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Die erhaltenen Textzeugnisse der frühen Religionsgeschichte sind in ihren Inhalten oft erstaunlich kulturübergreifend. Zumal die Helden und Götter haben sonderbar stereotype Abenteuer zu bestehen: Sie müssen Höhlen aufbrechen, Drachen erlegen, Himmel und Erde auseinander stemmen, Ödland begrünen und bevölkern. Anders als in den Weltuntergangsszenarien der späteren Erlösungsreligionen sind diese Abenteuer dabei fast durchweg im Modus des "Es war einmal." verfaßt und im morgenrot-dämmrigen Urzustand der sich erst entfaltenden Welt verortet. - Woher die globale Konvergenz der frühen Religionen?…mehr

Produktbeschreibung
Die erhaltenen Textzeugnisse der frühen Religionsgeschichte sind in ihren Inhalten oft erstaunlich kulturübergreifend. Zumal die Helden und Götter haben sonderbar stereotype Abenteuer zu bestehen: Sie müssen Höhlen aufbrechen, Drachen erlegen, Himmel und Erde auseinander stemmen, Ödland begrünen und bevölkern. Anders als in den Weltuntergangsszenarien der späteren Erlösungsreligionen sind diese Abenteuer dabei fast durchweg im Modus des "Es war einmal." verfaßt und im morgenrot-dämmrigen Urzustand der sich erst entfaltenden Welt verortet. - Woher die globale Konvergenz der frühen Religionen? Quelle und Adressat der einstigen Schöpfungsreligionen, so Strohm, sind jene seelischen Schichten, die mit frühester Kindheit korrespondieren; genauer: mit den Erlebniswelten jenseits der Grenze der frühkindlichen Amnesie. Schlüssel zur Entzifferung muß deshalb die moderne Säuglings- und Kleinkindforschung sein. Textbasis und gleichsam "Leitfossil" sind die Kultlieder des altindischen Rigveda(ca. 1500 v. Chr.). Deren herausragender Schöpfungsheld ist Indra, der Gott, der mit dem Dreirad zur Hochzeit fuhr.
Autorenporträt
Harald Strohm lebt als freier Publizist und Dozent in Lindau am Bodensee. Themenschwerpunkte: Philosophie und Religionsgeschichte. Er veröffentlichte u.a. die Studie Die Gnosis und der Nationalsozialismus (1997).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Ganz begeistert ist der Rezensent mit dem Kürzel "LL" von diesen "weitgespannten" und "so material- wie deutungsreichen" religionspsychologischen Untersuchungen Harald Strohms, die, wie er schreibt, "originell zu nennen eine krasse Untertreibung wäre". Wir erfahren, dass Strohm in seinem Buch religiöse Mythen zu frühkindlichen Phase bis ins zweite Lebensjahr, also bis zum Spracherwerb, untersucht und deutet. Hier habe, meint der Rezensent, Strohm zwar eine Reihe von Konkurrenten, nicht nur Freud. Im Grunde jedoch könne es "gar nicht zu viel von derlei Versionen" geben, weil jede einen unersetzlichen, unverwechselbaren Teil menschlicher Erfahrung aufhebe. Und das sei hier "ganz gewiss in oft verblüffender Weise" geglückt - weshalb auch nur "akademische Pharisäer" sich stören könnten an der Unbefangenheit des Autors und der offenbar nicht selten recht großen Gewagtheit seiner Thesen.

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