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Uwe Gerig gehört zu den wenigen Journalisten seines Jahrganges, die die Auswirkungen der Teilung Deutschlands beruflich in Ost und West verfolgen konnten. Der Autor beschreibt, wie er 1968 wegen einer abfälligen Äußerung über einen DDR-Funktionär denunziert, aus dem Journalistenverband ausgeschlossen und dann mit fünf Jahren Berufsverbot bestraft wurde. Gleichzeitig observierte ihn der Staatssicherheitsdienst durch vier IM (Inoffizielle Mitarbeiter) und legte Akten unter dem Codewort "Reporter" über ihn an. Von dieser Beschattung, der Post-und Telefonkontrolle, ahnte Gerig zwar etwas, doch…mehr

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Produktbeschreibung
Uwe Gerig gehört zu den wenigen Journalisten seines Jahrganges, die die Auswirkungen der Teilung Deutschlands beruflich in Ost und West verfolgen konnten. Der Autor beschreibt, wie er 1968 wegen einer abfälligen Äußerung über einen DDR-Funktionär denunziert, aus dem Journalistenverband ausgeschlossen und dann mit fünf Jahren Berufsverbot bestraft wurde. Gleichzeitig observierte ihn der Staatssicherheitsdienst durch vier IM (Inoffizielle Mitarbeiter) und legte Akten unter dem Codewort "Reporter" über ihn an. Von dieser Beschattung, der Post-und Telefonkontrolle, ahnte Gerig zwar etwas, doch erst die nach dem Untergang der DDR zugänglichen Dokumente bewiesen das ganze Ausmaß der Bespitzelung. Im Buch werden zahlreiche dieser Dokumente veröffentlicht. 1976 sollte der Journalist, inzwischen arbeitete er als Reporter für die größte Illustrierte der DDR, selbst vom Staatssicherheitsdienst als Spitzel angeworben werden. Mit welcher List er sich diesem Versuch entziehen konnte, beschreibt der Autor sehr ausführlich im Buch. Sieben Jahre später, im Herbst 1983, flüchtete Gerig mit seiner Frau aus der DDR. Der Staatssicherheitsdienst hatte trotz andauernder Beobachtung die Fluchtvorbereitungen nicht bemerkt und reagierte hilflos, wie die von Gerig im Buch veröffentlichten Dokumente beweisen. Dass es ihm mit Bluff und Drohungen gelang, seine erwachsene Tochter innerhalb von drei Monaten nach der eigenen Flucht aus den Fängen des Staatssicherheitsdienstes freizupressen, beschreibt der Autor im Buch nicht ohne Schadenfreude.

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Autorenporträt
ist Journalist. Bis 1983 war er in der DDR Reporter bei der größten Illustrierten (NBI) als Reporter tätig, dann flüchtete er mit seiner Familie nach Frankfurt/Main. Dort veröffentlichte er mehrere Bücher über die deutsche Teilung und gestaltete mit seinen Bildern 1986 die offizielle Fotoausstellung der Bundesregierung zum 25. Jahrestag des Mauerbaus. Nach dem Untergang der DDR gründete Gerig mit seiner Frau Ruth einen eigenen Regionalverlag und gab mehr als 70 touristische Bücher über verschiedene Regionen in Ostdeutschland heraus. Gerig lebt jetzt im Harz.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 14.12.2009

