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Ein hochbrisanter Near-Future-Thriller
2048. Die Menschen leben in einer hochdigitalisierten und vernetzten Stadt. Als der 15-jährige Jaro dort ankommt, ist er völlig fasziniert. Doch das alles hat seinen Preis: Der Konzern Ultranetz kontrolliert jeden bis in seine geheimsten Gedanken hinein. Nur Jaro kann sich gegen den Konzern auflehnen. Zusammen mit der gleichaltrigen Nana soll er geheime Informationen beschaffen. Doch Ultranetz ist ihnen auf der Spur, und sie sind in allerhöchster Gefahr ...
Für Fans von 'Maze Runner' und Andreas Eschbach - vom Autor von 'Die Scanner'

Produktbeschreibung
Ein hochbrisanter Near-Future-Thriller

2048. Die Menschen leben in einer hochdigitalisierten und vernetzten Stadt. Als der 15-jährige Jaro dort ankommt, ist er völlig fasziniert. Doch das alles hat seinen Preis: Der Konzern Ultranetz kontrolliert jeden bis in seine geheimsten Gedanken hinein. Nur Jaro kann sich gegen den Konzern auflehnen. Zusammen mit der gleichaltrigen Nana soll er geheime Informationen beschaffen. Doch Ultranetz ist ihnen auf der Spur, und sie sind in allerhöchster Gefahr ...

Für Fans von 'Maze Runner' und Andreas Eschbach - vom Autor von 'Die Scanner'
Autorenporträt
Robert M. Sonntag heißt eigentlich Martin Schäuble. 1978 geboren, studierte er in Berlin, Israel und Palästina Politik und promovierte nach dreijähriger Recherche über zwei Dschihadisten. Als Autor ist er für seine kritischen Jugendbücher bekannt, die vielfach als Schullektüre eingesetzt werden. Bei Hanser veröffentlichte er den vielbeachteten Titel 'Endland', bei Fischer KJB ist sind von ihm bereits 'Die Scanner ' sowie 'Sein Reich' erschienen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.03.2019

So überwacht sich jeder selbst

Wenn Menschen im Überwachungsapparat überflüssig werden: In einem Jugendthriller beschreibt Martin Schäuble als Robert M. Sonntag die Herrschaft Künstlicher Intelligenz.

Von Fridtjof Küchemann

An der Stelle, wo der Müllkanal durch ein Loch in der Mauer aus der Stadt führt, ist ein ganzes Arsenal von Kameras, Antennen und Meldern installiert: An ihnen vorbei ist Rob damals aus dem Zugriffsbereich des Unterhaltungs- und Überwachungskonzerns Ultranetz entkommen. Je nach Rechnung sechs oder dreizehn Jahre ist das jetzt her: In "Die Scanner" hatte Robert M. Sonntag 2013 von einer Stadt im Jahr 2035 erzählt, in der Buchagenten Jagd auf alles Gedruckte machen, weil die Unabhängigkeit dieses Datenträgers den Mächtigen ein Dorn im Auge ist. Eine Datenbrille soll an ihrer Stelle die passende Information liefern, und zwar beiderseits: ihren Trägern das, was Ultranetz ihnen ausspielt - und dem Konzern, was über die Brille aufgezeichnet wird. Damals eine Vision von bedrückender Aktualität: Im Juni 2012 hatte Google seine Datenbrille Google Glass vorgestellt, 2014 sollte sie auf den Markt kommen.

In "Die Gescannten", dem zweiten Buch, das Martin Schäuble jetzt unter dem Pseudonym Robert M. Sonntag veröffentlicht, schreiben wir das Jahr 2048 - und folgen Jaro, einem anderen jungen Helden, auf dem selben Weg zurück in die Stadt. Die menschengroße Schrift "Achtung. Stadtgrenze. Lebensgefahr!" ist verblichen, die Antennen sind abgeknickt, den Kameras fehlen die Objektive: Diese Technik, im ersten Buch Schreckensbild für die Figuren wie für die Leser, hat ausgedient. Jetzt ist "jeder Mensch seine eigene Überwachungskamera": An einem Port im Hinterkopf tragen sie ein Gerät von der Größe einer Kirschtomate, das sich beim Hochfahren mit tiefer, warmer Stimme zu erkennen gibt: "Der Denker. Absolute Realität. Absolute Kommunikation. Absolute Intelligenz. Aktivierung erfolgreich."

