Sieben spirituelle Lehrerinnen und Lehrer unserer Zeit sowie ihr Wirken werden von der Autorin auf jeweils wenigen Seiten charakterisiert; ein kleines Foto ist angefügt; dann folgt der Abdruck eines längeren Gesprächs. Die Namen der Befragten (Jon Kabat-Zinn, Annette Kaiser, David Steindl-Rast,
Sylvi Wetzel, Jeanne Hay, Claudio Naranjo, Willigis Jäger) werden auch spirituell interessierten…mehrSieben spirituelle Lehrerinnen und Lehrer unserer Zeit sowie ihr Wirken werden von der Autorin auf jeweils wenigen Seiten charakterisiert; ein kleines Foto ist angefügt; dann folgt der Abdruck eines längeren Gesprächs. Die Namen der Befragten (Jon Kabat-Zinn, Annette Kaiser, David Steindl-Rast, Sylvi Wetzel, Jeanne Hay, Claudio Naranjo, Willigis Jäger) werden auch spirituell interessierten Zeitgenossen nicht alle geläufig sein. Die meisten arbeiten damit östliche und westliche spirituelle Methoden zu verweben. Es sind allesamt Menschen, die auf ihrem Weg soweit fortgeschritten sind, dass sie zum Teil weit über ihr persönliches Umfeld hinaus strahlen und wirken.
Die Lektüre führt sogleich in zentrale Fragen der höheren menschlichen Entwicklung: zum Sinn der Meditation, zu Entwicklungszielen und -hemmnissen, zu Übungswegen, zu Lebensaufgaben, individuell wie menschheitlich. Dabei geht es dem Leser leicht so, dass ein Nur-mal-Anlesen eines Kapitels dazu führt, dass er es ganz liest, um dann beim nächsten Übergang wiederum nicht aufzuhören. Kurz: Das Buch ist interessant geschrieben bzw. redigiert. Bemerkenswert sind die folgenden Erfahrungen mit der Lektüre:
1. Das Spektrum der dargestellten Persönlichkeiten ist breit und reicht von der feministischen Buddhistin bis zum katholischen Zen-Meister. Gemeinsam ist ihnen allen eine kosmopolitische Prägung über die jeweilige familiäre und kulturelle Herkunft hinaus. Auch ist ihnen gemeinsam, dass jede(r) von ihnen in einem bestimmten Punkt der Biografie auf einen spirituellen Lehrer gestoßen ist, durch den geistige Entwicklungsschritte angestoßen und gegangen wurden, bevor der ureigene Weg nach und nach erkennbar und eingeschlagen wurde.
2. Bei aller Unterschiedlichkeit der verfolgten Wege und Selbstverortungen gibt es universelle Aussagen, die immer wieder auftreten: Es gibt nur eine Wirklichkeit; alle Wesen sind miteinander verbunden, und nur in meinem Bewusstsein erscheinen sie getrennt; Geist und Materie sind vereint; Liebe ist die einzige Kraft, die Menschen heilend verändert; die spirituelle Erfahrung der unbedingten Liebe verändert den Menschen und durch ihn die Welt.
3. Auch fällt auf, mit welch großer Achtung diese spirituellen Menschen von einander sprechen. Keine Spur von Rechthaberei oder Konkurrenzdenken, wie wir sie aus dem öffentlichen Leben gewohnt sind, sondern reine, glaubwürdige Authentizität sprechen zum Leser. Es sind Brüder und Schwestern im Geiste. Es sind Menschen, die Demut und Verantwortungsgefühl für die Welt zum Ausdruck bringen. Es sind Menschen, die erfahren haben, dass Freiheit eine Forderung dieser Zeit ist, dass sie aber jenseits des alltäglichen, gewöhnlichen Ich-Gefühls wurzelt.
Das Buch ersetzt kann natürlich eine Meditation nicht ersetzen, aber es kreist ums Wesentliche und es ermuntert und ermutigt dazu sich auf einen spirituellen Weg zu begeben.