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Giovanni Orellis Erstling «Der lange Winter» wurde 1964 noch im Manuskript mit dem Veillon-Preis ausgezeichnet und machte den Tessiner Autor mit einem Schlag bekannt. Nüchtern und präzis schildert Orelli die Bedrohung eines kleinen Dorfes im Bedrettotal durch gewaltige Schneemassen und zeigt, wie «die vordergründige Realität sich allmählich in Versatzstücke auflöst und das Vertraute dem Unheimlichen weicht» (Alice Vollenweider). Die Bewohner müssen entscheiden, ob sie im Dorf bleiben wollen oder ob sie ins sichere Tal ziehen. Unter dem Druck der Lawine verlieren die Alten Einfluss, die Jungen…mehr

Produktbeschreibung
Giovanni Orellis Erstling «Der lange Winter» wurde 1964 noch im Manuskript mit dem Veillon-Preis ausgezeichnet und machte den Tessiner Autor mit einem Schlag bekannt. Nüchtern und präzis schildert Orelli die Bedrohung eines kleinen Dorfes im Bedrettotal durch gewaltige Schneemassen und zeigt, wie «die vordergründige Realität sich allmählich in Versatzstücke auflöst und das Vertraute dem Unheimlichen weicht» (Alice Vollenweider). Die Bewohner müssen entscheiden, ob sie im Dorf bleiben wollen oder ob sie ins sichere Tal ziehen. Unter dem Druck der Lawine verlieren die Alten Einfluss, die Jungen setzen sich durch, voller Neugier auf das, was sie erwartet.Mit «Der lange Winter» verabschiedete sich Giovanni Orelli vom Bedrettotal, wo er aufgewachsen ist, ebenso wie von der Tessin-Idylle. Der Ich-Erzähler beschwört sich denn auch selber: «Schwöre, dass du niemals rührende Elegien auf dein Dorf schreiben wirst.»
Autorenporträt
Giovanni Orelli, geboren am 30. Oktober 1928 in Bedretto, studierte in Zürich und Mailand und war Lehrer in Lugano. Seine erste Erzählung 'L'anno della valanga' machte ihn schnell bekannt. Es folgten verschiedene Romane und Gedichtbände. Auf Deutsch erschienen 'Der lange Winter', 'Ein Fest im Dorf' und 'Monopoly'. Giovanni Orelli starb am 3. Dezember 2016 in Lugano. 'Giovanni Orelli gehört gewiss zu den kühnsten, doch auch zu den heitersten Poeten dieses Landes. Ärmer wäre die italienische Literatur und wären die Literaturen der Schweiz ohne die melancholische Anarchie seiner Gedichte und seiner Prosa.' Neue Zürcher Zeitung
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

An seinen bereits 1965 auf Italienisch erschienenen und nun in deutscher Neuauflage vorliegenden Prosa-Erstling "Der lange Winter" hat Giovanni Orelli nie anknüpfen können, findet der Rezensent Roman Bucheli. Und das sei auch kein Wunder. Denn seine Erzählung um ein eingeschneites Tessiner Bergdorf, dessen Einwohner zwei Monate lang wahlweise auf die Evakuierung und den Lawinentod warten, sei einfach meisterhaft. Aufgrund der Lawinengefahr ziehen Orellis Dorfbewohner in die weniger exponierten Häusern des Dorfes und harren, so Bucheli, zwischen dem immer gegenwärtigen Tod und dem umso stärkeren "Aufflackern aller Lebensgeister". Der Tod aber erhalte erst wirklich Einzug als die Behörden nach zwei Monaten die Evakuierung beschließen und diese im Angesicht des Todes gelebte Lebensgemeinschaft auflöst. Diese "paradoxe Erzählung", lobt der Rezensent, markiert eine Wende in der bis dahin "von ländlicher Beschaulichkeit geprägten Tessiner Literatur", und verabschiedet sie gleichermaßen, in einer "neuen Tonlage", die "noch heute ihresgleichen sucht".

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