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'I got a letter one day, a long letter that wasn't signed.' Camille reads this narration of events from pre-war France, certain that it has been sent to her by mistake. Then more letters start to arrive - They tell of a friendship struck up between a young village girl, Annie, and Madame M, a bourgeois lady. To begin with the women simply share a love of art, but when Annie offers to carry a child for her infertile friend, their lives become intimately entwined. The child is born on the eve of the German invasion of France, and the repercussions of her birth are still felt decades later. This…mehr

Produktbeschreibung
'I got a letter one day, a long letter that wasn't signed.' Camille reads this narration of events from pre-war France, certain that it has been sent to her by mistake. Then more letters start to arrive - They tell of a friendship struck up between a young village girl, Annie, and Madame M, a bourgeois lady. To begin with the women simply share a love of art, but when Annie offers to carry a child for her infertile friend, their lives become intimately entwined. The child is born on the eve of the German invasion of France, and the repercussions of her birth are still felt decades later. This powerful first novel by Helene Gremillion is a gripping study of the destruction unleashed, when human desires for love and motherhood turn to obsession.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.06.2012

Französischer Kreidekreis
Furor der Gefühle: Hélène Grémillons schönes Debüt

Dass man einen Roman nicht unbedingt nach seinem Titel beurteilen sollte, bestätigt aufs Neue das überraschende Debüt der französischen Schriftstellerin Hélène Grémillon. Dass ihr raffiniert konstruierter Roman "Le Confident" - zu Deutsch also "Der Vertraute" - bei uns unter dem süßlichen Titel "Das geheime Prinzip der Liebe" in die Buchläden kommt, ist tatsächlich doppelt schade. Denn die Zeile zielt auf eine ganz bestimmte, vornehmlich weibliche Klientel ab, die das Gesuchte in diesem Buch jedoch nicht finden wird, während andere, die es gerade deshalb ignorieren, so um eine Trouvaille gebracht werden.

"Le Confident" erzählt vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs Brechts kaukasischen Kreidekreis neu. Die Geschichte einer Leihmutterschaft in der französischen Provinz, die im Kern um die Frage kreist, wer sich Mutter nennen darf - die biologische oder die so genannte? -, wird zum eindrucksvollen Zeugnis vom Furor der Gefühle und ihrem ewigen Widerstreit mit der Moral. Hélène Grémillon verhandelt dabei verschiedene Formen von Liebe: zwischen Mann und Frau, zwischen Eltern und Kindern, zwischen Freundinnen. Was geschieht, wenn die Liebe sich nicht zeigen darf, und was, wenn sie in Hass umschlägt, das führt uns die Debütantin mit erstaunlicher Kaltblütigkeit vor Augen.

Klar und schnörkellos geschrieben und spannend bis zuletzt, möchte man das Buch bald nicht mehr aus der Hand legen. Die unverhoffte Freundschaft zweier verschiedener Frauen im Frankreich der späten dreißiger Jahre, die den Keim der Tragödie birgt, wird dabei gerahmt von einer Erzählung im Paris der siebziger Jahre. Camille, Verlagslektorin, hat gerade ihre Mutter beerdigt, als sie eines Tages Post von einem Unbekannten erhält. Die Briefe ohne Absender erzählen einzelne Kapitel der verwickelten Geschichte. Während Camille anfangs noch vermutet, ein im Verlag geschmähter Autor wolle ihr auf diesem Weg sein Manuskript unterjubeln, wird ihr allmählich klar, dass die lange zurückliegenden Ereignisse nicht mit ihrem Beruf, sondern mit ihrer eigenen Vergangenheit zu tun haben.

Annie, Tochter armer Leute aus der Champagne, hatte sich einst mit der bürgerlichen Madame M. angefreundet, einer wohlhabenden Pariserin, die dem Mädchen eines Tages gesteht, unfruchtbar zu sein. Daraufhin schließen die beiden einen Pakt: Die eine soll für die andere ein Kind austragen. Als Vater soll Madame M.s Gatte herhalten. Es kommt, wie es kommen muss, so dass während der Schwangerschaft nicht nur die Kriegsfront im Land immer näher rückt, sondern auch der innere Frieden in die Brüche geht, als die Freundschaft der Frauen in Feindschaft umschlägt.