Die durchdringende Gänsehautstimme hört freilich nur der Träger des Denkers. Oder müsste man sagen: Er denkt sie? So wie er auch mit seinen Mitmenschen allein über Gedanken kommunizieren kann, mit all den putzigen Wesen, mit denen er je nach Preisklasse seines Abonnements seinen ohne Denker grauen Alltag bevölkern kann - und mit dem Konzern, der es nicht bei Werbeeinspielungen mit verlockenden Upgrade-Angeboten belässt.

"Mit der Mobril haben die Menschen das Lesen und Schreiben verlernt", sagt Arne bitter, "mit dem Denker verlernen sie das Sprechen." Er ist einer der Anführer der Menschen, die außerhalb der Stadt leben, unter harten Bedingungen, mit meist veralteter Technik, in einem Bereich, den Ultranetz als Wüste darstellt. Sein letzter Plan, die Leute aus der Informationsabhängigkeit zu retten, war krachend gescheitert: Kistenweise hatten sie Bücher in die Stadt geschleust, und keiner hatte sich dafür interessiert - abgesehen von Leuten aus den Armenvierteln, denen Brennstoff willkommen war.

Jetzt plant Arnes Gilde einen neuen Angriff, und ausgerechnet ein sechzehn Jahre alter Junge soll ihn anführen - ohne es recht zu wissen. "Kaum einer hatte so eine Sehnsucht nach dieser Stadt wie er. Alles, was Jaros Eltern an Ultranetz kritisierten, faszinierte ihn. Das hatten sowohl seine Eltern als auch andere der Gilde gemerkt." Seine Begeisterung soll den Jungen unauffällig machen. Selbst der Denker, so die Hoffnung der Abtrünnigen, hätte es schwer, diese Art Spion zu durchschauen.

Dem Naturburschen in der Stadt stellt Martin Schäuble eine Gleichaltrige aus der Stadt erst gegenüber, dann zur Seite. Doch der Gilde bleibt kaum Zeit, diese Nana über die wahren Todesumstände ihres Vaters aufzuklären und sie so zu Jaros Verbündeter zu machen, da werden die beiden schon durch die Stadt und aus ihr heraus gejagt, gelockt, gebracht. Um schließlich als Gefangene einer Künstlichen Intelligenz zu enden, die sich gerade einmal drei Menschen an einem sicheren Ort, im Wald halten will - als Sicherungskopien. Die indes nicht weiß, dass Jaro von der Gilde nicht nur mit einem Denker-Port ausgestattet worden ist.

Wie in "Die Scanner" hat Martin Schäuble eine aktuell vieldiskutierte Technologie für faszinierende Gedankenspiele genutzt. Wie er 2017 in seinem Roman "Endland", dem Szenario einer Gesellschaft nach der Machtübernahme einer Partei namens Nationale Alternative, Zitate aus AfD-Programmen eingesetzt hat, finden sich hier Aussagen von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg oder Ross Godwin, dem Entwickler von Googles KI. Sorgfältig führt er eine Welt vor, in der Simulation Alltag und das Künstliche die Norm ist. Bevor Nana und Jaro merken, dass alle anderen Passagiere zum Verlassen des Metro-Gleiters aufgefordert worden sind und nur sie nicht mehr herauskommen.

Dann gewinnt nicht nur das Gefährt rapide an Fahrt, "von null auf unglaublich schnell", sondern auch die Geschichte. Im letzten Drittel des Buchs passiert so viel, dass Jaro und Nana selbst ein bisschen aus dem Blick geraten. Dabei hätte man doch gern genauer gewusst, was die beiden bei aller Fremdheit aneinander finden. Und mehr noch: wie sich bei Jaro, diesem Helden wider Willen, die Faszination der Stadt in diesen Willen zum Widerstand verwandelt.

Robert M. Sonntag: "Die Gescannten".

Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt 2019. 192 S., br., 8,- [Euro].