Die Stasi und ein bisschen Schadenfreude
Eine sehr persönliche Abrechnung eines einstigen „Republikflüchtlings” mit dem DDR-Staat
Der spröde Titel schreckt den interessierten Leser fast ein wenig ab – was schade wäre. „Die Stasi nannte mich Reporter”, betitelte der Journalist und Fotograf Uwe Gerig sein autobiographisches Buch, in dem er seine Karriere in Ost- wie Westdeutschland aufarbeitet. Das klingt irgendwie nach einer typischen Opfergeschichte, die vielleicht erschüttern könnte oder zumindest nachdenklich stimmt. Tatsächlich ist Gerigs Buch das glatte Gegenteil: eine Mischung aus Roadmovie und Lebensgeschichte wie aus dem Kuriositätenkabinett, spritzig erzählt in der Ich-Form, zuweilen etwas selbstbeweihräuchernd und schadenfroh. Wenn der Autor von seiner erfolgreichen Flucht aus der DDR erzählt, wirkt das, als habe er sich beim Verfassen geradezu die Hände gerieben vor Jubel über seinen individuellen Weg.
Das Flucht-Kapitel, das auch im chronologischen Verlauf des Buches vorkommt, stellt Gering – einem Leitgedanken gleich – zusätzlich an den Anfang. Bevor es mit dem Flugzeug nach Jugoslawien und von dort aus über Österreich in die Bundesrepublik ging, wurden seine Frau und er am Flughafen in der DDR kontrolliert. „Was der Uniformierte nicht ahnen konnte, wusste nur ich: Genosse, du wirst der letzte gewesen sein, der in dieser DDR meinen Ausweis kontrolliert hat.” Ob die Flucht glückt, lässt der Autor – dem Cliffhanger einer Fernsehseifenoper ähnlich – vorerst offen. Und fängt danach erst einmal am Anfang seines Lebens an: die Kindheit mitsamt einer rührenden Episode über die erste Schokolade nach dem Krieg, eine Jugend in der DDR mit heimlichem Rolling-Stones-Hören, schließlich ein Journalistikstudium mit Prüfungen über sowjetische Pressegeschichte und ein trostloser Reporterjob bei einer SED-Gazette in Erfurt. Eine abfällige Bemerkung über den Partei-Granden Gerhart Eisler nach dessen Tod („das Rumpelstilzchen”) führte zum Ende der Zeitungskarriere, zu einem Quasi-Berufsverbot und einem kuriosen Broterwerb als Fotograf von Blumen.
Durch glückliche Umstände gelang jedoch der Wiedereinstieg. Gerig wurde Fotoreporter der Berliner Illustrierten mit vielen Reisen, zuweilen durchaus auch mit Privilegien im DDR-Staat. Dennoch wurde er, wie Dokumente belegen, von der Stasi observiert. Doch das alles ist nur schmückendes Beiwerk einer autobiographischen Schilderung, die gänzlich auf den späteren Triumph der Republikflucht angelegt ist.
Genussvoll stellt der Autor dar, wie er mit seiner Frau während einer Jugoslawienreise ausbüxt, nach Westdeutschland gelangt und mit einem großen Bluff die Ausreise der zurückgebliebenen Tochter in die Wege leitet: mit fingierten Telefonaten, die von der Stasi mitgeschnitten werden sollten, um die angebliche Ahnungslosigkeit der Tochter über die Flucht zu belegen; im Wissen, dass ein Telefonat mit der Tochter abgehört wird, sprach Gerig etwa über eine angebliche Artikelserie für ein westdeutsches Politmagazin, in dem sein eigener Fall eine Rolle spielt.
Katz-und-Maus-Spiel
So wurde die „Familienzusammen-
führung” bewilligt, Gerig kommentiert den Erfolg so: „Hatten wir die Staatssicherheit ausgetrickst? Wir hatten mit dem Teufel gepokert. Und der angeblich
allmächtige Staatssicherheitsdienst hatte den anonym ausgefochtenen Kampf
nach wenigen Wochen verloren.” Das ist pure Schadenfreude. Darum scheint es Gerig hauptsächlich zu gehen – um sein Katz-und-Maus-Spiel mit dem DDR-Staat. Die journalistische Tätigkeit
im Westen und die weiteren priva-
ten Schilderungen, die mit der Wende
enden, werden da eindeutig zur Neben-
sache.
Einen weiteren Triumph hat sich Gerig für den Schluss des Buches aufgehoben. Einer der vier Stasi-IM, die auf ihn angesetzt waren, konnte nach der Wende beim Berliner Kurier als Sportredakteur unterkommen. Gerig gelang es, ihn zu enttarnen – ein Fall, der Ende 2008 durch die Medien ging. Das Arbeitsverhältnis hat die Zeitung mittlerweile beendet.
„Unzählige nicht enttarnte Spitzel
leben noch immer unter uns”, schreibt der Autor. „Stasispitzel sind auch in
die frei gewählten Parlamente einge-
zogen. Das alles sind traurige Tatsachen im Jahre 2009, dem zwanzigsten Jahr nach dem Fall der Mauer und dem Ende der DDR-Diktatur.” Das, so wird nun endgültig klar, ist Gerigs Motivation
für sein Buch. Und eine Erklärung dafür, warum er jeden noch so kleinen Triumph über das System so schadenfroh aus-
kostet. JOHANN OSEL
UWE GERIG: Die Stasi nannte mich „Reporter” – Journalist in Ost + West. Eine merkwürdige Karriere im geteilten Deutschland. Books on Demand, 2009. 496 Seiten, 29,80 Euro.
Die Bilder der rollenden Emmauskirche gingen um die Welt: Im Oktober 2007 wurde das Gotteshaus von Heuersdorf ins zwölf Kilometer entfernte Borna bei Leipzig versetzt. Die sächsische Gemeinde, die dem Braunkohletagebau weichen musste, wird in „Geschichte und Abschied eines mitteldeutschen Dorfes” (Herausgeber: Pro Leipzig) sehr informativ mit vielen lesenswerten und spannenden Details vorgestellt (240 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen, 22 Euro). hsm
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Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Dafür dass sich DDR-Alltagsgeschichte am ehesten in Biografien wiederfindet, ist dieser Band laut Karl Wilhelm Fricke ein gutes Beispiel. Die seltsame Geschichte des Bild-Reporters Uwe Gierig, erzählt von ihm selbst, konfrontiert Fricke mit einer Sozialisation im Arbeiter- und Bauernstaat, mit einer ausgebremsten Journalisten-Karriere, mit politischen Enttäuschungen und Tristesse. Meinungsfreudig, bisweilen "schnoddrig" verfasste Lektüre gegen DDR-Nostalgie, freut sich Fricke.

© Perlentaucher Medien GmbH