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4 Kundenbewertungen

Spielerisch entfaltet Gaarder hier eine Auseinandersetzung über die verschiedenen Weltdeutungen: die naturwissenschaftliche, die philosophische, die ökologische und die magische. Er stachelt Neugier und Fantasie an, denn erst die Fantasie des Menschen verleiht, laut Gaarder, der Schöpfung einen Sinn. "Irgendwo habe ich dieses Mädchen schon einmal gesehen", denkt sich der Evolutionsbiologe Frank Andersen, als er Ana kennen lernt. Doch erst bei einem Besuch im Prado vor Goyas "Maya" erkennt er: Anas Gesicht sieht genauso aus wie das der Maya, doch das Bild ist 200 Jahre alt. Eine Laune der…mehr

Produktbeschreibung
Spielerisch entfaltet Gaarder hier eine Auseinandersetzung über die verschiedenen Weltdeutungen: die naturwissenschaftliche, die philosophische, die ökologische und die magische. Er stachelt Neugier und Fantasie an, denn erst die Fantasie des Menschen verleiht, laut Gaarder, der Schöpfung einen Sinn.
"Irgendwo habe ich dieses Mädchen schon einmal gesehen", denkt sich der Evolutionsbiologe Frank Andersen, als er Ana kennen lernt. Doch erst bei einem Besuch im Prado vor Goyas "Maya" erkennt er: Anas Gesicht sieht genauso aus wie das der Maya, doch das Bild ist 200 Jahre alt. Eine Laune der Natur? Oder ist es möglich, dass nicht nur eine Wirklichkeit, nicht nur eine Zeit, nicht nur ein Universum existieren? Im Zentrum des Romans steht die Geschichte des Biologen Frank Andersen, dessen Ehe nach dem Tod seiner Tochter in die Brüche geht. Am Ende einer ausgedehnten Forschungsreise legt er noch einen Zwischenstopp auf der Fidschiinsel Taveuni ein. Dort trifft Frank mit vielen interessanten Menschen zusammen, und sie alle steigen ein in ein spannendes Gespräch über das "Wunder des Lebens."
Autorenporträt
Haefs, Gabriele
Gabriele Haefs, geboren 1953, studierte Volkskunde, Sprachwissenschaft, Keltologie und Nordistik in Bonn und Hamburg. Die Übersetzerin aus dem Norwegischen, Dänischen, Schwedischen, Englischen, Niederländischen und Gälischen ist mit dem norwegischen Schriftsteller Ingvar Ambjørnsen verheiratet und lebt in Hamburg.
Rezensionen
"Maya ist ein wunderschöner Roman, voller unvergeßlicher Sätze." Eckhard Krause im 'Sonntagsblatt'

"Es geht um die letzten Fragen und die ersten Dinge, und Gaarders neues Buch zielt aufs Ganze, die Evolution. Wieder ein Abenteuerroman und wieder, wie in 'Sofies Welt', ein literarisches Vexierspiel mit dem Buch im Buch. Gewitzt und fachmännisch führt Gaarder den Leser in ein Lebenslabyrinth, das zunehmend phantastisch erscheint. Alles wird möglich bei Gaarder und der Mensch zum Bewußtsein erhoben." Fritz Rumler im 'Spiegel'

"Das unterhaltsame Buch ist ein Plädoyer für die Rückgewinnung von Magie, Zauber und Phantasie im Zeitalter der Vernunft. 'Maya' beeindruckt weniger durch die Wissensvermittlung als vielmehr durch die Art und Weise, wie sich hier einer Wissen aneignet und seine Leser an diesem Prozess teilnehmen lässt. Allemal ein Buch für die Gaarder-Gemeinde. Und die ist bekanntlich riesig." Hajo Steinert im 'Focus'

