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Der dänische Philosoph Sören Kierkegaard, der entscheidend das Denken des 20. Jahrhunderts beeinflusste, war eine schillernde Figur. Zeit seines Lebens spielte er mit dem Gedanken, mit einem autobiographisch gefärbten Roman die Kopenhagener Gesellschaft zu schockieren. Nun inspirierte dieses nie vollendete Projekt den Schriftsteller Klaas Huizing zu einem klugen, herrlich doppelbödigen und unterhaltenden Stück Literatur über Erotik, Eitelkeit und messerscharfe Ironie. Zwei Herren lustwandeln an den Gestaden des Paradieses und plaudern in gepflegtem Ton. Sie lassen es an geistreichen…mehr

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Produktbeschreibung
Der dänische Philosoph Sören Kierkegaard, der entscheidend das Denken des 20. Jahrhunderts beeinflusste, war eine schillernde Figur. Zeit seines Lebens spielte er mit dem Gedanken, mit einem autobiographisch gefärbten Roman die Kopenhagener Gesellschaft zu schockieren. Nun inspirierte dieses nie vollendete Projekt den Schriftsteller Klaas Huizing zu einem klugen, herrlich doppelbödigen und unterhaltenden Stück Literatur über Erotik, Eitelkeit und messerscharfe Ironie. Zwei Herren lustwandeln an den Gestaden des Paradieses und plaudern in gepflegtem Ton. Sie lassen es an geistreichen Komplimenten füreinander nicht fehlen und insbesondere Thomas, einst im irdischen Dasein ein hochangesehener Literat, beklagt die himmlische Durchschnittsware, mit der man sich abgeben muss. Sören, empfindsam und stets in raffinierter Toilette, gesteht, dass er an einer Romanbiographie arbeitet. Thomas, erfahrener Wortkünstler, bietet seine Hilfe an. In langen Gesprächen taucht Sören in seine kurze intensive Erdengeschichte ein, erzählt von der erdrückenden Welt seiner dänischen Familie, aus der er einst auszubrechen versuchte. Als Dandy wurde er stadtbekannt. Aber konnte er sich aus dem Kokon des protestantischen Puritanismus befreien, erotische Gefühle und körperliche Lust nie wirklich auskosten. Alles geriet zur Inszenierung bis hin zu seinem frühen irdischen Tod.

Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.

Autorenporträt
Dr. Dr. Klaas Huizing, geb. 1958, ist Professor für Systematische Theologie und theologische Gegenwartsfragen an der Universität Würzburg. Er ist einer der produktivsten Theologen der Gegenwart. Neben zahlreichen theologischen Publikationen hat er mehrere Romane veröffentlicht, die weite, auch internationale Verbreitung fanden. 2003/2004 erhielt er das Jahresstipendium im Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 14.05.2003

