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Teddy Pedersen wird mit schlimmen Wahrheiten konfrontiert: der Vater war bei der Waffen-SS, seine Schwester Irma ist als mutmaßliche Stasi-Agentin "Edelweiß" verhaftet worden, und einer seiner Reisegefährten, den man offenbar für Teddy hielt, wird ermordet.
Der neue Davidsen: ein spannender und menschlich bewegender Roman um gespenstische Gedächtnisrituale, enttarnte Stasi-Agenten und osteuropäische Mafia-Methoden, der auf die brisanten politischen Fragen der Gegenwart zielt.

Produktbeschreibung
Teddy Pedersen wird mit schlimmen Wahrheiten konfrontiert: der Vater war bei der Waffen-SS, seine Schwester Irma ist als mutmaßliche Stasi-Agentin "Edelweiß" verhaftet worden, und einer seiner Reisegefährten, den man offenbar für Teddy hielt, wird ermordet.

Der neue Davidsen: ein spannender und menschlich bewegender Roman um gespenstische Gedächtnisrituale, enttarnte Stasi-Agenten und osteuropäische Mafia-Methoden, der auf die brisanten politischen Fragen der Gegenwart zielt.
Autorenporträt
Leif Davidsen, 1950 in Otterup geboren, lebt als freier Schriftsteller in Kopenhagen. Er arbeitet als Korrespondent in Moskau und als Nachrichten-Redakteur im Fernsehen. Für seine literarischen Arbeiten erhielt er zahlreiche Preise. Bei Zsolnay erschienen zuletzt die Romane Der Fluch der bösen Tat (2001), Die guten Schwestern (2004), Der Feind im Spiegel (2006) und Der Russe aus Nizza (2008).

Peter Urban-Halle arbeitet auch als Kritiker und Herausgeber. Er übersetzte u.a. Naja Marie Aidt, Georg Brandes, Leif Davidsen, Jens Christian Grøndahl und Per Højholt. Zuletzt erhielt er den Förderpreis des Europäischen übersetzerpreises Offenburg 2010.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 22.07.2004

Helden, bitte abmelden!
Geschichtszirkus: Ein spannender Politkrimi von Leif Davidsen

So schnell will die Geschichte nicht vergehen, nicht in der Literatur. Von der Gegenwart über die Jahrzehnte des Eisernen Vorhangs bis zurück in den Zweiten Weltkrieg wölbt der Däne Leif Davidsen den Spannungsbogen in seinem Kriminalroman "Die guten Schwestern". Die bösen Verstrickungen ihres Schicksals folgen aus der Verkettung historischer Katastrophen. Die Mafia, die Stasi und die SS, alles hängt irgendwie zusammen, insgeheim und unheilstiftend über den Tag hinaus. Noch im Bosnien-Krieg, in den Flüchtlingslagern auf dem Balkan werden die Rechnungen der Vorzeit mit Mord und Verrat beglichen.

Ein unbescholtener Professor muß plötzlich feststellen, daß sein angeblich verschollener Vater ein dänischer SS-Mann war, der nachher in Jugoslawien abtauchte, während die Schwestern in die Dienste von Markus Wolf und des KGB traten, um am Ende auch noch gemeinsame Sache mit der Mafia und den alten Kameraden des Vaters zu machen. Keine ganz einfache, aber eine spannend erzählte Handlung, aufregend bis zur letzten Seite, auch wenn sich zum Schluß nur wieder herausstellt, daß der ehrliche Ermittler der Dumme ist. Durch halb Europa, von Kopenhagen über Warschau, Bratislava, Prag und Budapest bis nach Albanien, hat er die Spuren verfolgt, um den Landesverrat der Vorzeit aufzudecken. Die Sache aber, für die er seinen Kopf hinhielt, war nur ein Ablenkungsmanöver, das Ganze die Inszenierung einer moralentrückten Politik. Allein in ihrem pragmatischen Opportunismus liegt das Verhängnis begründet, damit wird sie zum eigentlichen Täter, skrupellos und unfaßbar zugleich.

Wie die Politik den Polizisten benutzte, so hat sie die verfolgten Schwestern in die Pflicht von Ideen gestellt, die sie später als Verbrechen brandmarkte. Und weil sie das glauben wollen, können sich die kommunistisch indoktrinierten Töchter dann sogar noch mit den alten Kameraden ihres Vaters verbünden. Auch der einstige SS-Mann, der Kriegsverbrecher und Kollaborateur war ein Betrogener der Geschichte, der ausbaden mußte, was ihm die Politiker einbrockten: "Auch aufgrund ihrer marxistischen Analyse des Krisenkapitalismus der dreißiger Jahre", heißt es über die eine Tochter, sei sie "zu der Erkenntnis gelangt, daß die Ostfrontfreiwilligen ebensolche Opfer waren wie die Widerstandskämpfer".

Aus der richtigen Erkenntnis, daß alle Totalitarismen einander zuneigen, entwickeln die Mitläufer ihre moralische Rechtfertigung, stiften sie die Allianz der Unbelehrbaren. Und was dahinter aufscheint, ist nichts weiter als die schlichte Enttäuschung eines ideologisch geprägten Jahrhunderts; eine Enttäuschung, die noch der unschuldig harmlose Bruder der "guten Schwestern" teilt, wenn er sich als leicht verlotterter Altachtundsechziger in die Rolle des intellektuellen Ironikers flüchtet. Als einziger in der Familie hatte er "keinen blassen Schimmer" von der NS-Vergangenheit seines Vaters. "Prost, Maxe!" sagt er, als er davon erfährt.

