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Ein altüberliefertes kirchliches Sprichwort sagt: "Bernardus valles, montes Benedictus amavit, oppida Franciscus, magnas Ignatius urbes". Darin wird die Beobachtung beschrieben, dass die Zisterzienser ihre Klöster bevorzugt in Tälern anlegten, während die Benediktiner gern auf Höhen bauten, die Franziskaner in die Städte strebten und die Jesuiten für großstädtische Zentren optierten.Die christlichen Klöster haben seit je die sie umgebenden Landschaften und Siedlungen mitgestaltet und kulturräumlich geprägt. Dies erfolgte in den verschiedenen Epochen der Kirchengeschichte in je…mehr

Produktbeschreibung
Ein altüberliefertes kirchliches Sprichwort sagt: "Bernardus valles, montes Benedictus amavit, oppida Franciscus, magnas Ignatius urbes". Darin wird die Beobachtung beschrieben, dass die Zisterzienser ihre Klöster bevorzugt in Tälern anlegten, während die Benediktiner gern auf Höhen bauten, die Franziskaner in die Städte strebten und die Jesuiten für großstädtische Zentren optierten.Die christlichen Klöster haben seit je die sie umgebenden Landschaften und Siedlungen mitgestaltet und kulturräumlich geprägt. Dies erfolgte in den verschiedenen Epochen der Kirchengeschichte in je unterschiedlicher Weise. Mehr oder weniger deutlich spiegeln sich darin die religiösen Intentionen der einzelnen Orden.Am 26. und 27. Oktober 2007 fand in der Clarholzer Zehntscheune zum 15. Mal seit 1993 ein kirchengeschichtliches Seminar in Zusammenarbeit der Volkshochschule Reckenberg-Ems (Rheda-Wiedenbrück) mit dem Freundeskreis Propstei Clarholz statt. Es hatte sich das Thema gesetzt: "Klöster und Landschaft. Das kulturräumliche Erbe der Orden". Dabei ging es um Anlagen der beiden großen Reformorden des 12. Jahrhunderts, der Zisterzienser, die nach der Benediktsregel leben, und der Prämonstratenser, die der Augustinusregel folgen. Die einzelnen Vorträge stellten Beispiele aus verschiedenen deutschen Landschaften dar. Westfalen war durch die von den Prämonstratensern in Clarholz geschaffene Anlage repräsentiert.Ihr Werk, die Erde als Kulturlandschaft zu gestalten, begriffen die christlichen Orden als Mitwirkung am göttlichen Schöpfungsauftrag. Das von ihnen überlieferte Landschaftsbild birgt eine Sinn-Ressource, die gehütet werden will und der Pflege bedarf, aber großen Gefährdungen ausgesetzt ist, auch im heimischen Fall.Immerhin hat in der Politik ein Umdenken begonnen. Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel betonte vor dem Rat für nachhaltige Entwicklung, die Entkoppelung von Wirtschaftswachstum und Bodenverbrauch sei eine der ambitioniertesten Aufgaben der Bundesregierung; sie will den derzeitigen Flächenverbrauch in Deutschland von rund 100 Hektar pro Tag bis 2020 auf 30 Hektar senken. Die "Europäische Landschaftskonvetion", eine Initiative des Europarats aus dem Jahr 2000, wird einen Rahmen für die Sicherung und Entwicklung europäischer Landschaften schaffen.Dieses wichtige Anliegen unterstützt der Westfälische Heimatbund durch Veröffentlichung der in Clarholz gehaltenen Vorträge in diesem Buch.
Autorenporträt
Johannes Meier, geb. 1948, ist habilitierter Theologe und Priester. Seit 1980 ist er Mitglied der Studienkommission für Lateinamerikanische Kirchengeschichte. Er lehrt an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.