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Der junge Soldat Anton bewacht die Grenzmauer, die Deutschland umschließt. Er ist begeistert von der Nationalen Alternative, der neuen Regierungspartei, und vom Selbstbewusstsein seines Landes. Seinem besten Freund Noah dagegen ist diese Politik verhasst. Er ist weder für Atomkraft und die Abschaffung der Arbeitslosenhilfe, noch findet er es richtig, dass Flüchtlingen kein Schutz geboten wird. Menschen wie Fana, die nach ihrer Flucht aus Äthiopien im letzten Flüchtlingslager Deutschlands auf Anton trifft und sich mit ihm anfreundet. Als Anton einen tödlichen Anschlag ausführen soll, ist er…mehr

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Produktbeschreibung
Der junge Soldat Anton bewacht die Grenzmauer, die Deutschland umschließt. Er ist begeistert von der Nationalen Alternative, der neuen Regierungspartei, und vom Selbstbewusstsein seines Landes. Seinem besten Freund Noah dagegen ist diese Politik verhasst. Er ist weder für Atomkraft und die Abschaffung der Arbeitslosenhilfe, noch findet er es richtig, dass Flüchtlingen kein Schutz geboten wird. Menschen wie Fana, die nach ihrer Flucht aus Äthiopien im letzten Flüchtlingslager Deutschlands auf Anton trifft und sich mit ihm anfreundet. Als Anton einen tödlichen Anschlag ausführen soll, ist er gezwungen, sich zu entscheiden: für eine nationale Ideologie oder für seine Freunde - und ein freies Leben.

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Autorenporträt
Martin Schäuble, geboren 1978, recherchierte als Journalist vor 15 Jahren erstmals in rechten Milieus. Später studierte er in Berlin, Israel und den Palästinensergebieten Politikwissenschaften und promovierte über zwei Dschihadisten. Er bereiste weltweit Armuts- und Krisenregionen und traf viele Menschen auf der Flucht. Auch in Deutschland sprach er mit zahlreichen Flüchtlingen und setzte sich mit dem Thema auseinander. Bei Hanser erschienen bereits Zwischen den Grenzen (2012), Black Box Dschihad (2011) und Die Geschichte der Israelis und Palästinenser (2007). 2017 folgte sein Jugendroman Endland.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.09.2017

Wenn wir regieren, dann räumen wir auf

Wie es ist, wenn die Nationale Alternative an der Macht ist: Der Jugendbuchautor Martin Schäuble hat es durchgespielt. Sein Roman ist näher an den Versprechen der AfD, als vielen lieb ist.

Als Anton klarwird, warum sie ihn wirklich in das letzte verbliebene Lager für Leute eingeschleust haben, die früher einmal Flüchtlinge genannt wurden und jetzt Invasoren heißen, ist es schon zu spät: Dass die Bombe in der Halle hochgeht, kann er nicht mehr verhindern. Und alles, was ihm und Fana bleibt, ist, die Rauchmelder losgehen zu lassen und einen Satz an die Wand zu schreiben, der es den Attentätern später schwermachen wird, den Anschlag wie geplant den Flüchtlingen selbst in die Schuhe zu schieben: "Wir hassen euch raus!"

"Rausgehasst" hieß das erste Buch Martin Schäubles, vor mehr als zehn Jahren als Book-on-demand erschienen, eine Recherche unter Rechtsextremisten in der Sächsischen Schweiz. "Mit dem Aufstieg der AfD sind viele Bilder wieder hochgekommen, Dialoge, Gestalten", erzählt der Sach- und Jugendbuchautor dieser Tage beim Gespräch im Café der Stuttgarter Stadtbibliothek. Auch die Frage, was einen jungen Menschen dazu bringen kann, dieser Ideologie zu folgen, holte ihn wieder ein: "Ich wusste, ich wollte die AfD erkunden, vor allem die Begeisterung für die AfD."

