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5 Kundenbewertungen

Jan Weilers KÜHNstes Unterfangen Martin Kühn ist 44, verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt in einer Neubausiedlung nahe München. Er hat sich damit abgefunden, dass er, obwohl ihn alle für brillant halten, bei der Polizei wohl keinen weiteren Karriereschritt mehr machen wird. Dass sein pubertierender Sohn ihm langsam entgleitet. Dass seine rothaarige Nachbarin seine sexuelle Fantasie entfacht, er sich aber niemals trauen würde, fremdzugehen. Dass von seinem Gehalt nach allen Abzügen ein verschwindend geringer Betrag zum Leben bleibt. Eines Tages wird Kühn von einem Kollegen zu einem Tatort…mehr

Produktbeschreibung
Jan Weilers KÜHNstes Unterfangen Martin Kühn ist 44, verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt in einer Neubausiedlung nahe München. Er hat sich damit abgefunden, dass er, obwohl ihn alle für brillant halten, bei der Polizei wohl keinen weiteren Karriereschritt mehr machen wird. Dass sein pubertierender Sohn ihm langsam entgleitet. Dass seine rothaarige Nachbarin seine sexuelle Fantasie entfacht, er sich aber niemals trauen würde, fremdzugehen. Dass von seinem Gehalt nach allen Abzügen ein verschwindend geringer Betrag zum Leben bleibt. Eines Tages wird Kühn von einem Kollegen zu einem Tatort gerufen: Es gibt eine Leiche, Tötungsdelikt, Kühn soll sich sofort auf den Weg machen. Er kann zu Fuß gehen. Das Opfer liegt gleich hinter seinem Garten in der Böschung. Keine 30 Meter von Kühns Gartentor entfernt ... (Laufzeit: 8h 28)

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Autorenporträt
Jan Weiler, 1967 in Düsseldorf geboren, arbeitete zunächst als Texter in der Werbung. Er absolvierte die Deutsche Journalistenschule in München und war viele Jahre Chefredakteur des Süddeutsche Zeitung Magazins. Jan Weiler lebt mit seiner Familie südlich von München. 2003 erschien sein erster Roman »Maria, ihm schmeckt's nicht!«, mit dem er über Nacht zum Bestsellerautor wurde. Mit »Antonio im Wunderland« (2005), »Gibt es einen Fußballgott?« (2006), »In meinem kleinen Land« (2006), »Drachensaat« (2008), »Mein Leben als Mensch« (2009), »Mein neues Leben als Mensch« sowie »Das Buch der 39 Kostbarkeiten« (beide 2011) und »Das Pubertier« (2014) folgten weitere Bestsellertitel, die alle auch im Hörverlag erschienen sind. 2015 folgte der Roman »Kühn hat zu tun«. Außerdem hat Jan Weiler vier Originalhörspiele verfasst: »Liebe Sabine«, »MS Romantik«, »Uwes letzte Chance« und »Das Babyprojekt«. 2010 erschien nach »Hier kommt Max!« sein zweiter Titel für Kinder »Max im Schnee«.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Schafft die Schwedenkrimis aus den Regalen und stoppt die "Tatortisierung der Deutschlandkarte", fordert Gerhard Matzig, denn endlich sei mal wieder ein ganz und gar interessanter Kommissar geschrieben worden, gegen den all die "dreiviertelinteressanten Detektive" einpacken können, einer, der ein bisschen an Marlowe und Maigret erinnert, freut sich der Rezensent. Der Kommissar heißt Kühn und ermittelt in Jan Weilers Krimi-Debüt "Kühn hat zu tun" am Münchener Stadtrand, während ihn die Vorstadthölle in den Wahnsinn treibt, die Weiler mit "Skizzen, die ein ganzes Gemälde sind" heraufbeschwört, berichtet Matzig. Was passiert, ist gar nicht so wichtig, die Handlung ist vertraut genug, verrät der Rezensent. Entscheidend für Matzig ist vielmehr, dass der Krimi einmal mehr zur Literatur gefunden hat.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.03.2015

