kugeln“ zu ganz erheblichen Teilen auf belarussischem Boden vollzog? Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund haben die Menschen, die in Belarus heute für ihre Würde kämpfen, unsere Solidarität verdient.
FRANZISKA DAVIES
Eindrücklich sind die Stimmen
der Opfer, die Lukaschenko
niederknüppeln ließ
Alice Bota:
Die Frauen von Belarus. Von Revolution, Mut und dem Drang nach Freiheit. Berlin-Verlag, Berlin 2021. 240 Seiten, 18 Euro.
E-Book: 17,99 Euro.
Olga Shparaga:
Die Revolution hat ein weibliches Gesicht. Der Fall Belarus. Aus dem Russischen von Volker Weichsel. Suhrkamp-Verlag, Berlin 2021.
234 Seiten, 13 Euro.
E-Book: 12,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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»'Es will eine Gesellschaft, die fern und fremd scheint, in Deutschland vertrauter machen.' Das gelingt ihr mit diesem gut lesbaren Buch.« Frankfurter Allgemeine Zeitung 20210810