Derlei Erkundungen sind die Stärke des promovierten Politikwissenschaftlers: In "Blackbox Dschihad", veröffentlicht im Jahr 2011, hat Martin Schäuble in minutiöser Recherche die Lebenswege zweier Jugendlicher nachgezeichnet, die alles Unislamische bekämpfen. Nach einer Reihe von Büchern über den Nahost-Konflikt geht es ihm jetzt um jene, für die der Islam der Feind ist. Und die Motive und Muster der Extremisten beider Lager ähneln einander überraschend, wie Schäuble berichtet. In "Endland", seinem zweiten Jugendroman, erschienen bei Hanser, zeichnet er ein Bild unseres Landes drei, vier Jahre nachdem eine Bewegung namens "Nationale Alternative" an die Regierung gekommen ist - zu einem Zeitpunkt also, "wenn die Partei", wie der Autor sagt, "das Land schon umgekrempelt hat und die Menschen bereit sind, weiter zu gehen als bisher".

Das heißt konkret: Deutschland hat sich hinter einer acht Meter hohen, mit Stacheldraht bewehrten Betonmauer verschanzt. Die Grenze wird von Rekruten mit Schießbefehl gesichert, vor den sogenannten Invasoren. Anton ist einer dieser jungen Soldaten, genauso wie sein Freund Noah - was bleibt ihnen auch anderes übrig? Während der eine sich mit den Zielen der Partei identifiziert, den schneidigen Ausbilder Stahlke schätzt und auf eine Dienstverlängerung hofft, zerstört der andere mutwillig sein Nachtsichtgerät und schießt sein Magazin lieber in die Luft als in Richtung der Eindringlinge, die sich vor ihnen in der nasskalten Dunkelheit im Unterholz verstecken.

Dass die beiden einander nicht an die Gurgel gehen, sondern zu überzeugen versuchen, verdankt sich einer langen Freundschaft, ja Liebe. Die auf die Probe gestellt wird, als Stahlke Anton einem Parteifreund vorstellt und mit einer Geheimmission der "Neuen Nationalen Alternative" betraut, den, wie die beiden Verschwörer dem jungen Mann erklären, kompromisslosen "erwachsenen Söhnen" der für ihren Geschmack zu zaghaften Mutterpartei. Anton wird nach Polen gebracht, schließt sich einer Flüchtlingsgruppe an, erlebt selbst die Todesangst in der stickigen Enge eines Kühltransporters, der kurz hinter der Grenze gestoppt wird, und wird am Straßenrand von der mit ihm geflüchteten Äthiopierin Fana versorgt, deren Hilfe er zunächst nur widerstrebend annimmt. Als er ihr schließlich nach Tagen im Lager vertraut, hat sie längst gemerkt, dass Anton nicht der ukrainische Flüchtling ist, für den er sich ausgibt.

Doch die Geschichte um die Explosion im Flüchtlingslager, den Kampf um deren Deutung, um die Defensive, in die die "Nationale Alternative" daraufhin gerät, um Fanas folgenreichen Fernsehauftritt und Antons Flucht, die ihn fürs erste nach Polen führt, ist nur der Antrieb von Martin Schäubles packendem Jugendbuch. Dem Autor geht es vor allem darum, das Bild eines Landes zu zeichnen, das sich verändert hat. Auch und gerade für die Wähler dieser Veränderung selbst.

"Wenn die AfD das, was sie in ihre Wahlprogramme geschrieben hat, auf Plakate druckte, würde sie einen Großteil ihrer Wähler abschrecken", sagt der promovierte Politikwissenschaftler. Und was immer in seinem Roman an politischen Neuerungen vorkommt, so befremdlich sie auch wirken mögen: All dies entspringt nicht etwa der blühenden Phantasie eines Schriftstellers, es ist nicht etwa überzeichnet, wie gerade erst die Rezension des Romans in einer Wochenzeitung suggerierte, sondern direkt aus Veröffentlichungen und Verlautbarungen der AfD abgeleitet - gelesen in den unterschiedlichen Programmen der Partei, gehört auf einer von Dutzenden Veranstaltungen, die der Autor in Stuttgart und im Nordosten Deutschlands besucht hat. "Das rechtlich abzusichern hat uns im Verlag am meisten Arbeit gemacht", erzählt Martin Schäuble.

