Dynamik, Begegnung, Migration lassen sich als Schlüsselkonzepte begreifen,um von Vernetzung und Globalisierungsprozessen charakterisierte gegenwärtigeGesellschaften zu beschreiben. Die zeitgenössischen Literaturen Frankreichs,Italiens und Spaniens stehen häufig im Zeichen eines solchen zurEpochensignatur avancierten Transkulturalitätsparadigmas und reflektierenseine Chancen und Risiken: Sie inszenieren mit Vorliebe Kulturkontakt- undKonfliktsituationen, sprechen von hybriden Identitäten oder leuchten transkulturelleBegegnungsräume aus.Die im vorliegenden, gesamtromanisch ausgerichteten Band versammelten Beiträgelenken die Aufmerksamkeit aus einer genreübergreifenden Perspektive aufdie ästhetische Ausgestaltung der durch Transkulturations-, Translations- und Migrationsprozesseeröffneten Zwischenräumlichkeit im literarischen Text. In denBlick rücken die von einer Poetik der Relation (Glissant) und des Viellogischen(Ette) implizierten Pluralisierungsverfahren, Überlagerungsprozesse und Simultaneitätseffekte,die auf die rhizomartige Verwebung von Sprachen, Medien undErzähltraditionen abzielen, dabei aber auch die Vielschichtigkeit von Unterdrückungs-und Exklusionsmechanismen in Kulturkontaktzonen im Blick behalten.