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Im Wirrwarr der Meinungen, die um ihn herum herrschten, habe er keinen leichten Stand, schrieb Eugen Nelhiebel am 25. März 1945 seinem zur Wehrmacht eingezogenen Sohn Kurt. Auch in der nordböhmischen Heimat der beiden war die Kluft zwischen der Goebbelsschen Propaganda und den realen Erfahrungen des Einzelnen unübersehbar geworden und das Überleben für Antifaschisten gefährdeter denn je. Die hier zum ersten Mal veröffentlichte Korrespondenz zwischen dem Vater und seinem knapp 18-jährigen Sohn bezeugt das auf bemerkenswerte Weise. Kurts Tagebuch dokumentiert die Situation nach Kriegsende und…mehr

Produktbeschreibung
Im Wirrwarr der Meinungen, die um ihn herum herrschten, habe er keinen leichten Stand, schrieb Eugen Nelhiebel am 25. März 1945 seinem zur Wehrmacht eingezogenen Sohn Kurt. Auch in der nordböhmischen Heimat der beiden war die Kluft zwischen der Goebbelsschen Propaganda und den realen Erfahrungen des Einzelnen unübersehbar geworden und das Überleben für Antifaschisten gefährdeter denn je. Die hier zum ersten Mal veröffentlichte Korrespondenz zwischen dem Vater und seinem knapp 18-jährigen Sohn bezeugt das auf bemerkenswerte Weise. Kurts Tagebuch dokumentiert die Situation nach Kriegsende und die unvermeidliche Übersiedlung nach Westdeutschland. Die einmaligen Texte beleuchten ein historisches Geschehen, das immer noch von NS-Propaganda und völkischem Denken umschattet ist. Weitere Dokumente und Essays Kurt Nelhiebels behandeln das schwierige Weiterleben antifaschistischer Traditionen. Durch ihre ungewöhnliche Klarsicht heben sie sich deutlich ab vom gängigen Wirrwarr der Meinungen.
Autorenporträt
Kurt Nelhiebel, Ps. Conrad Taler, geb. 1927, nach dem Krieg und seiner Vertreibung Journalist und langjähriger Redakteur bei Radio Bremen. Verfasser eines umfangreichen publizistischen Werkes, u.a. von 21 Reportagen vom ersten Auschwitzprozess in Frankfurt am Main und zur Geschichte der Vertriebenenorganisationen.
Rezensionen
«Das Bemerkenswerte an den Texten ist, wie Nelhiebel eindrückliche Schilderungen seiner eigenen Erfahrungen von Kriegsende, Aussiedlung und Heimatverlust mit einer scharfen Analyse und Kritik an der späteren Erinnerung an Heimat, Flucht und Vertreibung verbindet. Gerade seine Abgrenzung von der oftmals nationalistischen und revanchistischen Praxis der westdeutschen Vertriebenenverbände macht Nelhiebel zu einer seltenen Stimme in der deutschen Erinnerungslandschaft, für die man sich beizeiten etwas mehr Gehör wünschen könnte.» (Lars Breuer, Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 62.11, 2014)