Die Abschaffung der Erbschaftssteuer? Findet sich im Programm zur Bundestagswahl. Die Abschaffung der Schulpflicht? Kommt aus dem Landesparteiprogramm von Sachsen-Anhalt. Die Privatisierung der Arbeitslosenhilfe? Findet sich in einer ersten Fassung des Grundsatzprogramms und wurde im Frühjahr 2016 schnell gestrichen. Dort findet sich aber weiterhin, dass "die aktuelle Verengung der deutschen Erinnerungskultur auf die Zeit des Nationalsozialismus" zugunsten einer "erweiterten Geschichtsbetrachtung aufzubrechen" sei, die auch "die positiven, identitätsstiftenden Aspekte deutscher Geschichte" umfassen soll. Dass die Aussagen des Weltklimarats, Klimaänderungen seien vorwiegend menschengemacht, wissenschaftlich nicht gesichert seien und auch Deutschland das Pariser Klimaschutzabkommen kündigen solle, steht auf der Website der Partei.

"Wenn wir an der Macht sind, dann räumen wir auf" - diesen Satz hat Martin Schäuble mehrmals gehört. In "Endland" hat das Aufräumen bereits stattgefunden. In der Wirklichkeit indes sehe sich die AfD nicht gezwungen, umzusetzen, was sie fordere, sagt Schäuble. Und der Wähler werde nicht mit den Folgen konfrontiert. Er habe große Sorge, was nach der Wahl kommt. "In den Bundestag, in die Opposition kommt die AfD auf jeden Fall. Die Frage ist, ob das schon zur Entlarvung genügt. Es kann immer noch sein, dass die Wähler sich weiterhin missverstanden fühlen von den etablierten Parteien, den Altparteien, wie die AfD sagt - auch so ein Wort, das man dann einfach mitverwendet."

Andererseits könne man in den Landtagen, in denen die AfD sitzt, schon einen ganz guten Vorgeschmack auf das bekommen, was innerparteilich bevorsteht: "Die Grabenkämpfe intern, die jetzt auch im Großen ausgeführt werden von Petry gegen die Fraktion Weidel/Gauland, das merken auch die Wähler deutlich. Wer das beobachtet, der ahnt schon, dass es ihnen nicht wirklich um die Interessen der kleinen Leute geht." Außerdem könne sich die Partei nicht lange auf eine Wählerschaft verlassen, die ihr ihre Stimmen vor allem deshalb gibt, um den anderen zu zeigen, dass es so nicht geht. "In dem Sinne findet schon eine Art Entzauberung statt", sagt der Politikwissenschaftler, "und das ständige Wiederholen dieser Angstpolitik wird früher oder später auffallen."

In jedem Fall werde sich, sagt Martin Schäuble, die Atmosphäre im Bundestag verändern. "Man merkt ja jetzt schon, wie die Sprache auch im Alltag vergiftet wird durch diese Partei - durch Wörter wie ,Lügenpresse' oder ,Altparteien', das klingt nach Altwarenhändler, und das hört man jetzt auch schon mal von Freunden. Oder Volksverräter. Wenn diese Sprache der Verrohung im Bundestag einkehrt, dann kommt eine hetzende Stimmung herein, die uns nicht gut tut."

Dabei könne man in unserer Demokratie doch über alles reden, man dürfe alles lesen, Deutschland sei, so sagt es Schäuble, der viele Krisenregionen der Welt bereist hat, tatsächlich ein Paradies.

Auf der Website der AfD wird der Programmpunkt "Bildung / Schule" ausgerechnet mit einer Innenansicht der paradiesischen Stuttgarter Stadtbibliothek aufgemacht, in die sich Schäuble häufig zum Recherchieren und Schreiben zurückzieht. "Es war schon seltsam, hier zu sitzen und den Blick, den wir jetzt gerade haben, auf der AfD-Seite wiederzufinden", sagt der Autor. "Dabei würden Stadtbibliotheken wie diese zu den ersten Orten gehören, die schließen müssten, wenn die AfD an die Macht käme."

Auf der Fassade dieses großzügigen, geistreichen Baus eines Ausländers, des koreanischen Architekten Eun Young Yi, ist das Wort Bibliothek zu lesen, in vielen Sprachen, in vielen Schriften, unter anderem auf Arabisch: ein weithin sichtbares Zeichen für das Verbindende der Bildung und des Geistes, ohne das Kultur undenkbar ist. Und gewiss ein Dorn im Auge der AfD, auf deren Website zu lesen steht: ",Multi-Kultur' ist Nicht-Kultur".

