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Die Entstehung der Neuen Linken als transatlantische Verflechtungsgeschichte. »Achtundsechzig« gilt gemeinhin als globale Revolte einer Generation, die sich weltweit erfolgreich gegen überkommene Wertvorstellungen zur Wehr setzte. Wer die Proteste der späten sechziger Jahre jedoch nicht als eruptives Generationenprojekt begreifen, sondern das Zusammenspiel unterschiedlicher nationaler Bewegungen verstehen will, muss weiter zurückblicken: auf die massiven Verwerfungen innerhalb der kommunistischen und sozialistischen Bewegungen der unmittelbaren Nachkriegszeit, auf die Neuorientierungsversuche…mehr

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Produktbeschreibung
Die Entstehung der Neuen Linken als transatlantische Verflechtungsgeschichte. »Achtundsechzig« gilt gemeinhin als globale Revolte einer Generation, die sich weltweit erfolgreich gegen überkommene Wertvorstellungen zur Wehr setzte. Wer die Proteste der späten sechziger Jahre jedoch nicht als eruptives Generationenprojekt begreifen, sondern das Zusammenspiel unterschiedlicher nationaler Bewegungen verstehen will, muss weiter zurückblicken: auf die massiven Verwerfungen innerhalb der kommunistischen und sozialistischen Bewegungen der unmittelbaren Nachkriegszeit, auf die Neuorientierungsversuche ideologisch entwurzelter Intellektueller und auf die sich bereits seit 1956 konstituierende Neue Linke. Michael Frey analysiert am Beispiel der Neuen Linken in der Bundesrepublik und der New Left in den USA die Entstehung eines transnationalen Protestzusammenhangs vor 1968. Sein globalgeschichtlicher Ansatz vermag zu zeigen, dass nationale Diskurse - hier die Kritik an der NS-Vergangenheit, dort die Bekämpfung der Rassensegregation - in eine Gesamtkritik des Kalten Krieges verwoben wurden, über die sich eine weltumspannende Bewegung definierte.

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Autorenporträt
Michael Frey studierte Geschichte und Musikwissenschaft an der Universität Bochum und an der Musikhochschule Detmold. Er arbeitet in der Lehrerausbildung und ist Lehrbeauftragter für Didaktik der Geschichte an der Universität Duisburg-Essen. 2019 wurde er mit dem Willy-Brandt-Preis für Zeitgeschichte ausgezeichnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.07.2020

Die Nöte der "Achtundfünfziger"
Die Neue Linke im Kalten Krieg vor der großen Rebellion Ende der sechziger Jahre

Wer kennt sie nicht, die Rede von den "Achtundsechzigern", jener studentischen Rebellengeneration, die im letzten Drittel der 1960er Jahre auf die Barrikaden ging? Wer ohne weitere Erläuterung von den "Achtundfünfzigern" spricht, dürfte indes irritierte Blicke hervorrufen. Sie sind ein Thema in Michael Freys grundlegender Studie zu den Ursprüngen und Formungsprozessen einer Neuen Linken in der Bundesrepublik Deutschland ab etwa Mitte der 1950er Jahre.

Diese "Achtundfünfziger", ein Begriff, den Jürgen Seifert, einer ihrer führenden Repräsentanten, geprägt hat, sorgten für "Unruhe in der Studentenschaft". Das zumindest behauptet ein Beitrag in den "Blättern für deutsche und internationale Politik", den er 1958 gemeinsam mit Ulrike Meinhof publizierte. Beide engagierten sich im Studentischen Arbeitskreis für ein kernwaffenfreies Deutschland und sorgten weit über ihren beschaulichen Studienort Münster hinaus für Aufruhr. Dies war ein Protest, der aus den dichotomischen Denkmustern des Kalten Krieges auszubrechen suchte und für zunehmende Spannungen mit den traditionellen Parteien einer demokratischen Linken sorgte.

