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Die Meistererzählung »Ein unbekannter Freund«, abgerundet durch die Nobelpreis-Tage, Bunins Schilderung seiner Reise nach Stockholm im Jahre 1933. »... habe zufällig Ihr Buch gekauft und las ununterbrochen auf der Rückfahrt zur Villa ... und ich las, las und fühlte mich, ich weiß nicht, warum, fast qualvoll glücklich.« Eine passionierte Leserin kauft zufällig ein Buch ... und findet sich selbst im Geschriebenen wieder. Verzaubert schreibt sie an den ihr unbekannten, doch so vertrauten Freund, den Autor. Wird er ihr antworten?

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Produktbeschreibung
Die Meistererzählung »Ein unbekannter Freund«, abgerundet durch die Nobelpreis-Tage, Bunins Schilderung seiner Reise nach Stockholm im Jahre 1933. »... habe zufällig Ihr Buch gekauft und las ununterbrochen auf der Rückfahrt zur Villa ... und ich las, las und fühlte mich, ich weiß nicht, warum, fast qualvoll glücklich.« Eine passionierte Leserin kauft zufällig ein Buch ... und findet sich selbst im Geschriebenen wieder. Verzaubert schreibt sie an den ihr unbekannten, doch so vertrauten Freund, den Autor. Wird er ihr antworten?

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Autorenporträt
IWAN BUNIN, geboren 1870 in Woronesch, emigrierte 1920 nach Paris. Am 10.12.1933 erhielt er als erster russischer Schriftsteller den Nobelpreis für Literatur. Er starb am 8. November 1953 im französischen Exil. In deutscher Übersetzung erschienen »Ein unbekannter Freund« (2003), sein Revolutionstagebuch »Verfluchte Tage« (2005) und seine literarischen Reisebilder in dem Band »Der Sonnentempel« (2008) sowie die frühen Erzählungen in »Am Ursprung der Tage« (2010). Im Herbst 2011 erschienen die zwei Erzählungen »Das Dorf und Suchodol«. SWETLANA GEIER, die »Grande Dame der russisch-deutschen Kulturvermittlung«, geboren 1923 in Kiew, hat Lew Tolstoj übersetzt, die Modernisten Belyi und Bulgakow, den »russischen Kafka« Platonow, Valentin Katajew, neben Bunin den Nobelpreisträger Solschenizyn, die großen Romane von Fjodor Dostojewskij und das Gesamtwerk von Andrej Sinjawskij. Für ihre Übersetzungen wurde sie vielfach ausgezeichnet, zuletzt 2007 mit dem Übersetzerpreis der Leipziger Buchmesse und 2001 mit dem Wilhelm Merton-Preis. Zudem erhielt sie die Ehrendoktorwürden der Universitäten Freiburg und Basel. Swetlana Geier verstarb am 7. November 2010 in ihrem Haus in Freiburg im Breisgau. Zuletzt erschienen in ihrer Übersetzung Iwan Bunins »Ein unbekannter Freund «und Valentin Katajews »Kubik«.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.11.2003