FRIDTJOF KÜCHEMANN

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 15.09.2017

Festung Europa
Martin Schäuble hat einen aktuellen Zukunftsroman geschrieben: „Endland“. In Deutschland
regiert die Nationale Alternative. Eine Mauer grenzt das Land ab. Flüchtlinge heißen nun Invasoren
VON FRITZ GÖTTLER
Fana ist sprachlos – das darf nicht sein!, denkt sie. Eben hat Samira, ihre beste Freundin, gesagt: „Du bist herzlich zu meiner Hochzeit eingeladen.“ Ein unerwarteter, verstörender Satz. Die zwei Mädchen sitzen im Café Genève in Addis Abeba, erst wollte Samira nicht heraus mit der Sprache, hat nur ab und zu geschluchzt, also hat Fana ihr erzählt, von ihrem neuen Job, in einer Krankenstation in der Provinz, in Afar, als nicht ausgebildete Hilfsärztin. Karla hat sie angefordert, eine deutsche Ärztin, die sich dort für die Bevölkerung einsetzt und Fana angeworben hat.
„Endland“ ist ein Roman über Deutschland heute, der bewusst in der Fremde einsetzt, weil hier, in der sogenannten Dritten Welt, auch die Zukunft Europas und Deutschlands sich entscheiden wird. „Mustafa wäre fast verhungert“, erzählt Fana. „Seine Frau und seine Kinder auch. Das Haus der Familie ist zerstört, das Vieh tot.“ Dem Land droht eine neue Hungerkatastrophe, schlimmer als die der Achtziger. „Die Zwillinge auf der Intensiv haben es nicht geschafft. Zu wenig Erythrozyten.“ Zu wenig rote Blutkörperchen.
Nicht nur klimatisch ist das Land von Dürre bedroht, auch die alten sozialen Strukturen sind ausgetrocknet. Fanas Sprachlosigkeit angesichts Samiras Hochzeit – das darf nicht sein! – ist ein Reflex darauf. Samira ist 18, ihr Vater will sie endlich verheiraten – und hat einen Mann für sie ausgewählt: Selbst in der Hauptstadt gilt die traditionelle, streng patriarchalische Ordnung weiter. Verwaltung und Politik sind ganz und gar korrupt.
Ordnung herrscht dagegen in Deutschland – die „Nationale Alternative“ ist inzwischen an die Regierung gekommen, sie propagiert Europa als Festung, Deutschland ist aus der EU ausgetreten – die Briten haben es mit dem Brexit vorgemacht –, man hat eine acht Meter hohe Mauer an der Grenze zu Polen hochgezogen, wie Trump es für die Grenze zu Mexiko propagiert, mit Stacheldraht obendrauf. Man spricht statt von Flüchtlingen von Invasoren. „Keine Durchmischung“ ist die Parole. Der Wald mit seinen hohen Bäumen wirkt in diesem Deutschland so romantisch wie gefängnishaft. In dieses Deutschland soll Fana gehen, um Medizin zu studieren.
An der Grenze im Einsatz sind die jungen Soldaten Anton und Noah, man erlebt sie gleich bei einem nächtlichen Alarm. Strömender Regen, die Situation ist völlig unübersichtlich und unberechenbar. Schießbefehl! Femije, rufen die Gestalten, die offenbar gerade über die Grenze kommen – es sind Kinder unter ihnen! Zwischen Fana und Anton und Noah wechselt der Roman gelassen seine Perspektiven.
Martin Schäuble hat einen politischen Roman geschrieben – nach dem großen Vorbild von George Orwells „1984“ – der unsere Gegenwart nur eine kleine Drehung in die Zukunft hinein verlängert – Nationalismus, Fremdenfeindlichkeit, krude populistische Parolen bestimmen die Lehrjahre der jungen Helden. Anton wird für einen subversiven Spezialauftrag rekrutiert, Noah taucht in einer Hackergruppe unter, Fana macht in einer TV-Talkshow auf die schlimmen Verhältnisse aufmerksam. Eine Änderung der poltischen Lage erscheint möglich, eine Revolution im „Endland“?
Es ist ein kluges Buch, manchmal zu klug womöglich, das macht es dann ein wenig naiv. Die Figuren sind scharf gezeichnet, aber es gibt wenig Grautöne. Eine der schillernden verschwindet schnell aus dem Geschehen, der Lehrer Blomenkamp, der mit den jungen Soldaten den „Arturo Ui“ von Brecht liest – die Gangsterversion vom Aufstieg der Nazis in den Dreißigern: „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch ...“
In einer schönen Gegenbewegung landen die beiden Jungs am Ende dort, wo Fana aufgebrochen ist, in Addis Abeba. Und Samira zeigt ihre Hand – kein Ring an den Fingern. Keine Heirat.
Martin Schäuble: Endland. Roman. Carl Hanser Verlag, München 2017. 221 Seiten, 15 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Fridtjof Küchemann widmet dem Schriftsteller und Politikwissenschaftler Martin Schäuble ein Porträt auf der Seite eins des Feuilletons und kommt darin auch kurz auf dessen neuen Jugendroman zu sprechen, der von einem Deutschland in der Zukunft handelt, in dem die AfD die regierende Partei geworden ist. In "Endland" hat Deutschland an seinen Grenzen einen acht Meter hohen Stacheldrahtzaun hochgezogen, die beiden Protagonisten Anton und Noah arbeiten als Soldaten mit Schießbefehl an diesem Zaun mit dem Auftrag, Deutschland vor Invasoren zu schützen. Schäuble erzähle von einem Land in Veränderung, referiert Küchemann, ohne sich zu einem Urteil durchringen zu können.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Endland wirft wichtige Fragen auf. Der Roman ist flüssig geschrieben und vor allem durch die sich abwechselnden Erzählperspektiven interessant und gut zu lesen. Ein spannender politischer Krimi, der die Leser zum Nachdenken anregt und als Diskussionsgrundlage dienen kann." Tanja Sieber, UNO-Flüchtlingshilfe, Mai 2019