Schon seit langem ist bekannt, dass an jenem Aufbegehren der Jahre 1958 und 1959 Personen, Gruppierungen und Zeitschriften - nicht zuletzt auch Klaus Rainer Röhls "konkret" - beteiligt waren, die Geld aus der DDR erhielten und Teil der SED-Westarbeit waren. Michael Frey verschweigt diese Zusammenhänge keineswegs, hält aber die daran geknüpfte Bewertung einer "Unterwanderung" oder sogar "Fernsteuerung" für übertrieben. Dies unterschätze die eigenständige Motivation einer heterogenen Schar von Akteuren, die jene frühe Neue Linke prägte. Bedeutsamer als die östliche Infiltration sei dagegen der große Missmut über das zögerliche Verhalten der SPD in Abrüstungsfragen gewesen.

Eine Vielzahl einzelner Episoden dienen Frey dazu, die Formierung einer Neuen Linken als längerfristigen politischen Prozess innerhalb des Kalten Krieges nachzuvollziehen. Weder die These von der Generationseinheit noch die Verbandsgeschichte des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) stehen bei ihm im Zentrum. Er verabschiedet sich auch vom "Eruptionsparadigma" einer Protestbewegung, die nach der Ermordung Benno Ohnesorgs am 2. Juni 1967 "scheinbar aus dem Nichts" kam. Diese Argumentation ist keineswegs neu und fügt sich in die vorherrschende Auffassung der Zeitgeschichtsforschung ein. Statt von einer scharfen Zäsur 1967/68 spricht sie lieber von den "langen sechziger Jahren", die im letzten Drittel der 1950er einsetzten und bis Anfang der 1970er Jahre andauerten. Damit verbunden ist meist die Vorstellung einer in jenem langen Jahrzehnt überschrittenen Modernisierungs-, Liberalisierungs- und Demokratisierungsschwelle.

Eine solche gesellschafts- und kulturgeschichtlich dominierte Sichtweise verfolgt Frey allerdings weniger. Er schreibt ein Stück Politikgeschichte, das er organisations-, netzwerk- und ideenhistorisch zu erschließen sucht - dabei mit transnationalem Anspruch. Schließlich blickt er nicht nur auf die Spezifika der bundesdeutschen Entwicklung, sondern stellt ihr den Fall der Vereinigten Staaten gegenüber. Herausgekommen ist weniger eine Vergleichs- oder Transfergeschichte als vielmehr eine fundierte Parallelgeschichte, die aber einen synchronen globalen Protestzusammenhang erkennbar werden lässt. Es waren die Grundbedingungen des Kalten Krieges und das Aufbegehren gegen mit ihm verbundene politische Restriktionen, die ähnliche Verläufe bei der Herausbildung einer Neuen Linken dies- und jenseits des Atlantiks beförderten.

Am Beginn entrollt Frey das Panorama einer Linken, die wenig Entfaltungsspielraum zwischen antikommunistischen und prosowjetischen Positionen besaß. Freund-Feind-Schemata herrschten vor, der Konformitätsdruck war hoch. Von McCarthy und dem Komitee für unamerikanische Umtriebe zu schweigen, konnte auch in der frühen Bundesrepublik ein "von der DDR unabhängiger marxistischer Denker" wie Viktor Agartz rasch "in den Strudel antikommunistischer Diffamierung" gelangen. Erst ab Mitte der 1950er Jahre und insbesondere ab dem Scharnierjahr 1956 zeigten sich angesichts der Doppelkrise von Ungarn und Suez Risse in beiden Lagern des Kalten Krieges. Es entstanden neue intellektuelle Initiativen einer Loslösung von bipolaren Denkstrukturen, darunter - auf den ersten Blick erfolglose - Sammlungsversuche in einem "Third Camp" oder auf dem "Dritten Weg". Gleichwohl waren dies fast prototypische Versuche, sich einem Entweder-oder-Raster zu entziehen. In den Vereinigten Staaten propagierten die "Student Peace Union" oder die "Studies on the Left" eine neue Aktionsorientierung ebenso wie einen moralischen Rigorismus. Beides kennzeichnete auch die "Achtundfünfziger" in der Bundesrepublik. Diese Methoden- und Formexperimente hält Frey für mindestens ebenso wichtig für die Erklärung einer Geschichte der Neuen Linken, wie den Blick in das Laboratorium neuartiger linker Theoriebildung zu richten.