Briefe ohne Antwort
Zum 50. Todestag: Zwei Erzählungen von Iwan Bunin
Eine feine, aber etwas einsame Dame kauft ein Buch. Bei der Lektüre erkennt sie sich selbst in der Hauptfigur wieder, glaubt ihr eigenes Leben beschrieben. Sie schreibt dem Autor einen Brief, obwohl die Antwort ausbleibt, den nächsten, dem noch viele folgen. In den Briefen erzählt sie dem Autor ihr ganzes Leben. Dieser aber antwortet nie.
Mit diesen wenigen Sätzen ließe sich Iwan Bunins Novelle „Ein unbekannter Freund” zusammenfassen, die nun, zu seinem 50. Todestag, vom gerade gegründeten Zürcher Verlag Dörlemann präsentiert wird, gemeinsam mit dem autobiographischen Bericht „Die Nobeltage” über die Verleihung des Nobelpreises für Literatur an ihn, den international nahezu unbekannten Emigranten, vor 70 Jahren. Gegenstand der Novelle Bunins ist, anders als es die Erwartung will, nicht ein zentrales, die Handlung bestimmendes Ereignis, sondern die Schilderung der Seelenzustände einer sich nach Abwechslung im Alltag und nach Liebe sehnenden Frau – doch entsteht ein Spannungsbogen, der sich nicht mehr auflöst.
Bunin zeichnet sehr präzise Porträts, Milieus und auch Landschaften; doch er versucht nicht, seelische Vorgänge in Worte zu fassen oder gar zu erklären. Er deutet sie an, in der Tradition der großen russischen Erzähler von Puschkin über Turgenew und Tolstoi bis zu Tschechow. Er gilt deshalb als „letzter Klassiker Russlands”, der ohne Sprachexperimente und das von ihm verachtete „Psychologisieren” seiner westeuropäischen Zeitgenossen auskam. Wie ein roter Faden durchziehen zwei sich oft überschneidenden Themenkreise sein Werk: Liebe und Tod, die Unmöglichkeit, die ideale, große Liebe zu erleben.
Bunins Frühwerk, erschienen vor dem Ersten Weltkrieg, war noch sozialkritisch eingefärbt, der im Jahre 1870 geborene Adlige stand damals dem weltberühmten Maxim Gorki nahe, dem „Sturmvogel der Revolution”, beide waren sogar befreundet. In langen Erzählungen wie „Das Dorf” und „Suchodol” schilderte Bunin den degenerierten Landadel mit seinen leeren Ritualen sowie das von Gewalt und Trunksucht geprägte Leben der Bauern. Nach der Machtergreifung der Bolschewiken 1917 überwarf er sich allerdings mit Gorki.
Das Sommerhaus als Versteck
Entsetzt von den Hasskampagnen gegen Andersdenkende und der Zerstörungswut der neuen Herren im Kreml, emigrierte Bunin nach Paris. Er schrieb eine Reihe zorniger und bitterer Erzählungen über die Unkultur und Menschenverachtung der „Roten”, dann wandte er sich von der Politik ab. In dieser mittleren Schaffensphase entstand „Ein unbekannte Freund”, veröffentlicht 1923 in einer kleinen Exilzeitschrift.
Bunin gehörte keineswegs zu den Emigranten, die in elegischen Bildern die Vergangenheit während der Zarenherrschaft verklärten; ihn interessierte vielmehr das urmenschliche Verlangen nach Liebe, auch die Angst vor dem Tod. Es war diese Meisterschaft, menschliche Schicksale in knappe Erzählungen zu gießen, die das Nobelkomitee dazu bewegte, ihn als ersten Russen mit dem begehrten Preis auszuzeichnen. „Peinlich albern”, schrieb Kurt Tucholsky über diese Entscheidung. Nicht von ungefähr. Die gesamte europäische Linke forderte damals die Auszeichnung für Maxim Gorki – man wollte nicht sehen, dass dieser als Dichter längst verlöscht war, sich überdies durch Ehrentitel und Luxus von Stalin hatte korrumpieren lassen.
Der Ruhm Bunins aber verflüchtigte sich schnell. Er blieb ein staatenloser Emigrant, der während des Zweiten Weltkrieges jeden Tag mit seiner Verhaftung rechnen musste. Denn er versteckte in einem gemieteten Sommerhaus im südfranzösischen Grasse zwei junge jüdische Schriftsteller. Über diese Zeit entstand vor drei Jahren der russische Spielfilm „Das Tagebuch seiner Frau”. Bunin wird darin als unsympathischer Egoist gezeigt, der unter den Augen seiner sich für ihn aufopfernden Ehefrau einer 40 Jahre jüngeren Dichterin nachstellt.
Diese letztlich nicht erfüllte Liebe inspirierte ihn zu dem Erzählband „Dunkle Alleen”, der voller erotischer Spannung ist. Es war sein letzter Frühling. Heute vor 50 Jahren starb Iwan Bunin in Paris, völlig verarmt und fast vergessen.
THOMAS URBAN
IWAN BUNIN: Ein unbekannter Freund. Zwei Erzählungen. Aus dem Russischen von Swetlana Geier. Dörlemann Verlag, Zürich 2003. 72 Seiten, 14,80 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.11.2003

Funksprüche der Seele
Galaktische Einsamkeit: Iwan Bunins "Unbekannter Freund"

Rußlands erster Literaturnobelpreisträger war ein später Meister der realistischen Erzählung, dem durch seine Lebensgeschichte die historische Realität abhanden kam. Iwan Bunin, der Provinzadlige aus der zentralrussischen Gegend von Woronesch, hatte sich vor einem Jahrhundert durch physiologische Skizzen einen Namen gemacht, welche die Dekadenz von seinesgleichen, aber auch die Tücke und demoralisierte Dumpfheit der Bauern mit einem Naturalismus verewigte, der schon vor dem Oktoberumsturz alle Hoffnungen verabschiedet hatte.

Der Schriftsteller, dem man ein mangelndes Organ für Ideen bescheinigt hat, verurteilte die russische Revolution und verließ seine Heimat 1920, um fortan im französischen Exil vom Erinnerungsgepäck seines imaginären Rußland zu zehren. Sprachliche Bilder, sinnliche Einzelheiten wurden in Bunins Prosawerken zugleich sparsamer und expressiver, die Grundthemen menschlicher Existenz von Liebe und Tod traten hervor wie im Labor präpariert. Manche Zeitgenossen tadelten es als leichtfertig, daß der Sprachkünstler an den himmelsstürmenden ideologischen Debatten seiner Epoche keinen Anteil nahm. Bunin konterte, seine lakonischen Skizzen über die Unerfüllbarkeit der Liebe spürten dem Rätselhaftesten nach, das es auf der Welt gibt, dem Ursprung des Seins. Die galaktische Einsamkeit war für ihn zur eigentlichen Realität geworden.

