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Unsichtbar sein. Sehen können, ohne selber gesehen zu werden. Dinge tun, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen: Jeder hat sich das schon einmal gewünscht. Simon Bloch, Mitte vierzig, erhält eine solche Chance. Seinen Lebenstraum - Filmkomponist zu werden - hat er längst beerdigt und sich eingenistet in alltäglicher Routine. Da gelangt er vollkommen unerwartet in den Besitz einer seltsamen Kappe. Als er sie aufsetzt, verschwindet er vor seinen eigenen Augen und spürt "ein Knistern, etwas, was tief in ihm geschah und zugleich auf der Oberfläche, ganz so, als kehre sich alles Verborgene nach außen…mehr

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Produktbeschreibung
Unsichtbar sein. Sehen können, ohne selber gesehen zu werden. Dinge tun, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen: Jeder hat sich das schon einmal gewünscht. Simon Bloch, Mitte vierzig, erhält eine solche Chance. Seinen Lebenstraum - Filmkomponist zu werden - hat er längst beerdigt und sich eingenistet in alltäglicher Routine. Da gelangt er vollkommen unerwartet in den Besitz einer seltsamen Kappe. Als er sie aufsetzt, verschwindet er vor seinen eigenen Augen und spürt "ein Knistern, etwas, was tief in ihm geschah und zugleich auf der Oberfläche, ganz so, als kehre sich alles Verborgene nach außen und alles Äußere nach innen". Blochs Leben gerät aus den Fugen. Zunächst versetzen ihn die neuen Möglichkeiten in einen Rausch. Doch bald werden seine Fragen dringlicher: Wer hat ihm die Tarnkappe zugespielt? Wie funktioniert sie überhaupt? Und: Was macht sie mit ihm? Um das herauszufinden, muss Simon Bloch Dinge tun, die er niemals für möglich gehalten hätte. Markus Orths verleiht einem faszinierenden literarischen Motiv seinen eigenen mitreißenden Sound. Ein Schwindel erregender, wilder Trip ins Nichts: hinein in das, was wir nicht sehen können - oder nicht sehen wollen.

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Autorenporträt
Markus Orths, geboren 1969 in Viersen, studierte Philosophie, Romanistik und Anglistik. Seit zehn Jahren lebt er als Autor in Karlsruhe. Seine Erzählungen und Romane wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem gewann er im Jahr 2000 den open mike der Literaturwerkstatt Berlin, einen der wichtigsten Literaturwettbewerbe für junge Schriftsteller. Neben zahlreichen Stipendien (z.B. dem Aufenthaltsstipendium im Literarischen Colloquium Berlin, dem Heinrich-Heine-Stipendium, dem Literaturstipendium des Landes Baden-Württemberg) erhielt er u.a. den Telekom Austria Preis (Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt 2008), den Förderpreis des Landes NRW und des Marburger Literaturpreises, den Moerser Literaturpreis, den Limburg-Preis, den Sir-Walter-Scott-Preis sowie den Niederrheinischen Literaturpreis. Für seinen Roman DIE TARNKAPPE wurde er zuletzt mit dem Phantastik-Preis der Stadt Wetzlar ausgezeichnet (2011).
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 31.05.2011

Das kann man so nicht sehen

Freiheitsmütze als Dornenkrone: Markus Orths gewährt in seinem Roman "Die Tarnkappe" einem Spießer die Gabe der Unsichtbarkeit. Eine düstere Fabel über Machtgier und Korruption.

Bei der Tötung von Usama Bin Laden sollen Tarnkappenhubschrauber gute Dienste geleistet haben; aber in der Weltliteratur wird der alte Menschheitstraum von der Unsichtbarkeit eher skeptisch betrachtet. Auf Siegfrieds Einsatz als Tarnkappenbomber gegen Brünhild lag letztlich kein Segen; der "Invisible Man" von H. G. Wells endete als größenwahnsinniger Mörder, und im "Star Trek"-Universum kämpfen nur hinterhältige Klingonen und Romulaner nicht mit offenem Visier. Heute ist die Tarnkappentechnik keine Sciencefiction mehr. Physiker arbeiten seit einiger Zeit an Metamaterialien mit negativem Brechungsindex, die das Licht um Hohlkörper herum lenken. Markus Orths erwähnt die Experimente in seinem Roman, aber sie spielen ungefähr dieselbe Rolle wie seine Ausflüge ins Reich der Dan-Brown-Mythologie: "Erklärungen sind die lächerlichsten Zwerge des Geistes." Sein Roman "Die Tarnkappe" ist weder Fantasy-Literatur noch pubertäre Phantasie, sondern eine Kafkasche "Verwandlung" unter der Tarnkappe eines Schauermärchens.