Das Grauen hinterm Gartencenter
Jan Weiler hat für seinen ersten Krimi eine so hinreißende Ermittlerfigur geschaffen,
dass es keine Rolle spielt, ob „Kühn hat zu tun“ nur eine Genre-Übung ist oder große Literatur
VON GERHARD MATZIG
Die Latte liegt hoch. Womöglich wird sie von Kommissar Maigret gehalten, dem Privatdetektiv Marlowe assistiert. Den einen, den Bourbon trinkenden Schachliebhaber Philip Marlowe hat sich Raymond Chandler ausgedacht: Er ist kein Detektiv, sondern große Literatur. Den anderen, den Bier, Wein, Whisky, Cognac und/oder Pastis trinkenden Pfeifenliebhaber Jules Maigret hat sich Georges Simenon ausgedacht: Er ist sogar noch größere Literatur.
  Weshalb sich nun vor allem eine Frage stellt: Wie groß ist Kühn, der Held von Jan Weilers neuem Buch „Kühn hat zu tun“, das ein Krimi ist, obwohl Roman draufsteht? Abgesehen davon, dass er ein 1,96 Meter großer 44-Jähriger mit schütter werdendem Blondhaar und unvollständiger Morgenerektion ist. Einer, der 25 Berufsjahre bei der Münchner Polizei hinter sich sowie einen Staatsanwalt vor sich hat, der annimmt, dass der Realschulabsolvent Kühn „Yin und Yang nicht von Ernie und Bert unterscheiden“ könne. Einer, der am Stadtrand in der Bizarrerie des überschuldeten Häuschen-im-Grünen-Grauens lebt, „Besoldungsgruppe A 12, Stufe 6, zwei Kinder“. Einer, dessen Tocher sich ein Pony wünscht, was Kühn verzweifeln lässt. Einer, dessen Sohn sich Lonsdale-Shirts anzieht und sich im Übrigen von der örtlichen Neonazibande angezogen fühlt, was Kühn einmal mehr verzweifeln lässt.
  Kühn also, im Grunde dennoch unverzweifelter, aber zunehmend fahriger Leiter der Mordkommission – er „saß auf einem kaputten Stuhl“, auf einem, der zu niedrig ist und sich nicht hochfahren lässt, weil der Hebel dafür abgebrochen ist, „er betrachtete den Stuhl als Metapher für seine Karriere, in der es kaum noch nach oben gehen konnte“. Später heißt es: „Alles überforderte ihn.“ Man mag diesen überforderten Kaputtstuhlbewohner, der im Regen auf seiner Miniaturterrasse in einem kleinen, trocken bleibenden Streifen auf einem per Ratenzahlung gekauften Gartenmöbel hockt und immer wieder vergisst, das Bier in den Kühlschrank zu legen. Der seine Frau nach Kräften liebt und die Ehehölle zwischen Gartencenter, Biotonne und Elternabend seltsam kraftlos zwar, aber doch: hasst. Er liebt es, wenn seine Frau mal nicht pragmatisch ist. Sie ist aber immer pragmatisch, weil der Pragmatismus alles zusammenhält. Am Ende wird ihn diese Frau trösten, die Honda CB 750 Four aus dem Keller aber wird ihn retten. Vorerst. Weiler gelingen wie nebenher großartige Skizzen, die ein ganzes Gemälde sind.
  Reicht das nun, rankingmäßig, für Mankells zuckerkranken Polizisten Kurt Wallander? Oder für jenen einbeinigen Cormoran Strike, den sich J. K. Rowling (unter dem Pseudonym Robert Galbraith) als Privatdetektiv ausgedacht hat? Wo steht Kriminalhauptkommissar Martin Kühn, den sich Jan Weiler – man kann das durchaus mutig, sogar kühn finden – als Hauptfigur ausgedacht hat? Als gäbe es nicht schon zu viele halboriginelle Kommissare sowie dreiviertelinteressante Detektive. Als gäbe es in den Buchhandlungen nicht schon zu viele Regale mit Schweden-Krimis oder Niederbayern-Verbrechen, zu schweigen von der Tatortisierung der Deutschlandkarte an jedem einzelnen TV-Sonntag.
