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Mit detektivischem Spürsinn und in einer spannenden literarischen Recherche geht Serena Vitale den Legenden und Lügen, die Puschkins tragischen Tod mystifizieren, auf den Grund. Der große Dichter starb 37jährig an den Folgen eines Duells. Gleichzeitig entwirft der Roman das faszinierende Bild einer Gesellschaft, die in Sankt Petersburg zur Zeit von Zar Nikolaus I. in ein tödliches Spiel um Liebe und Leidenschaft, Macht und Intrige verwickelt war. (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)

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Produktbeschreibung
Mit detektivischem Spürsinn und in einer spannenden literarischen Recherche geht Serena Vitale den Legenden und Lügen, die Puschkins tragischen Tod mystifizieren, auf den Grund. Der große Dichter starb 37jährig an den Folgen eines Duells. Gleichzeitig entwirft der Roman das faszinierende Bild einer Gesellschaft, die in Sankt Petersburg zur Zeit von Zar Nikolaus I. in ein tödliches Spiel um Liebe und Leidenschaft, Macht und Intrige verwickelt war. (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)

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Autorenporträt
Serena Vitale, renommierte Slawistin, wurde für ihre Übersetzungen aus dem Russischen (u. a. der Werke Mandelstams, Nabokovs und Puschkins) mit zahlreichen Preisen bedacht. >Puschkins Knopf< ist ihr erster Roman, für den sie den >Premio Viareggio<, den >Premio Comisso< und den >Premio Basilicata< erhielt. Irmengard Gabler war nach dem Studium der Anglistik und Romanistik in Eichstätt und London einige Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für romanische Literaturwissenschaft an der Universität Eichstätt tätig. Seit 1993 übersetzt sie Belletristik und Sachbücher aus dem Englischen, Französischen und Italienischen (u.a. Cristina Campo, Serena Vitale, Philippe Blasband, Christopher J. Sansom, John Dickie, Adam Higginbotham). Die Übersetzerin lebt in München.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.03.1998

Othello im Winterpelz
Mit Kreuzstichen vernäht: Serena Vitales Roman "Puschkins Knopf"

Im ersten Drittel des neunzehnten Jahrhunderts fiel ein Abglanz der russischen Aristokratie und ihrer Ausschweifungen auf das strengnüchterne Mailand. Gräfin Julija Pawlowna Samojlowa, die sich 1828 in der lombardischen Metropole niedergelassen hatte, nährte mit skandalösen Liebesaffären ihren Ruf als "heißblütiges Füllen aus der kalten Tundra", trat ebenso exzentrisch wie verschwenderisch auf und ließ bei rauschenden Festen mit Illumination und Gesang die Navigli zur Newa werden. Alles dahin, versunken im Strom der Zeit. Wer heute, wie die Mailänder Slawistin Serena Vitale, eine Affinität zur Petersburger Salongesellschaft verspürt, kann sie allenfalls noch auf wissenschaftlichem oder literarischem Wege ausleben. Professoressa Vitale hat versucht, beides zu verbinden, aber ihr Forschergeist triumphierte über ihre erzählerische Phantasie.

In die Irre führt die Behauptung des Klappentextes, die Verfasserin gehe dem "nie gelösten Rätsel von Puschkins Tod" auf den Grund. Der backenbärtige "Goethe des Ostens", wie Thomas Mann ihn nannte, verschied zweifelsfrei und eindeutig an den Folgen des Duells, das er sich am 27. Januar 1837 mit dem Franzosen Georges d'Anthès lieferte, einem leidenschaftlichen Verehrer, vielleicht sogar Liebhaber seiner Frau Natalja. Ungeklärt blieben freilich gewisse Begleitumstände der Tragödie, die in Petersburg eine unerwartete, fast schon mit dem Diana-Syndrom vergleichbare Massentrauer auslöste und zu allerlei Verschwörungstheorien Anlaß gab. Alexander S. Puschkins kompliziertes Verhältnis zu Adel, Zarenhof und Staatsbürokratie lieferte vielfältige Anhaltspunkte für Verdächtigungen.

Die meisten russischen Darstellungen der Duell-Affäre sind sich darüber einig, daß Puschkins Rivale Georges d'Anthès ein kaltblütiger Opportunist war. Sein etwas zwielichtiger Werdegang als Protegé und Adoptivsohn des homophilen holländischen Gesandten am Zarenhof, Jacob van Heeckeren, seine Qualitäten als Kavalier, Alleinunterhalter und Charmeur machten ihn hinreichend suspekt; daß er sich mit Puschkins Blut befleckte, gab seinem Ruf für anderthalb Jahrhunderte den Rest.