An ideologischer Stringenz mangelte es der frühen Neuen Linken. Zu einer mehr Einheitlichkeit stiftenden Neuorientierung und der Verflechtung zu einem erkennbaren Netzwerk führte die Entdeckung der "Dritten Welt". Der Einsatz für koloniale Befreiungsbewegungen - ob in Algerien oder Kuba - sorgte weit vor dem Vietnam-Thema für Zusammenhalt und Identitätsstiftung innerhalb einer diffusen Strömung. In diesem Sinne avancierte "Listen Yankee - The Revolution in Cuba" des Soziologen C. Wright Mills, der im Übrigen die Formel "Neue Linke" ursprünglich geprägt hatte, zum "vermutlich einflussreichsten Dokument der New Left überhaupt".

Schon vor Anbrechen einer Phase der Entspannungspolitik weichten so bipolare Denkmuster auf und verlor antikommunistische Stigmatisierung ihre Überzeugungskraft. Umgekehrt wuchs nun das Misstrauen gegenüber den Kräften einer nichtradikalen, reformorientierten Linken, die gar nicht mehr als links akzeptiert, sondern als Handlanger des bürgerlich-kapitalistischen Systems diffamiert werden sollte. Mit der Lockerung exklusiver dichotomischer Orthodoxien taten sich neue Feindbilder auf. Mancher Nonkonformismus brachte einen neuen Dogmatismus hervor. Der "Konsens des Kalten Krieges" mochte durch dessen "Dissidenten" zwar aufbrechen, ein Zuwachs an Liberalität war damit aber nicht zwangsläufig verbunden. Auch so lässt sich Freys profunde Studie lesen, die den frühen Akteuren einer Neuen Linken als emanzipatorisches Projekt mit Sympathie begegnet. Unabhängig von der Lesart können wir durch dieses Buch die vielfach verknotete Geschichte der Neuen Linken als eine langfristige "polyzentrische Gesamtbewegung" im globalen Maßstab nun besser entschlüsseln. Auch wenn es paradox anmutet, ist "Vor Achtundsechzig" weit mehr als eine Vorgeschichte.

ALEXANDER GALLUS

Michael Frey: Vor Achtundsechzig. Der Kalte Krieg und die Neue Linke in der Bundesrepublik und in den USA.

Wallstein Verlag, Göttingen 2020. 472 S., 42,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Eine sehr begeisterte Besprechung erfährt dieses Buch von der Politikwissenschaftlerin Isabell Trommer. Sie zeigt sich beeindruckt von der Leistung, deutlich die sozialen und politischen Konstellationen v.a. in den USA und der BRD vor den "Eruptionsparadigmas" der 1968er Bewegungen auszuleuchten. Besonders Freys Darstellung zu Entstehung und Entwicklung linker Zeitschriften in den USA hat sie überzeugt, sie nennt dies "die gelungensten und spannendsten Passagen". Überhaupt scheint besonders erhellend zu sein, die üblichen Periodisierungen beiseite zu lassen und sich auf differenziertere Weise mit den Anfängen einer antitotalitären und antirassistischen Linken und ihren Dilemmata zu befassen. Es sei viel aus dieser "geglückten Studie" zu lernen, schließt eine vollauf zufriedene Kritikerin.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Durch dieses Buch (können wir) die vielfach verknotete Geschichte der Neuen Linken als langfristige 'polyzentrische Gesamtbewegung' im globalen Maßstab nun besser entschlüsseln.« (Alexander Gallus, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.07.2020) »Michael Frey zeigt eindrucksvoll, wie und warum sich die Neue Linke formierte - lange vor 1968.« (Isabell Trommer, Süddeutsche Zeitung, 13.07.2020) »ein dichtes, anregendes und zugleich gut lesbares Buch« (David Bebnowski, H-Soz-Kult, 09.11.2020) »Freys sprachlich und stilistisch elegante, gut lesbare Studie (regt) ebenfalls dazu an, das Phänomen '1968' auch in Bezug auf andere Staaten entsprechend zu erforschen.« (Tilman Wickert, sehepunkte, 15.02.2021) »Die Geschichte der 'Neuen Linken' (...) rekonstruiert und interpretiert Frey facettenreicher und profunder als die bisherige Literatur.« (Detlef Siegrid, Historische Zeitschrift, Band 313/2021)