  Nun, Kühn behauptet sich. Er hat Klasse. Vielleicht ist er kein Maigret oder Marlowe, aber einer, für den man sich sehr interessieren mag, für ihn und das Gift der Erde, das immer auch das der Gesellschaft ist. Auch wenn er einen kleinen Dachschaden hat und mehr von dem bizarren Ripper, der am Ende elf Menschen getötet hat, ahnt – als er weiß. Was wiederum mit dem kleinen Dachschaden zu tun hat und dem Krimi, der gut und spannend ist, zum Ende hin etwas zu sehr ins Psychologisierende und Biografistische führt. Aber das ist nicht so wichtig.
  Wichtig ist Kühn. Weiler hat einen starken Kommissar erschaffen, einen, der ein Typ ist und die Stärke hat, einen Krimi zu Literatur werden zu lassen. Mit wenigen Buchstaben und Strichen gelingt das – so wie auch die Zeichnung des Stadtrand-Idylls. In Kühns Fall geht es um einen Serienkiller, einen Mann, wie man ihn von jeder Grillparty und jedem Treffen im Getränkeabholmarkt kennt. Theoretisch. Allein die Vorort-Beschreibung ist grandios: Weiler braucht lediglich ein, zwei Szenarien, um die Hölle vollständig auszumalen. Da sitzt jeder der wenigen Buchstaben, um ein Phänomen letztlich besser zu erklären und in seiner Zweischneidigkeit als Sehnsuchtsort und Hort des Wahnsinns plastischer zu beschreiben, als dies ganzen Bibliotheken der Urbanistik gelingt.
  Wobei die Blumenerde, die Kühn besorgen muss, dann auch direkt zum Abgrund des Verbrechens führt. Ob dafür auch ein ganzes Stadtviertel belastet und verseucht sein muss vom Nazi-Gräuel der Vergangenheit? Das aktuelle Verbrechen ist wie gesagt weniger wichtig als die Figur Kühn, dennoch besitzt die Handlung Tempo und Suspense – am Ende aber ist etwas viel Und-noch-eine-Katastrophe notwendig, um Kühn zu erschüttern und den Plot nochmals zu steigern. Was gar nicht notwendig ist, denn, klar, Weiler hat einen Pageturner geschrieben. Man legt das Buch nicht aus der Hand – bis zum Showdown, bis es endlich heißt: „Dann schoss Steierer ihm ins Herz.“ Dem Serienkiller. Nicht Kühn.
  Weil sich aber Weiler dann doch vor dem Happy Ending fürchtet, muss auch Kühn auf dem Höhepunkt seines Glücks erfahren, dass er sterblich ist. Und wie. Hier dennoch eine dringende Bitte an den Verlag und den Autor: Kühn darf nicht sterben! Man möchte ihn gern gegen ein Dutzend „Tatort“-Kommissare und jede Menge halb- bis dreiviertelinteressante sonstige Polizisten eintauschen. Der Hochgewachsene, der die Niederungen auslotet, hat das Zeug dazu, ein Großer zu sein in seinem kleinen Rand-Leben, das vom Rand deshalb handelt, weil man dort jederzeit aus dem Leben fallen kann. Es ist deshalb egal, ob der Krimi ein Roman oder der Roman ein Krimi ist. Kühn lebt. Das reicht. Er darf nicht sterben, er hat noch zu tun.
Kühn liebt es, wenn seine Frau
mal nicht pragmatisch ist.
Sie ist aber immer pragmatisch
Am Stadtrand ist alles in Ordnung? Kann sein. Oder auch nicht. Im Feld bei München, im Hintergrund der Olympiaturm.
Foto: alessandra.schellnegger
  
  
  
  
  
Jan Weiler: Kühn hat zu tun. Roman. Kindler Verlag,
Reinbek 2015.
320 Seiten, 19,95 Euro. E-Book 16,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
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Ein sehr aktueller Gesellschaftsroman. Felicitas von Lovenberg, Frankfurter Allgemeine Zeitung