Entlarvend wirkt die Rede der Figuren; unverkennbar ist das Bemühen des Autors, den Agententhriller durch die zeitgeschichtliche Einbettung auf das Niveau des Gesellschaftsromans zu heben. Wie schon seine früheren Bücher, profitiert auch dieser jüngste, ins Deutsche übersetzte Roman von der journalistischen Erfahrung und den politischen Einblicken des vormaligen Osteuropa-Korrespondenten.

Immer wieder schieben sich kleine Reisebilder aus den Metropolen des Ostens, historische Exkurse zu den alten "Spionagenestern" zwischen die Handlung. Gleich retardierenden Momenten wirken die gesellschaftspolitischen Dialoge zwischendrin. Und es spricht dabei für den Erzähler, daß das Buch trotz dieser deklamatorischen Länge nie langweilig wird. Es ist trotz allem ein wahrer Krimi, ein Stück aus dem "postkommunistischen Zirkus, wo es keine Helden und Schurken gibt, sondern nur Schwindler und Betrüger". Spannend bleibt das bis zum Schluß.

THOMAS RIETZSCHEL

Leif Davidsen: "Die guten Schwestern". Roman. Aus dem Dänischen übersetzt von Peter Urban-Halle. Paul Zsolnay Verlag, Wien 2004. 542 S., geb., 24,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Leif Davidsens neues Buch ist schlichtweg hervorragend."
Politiken

"Der dänische Journalist Leif Davidsen hat ein beeindruckendes Talent, in seinen Thrillern private und politische Aspekte zu verbinden. [...] Davidsen entwickelt ein eigentlich politisches Buch, in dem viele Stimmen und Perspektiven zu Wort kommen; er lässt aber die Handlung nicht von papierenen Politthesen überwuchern. [...} Da der Nachrichtenredakteur Davidsen auch als Korrespondent in Moskau gearbeite hat, dürfte sein Hintergrundwissen die atmosphärische Glaubwürdigkeit erhöhen."
Ingeborg Sperl, Der Standard, 03.04.04

"Ein gehobener Kriminalroman mit hervorragenden Charakteren. Er verdient das Prädikat Spitze!"
Alex Dengler, Bild am Sonntag, 11.04.04

"Polen, Tschechien, die Slowakei, Albanien: eindrücklich und treffend schildert Davidsen, der selbst jahrelang in Moskau gelebt hat, die Atmosphäre in diesen Transformationsländern der neunziger Jahre."
Renate Zöller, Prager Zeitung, 06.05.04

"Das Buch ist ein - vielleicht der allerletzte - Juwel seiner Gattung [Agententhriller]"
Berliner Zeitung, 22.04.04

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

"Aufregend bis zur letzten Seite fand Rezensent Thomas Rietzschel diesen Agententhriller, der ihn durch halb Europa, "von Kopenhagen nach Warschau, Bratislava, Prag und Budapest bis nach Albanien" führte. Im Zentrum steht den Informationen des Rezensenten zufolge ein "unbescholtener Professor", der plötzlich feststellen muss, dass sein Vater ein dänischer SS-Mann war. Seine Schwestern standen im Dienst von Markus Wolf und dem KGB Standen, am Ende machen sie mit alten Kameraden des Vaters gemeinsame Sache. Besonders gefesselt hat den Rezensent, wie es Leif Davidsen gelingt, persönliche Schicksalsverstrickungen seiner Protagonisten mit historischen Katastrophen zu verknüpfen. Die Mafia, die Stasi und die SS, alles hänge "irgendwie zusammen, insgeheim und unheilstiftend über den Tag hinaus" bis in die Gegenwart. Obwohl der Rezensent im Roman unverkennbar das Bemühen des Autors wirken sieht, durch die zeitgeschichtliche Einbettung seinen Agententhriller auf das Niveau eines Gesellschaftsromans zu heben, betrachtet er das Unternehmen insgesamt als gelungen.

© Perlentaucher Medien GmbH"
"Der dänische Journalist Leif Davidsen hat ein beeindruckendes Talent, in seinen Thrillern private und politische Aspekte zu verbinden. [...] Davidsen entwickelt ein eigentlich politisches Buch, in dem viele Stimmen und Perspektiven zu Wort kommen; er lässt aber die Handlung nicht von papierenen Politthesen überwuchern. [...} Da der Nachrichtenredakteur Davidsen auch als Korrespondent in Moskau gearbeite hat, dürfte sein Hintergrundwissen die atmosphärische Glaubwürdigkeit erhöhen."
Ingeborg Sperl, Der Standard, 03.04.04

"Ein gehobener Kriminalroman mit hervorragenden Charakteren. Er verdient das Prädikat Spitze!"
Alex Dengler, Bild am Sonntag, 11.04.04

"Polen, Tschechien, die Slowakei, Albanien: eindrücklich und treffend schildert Davidsen, der selbst jahrelang in Moskau gelebt hat, die Atmosphäre in diesen Transformationsländern der neunziger Jahre."
Renate Zöller, Prager Zeitung, 06.05.04

"Das Buch ist ein - vielleicht der allerletzte - Juwel seiner Gattung [Agententhriller]"
Berliner Zeitung, 22.04.04
"Das Buch ist ein Juwel seiner Gattung."
Berliner Zeitung