Dieses Lebensgefühl hat der 1870 geborene Bunin schon 1923 in das literarische Spiegelbild einer Leserin gegossen, die ein ironisch gnädiges Schicksal mit einer guten Heiratspartie beschenkt und zugleich an den unwirtlichen Rand Europas verbannt hat. Die als Briefmonolog geschriebene Erzählung "Ein unbekannter Freund", die der Züricher Dörlemann Verlag zu seinem Einstand und zu Bunins fünfzigstem Todestag am heutigen Samstag als schön gebundenes Einzelbändchen herausbringt, beschwört das unstillbare Ausdrucks- und Mitteilungsbedürfnis der ebenso unüberwindlich isolierten Seele.

Bunins Heldin entstammt jenem Arkadien, wo die Zitronen blühen, und lebt seit der Verheiratung in wohlversorgter Einsamkeit an der irischen Atlantikküste, wo sie mit heranwachsenden Kindern und gesellschaftlichen Verpflichtungen nur bei der stillen Betrachtung und beim Bücherlesen zu sich selbst kommt. Ein zufällig gekauftes Werk des Autors hat sie dabei tief getroffen.

Der Leser erfährt nicht, wovon das Buch handelt, der Name der Frau bleibt ungenannt. Die Abfolge von fünfzehn kurzen Briefen, verteilt über fünf fiktive Herbstwochen, schildert die kurze Flugbahn einer gegenstandslosen Liebe. Der irische Dauerregen, die Finsternis, das gespenstische Licht am Meeresgestade vergegenwärtigen dabei die ausdrucksvolle Unbegreiflichkeit der menschlichen Situation, gegen welche sich die mit japanischer Sparsamkeit angedeutete Gestalt der Heldin und ihre innere Erregung abzeichnen wie beunruhigende Hieroglyphen. Auch das Nicht-Ereignis, das aber unser Leben erst zum Leben macht, wie die Briefeschreiberin überzeugt ist, bleibt Kalligraphie im leeren Raum. Das Funksignal der Literatur löst im Empfänger eine Woge von Dankbarkeit aus, die sich in Gegenmitteilung ergießt. Da ein Echo ausbleibt, türmt sich die Empfindungswelle zur Verzweiflung, um, durch Frustration geläutert, milde wieder in die Einsamkeit zurückzufluten.

Das entsagungsvolle kleine Meisterwerk mit seiner Kaskade von Fragen ohne Antworten schildert die Schriftstellerei als Suche nach dem anderen, die aber am Ende immer nur sich selbst findet. Bunins nordische Exilantin begreift sehr wohl, daß der Adressat ihrer Korrespondenz von der eigenen Vorstellung hervorgebracht und Teil ihres Ich ist. Doch der Lebensmotor läßt dieses Ich zum anderen streben, dem Freund, auch dem erotischen, was die russische Sprache, die das Wort für den "Freund" und Geliebten (drug) vom "anderen" (drugoj) ableitet, zwingend zum Ausdruck bringt.

Selbst eine unverhoffte Leserantwort wie die Verleihung des Nobelpreises für Literatur vermag das Alleinsein des Schreibenden nicht zu durchbrechen. Die Nachricht aus Stockholm erreichte den Autor in einer Filmvorführung in der südfranzösischen Kleinstadt seines Exils, erfährt man in der zweiten Hälfte des Bändchens, welche Bunins Erinnerungen an die Preisverleihung Ende 1933 enthält. Bei der eigenen Zugfahrt gen Norden scheint den Autor das Vakuum seines literarischen Existentialismus zu begleiten. Deutschland läßt ihn in diesem Schicksalsjahr nur an Rußland denken, wegen des im Vergleich zu Frankreich kälteren Klimas. Und noch im Augenblick dessen, was er selbst als größte Genugtuung seines Schriftstellerlebens bezeichnet, der Ehrung in Stockholm, sucht und findet er Halt in der eigenen Heimatlosigkeit und im Gefühl des Schmerzes, der alle Freuden bedeutungslos macht.

Iwan Bunin: "Ein unbekannter Freund". Zwei Erzählungen. Aus dem Russischen übersetzt von Swetlana Geier. Dörlemann Verlag, Zürich 2003. 70 S., geb., 14,80 [Euro].

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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Zunächst skizziert Rezensent Thomas Urban kurz die Handlung des kleinen Romans: Eine feine Dame liest einen Roman und erkennt sich in der Hauptfigur aufs Erstaunlichste wieder. Daraufhin schreibt sie dem Autor über Jahre hinweg, ohne je eine Antwort zu erhalten. Doch diese Skizze, so Urban, ist außerstande, das eigentliche einzufangen. Denn hier gehe es weniger um ein einzelnes entscheidendes "Ereignis" als um einen sich nicht lösenden "Spannungsbogen" mannigfaltiger "Seelenzustände". Ganz in der Tradition der großen russischen Erzähler verwende Bunin seine sprachliche Präzision nicht darauf, "psychologisierende" Porträts zu entwerfen, sondern innere Regungen bestenfalls "anzudeuten", und zu einem "roten Faden" der grundlegenden menschlichen Fragen zu spinnen: "Liebe", deren "Unmöglichkeit" und der "Tod". Dies gelingt ihm, so Urban begeistert, mit "großer Meisterschaft".

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