"Dieser Mann war frech und selbstsicher", behauptet Jurij M. Lotman in seiner Puschkin-Biographie von 1981. Lotman preist Puschkin als "genialen Lebenskünstler", dessen reizbares Naturell durch Klatsch und Intrigen bis zum Äußersten provoziert wurde, und er empört sich über den "beschränkten und berechnenden Gardekavalleristen", der sein Techtelmechtel mit der Gattin des Genies angeblich gezielt einsetzen wollte, um die unvorteilhaften Gerüchte über seine Beziehung zu van Heeckeren zum Verstummen zu bringen. Puschkin starb, wie es bei Lotman heißt, "nicht als Besiegter, sondern als Sieger": Er hatte seine Ehre verteidigt und mit seinem Heldentod dafür gesorgt, daß der dreiste Emporkömmling auf ewig gebrandmarkt war.

Jedenfalls so lange, bis Serena Vitale auf den Plan trat. Im Jahr 1989 erhielt die italienische Philologin Zugang zum Privatarchiv der in Paris lebenden Familie d'Anthès-Heeckeren und entdeckte die Briefe, die Georges d'Anthès ab Mai 1835 aus Petersburg an den für ein Jahr in Westeuropa weilenden Jacob van Heeckeren schrieb. Das verstaubte Bündel - "ein geradezu wundersamer Fund" - wirft manch neues Licht auf den treffsicheren jungen Mann und auf die Hintergründe der Puschkin-Tragödie, ebenso wie Briefe, Tagebücher und Dokumente aus dem Umfeld der Beteiligten, die Signora Vitale mit bewundernswerter Akribie aufgespürt und zusammengefügt, mit verdienstvoller Behutsamkeit analysiert und gegeneinander abgewogen hat.

Am Schluß der Ermittlung steht die Erkenntnis, daß Georges d'Anthès zwar Pragmatiker, aber bei weitem nicht so skrupel- und gefühllos war, wie die russische Geschichtsschreibung ihn sich wünschte. Auch Jacob van Heeckeren, der anrüchige Adoptivvater, hatte seine guten Seiten. Alexander S. Puschkin wiederum war nicht nur ein großer Dichter, sondern zuweilen auch, wie viele Genies, ein übellauniger Geselle. Natalja Puschkina, die Gemahlin, besaß weniger Verstand als Schönheit und hatte es recht schwer mit ihrem Othello, der übrigens (so sind sie, die Männer) seinerseits einem außerehelichen Flirt nicht abgeneigt war. Was den Verfasser des "Hahnrei-Diploms" für Puschkin betrifft, das dem mutmaßlich Gehörnten und boshafterweise auch seinen Freunden am 4. November des Jahres 1836 zugestellt wurde, prüft die Autorin in extenso alle gängigen Theorien, um sodann einer bestimmten den Vorzug zu geben - die hier natürlich nicht ausgeplaudert werden soll.

Wie danach das Unheil seinen Lauf nahm, wie der hochnervöse, leicht paranoide Poet mit allerhand Verzögerungen, doch mit auffallender Zielstrebigkeit seine eigene Katastrophe herbeiführte und wie man in den Petersburger Salons die Eskalation des Geschehens kommentierte, das verfolgt und belegt Serena Vitale allerdings derart detailversessen, daß man sich für den Fall Puschkin schon brennend interessieren muß, um nicht ungeduldig zu werden. Immerhin kommen Beobachter zu Wort, denen das Farcenhafte der Affäre nicht verborgen blieb, wie die Hofdame Sophie Karamzina, die Puschkins öffentlich zur Schau getragenen Groll im Dezember 1836 "ungemein komisch" fand - und auch der Autorin selbst ist das Stilmittel der Ironie zum Glück nicht fremd.

Bleibt die Sache mit Puschkins Knopf. Der fehlte, an der Rückenfalte seines pelzbesetzten Winterumhangs, und wurde auch nicht ersetzt, was Zeitgenossen mißbilligend zur Kenntnis nahmen. Serena Vitale bringt den kleinen Makel an der Kleidung des Dichters in Zusammenhang mit der ihm verhaßten Pflicht, als Kammerjunker von Zar Nikolaus I. eine Höflingsuniform zu tragen. Und sie deutet jene "lichte Stelle" phantasievoll als ein "spöttisches Sinnbild, einen lächelnden, verschlüsselten Hinweis, den der letzte Dandy des russischen Imperiums der Welt gab". Georges d'Anthès hingegen verdankte, glaubwürdigen Berichten zufolge, einem korrekt sitzenden Knopf sein Leben: Die Kugel, die der bereits verwundete Puschkin auf ihn abfeuerte, durchschlug nur den Arm, den er schützend vor die Brust hielt, und prallte dann an einem Uniformknopf ab. Kristina Maidt-Zinke

Serena Vitale: "Puschkins Knopf". Roman. Aus dem Italienischen übersetzt von Irmengard Gabler. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1997. 428 S., geb., 48,- DM.

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