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Während in den Armenvierteln von Neapel ein stiller Tod seine unschuldigen Opfer sucht, geschehen in Rom brutale Morde. Der römische Comissario Bariello muss feststellen, dass er gegen die Verantwortlichen und ihre Netzwerke kaum ankommt. Erst als er dem neapolitanischen Weihbischof Montebello begegnet, der einer archäologischen Sensation und einem kirchengeschichtlichen Skandal auf der Spur ist, lichtet sich der Nebel. Doch je klarer sie beide sehen, umso apokalyptischer erscheint das Ausmaß der Bedrohung.
Ein tödlicher Verkehrsunfall in Rom ruft Commissario Bariello auf den Plan, und ein
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Produktbeschreibung
Während in den Armenvierteln von Neapel ein stiller Tod seine unschuldigen Opfer sucht, geschehen in Rom brutale Morde. Der römische Comissario Bariello muss feststellen, dass er gegen die Verantwortlichen und ihre Netzwerke kaum ankommt. Erst als er dem neapolitanischen Weihbischof Montebello begegnet, der einer archäologischen Sensation und einem kirchengeschichtlichen Skandal auf der Spur ist, lichtet sich der Nebel. Doch je klarer sie beide sehen, umso apokalyptischer erscheint das Ausmaß der Bedrohung.

Ein tödlicher Verkehrsunfall in Rom ruft Commissario Bariello auf den Plan, und ein geheimnisvoller Brief im Bistumsarchiv von Neapel lässt Weihbischof Montebello eine archäologische Sensation und einen kirchlichen Skandal erahnen. Die Spuren, die sie verfolgen, führen sie auf die dunkelsten Seiten Italiens. Sie müssen erkennen, dass sie die Interessen ebenso mächtiger wie skrupelloser Kreise gewaltig stören.
Als sich ihre Wege kreuzen und sie zusammenarbeiten, stoßen sie auf eine Verschwörung aus Camorra, Kirche und Kapital. Die meisten Opfer finden sich in den Armenvierteln Neapels, wo in unmittelbarer Nähe zu Kunst, Schönheit und tiefer Frömmigkeit brutale Verbrechen geschehen. Doch dann erkennen Bariello und Montebello, dass die wahre Apokalypse erst noch bevorsteht. So beginnt, noch ehe die Neapolitaner das Blutwunder ihres Stadtheiligen San Gennaro erflehen können, das Blut ganz anderer zu fließen.
Autorenporträt
Stefan von der Lahr, geboren 1958, ist promovierter Althistoriker und arbeitet seit über einem Vierteljahrhundert als Lektor im Verlag C.H.Beck. 2015 erschien sein Kriminalroman "Das Grab der Jungfrau".
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.05.2019

Blutwunder tut gut
Stefan von der Lahr feiert das "Hochamt in Neapel"

Auf diese Idee musste erst einmal jemand kommen - dass Johann Joachim Winckelmann, der deutsche Säulenheilige der Altertumswissenschaften, in eine Intrige verstrickt gewesen wäre, die einen neapolitanischen Bischof auf den Papstthron hätte bringen sollen - mit Hilfe der Kaiserin Maria Theresia in Wien, der als Gegenleistung der gläserne Sarg Alexanders des Großen samt Inhalt zugesagt war. Jene geheime Mission nämlich wäre der eigentliche Zweck von Winckelmanns letzter Reise gewesen, die auf dem Rückweg mit seiner Ermordung in Triest am 8. Juni 1768 endete.

Und das ist nur der eine, der historische Teil von Stefan von der Lahrs Kriminalroman, der den neuen Weihbischof von Neapel, Gian Carlo Montebello, und seine Helfer in Alarm versetzt. Schließlich geht es darum, das Bekanntwerden eines frühen Skandals der katholischen Kirche zu verhindern. Und ein bisschen auch darum, die Überreste des makedonischen Schlachtenlenkers, die angeblich an einem heiligen Ort in Neapel ruhen, als Erste zu finden.

Der andere, brandaktuelle Teil zieht das Netz von Machenschaften global agierender Verbrecher immer enger, denen in Rom der Commissario Vincenzo Bariello auf die Spur kommt. Es beginnt mit dem Unfalltod eines Zollbeamten, der sich ziemlich zügig als Mord herausstellt, verübt von einem Mitglied der Camorra. Die Ermittlungen führen zu Firmen, die sich vorgeblich weltweit agierendem Gutmenschentum widmen oder auch der Entsorgung von radioaktiv verseuchtem Schrott medizinischer Geräte. Die unterschiedlichen Jagden beginnen, voneinander getrennt, in Neapel und Rom.