Ab 12 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.06.2019

TASCHENBÜCHER
Der neue Science-Fiction-Roman „die Gescannten“ von Robert M. Sonntag (Pseudonym für Martin Schäuble) spielt im Jahre 2048. Der Autor versetzt seine Leser in eine hochdigitalisierte und total überwachte Stadt, ein Szenario, das uns heute im Jahre 2019 noch bedrohlicher – weil weniger unwahrscheinlich – erscheint, als 2013, dem Erscheinungsjahr des Romans „Die Scanner“, der in der gleichen Stadt spielt.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Jaro, der zwei Jahre alt war, als es seinen Eltern gelang, mit ihm in die so genannte „Wildnis“, weit weg von der Stadt, zu fliehen. Sie waren in den Widerstand gegangen und von der damals neuen Macht der Stadt, dem Ultranetz, gejagt und verfolgt worden, die begonnen hatte alles, auch die Gedanken der Bürger zu überwachen.
Nun ist Jaro fünfzehn Jahre alt und der alte Arne, Anführer der so genannten Büchergilde, hat ihn zu sich bestellt. Arne hatte sich zusammen mit einigen Getreuen tief unter der Stadt in geheime Gänge zurückgezogen, um die vor Ultranetz geretteten Bücher zu hüten. Nun aber hat er einen Auftrag für Jaro und für Nana, die bisher mit ihrer Mutter in der Stadt wohnte und kritiklos nach den Regeln von Ultranetz lebte. Doch als sie erfährt, dass ihr Vater ein Mitglied der Untergrund-Organisation gewesen und sein angeblicher Unfall Mord war, schließt sie sich Jaro an. Es beginnt ihre gemeinsame, aufregende und höchst gefährliche Mission, die mit einer großen Überraschung und einem Sieg über Ultranetz endet.
Wie in all seinen Romanen gelingt es dem Autor auch hier, ein brisantes, aktuelles und politisches Thema in einen Thriller zu verpacken, den man nicht wieder weglegen kann. (ab 12 Jahren)
Robert M. Sonntag: Die Gescannten. Fischer Verlag, Frankfurt 2019 (0481). 192 Seiten, 8 Euro.
Es ist ein ganz besonderer heiter-ironischer, manchmal sogar sarkastischer Ton, der die Kinder- und Jugendliteratur aus Frankreich auszeichnet, und Clementine Beauvais und ihre Übersetzerin Annette von der Weppen haben ihn in dieser Geschichte besonders gut getroffen.
Es geht um die sechzehnjährigen Klassenkameradinnen Mireille, Astrid und Hamika, die auf Facebook von bösartigen Mitschülern als die Fettesten und Hässlichsten der Klasse zu „Königinnen der Würstchen“ in Gold, Silber und Bronze gewählt wurden. Statt zu verzweifeln, machen sich die Mädchen und Hamikas Bruder, der seit einem Kriegseinsatz im Rollstuhl sitzt, mit Fahrrädern und Zelten, auf den Weg nach Paris, mit dem Ziel, die Party im Elysée Palast am Nationalfeiertag zu stören und dabei ihre unterschiedlichen privaten Probleme zu lösen. Begleitet werden sie auch von einer wachsenden Schar von Reportern, die laufend berichten, was zu Kommentaren im Netz führt, bei denen es vor allem um die Diskriminierung pummeliger Teenies geht und die Rolle der sozialen Medien im Netz.
Ein köstlicher Lesespaß und ein Mutmachbuch, nicht nur für „Königinnen der Würstchen“, sondern auch für Mädchen, die sich mit der Pubertät herumschlagen, und gegen die Eltern rebellieren, denen hier ganz schön die Leviten gelesen werden. (ab 12 Jahren)
HILDE ELISABETH MENZEL
Clementine Beauvais: Die Königinnen der Würstchen. Aus dem Französischen von Annette von der Weppen. Carlsen TB (1798), Hamburg 2019. 288 Seiten, 7,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Insgesamt ist 'Die Gescannten' wie sein Vorgänger eine gelungene Dystopie, die sich mit der zunehmenden Überwachung und der wachsenden Macht der Internetkonzerne beschäftigt. Buchsichten 20190328