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Die Bettelorden der Franziskaner und Dominikaner sahen sich ab 1250 gezwungen, ihre Existenz und ihre Aktivitäten in Predigt und Theologie zu rechtfertigen. Konservative Kreise im französischen Klerus und unter den Professoren der Universität Paris nahmen daran Anstoß, dass die Mendikanten, anders als die herkömmlichen Monasterien, Seelsorgsaufgaben übernahmen, die über den Rahmen der Pfarreien und Diözesen hinausgingen. Daraus entwickelte sich ein Konflikt zwischen der lokalen Jurisdiktion der Bischöfe und der universalen Rechtsgewalt des Papstes. Schauplatz dieser Auseinandersetzungen war…mehr

Produktbeschreibung
Die Bettelorden der Franziskaner und Dominikaner sahen sich ab 1250 gezwungen, ihre Existenz und ihre Aktivitäten in Predigt und Theologie zu rechtfertigen. Konservative Kreise im französischen Klerus und unter den Professoren der Universität Paris nahmen daran Anstoß, dass die Mendikanten, anders als die herkömmlichen Monasterien, Seelsorgsaufgaben übernahmen, die über den Rahmen der Pfarreien und Diözesen hinausgingen. Daraus entwickelte sich ein Konflikt zwischen der lokalen Jurisdiktion der Bischöfe und der universalen Rechtsgewalt des Papstes. Schauplatz dieser Auseinandersetzungen war die Universität Paris, an der unterdessen Franziskaner und Dominikaner Lehrstühle erlangt hatten, deren Rechtmäßigkeit von den Konkurrenten bestritten wurde. Grund für diesen heftigen Streit war, dass man es als unerhörte Neuerung empfand, dass Ordensleute an öffentlichen Institutionen lehrten. Mit dem traditionellen Mönchtum schien das unvereinbar zu sein. In diesen auf hohem intellektuellen Niveau ausgefochtenen Kontroversen spielte der 1252 von Köln nach Paris berufene Thomas von Aquin eine herausragende Rolle, die in der hier vorgestellten Studie im einzelnen untersucht wird. Das zentrale Dokument ist die vom Autor analysierte Schrift des Aquinaten Contra impugnantes (1255), die zugleich Apologie und Programm ist, in dem sich das Selbstverständnis einer neuen Elite mit neuen Aufgaben in der Kirche artikuliert. Das Buch ist zunächst ein Beitrag zu einem wichtigen Thema der Frömmigkeitsgeschichte, dann aber auch eine Untersuchung zu den Fundamenten der überaus folgenreichen Armuts- und Bettelordensbewegung. Entstanden ist eine genetische Darstellung aller mit der Existenz und der Funktion des Dominikanerordens verbundenen Themen, wie es sie bisher noch nicht gab.
Autorenporträt
Ulrich Horst war1985-1999 Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Direktor des Grabmann-Institutes.
Rezensionen
"Entstanden ist eine genetische Darstellung aller mit der Existenz und der Funktion des Dominikanerordens verbundenen Themen, wie es sie bisher noch nicht gab." Cistercienser Chronik, Heft 2, 2006 "[Der Text ist] so überzeugend unter Auswertung aller verfügbaren Quellen und der umfangreichen Sekundärliteratur, dass das Buch zum Standardwerk zum Thema werden dürfte. [...] Das Buch [gibt] einen spannenden Einblick in das theologische Denken des Mittelalters." Otto Hermann Pesch in: Theologische Literaturzeitung, 132 Bd., Heft 12, 2007 "[Mit seiner Studie hat der Autor] einen beeindruckenden Forschungsbeitrag zur Ordenstheologie erarbeitet. Zum Mendikantenstreit an der Pariser Universität liegen zahlreiche Studien vor, nicht aber eine systematische Studie, die die theologischen Argumente der Bettelorden bündelt. [Das Buch ist] zu empfehlen für ordensinterne Ausbildungen, aber auch für Studierende der Theologie, die sich wissenschaftlich fundiert mit der Geschichte der Ordenstheologie und der Theologie des Ordensstandes, wie Thomas sie vorgelegt hat, auseinandersetzen wollen." Margit Eckholt in: Ordens Korrespondenz, 49. Jg., Heft 3, 2008 Die "vorgelegte Arbeit eines der besten Kenner der Scholastik des Hohen Mittelalters [setzt] deutliche neue Akzente." Georg Schwaiger in: Zeitschrift für Kirchengeschichte, 119. Bd. (2008) "C'est tout le mérite du Père Horst de tenter d'en dégager l' intérêt théologique: l' enjeu du Contra impugnantes ne constiste pas dans le combat pour obtenir et sécuriser les privilèges des ordres mendiants, mais témoigne plutôt de la volonté de redéfinir et d' élargir l'idéal monastique pour faire face à un monde qui est devenue plus complexe." Isabelle Moulin in: Archa Verbi, 5 (2008) "Ulrich Horst legt mit seiner Studie zur Theologie des Ordensstandes nach Thomas von Aquin eine wohltuende Alternative zu den vielen Publikationen vor, die sich in den vergangenen Jahren mit dem Ordensleben beschäftigen." Th. D. in: Theologische Revue, 105. Jg. 2009/3 "Über die theologiegeschichtliche Relevanz des Themas hinaus ist der historische Ertrag dieses Buches hoch zu veranschlagen." H.S. in: Monumenta Germaniae Historica, Bd. 65, 2…mehr