Elizabeth Barber überquert den Atlantik auf einem Kreuzfahrtschiff mit ihrem mehr als vorbildlichen Freund Derek. Ihrer großen Liebe Arthur hat sie den Rücken gekehrt - und damit auch ihrem Leben als Betrügerin. Auf Séancen hatten die beiden vorgegeben, Kontakt zu Verstorbenen aufzunehmen, und dabei reiche Klienten erleichtert. Mit Derek will sie nun den Weg in ein geregeltes Leben finden. Doch während er seekrank im Bett liegt, taucht plötzlich Arthur auf. Wird sie sich seinem Bann entziehen können? Die Antwort steht im "Blauen Buch", das Elizabeth ihm schenkt und das eine magische Geschichte erzählt, die wahrhafter ist als alle Wirklichkeit. A. L. Kennedy wagt sich mit ihrem neuen Roman an das höchste der Gefühle. Ein buchstäblich zauberhaftes Buch.
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 08.07.2014Listiges
Spiel
Das Schiff ist die Heterotopie par excellence, laut Foucault; es sind schwimmende Räume, die die Segel von Phantasie und Traum blähen. „Unsere aktuellen Träume“ heißt es bei A. L. Kennedy, „wollen Opfer und Schmerz und Helden.“ Das „blaue Buch“ ist der jüngste in der Reihe von Ozeandampfer- und Kreuzfahrtromanen. Sie reicht von Katherine Anne Porters „Das Narrenschiff“ bis zu David Foster Wallaces „Schrecklich amüsant“. Auch Kennedys Protagonisten Beth, Derek und Arthur befinden sich an Bord eines „lachhaften Schiffes“, auf einer luxuriösen Passage über den Atlantik. Beth und Arthur waren früher ein Paar, jetzt ist sie mit Derek zusammen, doch der beginnt immer mehr „nach alter Bettwäsche“ zu riechen. Also kommen Beth und Arthur sich wieder näher. Früher waren sie ein eingespieltes Illusionistenduo, das Leute um ihr Geld erleichterte – sie gaben vor, mit Toten sprechen zu können. Kennedy hat einen überschäumenden Liebes- und Hochstaplerroman geschrieben, Zahlencodes und Wörterlisten spielen in ihm gewichtige Rollen. Letztlich zelebriert die Schottin die Literatur als listiges Spiel. „Jedes Wort kann Zauberkraft entfalten.“ FLORIAN WELLE
A. L. Kennedy : Das blaue Buch. Aus dem Englischen von Ingo Herzke. dtv, München 2014. 365 Seiten, 9,90 Euro.
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Spiel
Das Schiff ist die Heterotopie par excellence, laut Foucault; es sind schwimmende Räume, die die Segel von Phantasie und Traum blähen. „Unsere aktuellen Träume“ heißt es bei A. L. Kennedy, „wollen Opfer und Schmerz und Helden.“ Das „blaue Buch“ ist der jüngste in der Reihe von Ozeandampfer- und Kreuzfahrtromanen. Sie reicht von Katherine Anne Porters „Das Narrenschiff“ bis zu David Foster Wallaces „Schrecklich amüsant“. Auch Kennedys Protagonisten Beth, Derek und Arthur befinden sich an Bord eines „lachhaften Schiffes“, auf einer luxuriösen Passage über den Atlantik. Beth und Arthur waren früher ein Paar, jetzt ist sie mit Derek zusammen, doch der beginnt immer mehr „nach alter Bettwäsche“ zu riechen. Also kommen Beth und Arthur sich wieder näher. Früher waren sie ein eingespieltes Illusionistenduo, das Leute um ihr Geld erleichterte – sie gaben vor, mit Toten sprechen zu können. Kennedy hat einen überschäumenden Liebes- und Hochstaplerroman geschrieben, Zahlencodes und Wörterlisten spielen in ihm gewichtige Rollen. Letztlich zelebriert die Schottin die Literatur als listiges Spiel. „Jedes Wort kann Zauberkraft entfalten.“ FLORIAN WELLE
A. L. Kennedy : Das blaue Buch. Aus dem Englischen von Ingo Herzke. dtv, München 2014. 365 Seiten, 9,90 Euro.
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Und: 'Das Blaue Buch' von A.L. Kennedy, eine sprachgewaltige Erzählung über eine verrückte Liebe. Clarissa Stadler, ORF-Moderatorin WOMAN 20170622