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.06.2001

Schleier
der Maya
Jostein Gaarders Roman
über die Evolution
Wie sag ich’s – möglichst auflagenstark – meinem Kinde? Was bei der Geschichte der europäischen Philosophie so vorzüglich geklappt hat: sie als Sofies Welt in Romanform an Halbwüchsige zu verkaufen, warum soll das nicht auch mit der Wissenschaft möglich sein? Und wenn man sich schon dazu entscheidet, dann konnte die Wahl nur auf die derzeitige Leitwissenschaft, die Biologie, fallen. Jostein Gaarder schrieb einen Roman über die Evolution: Maya oder das Wunder des Lebens.
Dafür braucht man einen wissenschaftlich sattelfesten Biologen als Hauptfigur; es ist der Norweger Frank Andersen, der nach wochenlanger Feldforschung im südlichen Pazifik auf der Fidschiinsel Taveuni Station macht. Sie ist doppelt ausgezeichnet: Ihre noch kaum dezimierte Fauna liefert ein nahezu vollständiges Bild der Entwicklung der Wirbeltiere, und Taveuni liegt mitten auf der Datumsgrenze, was den Ort angesichts des bevorstehenden Millenniums (die Handlung spielt 1998) zu einer Art Weltmittelpunkt macht. Schon jetzt ist er deshalb Treffpunkt der Leute, die im Roman eine Rolle spielen. Unter ihnen ein englischer Schriftsteller, der als Verfasser des Buches zeichnet, und das geheimnisvolle Paar Ana und José, deren Unterhaltung aus tiefsinnigen Sentenzen besteht. Von Sätzen wie „Wir sind die Diamanten des Geistes im Stundenglas” ist Frank so begeistert, dass er sie sogleich in seinem Notizbuch festhält.
Jostein Gaarder hat sein Pensum gelernt, der Leser absolviert einen veritablen Grundkurs in Evolutionstheorie. Aber nicht darauf zielt der Ehrgeiz des Autors. Im Unterschied zum Philosophie-Roman geht es ihm nicht um die spannende Vermittlung von Wissen, sondern um seine Widerlegung. Vorgeführt wird in einer überaus komplizierten Geschichte die Bekehrung des schulgerechten Biologen Frank zum Glauben an eine planvolle, im menschlichen Bewusstsein gipfelnde Entwicklung.
Schon der Urknall war kein zufälliges Ereignis, sondern der Auftakt zu einer Geschichte, die das Bewusstsein als ihr Ziel hervorbrachte: Von Anfang an ist das Universum unterwegs zu einer Selbsterkenntnis. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf, die Sinnlosigkeit des Gesamtphänomens Welt.
Hegels Weltgeist lässt grüßen. Aber Gaarder bringt das Kunststück fertig, Hegels Antipoden ebenfalls seinen Zwecken dienstbar zu machen. Der Titel Maya bezieht sich auf den illusionären Charakter von Raum und Zeit und Ich, wie ihn Hegels erbitterter Gegner Schopenhauer im Anschluss an die indische Philosophie verkündet hat. Wenn dann der Schleier der Maya mit Goyas Maja-Bildern im Prado und der Geschichte der Zigeuner in Andalusien und ihrer Flamenco-Kultur in Verbindung gebracht wird, sieht man den Roman in seiner zweiten Hälfte vollends in trübe Fantasy-Strömungen entgleiten.
Gaarder hat ja Recht: Eine Biologie, die den Menschen auf eine Überlebensmaschine für Gene reduziert, die Seele als biochemisches Sekret erklärt, ist vielleicht an einer Datumsgrenze angelangt, die einen neuen Ansatz erfordert. Aber mit Esoterik oder auch nur ein bisschen „Erkenntnisfantasie” lässt sich der entschwirrte Pfeil des Humanen nicht in die Evolution zurückholen, der Jahrtausendwechsel in der Naturwissenschaft nicht herbeiführen.
„Ich meine”, heißt es in einem selbstkritisch erleuchteten Augenblick, „wissenschaftstheoretisch gesehen können wir das meiste hier vergessen.” (ab 14 Jahre).
ALBERT VON SCHIRNDING
JOSTEIN GAARDER: Maya oder Das Wunder des Lebens. Aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs. Hanser Verlag 2000. 432Seiten, 39,80Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Tropisches Gipfeltreffen
Der norwegische Evolutionsbiologe Frank Andersen, der durch einen tragischen Unfall seine kleine Tochter verloren hat und seitdem von seiner Frau getrennt lebt, legt am Ende einer Forschungsreise noch einen Zwischenstopp auf der Fidschiinsel Taveuni ein. Dort trifft er auf eine Reihe interessanter Besucher, wie z.B. Ana, die ihm von Anfang an bekannt vorkommt, ihren Lebensgefährten den Fernsehjournalisten José und den britischen Schriftsteller John Spoke. Schon am ersten Abend kommen die vier zwangsläufig ins Gespräch, welches sich sehr schnell zu einer grundsätzlichen, sehr intensiven Diskussion über geläufige Evolutionstheorien entwickelt. John Spoke, Moderator des "tropischen Gipfeltreffens" und eigentlicher Ich-Erzähler des Romans, muss feststellen, dass es für die wesentlichen Fragen des Lebens die unterschiedlichsten Ansätze gibt, die miteinander in Wettstreit liegen, aber zu keiner eindeutigen Antwort führen.
Monate später treffen sich die vier in Madrid wieder. Als Frank Andersen im Prado vor Goyas "Maya" steht, weiß er auch woher ihm die Flamenco-Tänzerin Ana so bekannt vorkam. Die Gesichter beider Frauen sind sich zum verwechseln ähnlich. Handelt es sich dabei lediglich um einen Zufall, um eine Laune der Natur oder war eine Vorfahrin Anas Goya Modell gestanden? Reales und mystisches scheint sich zu vermischen.
Was ist der Sinn des Lebens?
Auch in Maya erweist sich Jostein Gaarder als ein Erzähler, dem es zu gefallen scheint, philosophischen Fragestellungen innerhalb einer Romanhandlung auf den Grund zu gehen. Ihn interessiert das "Wunder des Lebens", und dieses Rätsel des Universums möchte er lösen. Dabei konfrontiert er den Leser mit naturwissenschaftlichen, philosophischen, ökologischen und magischen Evolutionstheorien, die sich einerseits zu widersprechen scheinen, andererseits aber auch ergänzen. Aber nichtsdestotrotz scheinen alle Theorien an ihre Grenzen zu stoßen. Allein die Kraft der Phantasie und der Liebe gibt letztendlich dem Ganzen einen übergeordneten Sinn. (Wibke Garbarukow)

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»'Maya oder das Wunder des Lebens' ist ein literarischer Salto mortale ins Universum, ein Buch über die Evolution.«
Focus