Die abgewetzte Lederkappe, die dem Mittvierziger Simon Bloch in einer Aldi-Tüte zugespielt wird, ist jedenfalls kein futuristisches Metamaterial. Allerdings hat auch das Auslaufmodell die bekannten Nebenwirkungen: Tarnkappentragen verändert Körpergefühl und Selbstbewusstsein und wirkt auf die Dauer tödlich. Dass die Kopfbedeckung wie ein Parasit mit ihrem Träger verwächst und nur unter Schmerzen und Realitätsverlust noch abzulösen ist, ist nur der physische Ausdruck psychischer Abhängigkeit. Wer nicht gesehen wird, existiert nicht mehr. Am Ende ist Blochs Freiheitsmütze eine Dornenkrone, das Fell, das ihm über die Ohren gezogen wird.

Dabei begann alles ganz harmlos realistisch. Nach dem Tod seiner Frau und dem Scheitern seiner Ambitionen als Filmmusikkomponist hat sich der Junggeselle in einem Käfig von Routinen und erkalteter Lebenswut versteckt. In seiner Büroexistenz beantwortet Bloch Beschwerdebriefe von Wutbürgern, in seinem Privatleben ist er ein unscheinbarer Zwangsneurotiker.

Das Wiedersehen mit Gregor wirft Bloch aus der Bahn. Der schrecklich zugerichtete Penner raunt etwas von dunklen Mächten, die hinter ihm her sind, und hinterlässt seinem Jugendfreund sein Danaergeschenk, die mit Blutresten verklebte Tarnkappe. Endlich kann der ohnmächtige Blitzableiter frustrierter Zeitgenossen die Menschen in ihren intimen Momenten erleben, wie ein Gott rächend und wohltätig in ihr Leben eingreifen, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden. Die beglückende Erfahrung von Macht und Freiheit wird für Bloch bald zur Obsession, die Flucht aus der "öden Mittelmäßigkeit" zur Sucht.

Der Einbruch des Grotesken in die Angestelltengesellschaft ist immer eine literarische Gratwanderung. Nicht jeder Gregor ist ein Ungeziefer von kafkaesker Größe, nicht jeder Mann ohne Schatten ein Peter Schlemihl. Orths' Roman ist nicht frei von schiefen Sprachbildern und verunglückten Metaphern. Die einmontierte Geschichte von den drei Jugendfreunden, deren Mutprobe auf dem Friedhof schrecklich aus dem Ruder lief, bietet nur konventionellen Zombie-Grusel, und mit der "Zerstäubung" Blochs am Ende löst sich auch der Roman im Nirwana auf. Sehr viel besser gelungen ist die verstörende Neuinterpretation des alten Unsichtbarkeitstopos: "Die Tarnkappe" ist vor allem ein metaphysischer Thriller über Identitätsdiebstahl und gescheiterte Ausbrüche aus der "Lebensvollzugsanstalt".

Schon in Orths' letztem Roman "Das Zimmermädchen" drang eine quasi unsichtbare Hotelangestellte ins Leben der anderen ein: Die Dienstbotin durchwühlte die Koffer der Gäste, probierte ihre Kleider an und ihre Identitäten aus. In "Die Tarnkappe" spielt der Autor das Motiv jetzt bis zum bitteren Ende durch. Die Unsichtbarkeit macht Bloch zum Herrn über Leben und Tod, aber die "absolute Einseitigkeit" der Begegnungen löst alle moralischen Hemmungen auf und macht ihn schließlich zum leeren, nackten Subjekt, "vollständig bekleckert von nichts". Es ist ja nicht er, der spioniert und lauscht, im Vollgefühl seiner Allmacht belohnt und bestraft: Es ist die Tarnkappe, die ihn von innen und außen her auffrisst. Orths schildert die Eskalation mit viel psychologischem Feingefühl und existentialphilosophischem Ernst und nimmt die großen Fragen doch fast beiläufig auf die Tarnkappe eines spannend und dicht erzählten Abenteuerromans.

Als Kind träumte Orths davon, selbst unsichtbar zu werden; später wollte er wie Bloch Filmkomponist werden. Gute Filmmusik muss unterhalb der Bewusstseinsschwelle bleiben, Stimmungsträger und doch quasi unhörbar im Hintergrund. In diesem Sinne benutzt auch Orths das alte Motiv der Unsichtbarkeit als Begleitmusik für seine Beschreibung von Medien und Mächten, die passive, unbeteiligte Zuschauer zu Tätern machen. Der Spion, der sich unter dem Schutz seiner Tarnkappe kleine Freiheiten und Frechheiten in fremden Wohnungen und öffentlichen Parks herausnimmt, ist kein unschuldiger Beobachter, sondern das verkappte Böse.

MARTIN HALTER

Markus Orths: "Die Tarnkappe". Roman.