"Martin Schäubles Szenario macht auf literarische Weise deutlich, wie wenig Menschenrechte zählen, wenn jene, denen sie nichts gelten, an die Macht gelangen. Es zeigt aber auch, dass Literatur solidarisches Handeln und Menschlichkeit nicht aus dem Blick verliert und damit ihren Teil dazu beiträgt, den Boom der extremen Rechten zu bremsen." Maik Söhler, Amnesty International, 28.09.17

"Martin Schäuble hat einen politischen Roman geschrieben - nach dem großen Vorbild von George Orwells '1984' - der unsere Gegenwart nur eine kleine Drehung in die Zukunft hinein verlängert ... Ein kluges Buch." Fritz Göttler, Süddeutsche Zeitung, 15.09.17

"Martin Schäuble spinnt einfach das fort, was sich in unserer Zeit mit Trump, Brexit, Populismus, AfD und Flüchtlingen zusammengebraut hat. Er schildert eine Welt, in der man sich nicht mehr wohl fühlt, die kalt uns herzlos ist und die scheinbar nichts aus der Geschichte gelernt hat ... Vor zehn Jahren hätte man den Roman aber noch als Science-Fiction abgetan. Heute ertappt man sich aber dabei, dass vieles leider doch nicht so unwahrscheinlich erscheint. Wachsamkeit ist geboten, um die Demokratie zu verteidigen. Dazu trägt Schäuble bei." Rolf Brockschmidt, Der Tagesspiegel, 13.09.17

"Martin Schäubles Roman ist näher an den Versprechen der AfD, als vielen lieb ist ... In seinem packendem Jugendroman geht es vor allem darum, das Bild eines Landes zu zeichnen, das sich verändert hat. Auch und gerade für die Wähler dieser Veränderung selbst." Fridtjof Küchemann, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.09.17

"Eine düstere Zukunftsvision, ein ochaktuelles Gesellschaftsdrama ... Martin Schäuble kennt sich aus im Nahen Osten und in Äthiopien, weiß wirklich, wovon er da schreibt. Das macht dieses Buch so handfest, so glaubhaft, so erschreckend bedrohlich." Ingrid Müller-Münch, WDR 5 Scala, 07.08.17

"Absolut empfehlenswert." Peter Claus, RBB Kulturradio, 26.07.17

"Ein kluger und überaus spannender Roman, der viele Fragen aufwirft. Aktueller geht's kaum." Korinna Hennig, Norddeutscher Rundfunk, 28.11.17
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