Die schmalen Füße und die Taten der Liebe
In Klaas Huizings Kierkegaard-Roman wird der Philosoph zum Dandy
Sören Kierkegaard hat behauptet, ein Fluch liege auf seiner Familie. Worin dieser Fluch bestehe, hat er verschwiegen. Sein Leben stand unter dem Einfluss von Ereignissen, die bis heute dunkel bleiben, und die Spekulationen darüber, was den dänischen Philosophen und Schriftsteller umgetrieben haben könnte, gehen weit auseinander. Einige Interpreten mutmaßen, der Vater habe als Hirtenjunge auf Jütland Gott verflucht. Andere machen den Umstand namhaft, dass der Vater sich mit seinem Dienstmädchen einließ, ehe das Trauerjahr für seine Frau vorüber war; fünf Monate vor der Geburt des ersten Kindes musste er erneut heiraten. Wieder andere sehen den Grund für den Familienfluch darin, dass sich Kierkegaards Vater beim dänischen Staatsbankrott 1813 auf Kosten anderer bereichert habe.
Klaas Huizing hängt in seinem biografischen Roman „Der letzte Dandy” dem alten Kierkegaard gleich zwei Vergehen an: die Gotteslästerung auf Jütland und die ungebührliche Liaison mit dem Dienstmädchen. Mit spürbarer Begeisterung für den Philosophen, dem er die Schöpfung „einer der schönsten philosophischen Moden des zwanzigsten Jahrhunderts” bescheinigt (gemeint ist der Existentialismus), erzählt er von den entscheidenden Abschnitten in Kierkegaards Leben. Vor allem die Verlobung mit Regine Olsen, die er nach zwei Monaten Gewissenskämpfen sitzen ließ, bekommt viel Platz eingeräumt, wie auch der mit harten Bandagen geführte Streit Kierkegaards mit der Kopenhagener Satirezeitschreift „Corsar”.
Es ist eine Biografie in Schlaglichtern, die das Drama sucht und die Entwicklung von Kierkegaards Denken andeutet, ohne sie erklären zu wollen. Aus Kierkegaard wird dann auch ein „Dandy”, der stadtbekannt und extravagant gekleidet durch Kopenhagen flaniert. Dass er der „letzte Dandy” sein soll, obwohl er starb, bevor der vielleicht bekannteste aller Dandys, Oscar Wilde, die Bühne betreten hatte, klingt gut, ohne Sinn zu ergeben.
Zwischen Pisa und Kopenhagen
So oder so: Den Dandy, den Huizing aus Kierkegaard machen will, wird ihm kein Leser abnehmen. Sein Roman steckt voller Behauptungen über Witz und Charme des Protagonisten, ohne dass wir ihn auch nur einmal witzig oder charmant erleben. Spärliche, allzu stilisierte Gesellschaftsszenen sollen die Figur über sich hinauswachsen lassen, doch ohne Erfolg. Kierkegaard bleibt klein. Er ist ein nie eingelöstes Versprechen.
Anstatt seinen Helden in Aktion zu zeigen, lässt sich Huizing in Reflexionen aus, die er vor allem in den Teilen des Romans anbringt, die sich nicht direkt mit Kierkegaards Leben befassen; denn „Der letzte Dandy” besteht aus drei sich abwechselnden Textsorten. Kierkegaard ist tot, befindet sich auf einem Spaziergang im Himmel und erzählt seinem Begleiter Thomas Mann sein Leben. Wechselnd zwischen dem Geplauder im Jenseits und der Erzählung vom ehemaligen Diesseits streut Huizing am Ende jedes Gesprächs zwischen Kierkegaard und Mann eine Glosse ein, die vorgeblich aus Kierkegaards Feder stammen. In ihnen macht er sich über Motivationstrainer, DFG-Anträge und die Pisa-Studie lustig. Die Stücke geben sich ironisch und besitzen doch viel zu wenig Ironie, um erträglich zu sein.
Während die biographische Erzählung zu sehr zum Bonmot neigt, leiden Gespräche und Glossen unter einem albernen Ton, der oft genug belehren will und sich zu einem großen Teil aus Anspielungen auf Werke Kierkegaards, Manns und anderer „Großer” speist. Auch das ist zu viel und entlastet Huizing nicht davon, selber gute Ideen zu haben. Thomas Mann als netten, schwulen Onkel zu erleben („Du hast herrlich schmale Füße mit einer sehr zarten Hornhaut”), der als aufgelockerter Aschenbach seinem Schützling mit forschen Fragen zu Leibe rückt, ist auch kein Vergnügen.
Kann der Leser aus Huizings Roman etwas über Kierkegaards Philosophie lernen? Er kann, ein klein wenig über das ästhetische Stadium, über das ethische auch nicht sehr viel, über den Begriff der Wiederholung schon mehr: „Die Wiederholung ist eine Umschreibung für die christliche Freiheit, lieber Tommy,” hören wir aus Sörens Mund. „Platon hatte noch geglaubt, die Menschen müssten sich an ihrem irdischen Leben an die himmlische Wahl ihres Lebensloses erinnern. Wir Christen aber sind nicht festgelegt, sondern können Lebensentwürfe machen und müssen in jeder Entscheidung diesen Entwurf wiederholen, bestätigend oder korrigierend. Und die Taten der Liebe wiederholen im pointierten Sinn einen Lebensentwurf, der uns in seinem Gelingen von Jesus vorgelebt worden ist.”
Man wünscht sich, dass Huizing öfter so gut geschrieben hätte. Dann hätte er schöner an seinen Helden erinnert, als es ihm in „Der letzte Dandy” gelungen ist.
KAI MARTIN WIEGANDT
KLAAS HUIZING: Der letzte Dandy. Roman. Verlag Albrecht Knaus, München 2003. 224 Seiten, 19,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Schlicht und einfach "unerträglich" sei dieses Buch. So kurz, so knapp, so eindeutig das Urteil des Rezensenten mit dem Kürzel "W.L.". Im trüben Grenzgebiet von Fakt und Fiktion angesiedelt, ohne neue Erkenntnisse zu Sören Kierkegaard, um den es geht, aber an Senf, der zu allem möglichen gegeben werden muss ("von PISA bis McKinsey"), nicht sparend. Gerahmt ist das ganze durch ein Gespräch zwischen Thomas "Tommy" Mann und Kierkegaard. Klaus Huizing war dabei - und der Rezensent ergreift die Flucht.

© Perlentaucher Medien GmbH