Hélène Grémillon beschönigt nichts. Zum einen, was die historischen Fakten betrifft, die nicht die große Politik in den Blick nehmen, sondern das Alltagsleben der Menschen. Diesen Aspekt hat die 1977 im westfranzösischen Poitou geborene Autorin penibel recherchiert. Was Frauen sich Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts für Martyrien unterzogen, um schwanger zu werden, ist nur teilweise komisch, überwiegend bestürzend zu lesen. Vor allem jedoch versteht Hélène Grémillon sich auf die Kunst der kühlen Beschreibung sämtlicher Formen von Gemeinheit, Täuschung und Verrat. Schuldlos, so viel steht bald fest, ist niemand hier. Mögen die biologischen Fakten noch so klar sein: Wer Täter und wer Opfer ist, bleibt offen bis zum furiosen Schluss.

In seiner verschachtelten Konstruktion liegt die Faszination des Romans, der bereits in zwanzig Sprachen übersetzt und in Frankreich mehrfach ausgezeichnet wurde. Das Spiel mit dem kaleidoskopischen Spiegel - vier Ich-Erzähler berichten jeweils ihre Version der Ereignisse aus stets anderer Perspektive - verändert ein ums andere Mal die Sicht auf die Dinge. Dieser Kunstgriff verrät Hélène Grémillons Herkunft, die bisher Drehbücher schrieb. Wie im Film erzeugt die Autorin nun in ihrer Prosa Spannung über den Schnitt. Am Ende, so viel darf man verraten, bleiben nur Verlierer übrig. Ein Verhängnis - hatten ursprünglich doch alle aus Liebe und anderen guten Gründen gehandelt.

SANDRA KEGEL

Hélène Grémillon: "Das geheime Prinzip der Liebe." Roman.

Aus dem Französischen von Claudia Steinitz. Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 2012. 352 S., geb., 19,99 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"A book which truly touches our hearts." ELLE 'A spellbinding tale of love and obsession' Editor's Pick, amazon.co.uk 'The layers and echoes are skilfully compiled to offer a gripping account of both doomed love and wartime France' Daily Mail 'A heady tale of barren wombs, jealousy, betrayal and death' Guardian 'The past is skilfully and evocatively conjured ... the inner lives of Annie, Madame M and Louis are perfectly captured and convincing. It is an impressive debut.' The Independent "A stunning mastery of narration, a sense of suspense worthy of a top-notch film. A gripping first novel." LE FIGARO LITTERAIRE "Helene Gremillon: remember this name! Scrupulously written, with fine and harmonious phrasing that renders the heroines' voices perfectly." LE POINT "Historical detail and suspense that persists up to the very last paragraph." LE NOUVEL OBSERVATEUR 'The Confidant is a must read for anyone who loves intrigue. It will keep you guessing until the very last page - beautifully written, original and thoroughly engaging.' Sandra Smith, translator of Suite Française 'A gorgeous, captivating novel with brilliant storytelling. I finished it and wanted to start reading it all over again. It's a novel that will stay with me.' Amanda Hodgkinson, author of 22 Britannia Road 'A mesmerising story of obsession, lies and secrets ... The twists and turns of the narrative will enthral you; as the plot intensifies so will your attention.' Anne Rampton, Reviewer 'This French bestseller delivers an intriguing plot that grabs your attention from the first page and keeps you guessing until the end' France Magazine 'An absolutely brilliant debut that builds in momentum, gradually unravelling the mysteries and inconsistencies of the plot to hold the reader in suspense to the final page' We Love This Book "Will amply reward patience with startling revelations formed through variations of viewpoint: 4 stars' The Book Bag 'A complex and moving portrait of love and sacrifice'…mehr