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Eine Kneipe in der Hauptstadt Yaounde - der Wirt, sein Hund, die illustre Kundschaft - bilden den Mikrokosmos, der trefflich fur das Ganze steht: das Leben im heutigen Kamerun. Es ist der Hund Mboudjak, der hier erzahlt und neben den aueren Ereignissen - den kleinen Freuden und groen Problemen, neben wirtschaftlichem Niedergang, Politik und Gewalt - findet der denkende Vierbeiner jede Menge Grundsatzliches (und Komisches) zu der Frage: Was ist der Mensch?

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Produktbeschreibung
Eine Kneipe in der Hauptstadt Yaounde - der Wirt, sein Hund, die illustre Kundschaft - bilden den Mikrokosmos, der trefflich fur das Ganze steht: das Leben im heutigen Kamerun. Es ist der Hund Mboudjak, der hier erzahlt und neben den aueren Ereignissen - den kleinen Freuden und groen Problemen, neben wirtschaftlichem Niedergang, Politik und Gewalt - findet der denkende Vierbeiner jede Menge Grundsatzliches (und Komisches) zu der Frage: Was ist der Mensch?

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Autorenporträt
Patrice Nganang (geb. 1979 in Yaoundé) studierte Literaturwissenschaft in Yaoundé, Frankfurt und Berlin. Seit 2000 lebt er in den USA, wo er an der Universität Shippensburg, Pennsylvania als Assistant Professor für Französisch und Deutsch arbeitet. Er ist Autor von Gedichten, Prosa und literaturtheoretischen Arbeiten. Sein Roman Temps de chien wurde 2001 mit dem renommierten >Prix Marguerite Yourcenar< und 2002 mit dem >Grand Prix de la Littérature Africaine<, dem wichtigsten Literaturpreis Afrikas, ausgezeichnet.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.07.2010

Am Napf der Welt

Was der Köter sah: Der aus Kamerun stammende Schriftsteller Patrice Nganang blickt auf die Welt seiner Herkunft aus der aufschlussreichen Perspektive knapp über dem Erdboden.

Wer behauptet eigentlich, dass Hunde "Underdogs" sein müssen? Und wieso gibt es zu dieser Bezeichnung angeblicher Unterlegenheit keinen passenden Gegenbegriff, der auch einmal die Chancen einer solchen Position benennt? Denn ganz gewiss ist es noch längst nicht ausgemacht, dass jeder Hund ein Schwächling und Verlierer sein muss, bloß weil er auf seinen vier Beinen die Welt aus niedrigerer Warte anblickt und begreift. Bodenhaftung ist nicht nur für Welterschließung durch ein feines Riechorgan von Nutzen. Vielleicht gibt eine solche Untersicht dem Hund grundsätzlich Vorteile, da sie auch Einblick in verborgene Tiefenzonen bietet, die unsereins als Oberläufer oder Überblicker nie wirklich durchschaut.

Womöglich muss daher das gängige Gerede vom "Hundeleben" oder eben "Underdog" nur notdürftig kaschieren, wer hier in Wahrheit obenauf ist und das selbsternannte Herrchen nur so lange gewähren lässt, wie dessen Leine es erlaubt. Hundezeiten, schlechte Zeiten? Die Menschenwelt einmal aus Hundeperspektive zu erleben: Das ist vielmehr ein Abenteuer für wahrhaft Verwegene, die nicht nur spielen wollen.

Vor einem Jahrzehnt hat Paul Auster sich daran getraut. Sein unvergesslicher Roman "Timbuktu" wird von einem Hund erzählt, der nach dem frühen Ableben des Herrchens, eines ebenso hoffnungsvollen wie erfolglosen Dichters, durch Abgründe des Mittelstandsamerikas herumstreunt und versucht, den Ort zu finden, der ihm was Besseres als den Tod verspricht. Dabei kommt ihm immer wieder jene strahlende Vision der Hoffnung in den Sinn, die ihm der sterbende Dichter einst ausmalte, ein Paradies auf Erden, eine Stadt des Glücks, die er "Timbuktu" nannte, ganz wie die Oasenstadt in Afrika, die in der Sehnsucht kolonialer Herren lange Zeit als sagenhafter Hort von Pracht und Herrlichkeit gehandelt wurde. Wie als Antwort auf derlei Phantastereien mag es deshalb erscheinen, wenn unterdessen auch ein afrikanischer Autor einen Hund zum Helden und Erzähler macht und ihn von Lebenswirklichkeiten einer modernen Metropole Afrikas aus Untersicht berichten lässt.

