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Ein motivierter Junglehrer trifft auf zwei gescheiterte Existenzen; ein scheinbar harmloses Experiment wird zur Groteske über den Schulalltag. Schiefer spielt leidenschaftlich gern Schach, und mindestens ebenso leidenschaftlich entwickelt er aus dem Spiel Theorien, die er seinem genervten Gegner weitschweifig erläutert. Das mag damit zusammenhängen, dass er früher einmal als Lehrer gearbeitet hat. Warum fühlte er sich im Schuldienst wie ein verzweifelter Hamster in seinem Rad? Die Wunde schwärt, zumal er seitdem auch nichts anderes zuwege gebracht hat. Um einigermaßen über die Runden zu…mehr

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Produktbeschreibung
Ein motivierter Junglehrer trifft auf zwei gescheiterte Existenzen; ein scheinbar harmloses Experiment wird zur Groteske über den Schulalltag. Schiefer spielt leidenschaftlich gern Schach, und mindestens ebenso leidenschaftlich entwickelt er aus dem Spiel Theorien, die er seinem genervten Gegner weitschweifig erläutert. Das mag damit zusammenhängen, dass er früher einmal als Lehrer gearbeitet hat. Warum fühlte er sich im Schuldienst wie ein verzweifelter Hamster in seinem Rad? Die Wunde schwärt, zumal er seitdem auch nichts anderes zuwege gebracht hat. Um einigermaßen über die Runden zu kommen, muss er seine Wohnung untervermieten. Da bringt ihm das Schicksal einen Untermieter ins Haus, der sich gerade anschickt, als junger Lehrer eine Klasse zu übernehmen, bestens gerüstet mit enzyklopädischer Ausbildung, didaktischem Wissen und hohen Idealen. Schiefer beschließt, diesen Mann auszuhorchen, aber rasch wird mehr daraus: Er spioniert ihm hemmungslos nach, und mit Hilfe seines Schachpartners, einem mit modernster Sicherheitstechnik ausgerüsteten Privatdetektiv, gelingt ihm das auch. Bald ist die ganze Schule verwanzt. Was zunächst wie auf dem Schachbrett bis ins Kleinste geplant wurde, nimmt als temporeiche Tragikomödie seinen Lauf. Weyand erzählt von den Hoffnungen und Nöten eines Lehrers, indem er dem Schulalltag einen Zerrspiegel vorhält.

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Autorenporträt
Kai Weyand, geb. 1968, lebt in Freiburg. Für »Am Dienstag stürzen die Neubauten ein. Erzählungen" ist er mit dem 1. Preis beim open mike der LiteraturWERKstatt Berlin ausgezeichnet worden, außerdem mit dem Irseer Pegasus und dem Bolero-Literaturpreis Zürich. 2009 erhielt er das London-Stipendium des Deutschen Literaturfonds.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.11.2008

