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Seit 1990 sind im vereinigten Deutschland fast 7000 Bücher zur DDR-Geschichte erschienen. Und die Zahl der neuen Titel bleibt alljährlich nahezu konstant. Immer wieder diskutieren Historiker über die Frage, ob die DDR mittlerweile überforscht sei. Tatsächlich sagen die Zahlen mehr aus über das anhaltende öffentliche Interesse an der SED-Diktatur als über den Stellenwert des Themas in der Geschichtswissenschaft. In einer umfassenden Expertise beschreiben die Historiker Dierk Hoffmann, Michael Schwartz und Hermann Wentker die Perspektiven des Themas DDR für künftige historische Forschungen. 18…mehr

Produktbeschreibung
Seit 1990 sind im vereinigten Deutschland fast 7000 Bücher zur DDR-Geschichte erschienen. Und die Zahl der neuen Titel bleibt alljährlich nahezu konstant. Immer wieder diskutieren Historiker über die Frage, ob die DDR mittlerweile überforscht sei. Tatsächlich sagen die Zahlen mehr aus über das anhaltende öffentliche Interesse an der SED-Diktatur als über den Stellenwert des Themas in der Geschichtswissenschaft. In einer umfassenden Expertise beschreiben die Historiker Dierk Hoffmann, Michael Schwartz und Hermann Wentker die Perspektiven des Themas DDR für künftige historische Forschungen. 18 Autoren nehmen dazu kontrovers Stellung und formulieren zugleich eigene neue Fragen an das alte Thema. Der von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur initiierte Sammelband lädt zur Diskussion und zu einer Neubewertung des Forschungsfeldes DDR ein. InhaltsverzeichnisUlrich MählertTotgesagte leben länger. Oder: Konjunkturen der DDR-Forschung vor und nach 1989Eine EinführungDierk Hoffmann/Michael Schwartz/Hermann WentkerDie DDR als ChanceDesiderate und Perspektiven künftiger ForschungArnd BauerkämperVerflechtung in der AbgrenzungEin Paradox als Perspektive der historischen DDR-ForschungBernd FaulenbachTendenzen, Verflechtungen und Kontexte der SED-DiktaturWieso die DDR-Geschichte ein bedeutsames Thema bleibtMary FulbrookDie fehlende MitteDie DDR als postnazistischer StaatThomas GroßböltingWeder Schmuddelkind noch Prinzessin, oder: Warum die »alte« DDR-Geschichte am Ende, aber die DDR nicht »ausgeforscht« istKatrin Hammerstein/Edgar WolfrumDDR-Geschichte: Chance ja, aber bitte kein »Klein-Klein«Eckhard JesseDie DDR als Chance? Die DDR als Chance!Jürgen KockaGrenzüberschreitung als ChanceÜberlegungen zur Zukunft der DDR-ForschungAngelika Menne-HaritzFragen zu einer Archivgeschichte der DDRMatthias MiddellWeltgeschichte DDRDie DDR in globalgeschichtlicher PerspektiveMarie Müller-Zetzsche/Ulrich PfeilSelbstbild und Fremdwahrnehmung im WechselspielVom DDR-Bild im westlichen AuslandAndrew I. PortAll We Are Saying Is Give GDR History a Chance!Krzysztof RuchniewiczWen interessiert noch die Geschichte der SBZ/DDR?Martin SabrowDie DDR 25 Jahre danach: Historisierung als HoffnungPeter SteinbachDiktaturaufarbeitung im Spannungsverhältnis von Staat, Gesellschaft und IndividuumEin EssayStefan TroebstDie DDR im balkanischen SpiegelDorothee WierlingDie DDR als Fall-GeschichteDie Autorinnen und Autoren
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Die Auseinandersetzung mit dem vorliegenden Band gerät dem hier rezensierenden Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk (der bei der Stasi-Unterlagenbehörde arbeitet) zugleich zur Generalabrechnung mit der Stiftung Aufarbeitung, die den Band herausgibt. Altbekannte Positionen würden zementiert. Die Autoren seien allesamt viel zu alt, um die Zukunft der Aufarbeitung zu bestimmen, außerdem komme so gut wie keiner selbst aus Ostdeutschland. In Wirklichkeit gehe es hier um "antragstaugliche Wissenschaftsprosa" und auch darum, die Aufarbeitung von der gesellschaftlichen Ebene, auf der sich die Stiftung eigentlich bewegen solle, auf die wissenschaftliche zu verschieben. Das ganze geschehe in dem symbolischen Augenblick, da die Stasi-Unterlagenbehörde vor der Auflösung steht. Aber auch andere Kritiker der bisherigen "Aufarbeitung", etwa aus dem, SED-Forschungsverbund oder der Gedenkstätte Hohenschönhausen kommen in dem Band nicht zu Wort, kritisiert der Rezensent.

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