„Flame“ ist der dritte Band der Reihe von Tillie Cole. Zartbesaitete Leser sollten die Reihe gar nicht erst anfangen, denn neben einem kriminellen Motorradclub, ausgeprägten Gewaltszenen, irregeleiteten Glauben und Sekten, dazu Pädophilie und Machtmissbrauch, ist die Story um den MC keine leichte
Kost.
Die Bände sind in sich abgeschlossen, jedoch läuft die Grundstory weiter, weshalb man die…mehr„Flame“ ist der dritte Band der Reihe von Tillie Cole. Zartbesaitete Leser sollten die Reihe gar nicht erst anfangen, denn neben einem kriminellen Motorradclub, ausgeprägten Gewaltszenen, irregeleiteten Glauben und Sekten, dazu Pädophilie und Machtmissbrauch, ist die Story um den MC keine leichte Kost.
Die Bände sind in sich abgeschlossen, jedoch läuft die Grundstory weiter, weshalb man die Vorgänger kennen sollte. Fans der Serie „Sons of Anarchy“ wird auch diese Buchreihe gefallen.
Der dritte Teil hat mich bisher am meisten berührt, hat unterschiedlichste Emotionen beim Lesen hervorgerufen. So ungeheuerlich, brutal und menschenverachtend, wie hier mit den Protagonisten umgegangen worden ist, so eindringlich und nervenaufreibend hat die Autorin ihren Leidensweg beschrieben. Ich war erschüttert und schockiert beim Lesen und nicht selten wurde mir übel, bei dem Kindesmissbrauch, den Maddie aber auch Flame durchmachen mussten. Es ist ein schmaler Grad und ich kann mir durchaus vorstellen, dass gerade die Geschichte um Flame sehr polarisieren wird. Doch leider könnte es auch eine Story aus dem realen Leben sein.
Der Schreibstil ist, wie in den Vorgängerbänden, modern und flüssig. Auch hier findet sich öfter mal eine Wiederholung, da die Story abwechselnd aus der Sicht von Maddie und Flame erzählt wird. Rückblicke in der Vergangenheit werden meist kursiv abgesetzt, wodurch sie gut zu erkennen sind. Die Charaktere sind gut und lebendig ausgearbeitet, wirken authentisch und realtitätsnah.
Gerade Flame wird in all seinen Facetten dargestellt. Er ist anders, weshalb er in seiner Kindheit eingeflüstert bekommen hat, er hätte böses Blut und die Flammen des Teufels würden in ihm lodern. Eine Kirche, die üble Praktiken ausübt, ein Vater, der ihm an allem die Schuld gibt, dazu ein Junge, der „anders“ ist und es allen eigentlich nur recht machen will, schon ist ein Hades Hangmen geboren, der mit seinen Messern wie kein Zweiter umgeht.
Wir wissen aus den Vorgängerbänden bereits, dass Maddie zu den Verfluchten gehört, dass sie brutalst seit ihrer Kindheit vergewaltigt wurde, was man dann unter „göttliche Teilhabe“ und „Austreibung der Sünden“ verbucht hat. Die Szenen hätten nicht so detailliert sein müssen!
Zwei Menschen, die doch mehr gemeinsam haben, als man anfänglich glaubt und was mich hier besonders beeindruckt hat, war, dass Maddie tatsächlich soviel mutiger und stärker war, als man ihr anfänglich zugetraut hat und das im Grunde sie es ist, die die Geschichte zwischen Flame und ihr vorantreibt.
Natürlich mischt „Neu Zion“ auch wieder mit. Prophet Cain alias Rider merkt, dass in seiner Sekte nicht alles mit rechten Dingen zugeht, aber er ist auch sehr entschlossen, seine Aufgabe zu erfüllen. Das er sich da voll und ganz auf seinen Zwillingsbruder verlassen muss, scheint klar. Ich bin extrem gespannt auf die Fortsetzung, die sich um Rider drehen wird.
Die Handlungsorte sind gut beschrieben, zu jeder Zeit konnte ich sie mir vorstellen, was mich noch besser in die Geschichte hineinfinden lies.
Ich kann das Buch auf jeden Fall weiter empfehlen, denn die Autorin geht sensibel aber forsch die Thematik an, auch wenn das Buch fiktiv ist, ging es mir Nahe und hängt mir immer noch nach. Aber, und das muss hier ganz klar gesagt werden, die Story ist brutal, gewalttätig und Leser mit schwachen Nerven/Magen sollten die Finger davon lassen. Die Autorin weist gleich zu Anfang darauf hin und das finde ich gut.