Taumelnde Männerseelen
Klug und witzig erzählt Kai Weyand von Alkohol, Schach, Musik und dem Elend der Schulen: „Schiefer eröffnet spanisch”
In seiner Jugend hat man ihn den „weißen Jimi Hendrix” genannt, mittlerweile spielt Schiefer Gitarre in einer Hochzeitsband und ist auch sonst auf den Hund gekommen. Frau und Sohn haben ihn verlassen. Als einzige Leidenschaft ist ihm das Schachspiel geblieben, als Trost der Alkohol. „Wein und Beethoven, das ist für die, die sich keinen Therapeuten leisten können”, sagt er zu seinem Schachkumpel. Da kennen sich die beiden bereits seit drei Jahren. Anfangs haben sie einmal im Monat miteinander gespielt, mittlerweile treffen sie sich fast täglich, immer in der Wohnung des Ich-Erzählers, der Privatdetektiv ist. Selbst auch nicht mit sozialen Kontakten gesegnet, dämmert ihm allmählich, dass Schiefer ein „seltsamer Kauz” geworden ist – und womöglich das Spiegelbild seiner eigenen Trostlosigkeit.
„Spanische Eröffnung” nennt man im Schachspiel den indirekten Angriff auf den König. „Erst mal so tun, als habe man noch nichts Besonderes im Sinn”, so nähert sich auch Kai Weyand seinem Thema. Ein kluger Schachzug. Denn das Thema, um das es im ersten Roman des 1968 geborenen Autors geht, hat es in sich. Es ist groß und zugleich schrecklich banal, tausendfach diskutiert, ausgelutscht und abgeschmackt, und doch immer wieder von brennender Aktualität. Es geht, man wagt es kaum zu sagen, um die Schule. Wie schon in Markus Orths Roman „Lehrerzimmer” stehen auch bei Kai Weyand, der ebenfalls eine Zeitlang als Lehrer gearbeitet hat, jene seltsamen Wesen im Zentrum, die als Idealisten in das System eintreten und es als frustrierte Bürokraten oder als angstgepeinigte Frühpensionäre verlassen. Schiefer gehört zu den letzteren. Er ist um die vierzig, ausweglos ins eigene Scheitern verstrickt und im Begriff, zu verarmen. Eines Tages bleibt ihm nichts anderes übrig, als einen Untermieter aufzunehmen. Löst zunächst schon der Gedanke, die richtigen Worte für eine Annonce finden zu müssen, größte Seelenpein in ihm aus, erwachen seine Lebensgeister genau in dem Moment, als er erfährt, dass der erste Bewerber ein junger Lehrer ist.
Man könnte diesen Theo Mal doch gut als Forschungsobjekt verwenden! So die zündende Idee, die Schiefer dem Freund am Telefon darlegt, um mit dem fröhlichen Ausruf „Mein Leben ändert sich” den Hörer auf die Gabel zu werfen. An seinem neuen Mitbewohner will Schiefer sein eigenes Scheitern studieren. Er möchte herauszufinden, ob der Fehler im System lag oder ob er selbst dafür verantwortlich war, dass aus einem heiteren Menschen ein Mann wurde, von dem sein Sohn sagt, er wolle „lieber gar keinen Vater als einen Versager”. Als sich der Bewerber in Anzug und Krawatte vorstellt, öffnet ihm Schiefer demonstrativ lässig im Pyjama die Tür. Ein Gespräch kommt kaum zustande, die Küchenuhr tickt, der Wasserhahn tropft, doch am Ende sind sich die beiden einig. Theo Mal zieht zwei Wochen später bei Schiefer ein.
Wer sich an „Paso Doble” erinnert, die Erzählung, die Kai Weyand vor zwei Jahren beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt vorgetragen hat, erkennt darin die Keimzelle des Romans. Und er sieht zugleich, wie sehr der Autor daran gearbeitet hat. Aus dem Paartanz zweier ungelenker Partner ist das Kabinettstück einer Prosa geworden, die durch den Wechsel des Spielfelds komplexer und beweglicher ist. Durch die Einführung eines einfühlenden, vom Thema aber nicht berührten Erzählers, der mit seinem privatdetektivischen Spürsinn das Forschungsprojekt begleitet, hat der Autor neue Freiheiten gewonnen. Kai Weyand gibt die meisten Erfahrungen in der Ich-Perspektive wieder, als erlebte Rede, die zwischen den handelnden Personen hin und her schwirrt. Das macht seinen Text lebendig und vielstimmig, wendig und komisch.
Während der arme Theo Mal nichts davon ahnt, dass sein Mitbewohner ihn beobachtet, verstricken sich die beiden Freunde immer weiter in das Forschungsprojekt. Der Detektiv erledigt seine ohnehin unbedeutenden Aufträge nur noch nebenbei, verliebt sich in Schiefers Ex-Frau und lässt sich dazu überreden, die Schule, in der Theo Mal arbeitet, mit Kameras und Mikrophonen zu verkabeln.
Schon in seinem Erzählungsband „Am Dienstag stürzen die Neubauten ein” hat sich Kai Weyand als listiger Seismograph männlichen Unglücks bewiesen. Irgendwo zwischen Heldentraum und Dumme-Jungen-Streich, zwischen echtem Schmerz und alkoholischer Betäubung, zwischen versuchter Distanznahme und zunehmender Verstrickung taumelt auch hier die Männerseele, die es allen recht machen will, ohne zu wissen, wie das geht. In diesen Slapstick baut Weyand seine Befunde über die Schule ein, lauter kleine Wahrheiten, die banal wären, wenn sie nicht von der Kraft seiner Prosa in Bewegung gehalten würden: „Die Uhr ist das Heroin des Lehrers, sagte er leise. Du hasst sie, aber ohne sie hältst du es nicht aus. Sie ist dein Freund und gleichzeitig dein schlimmster Feind. In der Schule hast du immer zu wenig Zeit und gleichzeitig zu viel. Zu wenig Zeit für das, was du dir vorgenommen hast, und zu viel Zeit für das, was du erleiden musst.”
Schulen, in denen die Deckenverkleidung herunterkommt, in denen Fenster verriegelt werden müssen, damit sie bei starkem Wind nicht aus den Angeln fliegen, Schulen, in denen die Wände verdreckt, die Tische verschmiert, die Klos verstopft sind und Turnhallen wegen Baufälligkeit geschlossen werden, gehören zum Alltag der meisten Schüler und Lehrer. „Und das nimmt jeder so hin?”, fragt der Erzähler seinen Freund. „Der Bauch ist träge, der Geist müde und Geld ist auch keins da”, antwortet Schiefer und lacht höhnisch auf. Selten wurde so klug und vergnüglich von einem Missstand erzählt, den offenbar niemand beheben kann. MEIKE FESSMANN
KAI WEYAND: Schiefer eröffnet spanisch. Roman. Wallstein Verlag, Göttingen 2008. 215 Seiten, 17,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Meike Fessmann legt uns dringend dieses Romandebüt von Kai Weyand ans Herz, in dem nicht nur über gescheiterte Männerexistenzen, sondern intelligent und höchst komisch über die Misere an den Schulen von heute sinniert werde. Der von Frau und Sohn verlassene Ex-Lehrer Schiefer nimmt einen jungen Lehrer als Untermieter auf, den er zu seinem Forschungsobjekt macht: er will herausfinden, ob sein eigenes Scheitern als Lehrer systemische Gründe hatte oder auf individuelles Unvermögen zurückzuführen ist, fasst die Rezensentin zusammen. Ich-Erzähler ist der Schachpartner Schiefers, ein Privatdetektiv, der den Ex-Lehrer bei seinen Nachforschungen am Ende gar mit der Überwachung und Verkabelung der Schule unterstützt, lässt uns die Rezensentin wissen. Damit gelinge dem Autor eine differenzierte Darstellung nicht nur eines persönlichen Unglücks mit häufig slapstickartigen Zügen. Zugleich aber lässt Weyand, der selbst als Lehrer tätig war, seine Diagnose der Schulmisere einfließen, die bei aller Banalität, die den Alltag an den Schulen prägt, profunde Wahrheiten birgt, lobt Fessmann.

© Perlentaucher Medien GmbH
'Klug und witzig erzählt Kai Weyand von Alkohol, Schach, Musik und dem Elend der Schulen. (.) Selten wurde so klug und vergnüglich von einem Missstand erzählt, den offenbar niemand beheben kann.'(Meike Feßmann, Süddeutsche Zeitung, 10.11.2008