Schöffling & Co., Frankfurt 2011. 223 S., geb., 19,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Dem verkappten Bösen begegnet Martin Halter in diesem Thriller metaphysischer Art von Markus Orths. Das bekannte Motiv der Tarnkappe, vom Autor, wie Halter erklärt, nur geringfügig modifiziert zum zwischen Macht und Freiheit einerseits und Zwang andererseits changierenden Accessoire, taugt offenbar noch immer gut zur Verstörung des Lesers. Obgleich Halter um die Gefahren des fantastischen Genres weiß, wenn das Groteske den Büroalltag kafkaesk unterwandert - hier gelingt's. Eine spannende und dicht gemachte Revision des Unsichtbarkeitstopos, die Halter gefällt, um das Gruseln zu lernen.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Die Tarnkappe (...) besitzt eine (...) raffinierte Dramaturgie und ist brillant erzählt. Dieses Buch kann man erst weglegen, wenn man (...) die letzte Seite verschlungen hat.« Matthias Kehle, Badische Neueste Nachrichten »Höchst spannend. ... Packende Geschichte zwischen Grusel und Groteske.« Kirsten Voigt, SWR 2 »Orths schildert mit psychologischem Feingefühl und existentialphilosophischem Ernst und nimmt die großen Fragen doch fast beiläufig auf die Tarnkappe eines spannend und dicht erzählten Abenteuerromans.« Martin Halter, Frankfurter Allgemeine Zeitung »Markus Orths beginnt diesen Roman heiter und leicht, um ihn dann in ebenso überraschender wie bedrückender Düsternis zu beenden.« Manuela Reichart, Deutschlandradio Kultur »Geschickt mischt der Autor hier Grusel- und Horrorelemente, Abenteuer- und Entwicklungsroman, Schauer- und Sehnsuchtsgeschichte, eine Geschichte zum Erstarren!« Oliver Seppelfricke, Deutschlandfunk »Ein kafkaesker Thriller.« Martin Halter, Tagesanzeiger »Ein bisschen Stephen King.« Echo. Das Stadtmagazin »Die Tarnkappe ist ein rasanter und atemloser Roman, der sich irgendwo zwischen Stephen Kings morbidem Humor und Bret Easton Ellis' brutalem Fatalismus bewegt (...).« Cineastentreff »Eine spannende Geschichte, die zum bösen Horrortrip wird. (...) Ein fesselndes Buch.« Thomas Becker, Westdeutsche Allgemeine Zeitung »Ein haarsträubender Trip.« Matthias Kussmann, SWR 2 »Markus Orths (gelingt) etwas, das viele Autoren vergeblich versuchen. Die Tarnkappe ist ein Buch, dessen Wirkung auch noch lange nach der Lektüre anhält« Katharina Peralta, Am Erker »Psychogrusel vom Feinsten.« Freundin »Ein ganz neues Genre betritt (...) Markus Orths mit diesem Text, der irgendwo zwischen romantischem Märchen und existential-philosophischem Krimi spielt. (...) Orths erzählt originell und rasant.« Andrea Gerk, NDR Kultur »So wie besagte Kappe sich auf Simons Kopf festsaugt und von ihm Besitz ergreift, so zieht auch Orths' Geschichte den Leser immer stärker in ihren Bann.« Dierk Wolters, Frankfurter Neue Presse »Dieser philosophische Roman beschreibt die Gesellschaft als große Maskerade und behandelt die Themen Macht und Identität auf anregende, unterhaltsame Weise.« Thomas Schindler, ARD-Morgenmagazin »Eine schaurig-schöne Story mit leicht philosophischem Touch.« Cosmopolitan »Orths hat sich mit jedem neuen Buch gesteigert, Die Tarnkappe ist wahrscheinlich sein bestes. Vor allem aber ist es sein spannendstes.« Badische Neueste Nachrichten »Atemberaubend. (...) Spannend und stilsicher.« Nürnberger Presse »Die Tarnkappe liest sich mal wie ein Krimi, mal wie eine Komödie, wieder steht eine Figur im Mittelpunkt, die sich zwischen Normalität und Wahn bewegt.« Neue Westfälische »Mit leichter Hand erzählt Markus Orths von schweren, schaurigen Dingen. Als Leser verschlingt man diese (...) Geschichte, deren Motive einen weiter unsichtbar verfolgen.« Nürnberger Nachrichten »Schrecklich gut!« WIENERIN »Spannend erzählt.« Alf Mentzer, HR 2 Kultur »Orths hat eine gleichzeitig packende und psychologisierende Geschichte über Schuld und über deren späte Erkenntnis vorgelegt. Ungewöhnlich und lesenswert.« Thomas Völkner, Hamburger Lokalradio…mehr