Und mehr sei hier nicht verraten über diesen rasant konstruierten und mit brisantem Stoff aufgeladenen Roman. Dass Bildung nicht vor der Phantasie für kriminelle Energie schützt, dass geschichtliche Kenntnisse, der Vergangenheit wie der Gegenwart, die Imagination im Gegenteil erst so richtig in Fahrt bringen, beweist Stefan von der Lahr. In eleganter Sprache und perfektem Spannungsaufbau lässt der Althistoriker, der seit vielen Jahren als Lektor im Verlag C. H. Beck arbeitet, die skrupellosen Manipulationen und Tötungsmanöver, die zum Tagesgeschäft gehören, in seinen kühlen Beschreibungen regelrecht greifbar werden. Mehr noch, von der Lahr entwirft, schon schrecklich plausibel, ein Szenario der perversen Regeln asymmetrischer Kriegsführung in unserer Gegenwart, zu deren Opfern die Schwächsten werden, wie die Menschen in den Armenvierteln Neapels.

Den Leser erwartet kein moralischer Grundkurs über die langlebige, ungute Allianz von Mafia, katholischer Kirche und Kapital. Sondern ein literarisches Vergnügen, bei dem er es mit beherzten Akteuren in Neapel und Rom zu tun hat, die endlich zueinanderfinden. In Neapel zickt zunächst ein spanischer Dominikanermönch, sozusagen das Vorzimmer des mutigen Weihbischofs, eine neugierige amerikanische Archivarin an, und in Rom sammelt der Kommissar Bariello seine gemischte Hilfstruppe. Gemeinsam marschieren sie gegen das Böse. Über allem liegt ein Hauch von Dan Brown, nicht zuletzt wegen der ausgemalten Katastrophendimension. Vor allem aber, weil Stefan von der Lahr seine bildschönen Exkurse in die Kultur- und Kunstgeschichte spielend einflicht.

So steht (nicht ganz) am Ende, nachdem schon sehr viel anderes Blut fließen musste, das "Hochamt in Neapel", dass zu Ehren des Stadtpatrons San Gennaro abgehalten am 19. September, im Dom zelebriert wird vom Weihbischof Montebello. Das Blut des Märtyrers Januarius, aufgefangen in einer gläsernen Phiole, verflüssigt sich da, als gutes Omen für die leidende Stadt. Oder eben nicht. Ob der erlösende Ruf "Liquefazione!" erschallt, heizt die Spannung weiter auf. Außerdem müssen ja auch noch irgendwo die Knochen Alexanders sein. Und weil der Autor so hart an der Wahrscheinlichkeit entlang arbeitet, macht die bekannte Abstandsformel über "Fakten und Fiktionen" am Schluss für einmal wirklich Sinn.

ROSE-MARIA GROPP

Stefan von der Lahr: "Hochamt in Neapel". Kriminalroman.

C. H. Beck Verlag,

München 2019.

365 S., br., 19,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Der perfekte Urlaubsbegleiter. Eine spannende Mischung aus Kulturgeschichte, Kirchenintrige und Mafiathriller, geheimnisvolle Logen, skrupellose Geschäftemacher, Blutwunder und Märtyrergeschichten inclusive."
SWR1, Silke Arning

"Sehr unterhaltsam, gebildet, spannend."
Hessische Allgemeine, Harald Loch

"Gutmenschen, Kleriker und Geldscheffler verstricken sich in Stefan von der Lahrs Krimi 'Hochamt in Neapel' in aktuelle, aber auch historische Intrigen - wie bei Dan Brown, nur viel intelligenter."
faz.net, Rose-Maria Gropp
"Ein lesenswerter Thriller mit einer gehörigen Portion Realismus."
Mannheimer Morgen

"Rasant konstruierter und mit brisantem Stoff aufgeladener Roman"
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Rose-Maria Gropp

"Ein starkes Stück Literatur."
Münchner Merkur, Harald Hettich

"Exquisiter Krimistoff auf höchstemNiveau- Dan Brown kann in München in die Lehre gehen. Chapeau!"
kommbuch, Johannes Fischer

"Verbindet historisch kenntnisreiche Spekulationen mit hochaktuellen politischen Debatten."
Süddeutsche Zeitung Extra

"Ein überaus lesenswerter Roman."
Sächsische Zeitung, Rainer Rönsch

"Er hat etwas von Dan Brown (...) ohne dessen große Verschwörungen und ohne seine Ortsbeschreibungen, die wie aus Reiseführern abgeschrieben klingen."
Kurier Wien, Peter Pisa