"Hundezeiten" spielt in Yaounde, der Hauptstadt Kameruns, und führt uns in ein Viertel namens "Madagascar", wo der Erzähler ganz zu Hause ist. Meist lebt er dort als Kneipenhund in einer anrüchigen Bar, wo sich allabendlich die Halbwelt zum Besäufnis mit den Huren trifft, vorübergehend wird er auch zum Schoßhund, den Frauchen gar in den Frisiersalon mitnimmt, dann fristet er sein Dasein eine Zeit als Straßenköter und durchstreift Elends- sowie Reichenviertel, immer aber ist und bleibt er uns ein treuer Doktor Watson, der aus der Rand- und Zeugenposition das größere Geschehen - Eifersüchteleien und Betrug, Streik und Aufstand, Mord und Totschlag - übermittelt. Tritte steckt er ebenso geduldig weg wie Spott und wie den Hochmut überheblicher Großhunde, die sich für etwas Besseres halten, denn er weiß, dass Groß und Klein stets Ansichtssache sind.

So gibt er uns freimütig seine eigenen Ansichten kund und führt mit gutem Riecher einen ganzen Reigen menschlicher Sonderbarkeiten vor: Da sind der Kneipenwirt mit Hang zu vollbusigen Frauen, der Straßengauner mit dürftigem Gewissen, der Flaschenverkäufer und Müllsammler mit Appetit auf Hundefleisch, und da ist auch der Schriftsteller mit dem Notizbuch, ganz in Schwarz, der die Alltagswirklichkeit des Viertels aufzeichnet und, wie sich zeigt, einen Roman mit Titel "Hundezeiten" längst geschrieben hat.

Mit dieser selbstreflexiven Schleife sind wir schon fast wieder bei Paul Auster. Ansonsten aber bietet uns Patrice Nganang - 1970 in Yaounde geboren, in Deutschland mit einer klugen Arbeit zur Brecht-Forschung promoviert worden und heute in Pennsylvania Literaturwissenschaft lehrend - ein ebenso eigenwilliges wie vitales Bild urbaner Lebenswelten. Nicht nur für Hundefreunde ist es deshalb rundweg erfreulich, dass sein preisgekrönter Roman in der lebendigen Übersetzung von Gudrun und Otto Honke jetzt wieder erhältlich ist.

TOBIAS DÖRING

Patrice Nganang: "Hundezeiten". Roman. Aus dem Französischen von Gudrun und Otto Honke. Peter Hammer Verlag, Wuppertal 2009. 292 S., geb., 19,90 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

In die Perspektive eines Hundes begibt sich Rezensent Tobias Döring mit Patrice Nganangs "Hundezeiten" und macht so nahe über dem Erdboden erstaunliche Entdeckungen. Mit einer hervorragenden Spürnase ausgestattet streift er während der Lektüre durch Yaounde, die Hauptstadt Kameruns und erlebt dort aus dem Blickwinkel eines Kneipenhundes Trinkgelage mit Prostituierten oder wird als Schoßhund einer Dame der besseren Gesellschaft Zeuge kleiner Eifersüchteleien. Wenn der Hund, der auch mal einen Tritt wegstecken muss, schließlich auf einen Schriftsteller trifft, der längst einen Roman mit dem Titel "Hundezeiten" geschrieben hat, fühlt sich der Rezensent durch diese "selbstreflexive Schleife" gar an Paul Auster erinnert. Wieder in Kritikerperspektive angelangt, ist er hocherfreut über dieses eigensinnige, lebendige Bild städtischen Lebens, dem die Übersetzung in nichts nachsteht und rät nicht nur Hundefreunden zu diesem interessanten Perspektivwechsel.

© Perlentaucher Medien GmbH