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Das Lexikon bietet neben Sachinformationen über die Vorstellungen von der Natur, den Funktionen und den Manifestationen der Engel alles Wissenswerte über mehr als 200 der wichtigsten Engelgestalten, die in der jüdischen, christlichen und islamischen Überlieferung und in der abendländischen Dichtung namentlich genannt werden. Die Angaben dazu stützen sich auf die Bibel und den Koran, vor allem aber auf die von der Religion Zarathustras beeinflußten außerbiblischen Schriften des Judentums der Zeitenwende oder auf die Spekulationen der Gnosis und Kabbala. Eine Einführung gibt dem Leser zudem…mehr

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Produktbeschreibung
Das Lexikon bietet neben Sachinformationen über die Vorstellungen von der Natur, den Funktionen und den Manifestationen der Engel alles Wissenswerte über mehr als 200 der wichtigsten Engelgestalten, die in der jüdischen, christlichen und islamischen Überlieferung und in der abendländischen Dichtung namentlich genannt werden. Die Angaben dazu stützen sich auf die Bibel und den Koran, vor allem aber auf die von der Religion Zarathustras beeinflußten außerbiblischen Schriften des Judentums der Zeitenwende oder auf die Spekulationen der Gnosis und Kabbala. Eine Einführung gibt dem Leser zudem einen Überblick über Herkunft und Entfaltung der Engelvorstellungen von ihren Anfängen in der Bibel bis zu den Lehrsystemen des Mittelalters. Die Nacherzählung der ansprechendsten biblischen Engelgeschichten und ein Register der Fundstellen in Bibel und Koran beschließen den Band.
Autorenporträt
Heinrich Krauss (1922–2014), promovierter Jurist, Philosoph und Theologe, arbeitete als Redakteur und Drehbuchautor. Zuletzt war er mit der Verfilmung der Bibel befaßt.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 25.08.2001

Freischwebende Intelligenz
Unfallfrei im Silver Seraph: Ein kleines Lexikon der Engel
Ihre erste Begegnung mit einem Engel empfand die Heilige Theresa von Avila als Belohnung für ihre unbeschreiblichen Mühen. Jahrelang hatte sie gebetet, gefastet, Leib und Seele äußerster Pein ausgesetzt. Als er ihr schließlich erschien, traf der Engel sie mit seiner goldenen Lanze „mitten ins Herz”.
Dank zahlreicher Esoterik-Ratgeber hat man es heute nicht mehr so schwer, mit Schutz- oder Erzengeln in Verbindung zu treten. „Du kannst mit Engeln sprechen” und „Engel begleiten uns” lauten die vielversprechenden Titel auflagenstarker Bändchen, die praktische Handreichungen für den direkten Umgang mit den „Boten des Göttlichen” bieten wollen. Die Autoren des letztgenannten Buches, Petra Schneider und Gerhard K. Pieroth, können sich glücklich schätzen, arbeiten sie doch nach Angaben ihres Verlags „seit Jahren mit den Engeln, Erzengeln und Erdengeln.” Die Beziehung der Menschen zu ihren Engeln, den verlässlichsten Freunden in allen Lebenslagen, scheint sich offenbar längst in ein meditatives Arbeitsverhältnis verwandelt zu haben. Zuweilen werden Engel sogar in die Nähe gutartiger Aliens gerückt. Doch gibt es auch andere Möglichkeiten, dem neu erwachten Interesse an den Flügelwesen Rechnung zu tragen.
Allgemein verständlich und mit wissenschaftlichem Anspruch, populär angelologisch also, nähert sich Heinrich Krauss dem Thema in seinem „Kleinen Lexikon der Engel”. Krauss, der als Fernsehredakteur maßgeblich an Leo Kirchs Bibelverfilmung mitgearbeitet hat, bringt damit innerhalb eines Jahres sein zweites Engel-Buch heraus. Wie in der unterhaltsamen Studie „Die Engel” befasst sich der Autor auch im „Kleinen Lexikon” mit Überlieferung, Gestalt und Deutung der Götterboten. Diesmal hat er die Informationen in die Form eines echten Nachschlagewerkes „von Ariel bis Zebaoth” gebracht.
Wer sich den kindlichen Drang erhalten hat, in Lexika erst einmal die schlimmen Wörter nachzuschlagen, sucht bei Krauss naturgemäß zunächst gefallene Engel und Dämonen und wird auch schnell fündig. Denn nicht dem im Untertitel angekündigten Ariel, sondern Abaddon ist der erste Eintrag vorbehalten, dem Verderber und Herrscher jener Heuschreckenschwärme, die nach der Offenbarung des Johannes vom Engel der fünften Posaune entfesselt werden.
Belial, Mammon, Luzifer: Sie alle haben ihren Platz in Krauss’ Kompendium. Große Aufmerksamkeit widmet der Autor vorchristlichen Engelsvorstellungen und macht den Einfluss von Zarathustras Engelslehre der Amesha Pentas auf spätere Entwicklungen in Juden- und Frühchristentum geltend. Dabei können auf 219 Taschenbuchseiten natürlich nicht alle viertausend Engelsnamen berücksichtigt werden, die in Moïse Schwabs mächtigem Vocabulaire de l’Angélologie von 1897 versammelt sind. Auswahl und Gewichtung überzeugen jedoch, zumal durch die ausgiebigen Querverweise selbst bei kursorischer Lektüre ein Grundverständnis der urchristlichen Engelskonzepte vermittelt wird.
Vor allem die Erz- und Schutzengel behandelt der Autor ausführlich. Auf knappe Einträge beschränkt er sich dagegen, wo er die Geschichte literarischer und apokrypher Gestalten, wie die des Westwindbeherrschers Nautha aus dem Bartholomäus-Evangelium oder des verlässlichen Sipha aus Klopstocks Messias, in den Blick rückt. Statt der Betrachtungen zum Rolls-Royce-Modell „Silver Seraph” wäre sicher auch ein ausführlicherer Beitrag zur Gestalt des Mephistopheles vorstellbar gewesen. Krauss erwähnt zwar Faust-Volksbuch und Goethedramen, unterschlägt jedoch Christopher Marlowes wichtige Weiterentwicklung der Mephisto-Figur.
Es ist keine leichte Aufgabe, die von Thomas von Aquin beschriebene neunstufige Hierarchie der Engel so klar und konzis auf nur einer Seite darzustellen. „Das kleine Lexikon der Engel” bietet als Einführung Substanz ohne esoterisches Beiwerk. Und das ist verdienstvoll angesichts so vieler halbgarer Bücher zu diesem Thema.
ALEXANDER MENDEN
HEINRICH KRAUSS: Kleines Lexikon der Engel. Von Ariel bis Zebaoth. C. H. Beck Verlag, München 2001. 219Seiten mit Abbildungen, 22,90Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Ah, Substanz! Der Rezensent Alexander Menden freut sich über ein anderes als ein "meditatives Arbeitsverhältnis" zwischen Autor und Gegenstand. Angesichts so vieler halbgarer Bücher über die Flügelwesen hat Menden den wissenschaftlichen Anspruch des Buches sichtlich genossen. Eines Buches, dessen Auswahl und Gewichtung dank vieler Querverweise, wie Menden erklärt, sogar bei kursorischer Lektüre "ein Grundverständnis der urchristlichen Engelskonzepte vermittelt". Für den Rezensenten liegt hier ein "echtes Nachschlagewerk" vor, das die Überlieferung, Gestalt und Deutung der Götterboten von Ariel über die Gefallenen Luzifer und Mammon bis hin zu Zebaoth behandelt.

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