Dirk von Nayhauß

Extrem am Berg

Mit 20 Alpin-Stars im Gespräch. Vorw. v. Emil Zopfi

• Gebundenes Buch

Produktbeschreibung

20 Alpin-Stars direkt in die Augen schauen!

Warum will Gerlinde Kaltenbrunner alle vierzehn 8000er besteigen?
In welchen Momenten fühlt sich Stefan Glowacz klein und demütig?
Wie sieht Reinhold Messner seine Karriere - warum wurde er oft
als "Kameradenschwein" beschimpft? Was fühlt Ueli Steck, wenn er
solo die schwierigsten Wände durchsteigt? 20 Extrem-Alpinisten
und -Kletterer aus drei Kontinenten traf Autor und Fotograf
Dirk von Nayhauß. Er sprach mit den aktuellen Stars wie Stephan
Siegrist, den Huberbuam, Hans Kammerlander, Yuji Hirayama,
Steve House, Dean Potter und David Lama, aber auch mit Bergsteiger-
Legenden wie Kurt Diemberger und Chris Bonington.
Für ihr extremes Leben werden diese "Helden am Berg" bewundert,
mit gewagten Aktionen verdienen sie ihr Geld. Aber wie sieht so
ein Leben aus zwischen Familie und Abenteuer? "Beim Abschied tut
mir mein Herz manchmal total weh, manchmal kommen mir die
Tränen", erzählt Thomas Huber. In sehr persönlichen Gesprächen
spürt Nayhauß der Frage nach, warum seine sehr menschlichen
Helden dennoch ihr Heil in der Vertikalen suchen.
Auch mit der Kamera hat sich Nayhauß seinen "Helden am Berg"
aus verschiedenen Perspektiven genähert: Er machte Nahaufnahmen
der Hände, Kletterstars wie Huber, Lama und Glowacz zeigen ihre
durchtrainierten Muskeln, und von allen hat er formatfüllende Porträts
aufgenommen. "Ich bin ganz dicht herangegangen", sagt Nayhauß.
"Das sind ja alles ungewöhnliche Charakterköpfe. Ich will, dass
der Betrachter ihnen direkt in die Augen blicken kann."

Produktdetails

• Bergdokumente
• Verlag: AS Verlag, Zürich
• 1. Aufl. 03.2008
• Seitenzahl: 160
• Erscheinungstermin: März 2008
• Deutsch
• Abmessung: 240mm x 300mm
• Gewicht: 1398g
• ISBN-13: 9783909111541
• ISBN-10: 3909111548
• Artikelnr.: 23351292

Autorenporträt

Dirk von Nayhauß, geb. 1965, studierte Psychologie und absolvierte die Journalistenschule Axel Springer. Besonders gerne fotografiert er Prominente.

Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.12.2008

Mit nur einem Finger an der Wand

Hier ist Reinhold Messner einmal nicht Autor, sondern Objekt des Buches, na ja, sagen wir: Subjekt - so wie neunzehn andere aus der Zunft der Alpin-Stars unserer Zeit. Befragt nach ihren Motiven und Gefühlen, die sie am Berg immer wieder an die Grenzen ihres Leistungsvermögens, in Risiken mit scheinbar minimalen Überlebenschancen, eben "ans Limit" treiben, versuchen sie Antworten zu geben, mit denen auch jene Bergfreunde etwas anfangen können, die man früher Talsumser, Jochbummler, Hüttenhocker oder Gletscherflöhe genannt hat. Die Antworten lassen überraschend erkennen, dass Extremalpinisten und -kletterer überwiegend auch durchaus "normale" Menschen sein können, keine tollkühnen Vabanquespieler (obwohl die Fotos das oft vermuten lassen), sondern die eingegangenen Risiken sehr wohl abzuschätzen wussten und sehr gern lebend wieder unten ankommen wollten, sei es, um ihre Familie in die Arme zu schließen, sei es, um sich für ihre Heldentaten vom Rest der Welt feiern zu lassen - zumal sie mit ihrem teuren Hobby ja auch auf Förderung durch Sponsoren angewiesen sind. Trotzdem können sie alle von Situationen berichten, die sie nur mit Glück überlebt haben. Viele schämen sich nicht, dass sie nicht nur gekämpft, gelitten, gefroren, gebetet und gestritten, sondern auch geweint haben: vor Schmerz, vor Angst, vor Glück oder vor Trauer. So ist dies ein überraschend ehrliches Buch. Der Autor scheint ein besonderes Talent zu haben, den von ihm Befragten gleichermaßen Herz und Hirn zu öffnen. (Viele Anworten wurden offenbar erst nach längerem Nachdenken gegeben.) Als "Eintrittskarte" zu seinen Alpin-Stars konnte er immerhin eine Besteigung der Eiger-Nordwand vorweisen. Darüber hinaus ist er auch ein sensibler und phantasievoller Fotograf, der den Gesichtern und Händen der Alpin-Legenden, darunter Chris Bonington und Kurt Diemberger, und aktuellen Medien-Stars wie Stefan Glowacz, den Huber-Brüdern, Stephan Sigrist und Ueli Steck ihre Geschichten und Geheimnisse zu entlocken weiß. Ein mutiges Buch ist es zudem, weil der Autor und Fotograf auf sensationelle, wenn auch immer sich wiederholende Aufnahmen von grifflosen glatten Wänden, Direttissimas und Überhängen verzichtet und sich ganz auf die Menschen konzentriert, durch die diese erst interessant für uns werden.

H.E.R.

"Extrem am Berg. Mit 20 Alpin-Stars im Gespräch" von Dirk von Nayhauß. AS Verlag, Zürich 2008. 176 Seiten, zahlreiche Fotos. Gebunden, 49,80 Euro.

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